DE470031C

DE470031C - Rohrschieber fuer Zweitakt-Brennkraftmaschinen mit Schlitzsteuerung

Info

Publication number: DE470031C
Application number: DEH115702D
Authority: DE
Original assignee: WALTER HEBART
Current assignee: WALTER HEBART
Publication date: 1929-01-04

Description

Rohrschieber für Zweitakt-Brennkraftmaschinen mit Schlitzsteuerung Die gebräuchlichen ventillosen Zweitaktmotoren werden in der Weise gesteuert, daß der beim Arbeitstakt niedergehende Kolben vor dem unteren Totpunkt zuerst den Auslaßschätz freigibt, dann den Einlaßschlitz auf der gegenüberliegenden Seite. Beim Rückgang schließt sich umgekehrt erst der Einlaß-, dann der Ausläschlitz. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß mit dem notwendigen Voröffnen des Auslaßschlitzes unbedingt ein entsprechendes Nachschließen desselben v erbundea ist. Das Füllen des Zylinders ist schwierig, da während der Füllperiode der Auslaßschlitz stets geöffnet ist und somit das Entweichen unverbrannten Gemisches begünstigt wird. Ein Aufladen des Zylinders mit einem Gemisch von mehr als dem atmosphärischen Druck ist nicht möglich. Zur Verbesserung dieser Verhältnisse wurde bereits gemäß der französischen Patentschrift 6o9 :2i6 versucht, zwischen Kolben und Zylinderwand einen mit Schlitzen versehenen Rohrschieber einzubauen, der von der Pleuelstange aus relativ zum Kolben angetrieben wurde. Bei dieser Konstruktion ist zum Überdecken und Freigeben der Schieberschlitze ein sehr großer Hub des Rohrschiebers relativ zum Kolben erforderlich, woraus sich eine übermäßig lange und schwere Bauart ergibt, während anderseits der durch Hebel und Kulissensteine betätigte Antrieb einem hohen Verschleiß unterliegt. Auch wird die Pleuelstange durch einen Kulissenschlitz stark geschwächt.
Zweck der nachstehend beschriebenen Erfindung ist es, die Schätzsteuerung in der Weise zu vervollkommnen, daß die angeführten Mängel der bisherigen Konstruktionen wegfallen. Insbesondere soll auf möglichst einfache Weise zuerst der Auslaßschlitz geöffnet werden, aber er soll dann zuerst geschlossen werden, während der Einlaßschlitz noch geöffnet ist, so daß ein überladen des Zylinders möglich ist.
Dies wird durch eine besondere Bauart des Kolbens erreicht. Der Kolben besteht aus dem eigentlichen Kolbenkörper und dem zweiteiligen Kolbenmantel. Die beiden Mantelhälften a sind relativ zum Kolbenkörper b verschiebbar und werden durch kurze auf dem Pleuelstangenkopf angebrachte Hebel c, die an den Mantelhälften angreifen, entsprechend der Schrägstellung der Schubstange gegeneinander verschoben, eilen also dem Kolbenkörper abwechselnd einreal vor und einmal nach. Die Aufeinanderfolge der Arbeitsvorgänge ist dann folgende: Z Zündung, Z-A' Verbrennung, A' Beginn des Ausströmens, E'- Beginn des Einströmens, AZ Schluß des Ausströmens, AZ-E2 Überladung, E,2 Schluß des Einströmens, E2-Z Kompression.
Die beschriebene Erfindung bringt somit als wesentlichen Fortschritt die Vereinigung der Vorteile des ventilgesteuerten mit der konstruktiven Einfachheit des ventillosen Motors.

Claims

PATENTANSPRUCH: Rohrschieber für Zweitakt-Brennkraftmaschinen mit Schlitzsteuerung, welcher zwischen Kolben und Zylinderwandung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrschieber (a) aus zwei in der Achsrichtung geteilten Hälften besteht, die von der Pleuelstange in einander entgegengesetzter Richtung relativ zum Kolben (b) angetrieben werden, so daß die steuernden Oberkanten des Rohrschiebers (a) dem Kolben (b) abwechselnd vor- und nacheilen, wodurch die Öffnungszeiten für den Ein- und Auslas gegeneinander verschoben werden.