DE465631C - Vorrichtung zum Befestigen von Druckstoecken auf dem Formzylinder von Rotationsdruckmaschinen - Google Patents

Description

Zur Herstellung von gewissen Drucksachen ist es von Vorteil, für rasch vorzunehmende Änderungen im Texte Typenzeilen o. dgl. sowie einzelne Buchstaben o. dgl. benutzen zu können. Wenn man derartige Drucksachen auf Rotationsdruckmaschinen, im besonderen auf solchen kleiner Abmessung, herstellt, so begegnet man stets Schwierigkeiten bei der Befestigung der Schriftplatten, z.B. von Ganzzeilen oder aus einzelnen Buchstaben zusammengesetzten Zeilen, auf dem Formzylinder der Maschine.

Die Erfindung betrifft eine Zylinderausbildung, die gestattet, bei Rotationsdruckmaschinen Typenzeilen u. dgl. sowie einzelne Buchstaben für alle Arbeiten zu verwenden, bei denen ein rasches Auswechseln in einfachster Weise erforderlich ist. Die Vorrichtung ist besonders für kleine Rotationsdrucker mit Vielfarbendruck in einem einzigen Arbeitsgange bestimmt. Selbstverständlich aber ist sie auch für große Rotationsdruckmaschinen verwendbar unter entsprechender Anpassung an die Zylinderteile.

Erfindungsgemäß werden von den üblichen, die Druckstöcke einspannenden Längsschienen die einen lösbar befestigt zum Zweck, je zwei Reihen von Druckstöcken gegen zwei mit dem Zylinder fest verbundene Schienen zu pressen und so in einfacher Weise den Druckstock zwischen Widerlager festzuklemmen und durch Hochheben der beweglichen Längsschienen leicht freilegen zu können.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist beispielsweise auf der Zeichnung veranschaulicht, und zwar stellen dar:

Abb. ι einen Querschnitt durch den Formzylinder,

Abb. 2 einen Längsschnitt entsprechend der Linie A-B-C in Abb. 1 und

Abb. 3 eine Endansicht eines der lösbaren Längskeile oder Schienen.

Der Formzylinder entsprechend der Erfindung besteht wesentlich aus einer Walze 1, die in die Druckpresse eingebracht werden kann, mit an ihren beiden Enden sitzenden Wangen 2 und 3 größeren Durchmessers, die auf der Walze mittels Schrauben 4 befestigt werden. Auf dem Umfange der Walze 1 sind eine bestimmte Anzahl Längsnuten 5 angebracht, in denen parallel zur Zylinderachse Unterlagsstücke oder Schuhe 6 gleiten, die durch Schrauben 7 mit Zwischenstücken 8 verbunden sind. Die Anzahl dieser Zwischenstücke 8 in jeder Nut 5 richtet sich nach den Bedürfnissen. Jedes Zwischenstück 8 mit dem zugehörigen Schuh hat die Gestalt eines T, die Endstücke (Abb. 2) die Gestalt eines umgelegten L- Jedes der Zwischenstücke 8 trägt auf seinen beiden Seitenflächen je einen Zahn Q bzw. 10, der bogenförmig konzentrisch zum Zylinder verläuft. Die Endstücke 8 sind nur auf einer Seite, und zwar auf der Innenseite, gezahnt. Selbstverständlich können diese Zähne eine andere Anordnung und Lage als die dargestellte einnehmen.

Auf dem Umfange der Walze 1 sind außerdem eine bestimmte Anzahl Längsschienen 11 und 12 angebracht, deren Länge dem Abstand der beiden Endwangen 2 und 3 entspricht. Sie sind keilförmig gestaltet, d. h. ihre verlängert gedachten Seitenflächen schneiden

sich in der Zylinderachse. Die Schienen ii sind auf dem Kranze ι mittels der Schrauben 13 befestigt, die Schienen 12 sind mittels der Schrauben 14 leicht lösbar befestigt. Die Schrauben 14 gestatten ein rasches Lockern und Festziehen der Schienen 12. Die an den Enden der Längsschienen 12 angeordneten Schrauben 14 weisen auf dem Steg einen Bund 15 (Abb. 2) auf, der in einen Ausschnitt 16 des Endes der Schiene 12 (Abb. 3) greift, so daß beim Lösen der Schrauben 14 die betreffende Schiene 12 hochgehoben wird. Die Schienen 11 und 12 wechseln auf dem Umfange des Zylinders gegenseitig ab. Sie sind durch einen Spalt getrennt, in dessen Boden die Längsnuten 5 liegen. In diese Spalten werden die Schriftplatten 17 bzw. die Einzelbuchstaben eingesetzt, die ebenfalls keilförmig so gestaltet sind, daß ihre verlängert gedachten Seitenflächen sich in der Achse des Zylinders schneiden, wie dies auch für die anliegenden Seiten der Schienen 11 und 12 der Fall ist, zwischen denen sie gelagert sind. Infolge dieser Anordnung liegen die Schriftzeilen oder Buchstaben genau parallel zur Achse des Zylinders. Die Zeilen oder Buchstaben 17 ruhen auf den Schuhen 6 auf und erhalten infolgedessen gleichzeitig die gewünschte Höheneinstellung. Wenn beispielsweise, wie dies in Abb. 2 dargestellt ist, mehrere Zeilenabschnitte in ein und denselben Spalt zwischen Schiene 11 und Schiene 12 eingesetzt werden, so werden sie gegenseitig durch ein Zwischenstück 8 voneinander getrennt.

In einer der Endwangen, z. B. 2, des Zylinders sitzen in der Mittelebene der Spalte zwischen je einer festen Schiene 11 und einer beweglichen 12 Druckschrauben 18. Das Anbringen der Schriftplatten erfolgt in folgender Weise.

Sämtliche Schrauben 14 werden gelöst und dadurch die beweglichen Schienen 12 hochgehoben, worauf die Zwischenstücke 6, 7, 8 seitlich in der Längsnut verstellt werden können. Hierauf wird der linke Zeilenabschnitt 17' auf die Füße 6 der beiden letzten Zwischenstücke niedergedrückt. Dann wird das erste Zwischenstück 8 nach links geschoben, bis es sich dicht an den Zeilenabschnitt 17' anlegt; hierauf wird in derselben Weise der zweite Abschnitt zwischen die beiden ersten Zwischenstücke gebracht usf.

Wenn sämtliche Schriftplatten derselben Reihe eingesetzt sind, werden die Schrauben 14 angezogen, wodurch die Schuhe 6 festgepreßt werden. Darauf werden die Schrauben angezogen, wobei die Zähne 9, 10 das Zwischenstück in die Zeilenabschnitte 17 eindringen und diese festhalten.

In derselben Weise werden dann die übrigen Zeilen zur Fertigstellung des Formzylinders gesetzt. Ist dies geschehen, wird der Zylinder auf die Maschine gebracht und der Druck in üblicher Weise ausgeführt. Während des Druckes mittels des ersten Zylinders kann bereits ein zweiter Zylinder mit anderem Text vorbereitet werden, der dann, wenn der Abdruck des ersten beendet ist, an dessen Stelle gebracht wird, um den zweiten Druck herzustellen.

Diese Vorrichtung ist besonders von Vorteil zum Drucken von Eisenbahnfahrkarten, Gepäckscheinen, Einschreibezetteln usw., bei denen der Text im allgemeinen derselbe bleibt und nur eine rasche einfache und wenig kostspielige Auswechselung einzelner Zeilen oder Buchstaben erforderlich ist, so z. B. zur Änderung der Städtenamen, der Ausgabestationen usw.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Befestigen von Druckstöcken auf dem Formzylinder von Rotationsdruckmaschinen unter Benutzung von Längsschienen zum Einspannen der Druckstöcke, dadurch gekennzeichnet, daß lösbar befestigte Längsschienen (12) je zwei Reihen von Druckstöcken gegen zwei mit dem Zylinder fest verbundene Schienen (11) pressen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von den die Längsschienen (12) haltenden Schrauben

(14) die am Ende der Längsschienen befindlichen in an sich bekannter Weise je einen Bund haben, der zwischen Knaggen der lösbaren Längsschiene liegt, so daß beim Lösen der Schrauben (14) die Längsschienen gleichzeitig angehoben werden.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder auf seiner Oberfläche in Richtung der Mantellinie mehrere Nuten (5) zur Aufnahme von I-förmigen Gleitstücken (6, 8) hat, die mit den Füßen (6) in den Nuten

(15) verschiebbar sind und paarweise zum Aufsetzen der Druckstöcke dienen, und deren Stege (8) je zwischen zwei Druckstöcken liegen. hg

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (8) an den an den Druckstöcken anliegenden Flächen Zähne (9, 10) tragen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen