DE46558C - Vorrichtung zur Kenntlichmachung der Ueberschreitung und Unterschreitung eines vorgeschriebenen Flüssigkeitsstandes für Gefäfse mit innerem Druck - Google Patents
Vorrichtung zur Kenntlichmachung der Ueberschreitung und Unterschreitung eines vorgeschriebenen Flüssigkeitsstandes für Gefäfse mit innerem DruckInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F22—STEAM GENERATION
- F22B—METHODS OF STEAM GENERATION; STEAM BOILERS
- F22B37/00—Component parts or details of steam boilers
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Der vorliegende Apparat soll jederzeit sichtbar und mit Zuverlässigkeit angeben, ob ein
bestimmter Flüssigkeitsstand überschritten oder unterschritten ist und somit die Vorzüge eines
Wasserstandsglases mit denjenigen des Probirhahnes verbinden, ohne die Nachtheile der
genannten Apparate zu besitzen.
Fig. ι zeigt den Apparat in Ansicht,
Fig. 2 einen Schnitt desselben,
Fig. 3 eine andere Art der Verbindung desselben mit dem Gefäfs mit innerem Druck;
Fig. 4 zeigt einen Horizonlschnitt durch das Wasserstandsglas;
Fig. 5 zeigt eine Anordnung mehrerer Apparate an einem Gefäfs mit innerem Druck.
Der Apparat besteht aus einem an dem betreffenden Dampfkessel, Koch- oder sonstigen
Gefäfs in vorgeschriebener Höhe anzubringenden Rohr α, welches von dem Dampfkessel
u. s. w. nach oben ansteigt und in eine gegen genanntes Rohr entsprechend abgedichtete,
oben mit einem Hahn b abgeschlossene Glasröhre c endigt. Die letztere kann bis auf eine
Aussparung im obersten Theil mit einer Metallhülse d zum Schutz des Glases umgeben sein
(Fig. 4). In dem Glasrohr c kann sich ferner ein Schwimmer e befinden, welcher aus Metall,
Kork, Glas oder einem sonstigen geeigneten Material hergestellt ist. Das Herausfallen des
Schwimmers aus dem Glasrohr wird z. B. durch einen quer über die obere Oeffnung des
Rohres α gelötheten Draht oder in anderer entsprechender Weise verhindert. Zwischen
Glasrohr c und Rohr α ist ein Absperrhahn / eingeschaltet. Das Rohr α kann entweder mit
der Gefäfswand w abschneiden oder aber durch dieselbe hindurchreichen und im Gefäfs selbst
eine Biegung nach unten erhalten, derart, dafs der unterste Theil mit dem vorgeschriebenen
Flüssigkeitsstand abschneidet (Fig. 3).
Der Apparat wirkt nun in folgender Weise: Sobald in dem Gefäfs G Druck entsteht, wird,
sofern sich die untere Oeffnung des Rohres a unter der Flüssigkeitsoberfläche befindet, die
Flüssigkeit aus dem Gefäfs durch das Rohr a ansteigen und somit im Glasrohr c sichtbar
werden. Hierdurch kann ein Schwimmer zum Steigen gebracht und nach dem Ansteigen der
Flüssigkeit im obersten Theil des Gefäfses sichtbar werden (s. ausgezogene Stellung der
Kugel, Fig. 2).
Fällt die Flüssigkeit im Gefäfs unter die Mündung des Rohres a, so strömt der Flüssigkeitsinhalt
in das betreffende Gefäfs zurück und die Flüssigkeit verschwindet vollständig aus dem Glase. Der Schwimmer sinkt in seine
tiefste Stellung (punktirte Stellung Fig. 1) und ist dann nicht mehr sichtbar bezw. durch die
das Glas umgebende Hülse verdeckt. .
Da es sich sehr deutlich markirt, ob das Glasrohr mit Flüssigkeit oder mit einer Gasoder
Luftart bezw. Dampf angefüllt ist, so ist die Verwendung eines besonderen Schwimmers
nicht unbedingt erforderlich, sondern es würde zur deutlichen Unterscheidung in vielen Fällen
beispielsweise auch genügen, wenn die hintere
Seite des Glasrohres mit einem Metallstreifen oder einem Streifen aus irgend einem anderen
Material belegt würde. Dieser Streifen erscheint, je nachdem das Glasrohr mit Flüssigkeit
oder mit Gasen oder Dämpfen angefüllt ist, ganz verschieden. Hat man es mit einer ganz
durchsichtigen Flüssigkeit zu thun, die das Licht stark bricht, so kann auch das letztbesprochene
Mittel fortfallen, da sich in diesem Falle genau unterscheiden läfst, womit die
Glasröhre angefüllt ist:
Wenn der beschriebene Apparat bei Dampfkesseln beispielsweise als Ersatz für den untersten
Probirhahn angewendet wird, so kann der Heizer bei fälschlich zu hohem Indiciren des
gewöhnlichen Wasserstandsglases aus dem Sinken des Schwimmers den erwähnten gefährlichen
Zustand des Kessels sofort erkennen und für rechtzeitige Abwendung der Gefahr durch Speisen des Kessels sorgen. Da eine
falsche Indication dieser neuen Vorrichtung als ausgeschlossen zu betrachten ist, so bietet sie
eine beachtenswerthe Sicherstellung des Kesselbetriebes gegen die Folgen falscher Indication
der gewöhnlichen Wasserstandsgläser. Bringt man bei einem Dampfkessel oder einem Dampfkochgefäfs
oder einem anderen Flüssigkeit enthaltenden Gefäfs unter Druck drei oder noch mehr solcher Vorrichtungen in verschiedenen
Höhen, beispielsweise in Höhe des unteren, des mittleren und des höchsten Flüssigkeitsstandes an, Fig. 5, so kann aus der Lage der
Schwimmer jeder Zeit erkannt werden, ob der höchste Flüssigkeitsstand überschritten ist, ob
die Flüssigkeit sich zwischen der mittleren und der höchsten oder zwischen der mittleren und
der tiefsten Marke befindet, oder ob endlich eine Unterschreitung des niedrigsten Flüssigkeitsstandes
eingetreten ist.
Während in der erstbeschriebenen Ausführung die neue Vorrichtung gewissermafsen
ein Ersatz für den untersten Probirhahn ist, also als ein optischer Probirhahn bezeichnet
werden kann, ersetzen mehrere solcher Apparate das bisher gebräuchliche Wasserstandsglas
in bester Weise.
Das Sinken des Schwimmers bezw. die Veränderung der Lage desselben je nach dem
Flüssigkeitsniveau im Gefäfs kann zur Erregung oder Unterbrechung eines elektrischen
Stromes und zum Alarmiren in der bekannten Weise nutzbar gemacht werden.
Claims (4)
1. Ein Apparat zum sichtbaren Anzeigen der Ueberschreitung und der Unterschreitung
eines bestimmten, beispielsweise des niedrigsten Flüssigkeitsstandes in Gefäfsen mit
innerem Druck, gekennzeichnet durch die i
Anordnung eines nach oben ansteigenden, mit dem betreffenden' Gefäfs verbundenen
Rohres, dessen untere Mündung in diesem Gefäfs in der Höhe, des bestimmten Flüssigkeitsstandes
abschneidet, während dasselbe oben in ein durch Hahn oder sonstwie
abschliefsbares Glasrohr endet, dadurch besonders charakterisirt, dafs bei Ueberschreitung
des bestimmten .Flüssigkeitsstandes das Glasrohr vollständig mit Flüssigkeit
gefüllt ist, bei Unterschreitung desselben vollständig von dieser entleert wird.
2. In dem unter 1. gekennzeichneten Apparat die Anordnung eines durch das Eintreten
bezw. Austreten der Flüssigkeit im Glase plötzlich nach oben steigenden oder nach
unten fallenden, in seinen Endlagen begrenzten Körpers, welcher so lange, als sich
Flüssigkeit im Glasrohr befindet, sichtbar ist und sofort seine unterste Lage erreicht
bezw. unsichtbar wird, wenn der zulässige Flüssigkeitsstand unterschritten ist.
3. An dem unter 1. gekennzeichneten Apparat
die Abzweigung des aus dem Gefäfs austretenden Rohres nach unten und die Verlegung
des Glasrohres nach einem tiefer gelegenen Theile des Ansatzrohres, um in
geeigneter Weise die Wirkung des Apparates in jeder beliebigen Tiefe sichtbar zu
machen.
4. Die Combination des unter 1. und 2. oder i. und 3. gekennzeichneten Apparates unter
eventueller Fortlassung des Glasrohres mit einer elektrischen Alarmvorrichtung, bei
welcher auf geeignete Weise der Strom beim Unterschreiten oder- beim Ueberschreiten
des bestimmten Flüssigkeitsstandes durch den plötzlich fallenden oder plötzlich steigenden Körper nach Erreichung
seiner Endlage oder nach dem Verlassen derselben geschlossen oder geöffnet wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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