DE463306C - Kappenisolator - Google Patents

Description

Die Ausbildung· der Kappenisolatoren begegnet in neuerer Zeit immer größer werdenden Schwierigkeiten, da das in der Regel als Isoliermittel zur Verwendung kommende Porzellan den steigenden Anforderungen hinsichtlich der mechanischen Beanspruchungen nur schwer gewachsen ist. Porzellan ist gegen Zug und Drehung außerordentlich empfindlich* während Druckbeanspruchungen, solange sie richtig verteilt sind, in höherem Maße aufgenommen werden. Man hat daher bei den bisher bekannten Befestigungen der Beschläge unter Verwendung von Zement 0. dgl. als Kittmittel rillenförmige Absätze an der Kappe und am Bolzen angeordnet, um die auftretenden Zugbeanspruchungen in Druckbeanspruchungen zu verwandeln. Man hat jedoch bisher nicht darauf geachtet, daß auch bei dieser Art der Befestigung noch Verdrehungsbeanspruchungen des Isolierkörpers auftreten, wenn nämlich die von innen durch den Bolzen und die von außen durch die Kappe auf den Isolierkörper übertragenden Druckkräfte ungleich sind. Bei den heutigen hohen Belastungen, denen die Kappen- oder Hängeisolatoren ausgesetzt sind, spielen jedoch diese Druckunterschiede eine ganz bedeutende Rolle und führen frühzeitig zu einer Begrenzung der Beanspruchungsmöglichkeit.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die in Frage kommenden Druckunterschiede durch Wahl einer entsprechenden Anzahl und Neigung der Rillen zur Isolatorachse ganz oder im wesentlichen auszugleichen. Da der Durchmesser des Bolzens bzw. der mittlere Durchmesser der an ihm angebrachten Rillen wesentlich kleiner ist als derjenige der außen den Isolierkörper umfassenden Kappe, wird mit Rücksicht auf die sich hieraus ergebenden verschieden großen Auflagerflächen die Neigung der Rillen des Bolzens größer zu halten sein als diejenige der Rillen der Kappe. Genügt dieser Ausgleich der Druckkräfte noch nicht, so kann die Kappe eine größere Anzahl Rillen als der Bolzen erhalten. Es werden dann die auf Flächeneinheit bezogenen Druckkräfte der Kappe auf den Isolierkörper kleiner als diejenigen des Bolzens auf dem Isolierkörper, da aber die Auflagerflächen im umgekehrten Verhältnis stehen, ist der Druckausgleich herbeigeführt.

Die Zeichnung läßt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes erkennen. Der äußere Aufbau des Isolators unterscheidet sich nicht wesentlich von der bisher üblichen Form. Der Isolierkörper 2 mit weitausladendem Schirm 1 wird außen von der Kappe 4 umfaßt, während in den inneren Hohlraum 3

des Isolierkörpers der Bolzen ίο hineinragt. Als Kitt ist möglichst reiner Zement gewählt, welcher den höchsten Beanspruchungen gewachsen ist. Um die Haftfähigkeit des Zements zu erhöhen, können Sandschichten vorgesehen werden. Um Temperaturscbwankungen auszugleichen, empfiehlt sich· das Auftragen einer Harzschicht auf die Wandungen des Isolierkörpers. »

Die Kappe 4 umfaßt zunächst mit ihrer Rundung 5 den Halsteil 2 des' Isolierkörpers und besitzt in ihrem unteren Teil eine Reihe von rillenförmiigen Absätzen 6, γ, 8, welche zur Isolatorachse verhältnismäßig schwach geneigt sind. Am unteren Ende erhält die Kappe eine Verstärkung 9. Der Bolzen 10 besitzt demgegenüber nur zwei Rillen 11, 12, deren Neigung zur Isolatorachse etwa dreimal so groß ist wie diejenige der Rillen 6, 7, 8. Die verhältnismäßig hohen Druckkräfte des Bolzens verteilen sich, wie die Zeichnung erkennen läßt, auf einen schmaleren Raum als die verhältnismäßig geringen Druckkräfte, welche von der Kappe herrühren. Die Anordnung ist jedoch derart getroffen, daß eine Normale auf der Kegelfläche 12 noch in den Bereich der Druckkräfte der Kappe fällt, so daß ein Abscheren des Isolierkörpers an keiner Stelle zu befürchten ist. Die Anzahl der Rippen sowie ihre Neigung zur Isolatorachse stehen im umgekehrten Verhältnis zueinander, welches so gewählt ist, daß die auf den Isolierkörper ausgeübten Druckkräfte sich vollständig oder nahezu vollständig ausgleichen.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Kappenisolator mit durch Kitt befestigteiiBeschlägen, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (10) mit zwei oder mehreren Rillen (11, 12) versehen ist, denen ebenfalls zwei oder mehrere Rillen (6, 7, 8) auf der Innenseite der Kappe (4.) entsprechen, und daß Anzahl und Neigung der Rillen (6, 7, 8, 11, 12) zur Isolatorachse derart gewählt sind, daß der bei Belastung des Isolators von den lediglich durch den Kitt gehaltenen Befestigungsteilen (4, 10) innen und außen auf den Isolierkörper (2) ausgeübte Druck ganz oder im wesentlichen ausgeglichen ist.
2. 2. Kappenisolator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegelwinkel der Rillen (11, 12) des Bolzens (10) größer gehalten ist als der in größerer Anzahl an der Kappe (4) vorgesehenen Rillen (6, 7, 8).

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen