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Einrichtung zur Nutzbarmachung des Spaltwassers von Hochdruckheißwasserspeisepumpen
Bei neuzeitlichen Dampfkraftanlagen wird das Kesselspeisewasser in derRegel mit
hoher Temperatur in den Kessel eingeführt. Die hierfür verwend,teii Kreiselpumpen
besitzen zum Ausgleich des Axialschubes umlaufende Entlastungskolben, bei denen
eine gewisse Menge des geförderten Wassers ständig abir,ufen muß, um die Größe des
Axialschtihes einstellen zu können. Dieses sogenannteSpaltwasser, dessen 'Menge
schon bei mittleren Anlagen .hehrere Kubikmeter stündlich erreichen kann, hat eine
Temperatur von i5o° und mehr und enthält demgemäß eine nicht un @esr-titliche Energie,
die man nicht unausgenutzt verlorengehen lassen möchte. Bei der bisher üblichen
Ausnutzung derartiger Wärineniengen stellen sich aber Schwierigkeiten Heraus. .-1n
sich wäre es möglich, das Spaltwasser einem geschlossenen und unter einem seiner
Temperatur entsprechenden Druck gehaltenen Sammelbehälter -zuzuführen und von da
in den Kessel zu speisen. Diese Einrichtung ;-er-:agt, weil die Menge für die I'örderutig
durch Kreiselpumpen zti gering ist, andererseits aber Kolbenpumpen wegen der Gefahr
der Vertinreinigung durch Schmieröl nicht angewen-<let werden dürfen. Der Ausnutzung
der Wä rnie in einem Wärineaustauscher normaler Art steht einmal auch die verhältnismäßig
geringe 'Menge entgegen, andererseits dei hohe Druck. Schließlich ist auch ei wogen.
ras Spaltwasser in eine untere Stufe der Speisepumpe zurückzuführen und so wieder
in -Jen Speisewasserkreislauf zu bringen, doch ergeben sich hierSchwierigkeiten,
da derDruck, unter dein das Spaltwasser abfließt, wechselt. 1I ii der Praxis ließ
man daher bislang meistens das Spaltwasser ausgenutzt abfließen und führte es dem
Speisewasserbehälter zu, wobei aber naturgemäß große Verluste auftraten, da ein
Teil des mit hoher Temperatur austretenden Wassers verdampfte.
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Dic Erfindung gibt eine Einrichtung zur utzbarniachung des Spaltwassers
an, wobei die Nachteile der bisherigen Verwertungsmöglichl:eiten vermieden werden.
Es besteht darin, daß das Wasser in den Heizraum eines finit Danipf niedriger Spannung
beheizten Wärmeaustauschers eingeführt wird, wo es unter Druckentlastung und teil,
eisec Vtrdanipfting und wieder erfolgender Kendeasation :eine Wärme abgibt. Darauf
wird es zusammen mit dein Heizdampfkondensat, gegebenenfalls unter weiterer Wärmeausnutzung,
in den Speisewasserbehälter o. c'.gl. geführt.
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Wärineatistausclianlagen, denen das Snal Wasser in der eben geschilderten
Weise zugefiilirt werden kann, sind in neuzeitlichen Dampfanlagen fast ausnahmslos
vorhanden. In erster Linie kommen die Verdampfer zur Erzeugung von reinem Kesselspeisewasser
(Zusatzwasser) dafür in Irrage, die sellit mit
Dampf von meist ein
bis zwei Atmosphären Druck beheizt werden. In denHeizraum eines derartigen Verdampfers
wird das Spaltwasser eingeführt und gibt hier seine Wärme all). Es wird dadurch
eine gewisse Menge von- Heizdampf erspart, gleichzeitig wird aber auch derWärmeinhalt
desSpaltwassers ausgenutzt; ohne daß eine besondere Anlage hierfür erforderlich
wäre.
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In der Zeichnung ist in den Grundzügen eine Anlage dargestellt, bei
welcher das Spaltwasser einer Hochdruckheißwasserspeisepumpe gemäß der Erfindung
ausgenutzt wird.
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Von der Kesselspeisepumpe a fließt das Spaltwasser durch die Leitung
b ab; die Regulierung der Menge desselben und damit die Größe des Axialschubes in
der Pumpe wird durch das Ventil c geregelt. Die Temperatur des Wassers beim Austritt
aus der Pumpe möge etwa i 5o1 betragen und der Druck etwa 5 Atm.
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Durch die Leitung d wird das Spaltwasser dem Heizraum e des Verdampfers
f zugeführt, in welchem bei ä eingeleitetes Rohwasser verdampft wird. Als Heizduelle
dient in erster Linie der durch die Leitung h eingeführte Heizdampf, der jedoch
j e nach der Menge des Anfalles an Spaltwasser durch dieses ersetzt wird. In dem
Heizraum e schlägt sich der Heizdampf nieder. Es herrscht dort annähernd Atmosphärendruck,
und das aus der Leitung d kommende Spaltwasser verdampft unter Druckentlastung und
gibt hierbei ebenso wie der Heizdampf seine Wärme ab.
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Durch die Leitung .i wird das abgekühlte Spaltwasser zusammen mit
dem Heizdampfkondensat dem Heizraum k .eines zweiten Verdampfers.l zugeführt, in
dem in ähnlicher Weise wie beim ersten Verdampfer eine «eitere Wärmeausnutzung erfolgt.
Das abgekühlte Kondensat, welches bei in abfließt, sammelt sich in dein Behälter
n. Der in den beiden Verdampfern erzeugte Dampf gelangt durch die Rohrleitung o
in den Kondensator p, wo er niedergeschlagen wird.
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Bei der geschilderten Anlage können noch die beim Bau und Betrieb
derartiger Einrichtungen bekannten-Maßnahmen getroffen werden. Es kann das Spaltwasser
in dem Behälter n beispielsweise noch weiter abgekühlt und dann als Einspritzwasser
für den Kondensator p verwendet werden; ferner kann auch der im ersten Verdampfer
erzeugte Dampf als Heizmittel für den zweiten Verdampfer dienen, um die Wärmeausnutzung
der Anlage zu verbessern; auch das Kondensat aus der Hauptturbine kann mit in den
Kreislauf der geschildertenAnlage einbezogen «-erden usw.