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Antrieb für Förderketten Es sind stetige Förderer bekannt, deren Fördergefäße
unter sich durch ein Verbindungsseil verbunden sind. Diese Ausführungsform hat den
Vorteil vereinfachter Bauart und verringerten Gewichtes. Es ist weiterhin bekannt,
die Antriebskraft in einen einzigen Förderer dadurch einzuleiten, daß ein endloses,
von einer Maschine in Umlauf gesetztes Zugseil gleichlaufend zu der Förderkette
geführt und vorübergehend an diese an- und abgekuppelt wird. Durch diese Maßnahme
wird eine durchaus gleichförmige und auch verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit der
Förderkette, also einer Herabsetzung des Verschleißes und eine Erhöhung der Leistung
erreicht. Endlich ist es auch bereits bekann, dieFördergefäßemittels einer Deichsel,
die- gelenkig an das Gefäß angeschlossen ist, mit dem Verbindungsseil zu kuppeln.
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Die Erfindung besteht nun in der Vereinigung dieser drei je für sich
bekannten Einzelheiten, nämlich eines die Fördergefäße unter sich verbindenden Verbindungsseiles
mit einem endlosen Zugseile, das vorübergehend an die Förderkette an- und abgekuppelt
wird, und zwar unter Verwendung von beweglichen Deichseln zur Verbindung der Fördergefäße
mit den Seilen. Durch diese Vereinigung der drei an sich bekannten Einrichtungen
wird erreicht, daß der stetige Förderer nach der Erfindung alle Vorteile der bekannten
Einzelheiten vereinigt und deren Nachteile vermeidet. Da die Hauptzugkräfte nur
durch die beiden Seile übertragen werden. ergibt sich bei vereinfachter Bauart und
verringertem Gewicht ein ruhiger, stoßfreier Gang und eine- gleichförmige Geschwindigkeit
bei gleichzeitiger Herabsetzung des Verschleißes und einer erheblichen Leistungssteigerung
durch Erhöhung der Fördergeschwindigkeit. Da die Kupplungen für das Zug- oder das
Verbindungsseil an der Deichsel selbst angebracht sind, wird gegenüber solchen Bauarten,
bei denen die Kupplungen an einem oder mehreren besonderen Gliedern des Förderers
befestigt sind der Vorteil erreicht, daß im Falle des Schadhaftwerdens einer Klemmvorrichtung
lediglich eine andere Deichsel eingehängt zu werden braucht; dies kann sehr schnell
erfolgen, so daß hierdurch Betriebsstörungen wesentlich herabgemindert werden. Da
die beweglichen Deichseln auch mit Leitrollen versehen sind, wird der weitere Vorteil
erzielt, daß durch entsprechend angeordnete Leitschienen an den Kuppel- bzw. Entkupplungsstellen
die Bahnen der Zug- oder Verbindungsseile mit denen der zugehörigen Kupplungen sicher
in Einklang gebracht werden können. Weiterhin wird gegenüber starren, mit den Fördergefäßen
verbundenen Kupplungen durch die beweglichen Deichseln eine gewisse Elastizität
zwischen
den Fördergefäßen und den Seilen erreicht, die sich in einer weiteren Herabsetzung
des Verschleißes auswirkt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungbeispiel dargestellt.
Abb. i und a zeigen die Gesamtanordnung schematisch in der Seitenansicht, wobei
die einzelnen Teile der Deutlichkeit wegen in der Höhe etwas auseinandergezogen
sind. Abb. i zeigt das Antriebs- und Abwurfende des Förderers und Abb.2 das Spann-
und Aufgabeende. Abb. 3 bis 5 veranschaulichen die: Deichsel zum Anschluß der beiden
Seile an das vorderste Fördergefäß. Abb. 3 ist ein Längenschnitt, Abb.4 ein Querschnitt
nach der Linie a-a in Abb. 5 und Abb. 5 ein Grundriß nach der Linie b-b in Abb.
4.
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An einem 'Praggerüst i ist eine in sich geschlossene Führungsbahn
2 aus Winkeleisen angebracht. Das Umführungsstück 2" dieser Bahn am Spannende des
Förderers ist in bekannter Weise ausziehbar gemacht, um der Verlängerung der Förderkette
Rechnung zu tragen. Die Ausziehstellen sind in Abb.2 bei 3 angedeutet. Auf der Führungsbahn
2 bewegen sich die Fördergefäße4, und zwar sind beispielsweise zellenförmige Gefäße
von rechteckigem Querschnitt angedeutet, die ein zusammenhängendes Förderband bilden.
:@Zehrere Fördergefäße, und zwar vier Stück in der Zeichnung, bilden unter sich
einen Fördergefäßzug. Zu diesem Zwecke sind sie an ihren Enden finit Achshaltern
5 aus Flacheisen versehen, die durch einfaches Hindurchstecken der Laufachsen 6
zusammengehalten werden. Eine besondere Laschenkette zum Verbinden der einzelnen
Fördergefäße eines Fördergefäßzuges ist also nicht vorhanden. Außen sitzen auf den
Laufachsen 6 die Laufrollen 7, die in bekannter Weise mittels Flanschen in der Führungsbahn
2 geführt werden. Die einzelnen Fördergefäße 4 haben keine Querwände. Nur das erste
und letzte Gefäß eines jeden Zuges hat Abschlußwände 8 und g, die sich etwas überlappen
und den Zwischenraum zwischen zwei Fördergefäßzügen überdecken. Das Fördergut wird
an der Spannstelle durch eine Schurre io zugeführt und an der Abwurfstelle über
das Abschlußblech8 des vordersten Fördergefäßes abgeworfen.
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Erfindungsgemäß sind zwei verschiedene Seile vorhanden. Das Zugseil
i i dient dazu, den Förderer in Bewegung zu setzen. Es erhält seinen Antrieb am
Antriebsende von der Treibscheibe 12, um die es unter ZwischenschaltLing von Umlenkscheiben
13 mehtinals. geschlungen - ist. Wenn die örtlichen Verhältnisse dies bedingen,
kann der Antrieb auch an geeigneter Stelle seitwärts angeordnet sein. Am anderen
Ende des Förderers sitzt die gleitend gelagerte Spannscheibe 14, diu in bekannter
Weise unter der Einwirkung einer Feder 15 oder eines Spanngewichtes steht. Das zweite
Seil ist das Verbindungsseil 16, das an der Abwurfstelle um die fest gelagerte Leitscheibe
17 und an der Spannstelle um die gleitend und federnd gelagerte Spannscheibe 18
geführt ist. Die beiden Scheiben 17 und 18 sitzen an den äußersten Enden des Förderers
gleichachsig mit dem Umführ ungsstück der Führungsbahn 2. Die Scheiben 12 und 14
- sitzen innerhalb der beiden Scheiben 17 und 18. Das Zugseil i i kann, wie gezeichnet,
den Förderer auf seiner ganzen Länge begleiten, oder auch nur auf einem Teil derselben.
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Zur Verbindung des jeweils vordersten Gefäßes 4a eines Fördergefäßzuges
mit den beiden Seilen i i und 16 dient- eine-Deichsel ig, die drehbar an der einen
Achse des Gefäßes angehängt ist. Diese Deichsel ig ist zweckmäßig ein Gußkörper
von der in, Abb. 3 bis 5 dargestellten Form. An dieser Deichsel ig sind zwei Seilklemmen
angebracht. An ihren freien Enden sitzt drehbar die Klemme 2o für das Verbindungsseil
16. Diese Klemme bleibt dauernd fest geschlossen. Das Verbindungsseil 16 stellt-
also; wie sein Name sagt, die dauernde Verbindung zwischen den einzelnen Fördergefäßzügen
her. Es hat insbesondere die = Aufgabe, die Züge durch die Endumführungen zu bringen,
wobei sich die Klemme 2o -auf die Scheiben 17 oder 18 auflegt und diese leicht umläuft.
Die Klemme 2o besteht' in bekannter Weise aus zwei Backen, die durch Schrauben fest
zusammengehalten werden. Die geschlossene Klemme ruht mit der Achse 21 in der vorderen
Gabelung der Deichsel i g. Außerdem -trägt die Deichsel ig noch eine zweite Seilklemme
22 für das Zugseil i i. Diese Klemme ist zum Öffnen und Schließen eingerichtet und
den bei Drahtseilschwebebahnen bekannten -Zug-" seilklemmen nachgebildet. Es ist
beispielsweise angenommen, daß die Klemme 22 aus zwei Backen besteht, die durch
die Spindel 23 mit.Rechts- und Linksgewinde geöffnet oder geschlossen werden können.
Die Spindel 23 ist in der Deichsel i9 gelagert, und zwar ungefähr in der Mitte der
Deichsellänge. An der Außenseite sitzt auf der Spindel 23 ein Doppelhebel 24,.25.
In der Nähe der TIrnführungsscheiben 12 und 14 des Zugseiles sind ortsfeste Anschläge
26 und 27 am Traggerüst i angebracht, die in die Bahn des Doppelhebels 24,:z5 hineinragen.
Kommt der Doppelhebel mit diesen Anschlägen in Berührung, so- wird er umgelegt und
die Klemme 22 geöffnet oder geschlossen. In Abb. i beispielsweise ist die Klemme
22 im oberen- Trum geschlossen, das von der Treibscheibe
12 im
Sinne der eingezeichneten Pfeile in Bewegung gesetzt wird. Stößt nun der obere Hebelarm
des Doppelhebels gegen den festen Anschlag 26, so wird der Doppelhebel iin Uhrzeigersinne
um etwa 6o° verdreht. Dadurch wird die Klemme 22 geöffnet, und die Deichsel ig wird
vom Zugseil i i freibegeben. Man kann an dieser Stelle der Führungsbahn 2 eine kleine
Ablenkung nach außen vom Zugseil «-eg geben, um das Freiwerden der Klemme 22 vom
Zugseil i i zii erleichtern. Auf dem weiteren Wege kann also die Deichsel über die
Treibscheibe 12 hinweg bewegt «-erden, während das Zugseil i i hier abgelenkt wird.
Im unteren Kettentrum können die Zugseilklemmen dauernd geöffnet bleiben. Die Bewegung
der jetzt leeren Fördergefäßzüge übernimmt allein das Verbindungsseil 16. Bei ansteigenden
Förderern fällt dem Verbindungsseil 16 auch noch die Aufgabe zu, die Eigengewichte
der beiden Fördergefäßtrümer gegeneinander auszugleichen. Man kann aber auch die
Einrichtung so treffen, daß die Zugseilklemmen 22 nach vollständigem Umlaufen um
die Antriebsstelle wieder geschlossen werden. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
findet dieses Schließen jedoch erst dann wieder statt, wenn die Deichseln ig auch
die Spannstelle ganz umlaufen haben. Alsdann (s. Abb.2) treffen die Doppelhebel
mit ihrem unteren Arm 25 gegen den ortsfesten Anschlag 27. Dadurch wird der Doppelhebel
entgegengesetzt zum Uhrzeigersinne gedreht, und die Zugseilklemme 22 kuppelt die
Deichsel und damit den betreffenden Fördergefäßzug wieder an das umlaufende Zugseil
i i an. Um der Deichsel ig beim An- und Abkuppeln eine sichere Lage zu geben, können
noch an der Deichsel die Führungsrollen 28 angebracht «-erden, die an den Kuppelstellen
auf feste Führungsschienen 29 auflaufen.
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Während in denn gezeichnetenAusführungsbeispiel Zugseil und Verbindungsseil
auf gleicher Höhe nebeneinander liegen, können sie auch senkrecht untereinander
oder schräg untereinander liegen. #-\1.an kann auch jedes Seil in mehrfacher Ausführung
vorsehen. Bei großer Förderlänge kann man in, an sich bekannter Weise den Antrieb
unterteilen, indem man mehrere Antriebsmaschinen mit Zugseilstrecken unmittelbar
oder mit , gewissem Zwischenraum aiieinanderreiht. Die Fördergefäßzüge kuppeln sich
dann am Ende der einen Zugseilstrecke vom Zugseil aus, werden vom Verbindungsseil
über die Lücke hinwegbewegt und kuppeln sich dann auf der folgenden Zugseilstrecke
wieder an das Zugseil an. Die Vorzüge der Erfindung liegen vor allen Dingen in dem
leichten Gewicht der ganzen Anlage, da die Hauptzugkräfte nur durch die beiden Seile
übertragen werden. Infolgedessen können die Fördergefäße mit ihren Laufwerken verhältnismäßig
leicht gehalten werden. Ein weiterer großer Vorzug der Erfindung besteht darin,
daß man die Anlage mit großer Geschwindigkeit betreiben kann, da keine unter großer
Spannung stehenden Kettengelenke vorhanden sind. Die Erfindung eignet sich für wagerechte,
schräge oder senkrechte Förderung.