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Chiffriermaschine. Die Erfindung betrifft eine Chiffriermaschine nach
Art derjenigen des Patents 434 642, bei der die einander zugeordneten Zeichenreihen
auf zwei konzentrischen Scheiben angeordnet sind, deren eine während des Chiffrierens
feststeht, während die andere willkürlich=- bewegt werden kann, und verfolgt den
Zweck, die Entzifferung der mit diesen Chiffrlermasc11zinen hergestellten Chiffrate
durch Unbefugte praktisch unmöglich zu machen. Dieser Zweck wird dadurch erreicht,
daß alle für die Chiffrierung in Betracht kommenden Teile willkürlich verstellbar
neingerichtet sind. Da auf jeder der Chiffrierscheiben 26 Zeichen vorgesehen sind,
welche @erfzndungsgemäß willkürlich unter sich austauschbar sind, und da für die
Bewegung der einen Zeichenscheibe 25 ebenfalls unter sich willkürlich auswechselbare,
unter sich verschiedene Glieder benutzt werden, so ergibt sich eine Ver; stellungsmöglichkeit
von der Größenordnung iol120, eine Zahl, die praktisch nicht mehr vorstellbar ist
und durch Vermehrung der Bewegungselemente der angetriebenen Scheibe oder der Zahl
der Zeichen auf diesen Scheiben noch willkürlich vergrößert werden kann.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb. i einen Schnitt der Chiffriermaschine in der
Seitenansicht gemäß Linie I-I der Abb. :!, Abb. 2 eine Ansicht der Maschine von
oben, nachdem der die feststehende Buchstaben-, Zahlen- o. dgl. Scheibe tragende
Dekkel .entfernt ist, Abb.3 eine Darstellung der Hebelbremse nach Linie II-II der
Abb. 2, Abb. q. die gleiche Darstellung nach Linie III-III der Abb. z, Abb.5 eine
Darstellung eines ungeteilten Chiffrierrades mit vollem Zahnkranz, Abb.6 :eine Darstellung
eines in einzelne ungleiche Segmente geteilten Chiffrierrades ohne jeglichen Zahnkranz,
Abb. 7 die Art der -Befestigung der Segmente, Abb. 8 die Bauart der Scheiben hinsichtlich
der Befestigungsmöglichkeit der Buchstaben, Zahlen o. dgl., Abb.9 eine Einzeldarstellung
einiger Segmente.
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Bauart und Wirkungsweise der Maschine sind im wesentlichen die gleichen
wie die im Hauptpatent erläuterten. Auch hier werden zwei mit Buchstaben, Zahlen
oder sonstigen Kennzeichen versehene Flächen benutzt, von denen die eine während
der Chiffrier,- oder Dechiffrierarbeit feststeht, während die andere durch das sogenannte
Chiffrierrad bewegt wird. Beide Flächen sind konzentrisch zueinander angeordnet.
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Die bewegliche Scheibe kann von einem beliebigen Triebwerk, wie es
beispielsweise
bei Sprechapparaten üblich ist, oder von einem elektrischen
Motor angetrieben werden, und es k ommt darauf an, daß der Schritt, den die Scheibe
nach .einem jedesmaligen Impuls macht, willkürlich, d. h. für außenstehende Dritte,
nicht ermittelbar ist. Dieser Erfolg wird beispielsweise dadurch erreicht, daß für
die Bewegung der einen Zeichenscheibe ein mit Lücken und einer willkürlich wechselnden
Zahnzahl versehenes Zahnrad benutzt wird. Da es nicht erwünscht ist, daß zwei Benutzer
das gleiche Zahnrad erhalten, obwohl auch hiermit so viele verschiedene Chiffriermöglichkeiten
geboten wären, daß eine tuibefugte Entziferung praktisch nicht zu befürchten wäre,
ist man dazu übergegangen, das Antriebsrad, das kurz als Chiffrierrad bezeichnet
werden soll, nicht als Ganzes aufzubauen, sondern aus einer be: liebigen Anzahl
von einzelnen Segmenten zu; sammenzusetzen. Jeder Benutzer hat ;es dann in der Hand,
diese Segmente willkürlich zu gruppieren, und es wird dadurch die Sicherheit gegen
eine unbefugte Entzifferung praktisch absolut.
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Das Chiffrierrad hat, wie bereits hervorgehoben, nur den Zweck, die
bewegte Zei,-chenscheibe um einen jedesmal wechselnden Betrag zu verschieben.- Diesen
Zweck kann man aber nicht nur dadurch erreichen, daß man die Bewegung durch .ein
bestimmtes Chiffrierrad selbst hervorruft, sondern auch dadurch, daß man die durch
ein anderes Rad erfolgende Bewegung willkürlich unterbricht. In diesem Falle kann
das Chiffrierrad überhaupt ohne Zähne ausgeführt werden und nur mit Anhaltevorrichtungen
versehen sein, die die Bewegung willkürlich hemmen. Man kommt auf diese Weise dazu,
daß das aus einzelnen Segmenten aufgebaute Rad in jedem Segment beispielsweise eine
Öffnung aufweist, in die ein Hebel einschnappt und dadurch eine Bremse für das Antriebswerk
auslöst.
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Schließlich kann das Chiffrierrad auch auf seinem ganzen Umfange reit
Zähnen versehen sein und in gleicher Weise gehemmt werden, wie dies oben beschrieben
wurde. Wesentlich ist in all diesen Fällen nur der Umstand, daß von Zeichen zu Zeichen
eine willkürliche Verschiebung zwischen den beiden die Zeichen tragenden Scheiben
herbeigeführt wird.
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Die durch das Chiffrierrad bewegte Fläche ist für den Fall, daß die
Lochbremse sich gerade außerhalb des Lochberelches befindet, durch eine passend
angebrachte Sperrklinke dagegen geschützt, daß sie rückwärts bewegt werden kann.
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Bei der in den Zeichnungen wiedergegebenen Ausführungsform wird das.
Getriebe vom Federhaus i aus in Gang gesetzt, dessen Federn in bekannter Weise durch
Drehen eines bei 2 auf die Schneckenwelle 3 von außen her aufsetzbaren Griffes gespamit
werden. Die im Federhaus aufgespeicherte Kraft pflanzt sich einmal über das Zahnrad
4 auf die Welle 5 des eigentlichen Chiffrierrades 6 und von dort auf das Antriebszahnrad
7 der beweglichen Buchstabenscheibe fort, die sich konzentrisch zu der sie umgebenden
festen Buchstabenscheibe dreht. Die zweite Abnahme erfolgt über die Räder 8, 9,
1 o, i i sowie die Schneckenwelle 12. Hierdurch werden die 'Scheibe 13 und der übliche
Ventilator 14 in Umlauf gesetzt.
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Zur Ingangsetzung und Überwachung des Betriebes dienen eine Taste
15, der Lochhebel 18, die Sperrklinke 16 sowie die Bremse i7.
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Das eigentliche Chiffrierrad 6 setzt sich gemäß Abb. 2 aus einzelnen
Segmenten 1, 2, 3 usw. zusammen. Die Segmente selbst sind an ihrem Rande mit einer
willkürlich gewählten Anzahl Zähne versehen, derart, daß der Antrieb .des Scheibenrades
7 stückweise, also unter Einschaltung von Pausen zwischen den einzelnen Drehungen,
erfolgt. Der durch eine Feder 19 gegen das Chiffrierrad 6 gedrückte Hebel befindet
sich im Loch des Segmentes:3 und bringt dadurch neben der unten beschriebenen Bremse
27 das gesamte Getriebe zum Stillstand. Wird nun auf die um Punkt 2o drehbare Taste
15 gedrückt, so wird durch das freie Ende 21 der Taste 15 der gebogene Arm des Hebels
18 angehoben und damit das Chiffrierrad 6 freigegeben. Auf dem anderen Ende 22 jenes
um Punkt 23 schwenkbaren Armes 18 liegt unter dem Druck der Feder 24 ein um Punkt
26 drehbarer Brems.-hebe125, der, wenn sich Hebel 18 aus dem entsprechenden Loch
28 der Chiffrierscheibe 6 heraushebt, mit seiner Bremsbacke 27, wie in Abb. 4 angedeutet
ist, von der Scheibe 13 Abgehoben wird. Das Getriebe läuft nunmehr frei, Hebel 18
gleitet mit seinem Stift 28a auf der Oberfläche des Chiffrierrades entlang, bis
er unter dem Druck der starken Feder 19 in das Loch des nächsten Segmentes einschnappt.
Dadurch wird der gebogene Arm des Hebels 18 gesenkt. Er nimmt dann die in Abb. 3
in ausgezogenen Linien gezeichnete Lage ein, wobei er das auf ihm liegende Ende
des Hebels 25 nach oben drückt. Dadurch wird die am anderen Ende des Hebels 25 befestigte
Bremsbacke 27 auf die Scheibe 13 der Flügelradwelle gedrückt und bringt sie zum
Stillstand.
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Soll weiter chiffriert oder dechiffriert werden, so wird Taste 15
wieder herabgedrückt, das Spiel wiederholt sich von neuem, die Sperrklinke 16 gleitet
hierbei stets über die einzelnen Zähne des Sperrades 29 hinweg, um eine Rückwärtsbewegung
des Chiffrierrades
zu verhüten, sobald Hebel 18 mixt seinem Stift
28a über den nicht mit Zähnen versehenen Oberflächenteil der Sperrscheibe hinweggleitet.
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Soll der Gang des Getriebes selbst verlangsamt werden, so kann dies
mittels der Bremsvorrichtung 17 erfolgen; sie besteht aus einer einfachen Stellschraube,
die auf dem federbewehrten Hebe13o zu ihm hin oder von ihm fort geschraubt werden
kann. Wird die Stellschraube hineingeschraubt, so legt sich das Bremspolster 31
des Hebels 3o gegen die Scheibe 13 =und verzögert nach Belieben den Umlauf der Welle
und damit die Geschwindigkeit des Gesamtgetriebes. Beim Herausschrauben der Stellschraube
kommt die Feder 32 zur Wirkung und hebt Hebel 3o samt dem Bi-cmspolster3i von der
Schraube i3 ab.
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Die in Abb. i gezeigte Nummernscheibe 33 ist in Abb. 2 strichpunktiert
dargestellt. Abb. 5 zeigt ein aus einem Stück bestehendes Chiffrierrad 6 mit vollem
Zahnkranz, Abb. 6 ein in einzelne ungleiche Segmente unterstelltes Chiffrierrad
ohne jeglichen Zahnkranz. In letzterem Falle wird die durch ein anderes Rad erfolgende
Bewegung des Chiffrierrades durch die Folge der in den Siegmenten 1, 2 usw. befindlichen
Löcher willkürlich unterbrochen. Das Einpassen der Segmente kann z. B. wie in Abb.
7 angedeutet erfolgen, jedoch auch in beliebig anderer Weise, desgleichen das Einschieben
der Buchstaben-, Zahlen- o. dgl. Plättchen in die federnd ausgebildeten festen und
beweglichen Scheiben (vgl. Abb. 8, Ziff.34). Um die Erfindung voll zu verdeutlichen,
sind in Abb. 9 einige Segmente gemäß Abb.2 einzeln dargestellt.