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Einrichtung zur Erhöhung der Kassensicherheit bei Druck- und Stempelmaschinen,
insbesondere Schalterfahrkartendruckmaschinen mit Addierwerk Bei Druck- und Stempelmaschinen,
z. B. Fahrkartendruckmaschinen, die im Schalterraum Aufstellung finden und mit Addier«-erken
versehen sind, sind bisher zwei Arten bekannt geworden, nämlich solche mit geraden
Druckplatten für Flachdruck und solche mit gebogenen Druckplatten für Rotationsdruck.
Bei beiden Arten liegen die Druckplatten außerhalb der Maschine.
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Die Druckplatten tragen nur einen Teil des Textes, der zusätzliche
Druck erfolgt teilweise durch die Maschine und wird zum Teil auch durch Anschläge
an den Druckplatten eingestellt bz«-. ergänzt. Bei diesen Maschinen haben besonders
die Preiseinstellungen und das Addieren der Beträge durch ein Addierwerk eine besondere
Bedeutung, da derartige Fahrkartendruckmaschinen gleichzeitig Registrierkassen sind,
die mit größter Sicherheit die Kassenbeträge registrieren müssen.
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Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß die bis jetzt bekannt gewordenen
'Maschinen mit Addier«-erken nicht genügend gegen Betrug geschützt sind. Solche
Maschinen haben Druckplatten, auf deren Rückseite Preisanschläge sitzen, gegen die
federnd gelagerte Zahnstangen oder Sektoren laufen, so daß je nach der Stellung
der Preisanschläge eine bestimmte Zahl, die dem Betrag der verkauften Fahrkarte
entspricht, eingestellt wird. Man hat also für jede Einheit ("Zehnermark, Einermark,
Zehnerpfennig usw.) je zehn Teilungen auf der Druckplatte vorgesehen, so daß beispielsweise,
wenn man die Zahl 4. einstellt, vier Teilabschnitte von den preiseinstellenden Organen
durchlaufen «-erden. Will man die Zahl 6 durch den Preisanschlag einstellen, dann
muß die Zahnstange bzw. der Sektor zwei Teileinheiten mehr als bei der Zahl 4, also
sechs Teileinheiten durchlaufen. Der von den Einstellorganen zurückgelegte Weg entspricht
also immer einem bestimmten Preis, und zwar der längere Weg der höheren Preiszahl,
die dann im Addierwerk zugezählt wird. Der Betrüger kann jedoch auf sehr einfache
Weise ohne Verletzung der Preisanschläge einen niedrigeren Preis dadurch einstellen,
daß er vor den Preisanschlag der Druckplatte durch Vorlegen eines Widerstandes,
beispielsweise durch ein entsprechend geformtes Stückchen Holz oder einen Metallstab,
den eigentlichen Preisanschlag künstlich verlegt. Angenommen, daß durch den Preisanschlag
der Druckplatte die Zahl 6 bestimmt ist, und der Betrüger legt vor diesen Anschlag
ein kleines Stäbchen, «-elches vier Teileinheiten lang ist, so würde er nur die
Zahl 2 einstellen, die Kasse also um vier Preiseinheiten, die natürlich je nach
der Stellung Zehnerpfennig, Einer- oder Zehnermark sein können, betrügen. Arbeitet
nun der Verkäufer mit dem Reisenden Hand in Hand, so wird der Betrug wohl sehr selten
entdeckt werden, und die
Kontrolle der Fahrkarten müßte daher überaus
groß und kostspielig sein. Der Betrüger kann aber auch den Preisaufdruck auf der
Karte auf den richtigen Preis ändern und die Differenz für sich behalten. Da durch
die Maschinen auf Bahnhöfen mit lebhaftem Verkehr ganz erhebliche Beträge vereinnahmt
werden, so muß für-die Kassensicherheit eine unbedingt jeden Betrug ausschließende
Einrichtung vorhanden sein.
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Gemäß der neuen Einrichtung wird nach Einführen der Druckplatte die
niedrige Preiszahl durch den längeren Weg des Einstellorgans des Preisdruckwerks
eingestellt und im Addierwerk durch die hinter dem Preisanschlag der Druckplatte
liegenden Teilabschnitte o bis 9 registriert, so daß das Addierwerk bei einer Veränderung
der Preisanschläge durch Vorlegen eines Widerstandes immer einen höheren als den
durch den Preisanschlag bestimmten Preis anzeigen würde. Beim Einstellen einer Preiszahl
bewegen sich die Einstellorgane des Preisdruck- und Addierwerkes nacheinander in
entgegengesetzten Richtungen.
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Das Einstellorgan des Preisdruckwerkes wird, nachdem es die vor dem
Anschlag der Druckplatte liegenden Teilabschnitte zum Einstellen einer Preiszahl
durchlaufen hat, verriegelt, damit durch das sich in entgegengesetzter Richtung
bewegende Einstellorgan des Addienverkes in diesem die eingestellte Zahl angezeigt
und hinzugezählt werden kann.
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Auf der Zeichnung ist die Einrichtung an zwei Ausführungsbeispielen
in Abb. i und 2 für eine Flach- und eine Rotationsdruckmaschine erläutert.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i, das eine Flachdruckmaschine
betrifft, ist i die Druckplatte, die auf ihrer unteren Seite den Druckstock 2 trägt,
der nur einen Teil des auf die Fahrkarte aufzudruckenden Textes trägt. Auf der Rückseite
der Druckplatte i, die in Teilabschnitte von 9 bis o geteilt ist, sitzen die Preisanschläge,
wovon nur der Anschlag 3 für die Preiszahl 6 dargestellt ist. Oberhalb der Druckplatte
i sind innerhalb der Maschine die beiden als Zahnstangen ausgebildeten Einstellorgane
4 und 5 angeordnet, die dauernd mit den Zahnstangen des Preisdruck-und Addierwerkes
6 und 7 in Eingriff stehen. Die Zahnstange 5 für das Addierwerk 7 liegt auf der
Zahnstange 4 für das Preisdruckwerk 6. Vor dem Einführen der Druckplatte i in die
Maschine, also solange diese stillsteht, ist das vordere Ende der Zahnstange 4 für
das Preisdruckwerk 6 angehoben, damit die Druckplatte i mit den Preisanschlägen
unterhalb der Nase 8 der Zahnstangen 4 in die Maschine eingeschoben werden kann.
Zu diesem Zweck greift der nasenförmig ausgebildete Kopf 9 der Zahnstangen ¢ in
schräg. gerichtete Gleitführungen io ein, aus der er leicht abgleiten kann, nachdem
die Druckplatte i eingeführt und dadurch die Maschine in Gang gesetzt worden ist.
Das hintere Ende der Zahnstangen 4. bleibt beim Anheben des vorderen Endes mit den
Zahnrädern des Preisdruckwerkes 6 in Eingriff.
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Wird die Druckplatte i in den Druckapparat eingeschoben und dadurch
die Maschine in Gang gesetzt, dann wird die unter Federzug stehende Zahnstange 4.
aus der Gleitführung io abwärts bewegt und in der angegebenen Pfeilrichtung gegen
den Preisanschlag 3 gezogen, so daß die entsprechend gravierten Preisräder des Preisdruckwerkes
beispielsweise die Zahl 6 einstellen und zum Abdruck bringen. Nachdem die Preiszahl
6 eingestellt worden" ist, wird die Zahnstange 4 durch den in sie eingreifenden
Riegel i i in dieser Stellung festgehalten. Hierauf wird die unter Federzug stehende
Zahnstange 5 des Addierwerkes 7 gegen die Nase 12 der Zahnstange .l. in der Pfeilrichtung
bewegt, wobei sie sechs Teileinheiten durchlaufen muß, um gleichzeitig. die Räder
des Addienverkes 7 um sechs Einheiten fortzuschalten, damit die Preiszahl 6 im Addierwerk
hinzugezählt wird. Die Räder des Addienverkes 7 sind so gestaltet, daß sie bei der
Rückbewegung der Zahnstange 5 entkuppelt sind.
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Nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 2, das eine Rotationsdruckmaschine
hetrifft, ist 13 die gebogene Druckplatte, die auf ihrer Rückseite mit dem Druckstock
14 versehen ist. Die Druckplatte 13 wird in den Halter 15 gesteckt und dann gegen
den in der Maschine sitzenden Anschlag 16 gedrückt, wodurch die Maschine in Gang
gesetzt wird. Auf der Achse 17 des Rotationskörpers 18 ist das Zahnsegment i9, das
mit dem Preisdruckwerk 2o in dauerndem Eingriff steht, gelagert. Durch Federzug
wird das Zahnsegment i9 in der Pfeilrichtung gegen den Anschlag 21 der Druckplatte
13 gezogen. Das Zahnsegment 19 hat einen Anschlag -22. Sobald das Zahnsegment i9
an dem Preisanschlag 21 anliegt, wird es durch einen Riegel 23 in der eingestellten
Lage festgehalten. Jetzt beginnt das unter Federzug stehende Zahnsegment 24 sich
in der Pfeilrichtung zu drehen, bis es an den Anschlag 22 des Zahnsegmentes i9 gelangt.
Die bei dieser Bewegung des Zahnsegmentes 24 durchlaufenden sechs Teileinheiten
werden im Addierwerk 25 hinzugezählt, das dann die eingestellte Preiszahl 6 anzeigt.
Die Be-,vegungen der Zahnsegmente,-Preisdruckräder und Addierwerkräder geschehen
während der Drehung des Druckkopfes 18. Durch eine nicht dargestellte Vorrichtung
werden die Zahnsegmente 19,:24 wieder in ihre Ruhelage
zurückgebracht,
so daß sich der Vorgang wiederholen kann. Die Addierwerkräder sind derart ausgebildet,
daß sie beim Rücklauf der Zahnsegmente 2.4 entkuppelt werden.
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Würde ein Betrüger bei dem einen oder anderen Ausführungsbeispiel
durch Vorlegen eines Widerstandes vor den Preisanschlag 3 oder 21 der Zahl 6 diesen
Anschlag künstlich verändern, dann würde er statt der Preiszahl 6 die Zahlen 7,
g oder 9 einstellen, was zu seinem eigenen Schaden wäre.
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Man kann auch den Weg der Zahnstange 4 bzw. des Zahnsegmentes i9,
die beide gegen dun l'reisansclilag 3, 21 laufen, derart ausbilden, claß 1 eispielsweise
die Einstellorgane für das Preisdruckwerk sich gegen die eine Seite und die Einstellorgane
des Addierwerkes sich gegen die andere Seite des Preisanschlages legen.