DE459982C - Fahr- und Bremsschaltanordnung fuer Antriebsmotoren elektrischer Bahnen mit Gleichstrombetrieb - Google Patents

Fahr- und Bremsschaltanordnung fuer Antriebsmotoren elektrischer Bahnen mit Gleichstrombetrieb

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DE459982C
DE459982C DES58016D DES0058016D DE459982C DE 459982 C DE459982 C DE 459982C DE S58016 D DES58016 D DE S58016D DE S0058016 D DES0058016 D DE S0058016D DE 459982 C DE459982 C DE 459982C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60LPROPULSION OF ELECTRICALLY-PROPELLED VEHICLES; SUPPLYING ELECTRIC POWER FOR AUXILIARY EQUIPMENT OF ELECTRICALLY-PROPELLED VEHICLES; ELECTRODYNAMIC BRAKE SYSTEMS FOR VEHICLES IN GENERAL; MAGNETIC SUSPENSION OR LEVITATION FOR VEHICLES; MONITORING OPERATING VARIABLES OF ELECTRICALLY-PROPELLED VEHICLES; ELECTRIC SAFETY DEVICES FOR ELECTRICALLY-PROPELLED VEHICLES
    • B60L7/00Electrodynamic brake systems for vehicles in general
    • B60L7/10Dynamic electric regenerative braking
    • B60L7/12Dynamic electric regenerative braking for vehicles propelled by dc motors

Description

  • Fahr- und Bremsschaltanordnung für Antriebsmotoren elektrischer Bahnen mit Gleichstrombetrieb. Man kennt Dynamotoren mit mehreren Ankerwicklungen sowie solche mit zwei Wicklungen, die meist für den Antrieb elektrischer Bahnen verwendet werden, so z. B. zur Verminderung der Leitungsspannung für die Speisung von Hilfsstromkreisen oder auch, um den Erregerstrom von Serienmotoren zu regeln und ihn auch während der kurzen Perioden, in denen die Motoren von der Speiseleitung abgeschaltet sind, auf gleicher Höhe zu halten. Dadurch sollten Übelstände, die sich durch Abschaltungen, besonders bei Hochspannungen, -zeigen, vermieden werden.
  • Es ist auch eine Energierückgewinnung mit Hilfe von Serienmotoren vorgeschlagen worden, wobei die Motoren durch geeignete: Schaltungen im Augenblick des Übergangs zur Arbeitsweise als Stromerzeuger in Maschinen mit Fremderregung oder Nebenschlußerregung umgewandelt werden.
  • Die meisten dieser Vorschläge sind jedoch mit derart erheblichen Nachteilen behaftet, die vor allem in der Umständlichkeit des Schaltungsaufbaues und der Bedienung erblickt werden, daß sie sich in die Praxis nicht einführen konnten. Es ist insbesondere bei den bekannten Anordnungen noch darauf hinzuweisen, daß mit ihnen eine Energierückgewinnung bis zum vollständigen Stillstand des Fahrzeugs nicht möglich ist. Man braucht außerdem in jedem Fall Widerstände zum Anlassen der Motoren, was den erstrebten Vorteil fast völlig zunichte macht. Außerdem wird bei dem Bekannten Energie nur nach Vornahme bestimmter Bedienungshandlungen zurückgewonnen.
  • Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, eine Fahr-und Bremsschaltanordnung insbesondere für Antriebsmotoren elektrischer Bahnen zu schaffen, die die genannten Nachteile nicht aufweist. Die Erfindung besteht in der Vereinigung eines mit mehreren Wicklungen versehenen Dynamotors mit Verbundmotoren. Bei letzteren ergeben sich bekanntlich die günstigsten Erregungsbedingungen sowohl wenn sie als Motor als, auch wenn sie als Dynamo arbeiten, da im ersten Falle die Erregung automatisch mit der Belastung steigt und im zweiten Falle sich automatisch verringert.
  • Die Vereinigung von Dynamotor und Verbundmotoren wird nach der Erfindung- so ausgestaltet, daß ohne Erregungsänderungen der Motoren selbst und ohne Zwischenschaltung von Widerständen Arbeitsdiagramme anfallen, die in der Anlaß- und Bremsperiode den von Serienmotoren nur während des Anlassens gelieferten ähnlich sind.
  • Die mit der erwähnten Vereinigung angestrebten Hauptvorteile sind folgende: i. Die Erzielung einer ausreichenden Anzahl von Spannungen, um den Dynamotor auch bei Anlagen mit größerer Kraftleistung, besonders für Zugleistungen, verwenden zu können.
  • 2. Erzielung einer solchen Verteilung der Spannung der Speiseleitung unter die verschiedenen Dynamotorwicklungen, daß zwischen den Enden dieser Wicklungen nie eine größere Spannung herrscht als die halbe Speiseleitungsspannung, wodurch die Anwendung dieses Systems bei höheren Spannungen erleichtert wird.
  • Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht in der Lösung der Aufgabe, mittels eines vier Kollektoren aufweisenden Dynamotors durch besondere bauliche Ausgestaltung einen vollkommenen magnetischen Ausgleich. zwischen den Ankerwicklungen zu erreichen, so daß nicht nur die Ankerrückwirkung, sondern auch die elektromotorische Gegenkraft während der Kommutation praktisch vernachlässigt werden kann.
  • Zu diesem Zweck sind die beiden seitlichen
    Es gilt natürlich die Gleichung: Der Wert von n kann zwischen 4 bis 9 variieren. Innerhalb dieser Grenzen können verschiedene Kombinationen der Werte Y, s, t aufgestellt werden, derart, daß es bei Anschluß des Verbrauchsstromkreises zwischen zwei beliebigen Punkten A, B, C, D, E (Abb. 2) möglich ist, diesem eine Anzahl n verschiedener Spannungen zu erteilen.
  • Die hauptsächliche Verwendung der Schaltanordnung ist der Fahrzeugantrieb. In diesem Falle stehen meist zwei Motorsätze zur Verfügung, die in Serienschaltung .oder in Nebenschlußschaltung oder auch unabhängig voneinander zwischen zwei Klemmenpaare A, B, C, D, F, unter denen das gleiche Potentialgefälle herrscht, einzuschalten sind. Dies ergibt an den Enden jenes Motors eine n-mal größere Anzahl verfügbarer Spannungen. Die Kollektoren der gebräuchlichen Zweikollektorzusatzdynamos in je zwei längs der Maschinenachse aufeinanderfolgende Hälften geteilt. An jeden dieser Teile ist eine getrennte Wicklung angeschlossen, und es ergeben sich demzufolge vier elektrisch voneinander unabhängige Ankerwicklungen. Jede der vier Wicklungen besteht aus der gleichen Anzahl Windungen, so daß also jede Nut die gleiche Zahl von Windungen aus allen Wicklungen aufweist. Die Lamellen sind so angeordnet und mit den Windungen verbunden, daß die in den gleichen Nuten untergebrachten Winduregen sich an die in derselben axialen Ebene liegende Lamelle anschließen. Wenn sich demgemäß die gesamten in einer Nut untergebrachten Amperewindungen ausgleichen, so werden die Selbstinduktionswirkungen durch die wechselweise Induktion aufgehoben, und somit wird auch die elektromotorische Gegenkraft während der im gleichen Augenblick stattfindenden Stromumwendung, d. h. während der Kommutationen, aufgehoben.
  • Die obenerwähnten, dauernd in Reihe geschalteten und von der Leitungsspannung V gespeisten vier Wicklungen nehmen je die in folgender Tabelle angegebenen Spannungen auf, wobei die Aufstellung von der positiven Klemme der Speiseleitung ausgeht. genaue Anzahl ergibt sich für jede Kombination. aus der letzten Spalte folgender Aufstellung:
    u-tel von Anzahl der bei Regelung
    n zweier Motorsätze ver-
    5 ' 1- 1 s t fügbaren Spannungen
    9 I 3 3 2 14
    $ I 4 2 I 12
    ö I 3 2 2 I2
    7 I 2 3 I II
    7 I 2 2 2 II
    6 I z 2 I 9
    6 . I 3 . I I . 9
    Es sei beispielsweise der Fall herausgegriffen, daß als Maximalspannung einer einzigen Wicklung ausreicht und an den Klemmen eines jeden der zwei im Nebenschluß oder verbunderregten, z. B. eine Lokomotive o. dgl. antreibenden Motorsätze M" !Y1_. zwölf verschiedene Spannungen verfügbar sein sollen (Abb. u.
  • Es wird dann n = 8 anzunehmen sein, und es sei die zweite in der Aufstellung angegebene Kombination gewählt, nach der ist. Wenn die beiden Wicklungen a, a1 nur eine Windung pro Wicklung aufweisen, so ist die Wicklung b und Wicklung -c mit zwei Windungen versehen (Abb. 3).
  • Die- verfügbaren zwölf Spannungen (und somit auch zwölf verschiedene Normalgeschwindigkeitsstufen, mit denen die Motoren in Reihenfolge laufen können) sind aus der folgenden Aufstellung, in der auch die Kontakte zwischen den Motoren und dem Dynamotor berücksichtigt sind, zu entnehmen.
    Geschwindig- Spannungen
    keiten Kontakte an jeden
    Motorsatz
    I X mit D und Y mit E 1 16 l'
    II X - C - Y - D 216 V
    III X - C - Y - E 3"z6 L'
    IV X - B - Y - C 4i6 V
    V _x - A - Y - C 516v
    VI X - B - Y - D 646
    VII X - B - Y - E 7'16 TT
    VIII X - A - Y - E 8 16 T'
    IX H - A - K - C Io I6 V
    X H - B - K - D 12'16 V
    XI H - B - K - E 14. 16 L'
    XII H - A - K - E 1616T]
    Es sei bemerkt, daß sich die elfte Geschwindigkeitsstufe z. B. auch folgendermaßen erreichen läßt: es werden bei n-n die Kontakte zwischen den zwei Motoren unterbrochen (Abb. 4.), Hl wird mit A, K1 mit D, H2 mit D und I(2 mit E in Verbindung gebracht, so daß durch die Enden der Wicklungen a, a1 nicht die Summe, sondern die Differenz der Komponenten der von den Motoren entnommenen Ströme fließt. Damit erzielt man eine bedeutende Verminderung der Gesamtbelastung des Dynamotors in einer Stellung, bei der die Steuerwalze, besonders beim Anlassen, länger verbleibt, weil sie die Stellung Nebenschluß (12) vorbereiten soll. Ein Ausführungsbeispiel ist in Abb. 2 dargestellt, wobei angenommen ist, daß ein Dynamotor mit vier Wicklungen, deren Spannungen sich zueinander wie 1 : 4. : 2 : i verhalten, die Spannung zweier Motoren Ml und M2 regelt. An jede der vier Dynamotorwicklungen sind entsprechend die Serienerregerspulen Cl, C, C3, C1 geschaltet, die eine Erregung des Dynamotors vermitteln; welche zur Nebenschlußerregung 3 - o hinzukommt; wenn die entsprechende Wicklung als Motor wirkt (d. h. Strom aufnimmt) bzw. davon abzuziehen ist, wenn die Wicklung als Dynamo wirkt (d. h. Strom liefert). Wenn die Maschine als Dynamotor arbeitet, so heben sich die vier Serienerregungen auf, da die Anzahl der Windungen von cl, c2, c3, c4 ebenfalls das Verhältnis 1 : 4 : 2 : i aufweist.
  • Die vier Erregerwicklungen cl, C, c3, c4 kommen also nur für wenige Augenblicke zur Wirkung, um das Anfahren der Maschine zu erleichtern sowie während des Anlassens und im Fall jähen Abfalles der Leitungsspannung.
  • In Abb.6 ist R der Anlaßwiderstand des Dynamotors, Aut. der selbsttätige Schalter, A die Fahrtschaltertrommel, mit der der Widerstand R kurzgeschlossen und die Schaltungen der Anker 14, 16 bzw. 13, 18 der Motoren und somit die Fahrtrichtung des Fahrzeugs umgekehrt werden können. Mit 17, 19 bzw. 18, 2o sind die Hauptschlußerregungen der Motoren bezeichnet, mit 31, o1 die Nebenschlußerregungen der Motoren, die, wie die Abbildung zeigt,- durch die von der ersten Dynamotorwicklung gelieferten, ,ein Achtel der Leitungsspannung darstellenden Spannung gespeist werden.
  • T ist die Fahrtschaltertrommel zur Regelung der Fahrt. Sie hat den Zweck, durch zwölf Kontaktstellungen die zwölf zwischen dem Dynamotor und den Motoren möglichen Schaltungen zu bewirken. Indem X über Y durch den selbsttätigen Schalter geschlossen wird, läuft der Motor an, wobei der Widerstand R eingeschaltet bleibt, bis eine sich der Normalgeschwindigkeit nähernde Geschwindigkeit erreicht ist. Die Nebenschlußerregerstromkreise sowohl des Dynamotors wie auch der Motoren werden durch die Spannung von i n gespeist.
  • Wird sodann die Trommel A aus der Unterbrechungsstellung U nach F bzw. B umgelegt (je nach dem Sinne der Fahrtrichtung), so wird durch die Kontakte 8 und Y von A der Anlaßwiderstand R des Dynamotors kurzgeschlossen, und durch die verbleibenden acht Kontakte von A werden die Stromkreise der Motoren für die Fahrt vorbereitet.
  • Unter diesen Verhältnissen erreicht der Dynamotor endgültig seine Normalgeschwindigkeit, und der ihn durchlaufende Strom geht von der Kontaktnut zu den Schienen, wobei er folgenden Weg nimmt: x-y-8-7-5-I-3-o und. zwischen 3 und o bzw. 31 und o1 die Dynamotor- und Motorenerregungen speist.
  • Die Stromkreise der Motoren sind an den Fahrtschalter T angeschlossen und verlaufen
    In der Stellung o des Fahrtschalters T sind sämtliche Stromkreise offen.
  • In der Stellung I des Fahrtschalters T, d. h. in der ersten Fahrtstellung, stellt der Schalter T folgende Verbindungen her: i - i 9 Motor M1 - i i - 2o Motor M2 -i2-0.
  • Die in Reihe geschalteten Motoren sind an die Klemmen i und o des Dynamotors gelegt. Werden mit I der Strom in einem Motor und mit In, In, I., Ih, die vier im Dynamotor von I erzeugten Ströme bezeichnet, so ergibt sich: Die Spannung auf jedem Motor ist V, wenn die Leitungsspannung mit V bezeichnet wird.
  • In der Stellung II ergibt sich folgender Speisestromkreis 7 - 19 Motor M1 - i i - 20 Motor M" -12-5.. Die in Reihe geschalteten Motoren sind an die Klemmen 7 und 5 gelegt. Spannung auf jedem Motor: In der Stellung III verläuft der Stromkreis 8 -- i9 Motor 1V11- i i - 2ö Motor M2- I2 -- 5. Die in Reihe geschalteten Motoren liegen an 8 und 5. Spannung auf jedem Motor: In der Stellung IV ergibt sich der Stromkreis 5-- i9 Motor M1- iI - 2o Motor M2- i2- i. Die Motoren liegen an 5 und i. Spannung auf jedem Motor: Die Stellung V liefert-5 --- r9 Motor M1- 11-20 Motor M2-I2-o. Die Motoren liegen an 5 und o. Spannung auf jedem Motor: Die Stellung V I ergibt: 7-- i9 Motor M1- II-2o Motor M2-I2-I. Die Motoren liegen an 7 und i. Spannung auf jedem Motor Die Stellung VII ergibt: 7 - i9 Motor Ml- i i: - 2o Motor M2- 12 -- o. Die Motoren liegen an 7 und o. Spannung auf jedem Motor: In der Stellung VIII liegen die hintereinandergeschalteten Motoren direkt an der Leitung. Man hat: 8-i9 Motor M1- II-2o Motor M2-I2-o. Die von den Motoren erzeugten dynamotorischen Ströme sind gleich Null.
  • Spannung auf jedem Motor: Die Stellung IX ergibt:
    Die parallel geschalteten Motoren liegen an 5 und o. Spannung auf jedem Motor: In der Stellung X hat man:
    Die parallel geschalteten Motoren liegen an 7 und i geschaltet. Auf jedem Motor liegt die Spannung Die Stellung XI ergibt: 8 - i9 Motor M, i i - i, 7-20 Motor M,- 12-0. Motor M1 ist zwischen 8 und r geschaltet und Motor M. zwischen 7 und o. Auf jedem Motor liegt eine Spannung In Stellung XII werden beide Motoren in Parallelschaltung- direkt von der Leitung gespeist. Schaltschema:
    Die von den Motoren kommenden dynamotorischen Ströme sind gleich Null. Spannung auf jedem Motor: Für alle dynamotorischen Ströme bedeutet das Zeichen -, daß die entsprechende Wicklung als Dynamo, und das Zeichen+, daß sie als Motor wirkt. Das Zeichen - ergibt sich, wenn die Motoren Strom aufnehmen, und das Zeichen -j-, wenn sie Strom erzeugen.
  • Aus dem Vorstehenden folgt, daß die ersten acht Stellungen Serienschaltungsstellungen und die übrigen Nebenschlußschaltungsstellungen entsprechen. Die Spannungsänderung von der einen zur anderen Serienstellung ist konstant, und dasselbe gilt für die Nebenschlußstellungen. Bei den letzteren ist aber die Spannungsänderung von der einen zur anderen Stellung doppelt so groß, kann jedoch leicht überwunden werden, weil den Nebenschlußstellungen ausreichend hohe Geschwindigkeiten entsprechen, um durch eine zweckmäßige Kompoundierung der Motoren die Anker EMK während des Anlassens und während des Bremsens derart zu ändern, daß die Stromwerte jederzeit innerhalb zulässiger Grenzen bleiben. Durch geeignete Kompoundierung erfolgt dies automatisch. Jedenfalls ist die Einschaltung von Anlaßwiderständen fast völlig überflüssig, beschränkt sich vielmehr lediglich auf die ersten Augenblicke nach jeder Kommutation, und der einzuschaltende Widerstand selbst ist äußerst gering. Sind die Motoren Nebenschluß- oder beliebig kompoundierte Motoren, so ist das ganze System vollkommen umkehrbar, und bei dem Übergang von der zwölften zur ersten Stellung erhält man einen Überschuß der EMK über die stufenweise abnehmenden, den Ankern zugeführten Spannungen. Damit wird eine stufenweise Verminderung der Fahrgeschwindigkeit der Lokomotive o. dgl., ferner eine Umkehrung der Motoren und eine Rückgewinnung der Energie bis zu dem fast gänzlichen Stillstehen der Lokomotive erreicht.
  • Wo nicht Seriennebenschlußschaltung verwendet wird, sondern ein einziger Satz gespeister Motoren vorhanden ist, stehen immerhin noch die acht Geschwindigkeiten zur Verfügung, die den acht Grundkombinationen des beschriebenen Systems entsprechen.
  • Bezüglich der inneren Arbeitsweise des Dynamotors selbst sei hervorgehoben, daß ohne Rücksicht auf die Anschlußklemmen der Motorsätze und die Richtung des dieselben durchfließenden Stromes die vier Dynamotorwicklungen infolge des dynamischen Gleichgewichts stets in zwei Gruppen geteilt bleiben, deren eine als Motor und die andere als Dynamo arbeitet. Es folgt hieraus, daß, da jede Nut eine Anzahl von Windungen aller Wicklungen enthält, die in der Nut untergebrachten Amperewindungen sich praktisch ausgleichen, wie es erforderlich ist, um nicht nur die Ankerrückwirkungen, sondern auch die Reaktanz EM (Gegenkraft während der Kommutation) zu beseitigen.
  • Dadurch werden die für den Fall des Dynamotors mit zwei Kollektoren bekannten Umstände auf eine breitere Basis gestellt.
  • Es steht aber nichts im Wege, die Schaltanordnung nach der Erfindung statt bei einer einzigen Maschine bei zwei oder mehreren in Serienschaltung liegenden Dynamotoren anzuwenden, deren einer die Wicklung d und b und deren anderer die Wicklungen c und a1 hat, unter Beibehaltung der geschilderten Reihenfolge. Bei dieser Einrichtung würde aber der selbsttätige Ausgleich der. Ankeramperewindungen nicht in jedem Falle eintreten, und es wäre somit erforderlich, Hilfspole oder andere Hilfsmittel vorzusehen, um eine gute Kommutation zu sichern.
  • Aus den Darlegungen geht hervor, daß die Schaltanordnung nach der Erfindung die Energierückgewinnung bei allen Geschwindigkeiten und bis zum vollständigen Stillstand der Lokomotive gestattet: die Rückgewinnung erfolgt vollständig selbsttätig, ohne vorhergehende besondere Bedienungsmaßnahmen, und ist unabhängig von der Achtsamkeit des Motorführers. Durch die neue Anordnung wird sowohl das Anlassen als auch das Bremsen des Wagens durch die Motoren ohne Zwischenschaltung @#on Widerständen bewerkstelligt, da der Dynamotor selbst den Motoren eine während des Anlassens stufenweise zunehmende und während des Bremsens stufenweise abnehmende Spannung zuführt. Mit der erfindungsgemäßen Schaltanordnung wird daher nicht nur der beim Abwärtsfahren freiwerdende Vortrieb, sondern auch die ganze kinetische Energie des Zuges rückgewonnen, wobei diese Rückgewinnung unter einem sehr günstigen Wirkungsgrad infolge Fehlens von ZViderständen erfolgt. Aus demselben Grunde erfolgt auch das Anlassen unter sehr günstigen Bedingungen.
  • Schließlich ist die Bedienung eine sehr einfache, da das Bremsen -und die darauffolgende Energierückgewinnung dadurch erfolgt, daß mit der Zurückbewegung der Kontrollerkurbel einfach auf die während des Anlassens benutzten Kontakte zurückgegangen wird. Gerade dieser Umstand ist von erheblicher Bedeutung, und mit den bisher bekannten Einrichtungen war eine derartige einfache und wirtschaftliche Betriebsweise nicht zu erzielen. Für die Erfindung ergeben sich natürlich neben der Verwendung an mit Gleichstrom betriebenen elektrischen Bahnen noch andere Anwendungsmöglichkeiten, und zwar vor allem da, wo Gleichstrommotoren mit verschiedenen Geschwindigkeiten zur Verfügung stehen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE : i. Fahr- und Bremsschaltanordnung für Antriebsmotoren elektrischer Bahnen mit Gleichstrombetrieb, gekennzeichnet durch die Vereinigung eines Spannungsteiler.-dynamotors mit vier Kollektoren (a, b, c, a1) und vier zugehörigen, in der nämlichen Ankernut angeordneten und aus dem Netz in Reihenschaltung gespeisten Wicklungen mit zwei oder mehreren als Motoren verbunderregt und als Bremsdynamo in Gegenverbunderregung arbeitenden. Motoren (Ml, M.,), deren Anker und Verbundwicklungen während des Anlassens in Reihen-oder Parallelschaltung nacheinander an verschiedene Paare der Stromabnehmerbürsten des Dynamotors gelegt werden, so daß die Ankerstromkreise stufenweise anwachsende Spannungen erhalten, während die gleichen Schaltstellungen in umgekehrter Reihenfolge beim Bremsen ausgenutzt werden. a. Schaltanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die vier dynamotorischen Wicklungen die Leitungsspannung in vier zueinander im Verhältnis i : z : q. : i stehende Spannungen unterteilen, so daß beim Anlassen und Bremsen jeder Triebmotoranker der Reihe nach in zu oder abnehmendem Maße zwölf verschiedene Spannungen erhält. 3. Schaltanordnung 'nach. Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die vier dynamotorischen Wicklungen die Leitungsspannung in vier zueinander im Verhältnis i : z : 2 : i stehende Spannungen unterteilen und jeder Triebmotoranker zum Anlassen und Bremsen der Reihe nach in zu- oder abnehmendem Maße neun verschiedene Spannungen erhält.
DES58016D 1920-10-30 1921-10-30 Fahr- und Bremsschaltanordnung fuer Antriebsmotoren elektrischer Bahnen mit Gleichstrombetrieb Expired DE459982C (de)

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