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Abrunden von metallpulverteilchen. Für viele Anwendungszwecke von
Metallpulvern ist es erwünscht, daß die einzelnen Pulverteilchen, auch wenn sie
noch so fein sind, an sich eine möglichst runde bzw. kugelförmige Gestalt aufweisen.
Den Gegenstand der Erfindung bilden ein Verfahren und eine Einrichtung zur L'berführung
von Metallpulvern, deren. einzelne Körnchen scharfkantig sind oder eine zerklüftete
oder feuenartige Gestalt besitzen, in diesen Zustand. Die Pulver werden zu diesem
Zweck in einem Gehäuse. welches ein Ausweichen desselben verhindert, einer Bearbeitung
unterzogen. Dabei muf:> das Gehäuse so weit mit Pulver gefüllt sein, daß dieses
sich nicht etwa innerhalb des ersteren durch Ausweichen der Bearbeitung entziehen
kann. Die letztere besteht darin, daß gleichzeitig ein Druck auf die Pulverteile
ausgeübt wird, während dieselben aneinandergerieben werden. Die Abrundung erfolgt
infolgedessen teils durch De-
formation, andernteils durch Abschleifen u.
dgl. der vorspringenden Kanten.
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Der Arbeitsvorgang wird erzielt, indem einem Teil der Pulverteilchen
zwangläufig ein Vorwärtsschub erteilt wird. Da die Pulverteilchen währenddessen
durch das Gehäuse, in welchem sie sich befinden, am seitlichen Ausweichen gehindert
werden, so müssen dabei Reibung erzeugende Verschiebungen innerhalb des Pulvers
erfolgen, die gleichzeitig dazu beitragen, einen Druck auf das Pulver auszuüben.
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Da es ferner zur Erzielung einer ausreichenden Rundung und zur Erfassung
sämtlicher Pulverteilchen nicht ausreicht,, einen derartigen Arbeitsgang einmal
vorzunehmen, so wird gemäß der Erfindung Vorsorge dafür getroffen, daß der Arbeitsvorgang
sich periodisch wiederholt, und daß die einzelnen Pulverteile eine Art Kreislauf
in dem Gehäuse beschreiben, um immer wieder von neuem bearbeitet zu werden. Dabei
wird gleichzeitig fortgesetzt eine Durcheinandermengung der Pulverteilchen bewirkt,-
so daß nach einigen Stunden oder auch nach längerer Zeit, je nach der Art des Metallpulvers,
das Pulver durchweg die gewünschte Rundung erhält.
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Druck und Bewegung an den Pulverteilen werden durch gewundene Schaufeln,
Schrau.-bentlügel o. dgl., die zwangläufig in dem Gehäuse bewegt werden, hervorgerufen.
Um eine möglichst intensive Mengung der einzelneu
Teile herbeizuführen
und dadurch die Bearbeitung auf sämtliche Pulverteile auszudehnen, empfiehlt es
sich, mehrere Schau: feln, Sc raubenflügel u. dgl. anzuordnen und ihnen. eine verschiedene
Form, Abmessung oder Bewegungsgeschwindigkeit zu geben.
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Besonders wirksam wird dabei das Verfahren. wenn mehrere Schaufeln,
Schraubenflügel o. dgl. angeordnet sind, die derartig gekrümmt sind bzw. gegeneinander
arbeiten, daß die Pulverteilchen zwischen den Schaufeln gegeneinandergedrückt und
gegen die Gehäusewandung vorgeschoben werden.
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Die Abb. i und z zeigen in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel
einer Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechtem
Schnitt durch die Einrichtung. Abb. -, eine Aufsicht auf die zur Einleitung der
Bewegung des Metallpulvers dienenden Organe.
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An einem Gehäuse i, dessen Innenraum durch einen Deckel ? zugängig
ist, sind die Wellen 3 und .l gelagert. Diese werden durch die Zahnräder 5 und 6
von einer gemeinsamen Welle 7 durch die Ritzel 8 uhd 9, das Rad 5 unter Zwischenschaltung
eines weiteren Zahnrades io angetrieben und führen eine gegenläufige Bewegung aus.
Im Innern des Gehäuses tragen die Wellen 3 und 4. die mit mehreren Schraubenflügeln,
hier beispielsweise drei, versehenen Flügelräder i i und 12; an diesen befinden
sich noch die Arme 13 und 14, welche nach rückwärts in die Ausbuchtungen des Gehäuses
greifen. Bei der Drehung der Flügelräder werden die Pulvermengen durch die schraubende
Bewegung gegeneinandergedrückt, reiben sich aneinander, treten hinter die Flügel,
um wieder von neuem nach vorn vorgeschoben zu werden, und beschreiben etwa die durch
Pfeile angedeuteten Kurven. Durch die Arme 13 und 1 4. wird diese Wirkung noch unterstützt
und verbessert. Durch diese werden gleichzeitig die Pulvermengen in den .äußeren
Gehäuseteilen zufolge ihrer nach rückwärts gerichteten, zweckmäßig schaufelförmigen
Gestalt in eine drehende Bewegung versetzt und zum Teil wieder nach vorn befördert,
so daß der ganze Inhalt des Gehäuses an dem Rundungsvorgan:g teilnehmen muß.
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Die einzelnen Pulverteilchen werden während des Arbeitsvorganges gegeneinander,
gegen die Flügel der Räder und zum Teil atirh gegen die Gehäusewandung gedrückt.
Gleichzeitig werden die Pulverteilchen gegeneinanderbewegt und gerieben.
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Es wird so viel Pulver in das Gehäuse eingefüllt, daß die Flügelräder
ganz oder wenigstens zum erheblichen Teil davon bedeckt sind. Die Flügel werden,
in Anbetracht des großen Widerstandes und tun ein Aufwirbeln der Pulverteile zu
vermeiden, nur in verhältnismäßig langsame Umdrehung versetzt.
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Bei der veranschaulichten Ausführungsform besitzen außerdem die Flügelräder
ungleiche Umlaufzahlen, so daß immer wieder andere Pulvermassen erfaßt werden. Die
ganze Pulvermenge befindet sich in dauernder Bewegung. Die Form der Organe zum Drücken
und Schieben des Pulvers kann natürlich auch in mannigfacher anderer Weise durchgebildet
werden.
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Es gelingt nach dem neuen Verfahren, in einigen Stunden bereits erhebliche
Rundungen von unregelmäßig gestalteten Metallpulvern zu erzielen; bei länger ausgedehnter
Bearbeitung gelingt es sogar, bei Pulvern aus zähem Flußeisen das Raumgewicht der
Pulver durch Rundung auf etwa 5o o'o des Ursprünglichen herabzusetzen. Im einzelnen
richtet sich dies natürlich nach den zu verarbeitenden Korngrößen und nach der Art
des Metalls, welches verarbeitet wird.
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Im allgemeinen empfiehlt es sich, die Verarbeitung des Pulvers gemäß
dem Verfahren in trockenem Zustande durchzuführen, man kann jedoch dem Pulver geringe
Mengen von Flüssigkeiten - wenige Prozente - zusetzen, sofern diese keine bindenden
oder Plastizität des Pulvers erzeugenden Eigenschaften haben. Dadurch wird die Reibung
innerhalb des Pulvers etwas verringert und die Verschiebung der Pulverteilchen erleichtert.
Als solche Flüssigkeiten kommen z. B. 0l oder organische Flüssigkeiten in Frage.