DE458075C - Verfahren zum Lochen von aus impraegniertem Gewebe bestehenden Reibungskoerpern fuer Kupplungs- und Bremszwecke - Google Patents
Verfahren zum Lochen von aus impraegniertem Gewebe bestehenden Reibungskoerpern fuer Kupplungs- und BremszweckeInfo
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Description
- Verfahren zum Lochen von aus imprägniertem Gewebe bestehenden Reibungskörpern tdr Kupplungs- und Bremszwecke. Die Reibkörper für Bremsen, Reibungskupplungen u. dgl. werden bei neuzeitlichen Maschinen, insbesondere im Kraftwagenbau, meist aus einem Asbest-, Baumwolle-, Drahto. dgl. Gewebe hergestellt, das mit natürlichen oder Kunstharzen, insbesondere Bakelit, Lack o. dgl., imprägniert und dann gehärtet wird, wodurch es für die angedeuteten Zwecke besonders vorteilhafte Eigenschaften erhält. Die Anwendung derartiger Reibkörper erfolgt gewöhnlich in Form von Belägen, die mit dem betreffenden Bremskörper, der Kupplur ;sscheibe o. dgl. durch Nieten verbunden weiden. Die zur Aufnahme der Niete o. dgl. dienenden Löcher wurden bisher in den fertigen Reibungsbelag eingestanzt oder eingebohrt. Dadurch wurde einmal das Material an der betreffenden Stelle sehr geschwächt, da der Zusammenhang der das Gewebe bildenden Fäden oder Drähte unterbrochefn wurde. Ferner zeigten die auf diese Weise behandelten Reibkörper den LTbelstand, daß die durch das Bohren unterbrochenen Einlagen mit ihren Enden über die Reibflächen vortraten und, besonders wenn ein Drahtgewebe die Grundlage des Reibungskörpers bildete, die Entstehung von Riefen in der mit dem Reibkörper zusammenarbeitenden Reibfläche verursachten.
- Gemäß der Erfindung werden diese übelstände dadurch vermieden, daß man die Nietlöcher in dem später den Reibkörper bildenden Gewebe anbringt, solange dies noch bildsam ist, also vor erfolgter Härtung, und zwar unter Schonung der das Gewebe bildenden Fäden, indem man diese durch Einführen eines der Form des Nietloches entsprechend gestalteten Dorns beiseitedrängt oder sie bei der Herstellung des Gewebes um einen feststehenden Dorn herumführt. In beiden Fällen wird der weitere Vorteil erzielt, daß das Gewebe infolge der Verdichtung der Fäden in unmittelbarer Nachbarschaft der Nietlöcher an dieser Stelle, wo der Belag in erster Linie durch Zugkräfte beansprucht ist, besonders widerstandsfähig wird. Man kann deshalb die Nietlöcher auch, ohne eine unzulässige Schwächung der Reibungsbelages an den betreffenden Stellen befürchten zu müssen, besonders tief versenken und dadurch die Lebensdauer des Belages, die ja im wesentlichen von der Zeit abhängig ist, innerhalb deren die Reibungsfläche bis auf die Nietköpfe abgenutzt ist, erheblich verlängern.
- Auf der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsformen beispielsweiseveranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i eine zur Herstellung eines hohlringförmigen Bremskörpers dienende Wickeltrommel, wobei in der unteren Hälfte der Abbildung die das Grundgewebe des Reibungskörpers abgebende Wicklung in Ansicht, in der oberen Hälfte im Schnitt gezeigt wird; Abb. 2 veranschaulicht einen auf seinen. Träger festgenieteten, mit einem gemäß der Erfindung hergestellten Nietloch versehenen Bremsbelag im Querschnitt, während Abb.3 eine andere Ausführungsform des Verfahrens zur Anbringung der Nietlöcher veranschaulicht.
- Der Darstellung liegt die Annahme zugrunde, daß es sich um die Anfertigung von reifenartigen Bremskörpern handelt, deren radiale Stärke erheblich geringer ist als die Breite, und daß die Bildung des die Grundlage für den Reibungskörper bildenden Gewebes durch Wickeln erfolgt.
- Die als Form dienende Wickeltrommel i ist mit zwei seitlichen Flanschen z von der Stärke des herzustellenden Bremskörpers entsprechender Breite versehen. Das Aufwickeln der beispielsweise aus Hanf bestehenden Fäden oder Drähte 3 erfolgt bei der in den Abb. i und 2 veranschaulichten Ausführungsform des Verfahrens in der Weise, daß man den Faden in flachen Zickzacklinien, die von einer Seite der Trommel bis zur andern reichen, verlaufen und jede Windung die vorhergehende auf den Seiten, wo der Richtungswechsel stattfindet, kreuzen laßt, .ähnlich wie es beim Aufwickeln von Garn bei der Herstellung der sogenannten Kreuzspulen bekannt ist. Im vorliegenden Falle wird durch diese Wicklungsart erreicht, daß der fertige Wickelkörper auch in der Axialxichtung eine 'hinreichende Widerstandsfähigkeit aufweist, ohne daß die Aufnahme der Zugkräfte durch die Fäden in der Hauptbeanspruchungsrich.tung erheblich - beeinträchtigt würde.
- In das-auf diese Weise hergestellte Gewebe werden dann, und zwar zweckmäßig näch erfolgter Imprägnierung, an den .für die Niet- ' löcher bestimmten Stellen Dorne eingeführt,. die den zu verwendenden Nieten; entsprechend gestaltet sind; insbesondere einen nietkopfartigen Teil aufweisen. Durch. Einführen dieser Dorne werden die das Gewebe bildenden Fäden oder Drähte beiseitegedrängt und in der Nähe der Dorne zusammengepreßt, ohne daß ein Zerreißen einträte. Zweckmäßig wird das imprägnierte Gewebe dann zusammen mit den Dornen, für die entsprechende Haltestellen in der betreffenden Form vorgesehen sein, können, in üblicher Weise unter Erwärmung und starkem Druck gehärtet. Nach dem Erhärten werden die Dorne herausgezogen. Die durch sie gebildeten Nietlöcher behalten 'dann ihre Gestalt unverändert bei. Durch Zertrennen des so gebildeten reifenförmigen Reibungskörpers können dann die Reibungsbeläge dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßt werden.
- Die Herstellung der Nietlöcher kann, wie Abb.3 veranschaulicht, auch bereits gleichzeitig mit der Bildung des Gewebes erfolgen.. In diesem Falle werden die Gewebefäden oder -drähte um die in die Wickelform beispielsweise eingeschraubten Dorne herumgeführt. Nach Fertigstellung der Wicklung, wobei zweckmäßig in der Querrichtung verlaufende Fäden oder Drähte 7 zur Erhöhung der Zugfestigkeit in der Querrichtung mit eingewickelt werden, wird das Gewebe, während es sich noch auf der Wickelform befindet, imprägniert und zusammen mit der Form in den Härteofen gebracht.
- Das Anbringen von Löchern zur Aufnahme von Befestigungsmitteln durch Einpressen oder Eingießen entsprechend gestalteter Formkörper ist an sich, beispielsweise bei der Herstellung von Formstücken aus Gummi und anderen plastischen Massen, nicht neu. Durch die übertragungdieses Verfahrens auf die Ausbildung der Nietlöcher bei aus imprägniertem Gewebe hergestellten Reibungskörpern ergibt sich die besondere Wirkung, daß die für die Festigkeit des Reibungskörpers in erster Linie ausschlaggebenden Fadenlagen -des Gewebes nicht nur durch das Beiseitedrängen, sondern vor allem auch durch das Abw.ärtsdrängen seitens des Kopfes des betreffenden Formkörpers in der Nachbarschaft des Nietloches, und zwar besonders in den dem Nietkopfe von unten anliegenden Teilen, stark verdichtet werden. Dadurch ergibt sich statt der bei dem sonst üblichen Verfahren des Einbohrens eintretenden Schwächung im Gegenteil eine erhebliche Verstärkung des Materials an den betreffeaden Stellen, die es unter anderem lenr.öglicht, -.die den Nietkopf aufnehmende Versenkung wesentlich tiefer als bisher i11 den Bremskörper einzulassen, so daß der .Nietkopf :erst nach erheblich längerer Zeit infolge Abnutzung des Bremskörpers an dessen Oberfläche erscheint. Das bedeutet eine ganz wesentliche Erhöhung der Lebensdauer. ! Das nachträgliche Einpressen- der Nietlöcher in das noch weiche Gewebematerial ist natürlich nicht nur für durch Aufwickeln aus einzelnen Fäden hergestellte Bremskörper von Bedeutung, sondern ganz allgemein für aus gewebeartigem Material bestehende Reibungskörper von mehr oder weniger faseriger Struktur.
Claims (2)
- YATrNTANSPRÜCHE: -i. Verfahren zum Lochen von aus imprägniertem Gewebe bestehenden Reibungskörpern für Kupplungs-- und Bremszwecke, dadurch gekennzeichnet, daß :ein entsprechend der Form der Befestigungsnieten gestalteter Dorn in das noch weiche- Gewebematerial unter Verdichtung der den Löchern benachbarten Gewebeteile eingeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennze,chrnet, daß, die Löcher durch Einwickeln entsprechend gestalteter Formkör per gebildet werden.
Priority Applications (2)
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DEK91123D DE458075C (de) | 1924-09-27 | 1924-09-27 | Verfahren zum Lochen von aus impraegniertem Gewebe bestehenden Reibungskoerpern fuer Kupplungs- und Bremszwecke |
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DE458075C true DE458075C (de) | 1928-03-29 |
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DE (1) | DE458075C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1247242B (de) * | 1962-04-16 | 1967-08-17 | Kloeckner Werke Ag | Hydraulischer Grubenstempel |
DE3715409A1 (de) * | 1986-05-12 | 1987-12-10 | Terufumi Machida | Verfahren zum herstellen von faserverstaerktem verbundmaterial mit befestigungsloechern |
DE102013201963A1 (de) * | 2013-02-07 | 2014-08-07 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung eines faserverstärkten Kunststoffbauteils |
DE102016202744A1 (de) * | 2016-02-23 | 2017-08-24 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung einer Baugruppe aus einem Trägerteil und einem Gewindeelement sowie Baugruppe aus einem Trägerteil und einem Gewindeelement |
-
1924
- 1924-09-27 DE DEK91123D patent/DE458075C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1247242B (de) * | 1962-04-16 | 1967-08-17 | Kloeckner Werke Ag | Hydraulischer Grubenstempel |
DE3715409A1 (de) * | 1986-05-12 | 1987-12-10 | Terufumi Machida | Verfahren zum herstellen von faserverstaerktem verbundmaterial mit befestigungsloechern |
DE102013201963A1 (de) * | 2013-02-07 | 2014-08-07 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung eines faserverstärkten Kunststoffbauteils |
DE102016202744A1 (de) * | 2016-02-23 | 2017-08-24 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung einer Baugruppe aus einem Trägerteil und einem Gewindeelement sowie Baugruppe aus einem Trägerteil und einem Gewindeelement |
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