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Vorrichtung zur Umwandlung von Schiffskoordinaten in Erdkoordinaten
und umgekehrt. Das Patent d.6o 554 betrifft eine iin wesentlichen aus zwei durch
ein Verbindungsstück verbundenen Systemen bestehende Vorrichtung zur Umwandlung
von Schiffskoordinaten in Erdkoordinaten und umgekehrt, bei welcher das Verbindungsstück
einen Strahl durch den Koordinatenanfang verkörpert und eine der Drehachsen des
einen Systems stabilisiert ist. Die Aufgabe der Stabilisierung ist einem Kreisel
übertragen, dessen Gehäuse mit dein zum Erdkoordinatensystem gehörenden, zu stabilisierenden
System verbunden ist, wobei die infolge der Schwankungen der festen Unterlage dieser
gegenüber auftretenden Stabilisierungsbewegungen als Änderungen der Schiffskoordinaten
des Strahles mittels des anderen zum Schiffskoordinatensystem gehörenden Systems
auf ein Getriebe übertragen werden, um voll dort auf eine zu stabilisierendeVorrichtung
(Fernrohr, Scheinwerfer, Signalgeber o. dgl. zu richtendes Gerät) weitergeleitet
zu werden. Wenn dabei auch zur Verminderung der vom Kreisel abzugebenden Stabilisierungskräfte
Gebrauch von einer elektrischen Übertragungseinrichtung gemacht ist, so sind doch
die auftretenden Reibungswiderstände noch immer so groß, daß ein unverhältnismäßig
großer und teuerer Kreisel zum richtigen Arbeiten der Vorrichtung erforderlich ist.
Die vorliegende Erfindung gibt einen Weg zur Behebung dieses Übelstandes an. Es
wird dabei der Gedanke benutzt, die Stabilisierung einem kardanisch aufgehängten
Kreisel zu übertragen, dessen Stabilisierungsbewegungen mittelbar auf das zu stabilisierende
System so übergeleitet werden, daß der Kreisel selbst keine nennenswerten Kräfte
aufzubringen hat. Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß in der Weise, daß
zur Stabilisierung der Drehachse ein mit demselben System verbundener Zeiger dient,
der von Hand auf einer Kugelfläche um den Koordinatenanfarig verstellbar ist und
einen Punkt bezeichnet, :ler auf derjenigen im Koordinatenanfang Senkrechten zur
anderen Drehächse des Systems gelegen ist, die dadurch bestimmt ist, daß die zu
stabilisierende Drehachse bei unveränderter Richtung des durch das Verbindungsstück
verkörperten Strahles dann stabilisiert ist, wenn der vom Zeiger bezeichnete Punkt
auf der Lotlinie durch den Koordinatenanfang gehalten wird. Man bedient sich also
eines Folgezeigers, der - von einem Bedienungsmann von Handrädern, Kurbeln o. dgl.
aus mittels eines Getriebes den Bewegungen des Kreisels gegenüber der schwankenden
Unterlage nachgeführt werden kann und der seinerseits nun ummittelbar mit den zu
stabilisierenden Teilen verbunden sein kann.
Die von einem Manne
auszuübenden Kräfte genügen jedenfalls, die auftretenden Reibungswiderstände zu
überwinden und die in Frage kommenden Massen zu bewegen, denn man hat es durch Einschaltung
geeigneter Übersetzungsgetriebe in der Hand, den nötigen Kraftaufwand den Verhältnissen
anzupassen.
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Die zum Zwecke der Stabilisierung vorzunehmenden Drehungen der mit
der Vorrichtung verbundenen Geräte um ihre auf der schwankenden Unterlage gelagerten
Achsen sind bekanntlich nicht die einzigen Bewegungen, die den Geräten zu erteilen
sind; sie sind es nur so lange, als der anzurichtende Punkt o. dgl. seine Lage und
demzufolge der Strahl seine Richtung im Raume nicht ändert. Treten dagegen solche
Richtungsänderungen ein, was beispielsweise bei einem Wechsel des anzurichtenden
Gegenstandes der Fall ist, so müssen diese Richtungsänderungen bei den Verstellungen
des Zeigers in Erscheinung treten. Es ergeben sich; verschiedene Ausführungsformen
der Vorrichtung, je nachdem, an welcher Stelle der Getriebe die dem Richtungswechsel
und die den Stabilisierungsbewegungen dienenden Antriebe vorgesehen sind.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Vorrichtung dargestellt.
Beim ersten Beispiele, dessen mechanische Ausfüh, rung in Abb. i in einem Mittelschnitt
im Aufriß und in Abb. 2 in einem Schnitt nach der Linie A-A der Abb. i im Grundriß
gezeichnet ist, ist der Antrieb für den Richtungswechsel an das mit der Vorrichtung
verbundene Gerät, ein Fernrohr, verlegt, wirkt also auf das Schiffskoordinatensystem
der Vorrichtung ein, während der Antrieb der Zeigerverstellungen zum Z-#vecke der
Stabilisierung mit Hilfe von unmittelbar mit der Vorrichtung verbundenen Planetengetrieben
in der Weise zu erfolgen hat, daß die Summe der Zeigerverstellungen und der Schiffskoordinatenänderungen
die jeweiligen Erdkoordinaten der Strahlrichtung ergibt. Die Abb. 3 und 4 geben
im Seitenriß Schnitte der Abb. i nach den Linien B-B und C-C wieder. Abb. 5 stellt
schematisch das zweite Beispiel dar, welches dem ersten Beispiel im allgemeinen
gleicht, bei welchem jedoch abweichend davon der Antrieb für die Richtungsänderungen
unmittelbar auf das Erdkoordinatensystem der Vorrichtung einwirkt. Im dritten Beispiele,
welches in Abb. 6 schematisch dargestellt ist, ist mit der Vorrichtung ein Fernrohr
verbunden, dem die Planetengetriebe angegliedert sind. Der Antrieb für den Richtungswechsel
wirkt wiederum auf das Erdkoordinatensystem der Vorrichtung, der Antrieb der Zeigerverstellungen
zur Stabilisierung auf das Schiffskoordinatensystem ein. In beiden schematischen
Darstellungen ist der obere Teil der Vorrichtung, der dem des ersten Beispiels vollkommen
gleicht, weggelassen.
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Im ersten Beispiele (Abb,. i bis 4) dient eine mit einer Grundplatte
i auf dem Schiffe zu befestigende zylindrische Säule 2 als Träger eines U-förmig
gebogenen Teiles 3, in dem das Gehäuse 4 eines Kreisels mit lotrechter Achse 5 mittels
eines Zwischengliedes 6 und zweier Polzenpaare 7 und 8 kardanisch so gelagert ist,
daß der Kreiselschwerpunkt in den als Koordinatenanfang dienenden Schnittpunkt der
Achsen der Bolzenpaare 7 und 8 fällt. Das Gehäuse 4 ist mit einem Gewichte 9 versehen,
dessen Schwerpunkt in der Verlängerung der Kreiselachse 5 liegt, wodurch der Gesamtschwerpunkt
des Gehäuses ¢ einschließlich des Kreisels lotrecht unterhalb des Koordinatenanfangs
gehalten wird. Das Gehäuse 4 ist außerdem mit einem Zeiger io ausgerüstet, der einen
in der Verlängerung der Kreiselachse 5 nach oben gelegenen Punkt bezeichnet. Auf
dem Bolzenpaare 8 ist ferner ein Kardanring i i gelagert, in welchem ein zum Erdkoordinatensystem
gehörendes, zu stabilisierendes System um ein Bolzenpaar 12 drehbar ist, dessen
Achse gleichfalls den Koordinatenanfang schneidet. Dieses System besteht aus einem
Ringe 13, der eine Seitenwinkelteilung 14 trägt und mit einer Stirnradverzahnung
15 ausgestattet ist. Auf dem Ringe 13 ist ein zweiter Ring 16 drehbar, der einen
mit der Seitenwinkelteilung 14 gepaarten Zeiger 17 und einen zweiten zu einer Höhenwinkelteilung
18 gehörenden Zeiger i9 trägt. Die Höhenwinkelteilung 18 dient zur Bestimmung des
Neigungswinkels eines mittels eines Bolzenpaares 2o am Ringe 16 gelagerten Bügels
21 gegenüber der Ebene dieses Ringes Zur Verstellung dieses Winkels ist ein Kegelrad
22 angegossen, in welches ein von einer biegsamen Welle 23 aus angetriebenes, im
Ringe 16 gelagertes Kegelrad 24 eingreift. In den Ring 16 ist ein aus Glas angefertigter
Höhebogen 25 eingesetzt, in den eine Kreuzmarke derart eingeritzt ist, daß Gier
eine Kreuzbalken, der mit 26 bezeichnet ist, auf einem uni den Koordinatenanfang
geschlagenen Kreise verläuft, dessen Ebene senkrecht auf der Ebene des Ringes 16
steht. Der Schnittpunkt dieses Kreuzbalkens 26 mit dem anderen mit 27 bezeichneten
Kreuzbalken liegt auf der Umdrehungsachse des Ringes 16. Die Welle 23 führt zu einem
Stirnrade 28, welches im Teile 3 gelagert und mit einem um die zylindrische Säule
2 drehbaren Stirnrad 29 mit als Rohr ausgebildeter Nabe 30 gepaart ist. Dieses
Rohr 30 ist von einem Rohre 31 umgeben, welches in einem Stirnrade 32 endet, das
durch ein im Teil 3 gelagertes
Stirnrad 33 auf eine biegsame Welle
34 wirkt, die zum Antriebe eines mit der Stirnradverzahnung 15 gepaarten, im Ringe
16 gelagerten Zahnrades 35 dient.
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Uni den Bügel 21 greift das zum Schiffskoordinatensystem gehörende
System der Vorrichtung mit einem Büge136, in den ein Bolzen 37 eingeschraubt ist,
dessen Achseden Koordinatenanfang schneidet und der im Biigel 21 in einem Lager
38 drehbar ist und somit das Verbindungsstück der beiden Systeme der Vorrichtung
bildet. Der Büge136 ist in einem gabelförmigen Ansatz 39 eines Rohres 4o auf einem
Bolzenpaare 41 gelagert, dessen Achse gleichfalls den Koordinatenanfang schneidet.
Das Rohr 4o ist auf dem Rohre 3 r drehbar. Der Bügel 36 ist mit einem Kegelradsegrnente
42 ausgerüstet, welches in ein Verzahnungssegment 43 eingreift, welches wiederum
an ein um die zylindrische Säule -2 auf dem Rohre ..1o drehbares Rohr 44 anschließt.
Der untere Teil der Rohre 30, 3 z, 4o und 44, die an ihren Enden Kegelräder 45,
46, 47 und 48 tragen, ist von einem Gehäuse 49 umschlossen.
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Am Gehäuse 49 sind zwei Handräder So und 51 angebracht. Das Handrad
5o wirkt mit einer Schneckenwelle 52 auf ein Schnekkenrad 53, mit welchem mittels
einer Welle 54 ein Planetenrad 55 gekuppelt ist, welches mit zwei Kegelrädern 56
und 57 ein Planetengetriebe bildet. Das Kegelrad 56 ist in einem am Gelriuse 49
befestigten Lager 58 gelagert und mit einem in das Kegelrad 46 eingreifenden Kegelrade
59 gekuppelt. Das Kegelrad 57 greift mit einer zweiten Verzahnung in (las Kegelrad
47 ein und ist mit einem Stirnrade 6o gekuppelt, welches mit einem auf einer im
Gehäuse 49 gelagerten Hohlwelle 61 befestigten Stirnrade 62 gepaart ist. Eine vom
Handrade 5 r aus anzutreibende Schnekkemvelle 63 wirkt auf ein Schneckenrad 64,
welches außerdem eine Kegelradverzalinung besitzt. Diese-Verzahnung ist mit einem
Planetenrad 65 gepaart, welches seinerseits in ein Isegelrad 66 eingreift, welches
durch eine zweite Verzahnung mit dem Kegelrade 45 im Eingriff steht. Das mit den
Kegelrädern 64 und 66 ein Planetengetriebe bildende Planetenrad 65 überträgt seine
Drehungen durch Stirnräder 67 und 68 auf eine in der Hohlwelle 61 gelagerte Welle
69 und ein mit dein Kegelrad 48 gepaartes Kegelrad 70.
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Der bisher beschriebene Teil der Vorrichtung bildet den eigentlichen
Koordinatenwandler, der im folgenden beschriebene Teil die notwendige Ergänzung
dazu.
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Ein in einem Lagerarm 71 drehbares Fernrohr 7-2 trägt ein Kegelrad
73. Dieses Kegelrad 73 ist reit einem Kegelralle 74 gepaart, welches mit einer Schneckenradverzahnung
ausgerüstet ist, in die eine von einem Handrade 75 aus anzutreibende, am Lagerarm
7 1 gelagerte Schnecke 76 eingreift. Der Lagerarm 71 ist mit einem
Schneckenrad 77 verbunden, zu dessen Antrieb ein an einem auf dem Schiffe zu befestigenden
Fernrohrträger 78 drehbares Handrad 79 und eine Schnecke 8o vorgesehen sind. Der
Seitenwinkel des Lagerarms 71 wird von einem Zeiger 81 an einer am F ernrobrträger
78 angebrachten Teilung 82 angezeigt; zur Ablesung des Höhenwinkel des Fernrohrs
72 dient ein Zeiger 83 und eine mit dem Kegelrad 73 verbundene Teilung 84. Nlit
dem Kegelrade 74 ist durch eine Welle 85 ein Kegelrad 86 gekuppelt, welches mit
einem Kegelrade 87 auf der Welle 69 in Eingriff steht. Das Schneckenrad 77 ist durch
eine die Welle 85 umhüllende Hohlwelle 88 mit einem Kegelrade 89 gekuppelt, welches
durch ein Kegelrad 9o auf die Hohlwelle 61 einwirkt.
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Mit der im ersten Beispiele beschriebenen Vorrichtung kann die Auswanderung
eines in Bewegung befindlichen, zu beobachtenden Gegenstandes in Erdkoordinaten
aus den Schiffskoordinaten dieses Gegenstandes bestimmt werden. Dazu sind zwei Bedienungsleute
nötig, von denen der eine mit Hilfe der Handräder 75 und 79 dauernd die optische
Achse des Fernrohrs 72 auf den Gegenstand gerichtet zu halten hat, wodurch er die
Schiffskoordinaten des Gegenstandes einstellt, während der andere den über das Kegelräderpaar
89, 9o und die Hohlwelle 61 in den Koordinatenwandler geleiteten Schiffskoordinatenänderungen
der Seitenrichtung sowie den über das Kegelräderpaar 86, 87 und die Welle 69 in
den Koordinatenwandler geleiteten Summen der Schiffskoordinatenänderungen der Höhenrichtung
und der Seitenrichtung mit Hilfe der Handräder So und 5 r solche Zuschläge zu erteilen
hat, daß sich die gesuchten Erdkoordinaten dcs Gegenstandes ergeben.
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Folgender Überlegung zeigt, wie sich die Größe dieser Zuschläge in
jedem Augenblicke ohne weiteres ergibt. Die Drehwinkel der Hohlwelle 61 werden über
das Stirnräderpaar 62, 6o und das Kegelräderpaar 57, 47 auf das Rohr 4o übertragen,
welches das Bolzenpaar 41 um die Achse der Säule 2 dreht, und zwar infolge geeigneter
Wahl der Übersetzungsverhältnisse um den gleichen Betrag, um den sich der Lagerarm
71 im Fernrohrträger 78 dreht. Die Drehungen der Welle 69 werden mittels des Kegelräderpaares
70, 48 dein Rohre 44 und demnach auch dem Kegelradsegmente 43 mitgeteilt. Dieses
bewirkt eine Drehung des Kegelradsegmentes 42 mit dein Bügel 36, wobei die Übersetzungsverhältnisse
wiederum so gewählt sind, daß die Bügeldrehungen den Drehungen des Fernrohrs
72 im Lagerarm 71 gleichen. Geht man nun davon
aus, daß die
optische Fernrohrachse derAchse des Bolzens 37 in der Anfangslage parallel eingestellt
wurde, so ist ersichtlich, daß diese Parallelstellung jedenfalls so lange erhalten
bleibt, als das Schiff stilliegt.
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Der Bolzen 37 bewegt den Bügel 21 und damit das zum Erdkoordinatensystem
gehörende System des Koordinatenwandlers. Ist der Kreisel im Gehäuse 4 im Umlauf
um die Achse 5, so gibt der Zeiger io mit seiner Spitze auch bei Schwankungen des
Schiffes einen lotrecht über dem Koordinatenanfang gelegenen Punkt an, wenn diese
Lage des Zeigers io im Augenblicke des Beginnes dieser Umlaufbewegung eingenommen
wurde. Das Gewicht 9 sorgt dafür, daß dies der Fall ist. Deckt sich der Schnittpunkt
der Markenteile 26 und 27 mit der Zeigerspitze, dann stellen die bei dieser Lage
mittels der Zeiger 17 und ig an den Teilungen 14 und 18 abzulesenden Werte die Erdkoordinaten
der Achse des Bolzens 37 und somit auch des anzurichtenden Gegenstandes dar. Da
nun durch den Bolzen 37 die Lage des mit dem Bügel ei verbundenen Ringes 16 infolge
der Schiffsschwankungen geändert wird, kann der Schnittpunkt der Markenteile 26
und 27 nur dann dauernd in Deckung mit der Zeigerspitze io bleiben, wenn diese Bewegungen
des Ringes 16 durch Drehungen gegenüber dem Ringe 13 und um die Achse des Bolzenpaares
2o aufgehoben werden, wodurch die Umdrehungsachse des Ringes 16, die mit der Achse
des Ringes 13 zusammenfällt, stabilisiert wird.
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Die am Hinterrade 5o ausgeführten Drehungen übertragen sich durch
die Schneckenwelle 52 und das Schneckenrad 53 auf das Planetenrad 55 und addieren
sich dort mit den von der Hohlwelle 61 ausgeführten, den Änderungen des Seitenwinkels
entsprechenden Drehungen, die durch das Stirnräderpaar 62, 6o auf das Kegelrad 57
übertragen werden. Die Kegelräder 56, 59 und 46 übertragen die resultierenden Drehungen
auf das Rohr 31 und die Stirnräder 32 und 33 über die biegsame Welle 34 auf das
Stirnrad 35. Andererseits addieren sich die durch das Handrad 51 und die Schneckenwelle
63 dem Kegelrad 64. erteilten Drehungen zu den von der Welle 69 ausgeführten, den
Änderungen der Summe des Seitenwinkels und des Höhenwinkels entsprechenden Drehungen,
die über das Stirnräderpaar 68, 67 auf das Planetenrad 65 übertragen werden. Die
hieraus resultierenden Drehungen werden vom Kegelrade 66 über das Kegelrad 45 und
das Rohr 30 sowie das. Stirnräderpaar 29, 28 auf die biegsame Welle 23 und
von dieser auf das Kegelräderpaar 24, 22 übertragen. Die Übersetzungsverhältnisse
zwischen den Kegelrädern 73 und 22 sowie dem Sclineckenrade 77 und dem vom Stirnrade
35 aus angetriebenen Ringe 16 müssen so gewählt sein, daß die Drehungswinkel in
ihrer natürlichen Größe übertragen werden, wenn die Handräder 50 und 51 keine
Drehungen ausführen. Werden durch Drehung der Handräder 50 und 51 dem Ringe
16 gegenüber dem Bügel 21 und gegenüber dem Ringe 13 solche Drehungen erteilt, daß
bei jeder Lage des Bolzens 37 der Schnittpunkt der Markenteile 26 und 27 sich mit
der Zeigerspitze io deckt, dann zeigen die Zeiger 17 und ig die gesuchten Erdkoordinaten
des anzurichtenden Gegenstandes an den Teilungen 14 und 18 an, d. h. der an den
Handrädern 5o und 51 tätige Bedienungsmann hat nur den Markenschnittpunkt dauernd
in Deckung mit dem Zeiger zu halten, um laufend die Erdkoordinaten angezeigt zu
erhalten.
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Es werden praktisch verhältnismäßig große Anforderungen an die Aufmerksamkeit
des an den Handrädern 75 und 79. tätigen Bedienungsmannes gestellt, wenn er trotz
der Schiffsschwankungen dem anzurichtenden Gegenstande mit der Achse des Fernrohrs
72 ununterbrochen zu folgen hat. Diese Aufgabe kann ihm dadurch wesentlich erleichtert
werden, d'aß; man die Antriebe für das Fernrohr 7a an das zum Erdkoordinatensystem
gehörende System des Koordinatenwandlers verlegt, so daß er nur die Änderungen der
Erdkoordinaten des anzurichtenden Gegenstandes einzustellen hat, um diesen dauernd
mit der optischen Achse des Fernrohrs 72 in Deckung zu erhalten.
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Diese Lösung der Aufgabe ist im zweiten Beispiele (Abb.5) schematisch
dargestellt. Gegenüber dem ersten Beispiele fehlen hier die Schnecken 76 und 8o
mit den Handrädern 75 und 79. Dagegen ist am Rohre 30 ein Schneckenrad gi
und am Rohre 31 ein Schneckenrad 92 vorgesehen, zu deren Antriebe Schnecken 93 und
94 dienen.
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Die Handhabung der Vorrichtung gleicht der des ersten Beispieles mit
dem genannten Unterschiede. Verändern sich die Erdkoordinaten des anzurichtenden
Gegenstandes nicht, dann hat der Bedienungsmann an den Schnecken 93 und 94 auch
keine Drehbewegungen auszuführen, während die von dem anderen Bedienungsmanne mit
den Schnecken 52 und 63 gegebenen Zuschläge die Schiffskoordinatenänderungen der
Richtung bedeuten und als solche die Lage der Achse des Bolzens 37 in dem zum Schiffskoordinatensystem
gehörenden Systeme des Koordinatenwandters und gleichzeitig die dazu parallele Lage
der Achse des Fernrohrs 72 gegenüber seiner Lagerung im Fernrohrträger 78 so verstellen,
daß beide Richtungen im Raume unverändert bleiben. Das ist aber bei unveränderter
gegenseitiger Stellung des Bügels
21 gegenüber dem Ringe 16 und
dieses Ringes 16 gegenüber dem Ringe 13 dann der Fall, wenn der Schnittpunkt der
Markenteile 26 und 27 wiederum mit der Zeigerspitze io in Deckung bleibt. Der Bedienungsmann
an den Schnecken 52 und 63 hat also dieselbe Aufgabe wie im ersten Beispiele. Erdkoordinatenänderungen
der Lage der Fernrohrachse zufolge von Drehungen der Schnecken 93 und 94 addieren
sich mit Hilfe der Planetengetriebe zu den Schiffskoordinatenänderungen, während
gleichzeitig die Lage des Bügels 21 gegenüber dem Ringe 16 und die des Ringes 16
gegenüber dem Ringe 13 in entsprechender Weise geändert wird.
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Im dritten Beispiele (Abb. 6) ist ebenfalls der obere Teil eines Koordinatenwandlers,
wie ihn das erste Beispiel Zeigt, benutzt. Am Rohre 44 ist ein Kegelrad 95 befestigt.
Dieses Kegelrad 95 greift in ein Kegelrad 96 ein, welches durch eine Hohlwelle 97
mit einem Kegelrade 98 gekuppelt ist. Die Hohlwelle 97 umhüllt eine Welle 99, die
in gleicher «eise dazu dient, die Drehungen des Rohres 4o mit Hilfe von Kegelrädern
ioo und loi auf ein Kegelrad 102 zu übertragen. Das Kegelrad 98 wirkt über Kegelräder
103, 1o4, io5 und io6 auf ein durch eine Welle 107 mit dem Kegelrade io6 gekuppeltes
Kegelrad io8 ein. Das Kegelrad io2 steht durch Kegelräder i o9, i i o, i i i und
11-2 mit einer die Welle i o7 umhüllenden Hohlwelle 113 in Verbindung, deren freies
Ende zu Lagern i 1q. für ein Fernrohr i 15 ausgebaut ist. Am Fernrohr i i 5 ist
ein Kegelrad 116 vorgesehen, «-elches mit dem Kegelrade io8 in Eingriff steht. Die
mit dem zum Erdkoordinatensvstem des Koordinatenwandlers gehörenden Svstem in Verbindung
stehenden Rohre 30 und 31 tragen Kegelräder 117 und i i B. Das Kegelrad 117
steht durch ein Kegelrad i 19 und eine Hohlwelle 120 mit einem Schneckenrade 1-21
in Verbindung, zu dessen Antrieb eine Schnecke 122 dient und welches mit einem Planetenrade
123 gekuppelt ist. Das Kegelrad 118 ist durch ein Kegelrad 124 und eine von der
Hohlwelle i2o umhüllte Welle 125 mit einem Schneckenrade 126 gekuppelt, in welches
eine Schnecke 127 eingreift und welches auf ein Planetenrad 128 einwirkt. Das Planetenrad
123 greift in eine an einem Schneckenrade 129 vorgesehene Kegelradverzahnung 130
ein, das Planetenrad 128 in gleicher Weise in eine an einem Schneckenrade 131 vorgesehene
Kegelradverzalinung 132. Zum Antriebe der Schneckenräder 129 und -131 dienen Schnecken
133 und 13q.. Das Planetenrad 123 wirkt über ein Kegelrad 135 auf ein Stirnrad 136
und durch Zwischenräder 137, 138 und 139 auf ein Kegelrad i4o ein, welches mit einem
Kegelrade 141 in Eingriff steht und durch eine Hohlwelle 142 mit dem Kegelrad
103 gekuppelt ist. In ähnlicher Weise werden die Drehungen des Planetenrades
1:28 durch Zwischenräder 143 und 144 auf ein durch eine Welle 145 mit dem Kegelrad
log gekuppeltes Kegelrad 146 übertragen.
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Die als drittes Beispiel beschriebene Vorrichtung ist zum Richten
eines Fernrohres, Signalgebers, Scheinwerfers o. dgl. zu richtenden Gerätes an Bord
eines Schiffes geeignet, wenn die Erdkoordinaten des anzurichtenden Gegenstandes
bekannt sind. Zu ihrer Bedienung sind wiederum zwei Bedienungsleute nötig, deren
einer die in Erdkoordinaten gegebene Erhöhung und Seitenrichtung für den anzurichtenden
Gegenstand mit den Schnecken 1J2 und 127 über die Rohre 30 und 31 mit Hilfe der
Zeiger 19 und 17 an den Teilungen 18 und 14 des Koordinatenwandlers einzustellen
hat. Den von ihm eingestellten Werten werden von dem zweiten Bedienungsmanne, der
die Schnecken 133 und 134 bedient, mittels der Planetengetriebe solche Zuschläge
gegeben, daß sich die Schiffskoordinaten der optischen Achse des Fernrohrs 115 ergeben.
Die resultierenden Drehwinkel werden über die Hohlwellen 142 und 113 sowie die Wellen
145 und 107 auf das Fernrohr 115 übertragen und gleichzeitig durch die Hohlwelle
97 über das Rohr 44 und die Welle 99 über das Rohr 4o. dem zum Schiffskoordinatensvstem
gehörenden Systeme des Koordinatenwandlers zugeführt, wodurch erreicht wird, daß
die Achse des Bolzens 37 stets der optischen Achse des Fernrohrs 115 parallel gerichtet
bleibt. Die von dem zweiten Bedienungsmanne gegebenen Zuschläge sind so zu bemessen,
daß der Schnittpunkt der Markenteile 26 und 27 mit der Spitze des Zeigers io in
Deckung bleibt, weil, wie beim ersten Beispiele erläutert wurde, nur dann das zum
Erd,koordinatensvstein des Koordinatenwandlers gehörende System stabilisiert ist.