DE457623C - Verfahren zur Ausscheidung von Baryt aus sulfidischen Erzen - Google Patents

Verfahren zur Ausscheidung von Baryt aus sulfidischen Erzen

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DE457623C
DE457623C DES69237D DES0069237D DE457623C DE 457623 C DE457623 C DE 457623C DE S69237 D DES69237 D DE S69237D DE S0069237 D DES0069237 D DE S0069237D DE 457623 C DE457623 C DE 457623C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B03SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
    • B03BSEPARATING SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS
    • B03B1/00Conditioning for facilitating separation by altering physical properties of the matter to be treated
    • B03B1/02Preparatory heating

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  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Ausscheidung von Baryt aus sulfidischen Erzen. Obwohl Schwerspat an sich in reinern Zustande ein ganz wertvolles Material ist, so wird er bekanntlich bisher, wenn er als Gangart in sulfidischen Erzen auftritt, nicht nur nicht ausgenutzt, sondern als schädlicher Bestandteil der Erze angesehen, welcher die Schmelzkosten und Metallverluste beträchtlich erhöht. Dies ist besonders der Fall, wenn er fein verteilt in komplexen Blei-Zink-Silber-Erzen auftritt. Die Entfernung des Baryts durch Aufbereitung erfordert dann eine kostspielige, sehr weitgehende Zerkleinerung, und die Trennung wird unvollständig, teils wegen der Ähnlichkeit im spezifischen Gewicht zwischen Baryt und Schwernetallsulfid (z. B. bei Waschverfa=hren) und teils infolge anhaftenden Sulfids bzw. Baryts, so daß selbst eine Schwimmaufbereitung keine vollständige Trennung ergibt. Außerdem hat der Erfinder entdeckt, daß in vielen dieser komplexen barytischen Erze Barium teilweise als Sulfid zugegen ist, nämlich als isomorphe Zumischung zu Schwermetallsulfiden, z. B. als ein Mischkristall (ZnS, yPbS # zFeS # rBaS ) mit i bis 5 Prozent BaS, in dem Erze von Rammelsberg, und es ist praktisch wichtig, daß gerade die Gegenwart von BaS es oft bewirkt, daß Schwermetallsulfide, die an sich nicht gern Mischkristall=e bilden, wie z. B. PbS, und ZnS, durch die Gegenwart von BaS veranlaßt werden, gemeinsam in komplexe Mischkristalle überzugehen. Dadurch wird die vollständige Trennung, z. B. von ZnS und PbS, durch mechanische Aufbereitung unmöglich gemacht. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ausscheidung von Bariümsulfat aus bariumhaltigen sulfidischen Erzen und Hüttenprodukten, nach welchem durch Zusatz wasserlöslicher oder leicht zersetzbarer Stoffe, nämlich einerseits solcher, die sich mit der Sulfidphase legieren, und anderseits solcher, die sich mit dem Bariumsulfat bzw. der Sulfatphase legieren und dessen Schmelzpunkt herabsetzen, zu dem vorgebrochenen Erz und durch Erhitzen des Gemenges bis zur Sinterung oder bis zum Schmelzen mit nachfolgender Abkühlung in - einer Operation sowohl der Sulfidphase als der Sulfatphase ganz oder teilweise umkristallisiert und in Kristallaggregate verwandelt werden, die durch Behandeln mit Waslser, Luft oder anderen billigen Mitteln zum Zerfall in gegenseitig frei bewegliche Kristallkomponente und Schlamm gebracht werden, worauf dann durch Aufbereitung nach bekannten Verfahren eine Trennung in einerseits reine Bariumsulfatkristalle und andererseits in verschiedene sulfidische Konzentrate erfolgen kann. Dabei ergeben sich zwei wesentlich verschiedene Ausführungsformen des Verfahrens, je nachdem man die Erhitzung der Beschickung vor der Kristallisation nur bis zur Sinterung gehen läßt oder durch vollkommene Schmelzung der Beschickung schon während der Erhitzungsperlode eine Trennun=g zwischen Sulfidphase und Sulfatphase bewirken will. Die zwei Ausführungsformen- werden am besten durch zwei Beispiele erklärt: Beispiel i.
  • Ein sehr fein verwachsenes komplexes Erz hatte die Zusammensetzung: Zn 16,3 Prozent, Pb o,85 Prozent, Sn 0,17, Cu i,3;5, As-Sb o,r Prozent, Fe 22,25, S als Sulfid 33,1 Prozent, BaS04 23,6 Prozent, Si02 o,8 Prozent, A120, + Mg0 + Ca0 o,5 Prozent = Ag 64g/t. Der hohe Gehalt des Erzes an Pyrit macht es wünschenswert, das Erz nur einer Sinterung unterhalb goo° C zu unterwerfen, um FeS2 in Fe7S$ (=Magnetkies) zu verwandeln, das durch magnetische Separation von den anderen Bestandteilen getrennt werden kann. Als Aufteilungsmittel für den sulfidischen Teil des Erzes wird Na2S in .Verbindung mit aus dem Erze ietwa gebildetem BaS benutzt gedacht. Als Aufteilungsmittel für den Baryt haben sich die wasserlöslichen Alkalisulfate, besonders Na2S04, zweckmäßig erwiesen, indem letzteres sich mit -Schwerspat legiert und dessen Schmelzpunkt stark herabsetzt, so daß es bei der Sinterung in die kleinen Schwerspatkristallaggregate eindringt, sIe teilweise auflöst, bei der Abkühlung oberflächlich umkristallisiert und nach erfolgter Abkühlung einen Bestandteil des durch Wasser dekomponierbaren Eutektikums des Kristallaggregates bildet. Auch der obererwähnte Na2S-Zusatz wird zweckmäßig als Na2S04 zugegeben, indem der bei der Erhitzung entweichende Schwefel nach der Reaktionsgleichung: Na2S04+ 2 S. = NagS+ 2S02 fast die gesamte zugesetzte Natriumsulfatmenge in Sulfid überführt, das aber durch die umkehrbare Reaktion: Na2S. + BaS04 = BaS+ Na S04 mit dem schwerer reduzierbaren Baryt teilweise wieder in Sulfat zurückgeführt wird. Das Erz wird bis auf die Feinheit eines 5-Maschen-Si:ebes -zerkleinert, mit etwa 4 Prozent Na2S04 gemischt und im Muffelofen oder Retortenofen (mittels Kohlenfeuerung oder elektrisch ;geheizt); auf 7oo bis 9oo° erhitzt, unter Abdestillierung und Gewinnung eines, Teiles des Schwefelinhaltes des Erzes. Die gesinterte Masse wird danach unter Luftabs.chluß abgekühlt, mit Wasser behandelt, wobei. sie sofort zu Kristallstaub, zerfällt, und nach Abziehung der Lauge durch Schlämmung in Spitzkasten klassifiziert bzw. in Kristallkonzentrate und sehr feinem Schlamm zerteilt, welch letzterer die Verunreinigungen sowie Silber, Blei und einen Teil des Kupfergehaltes aufnimmt. Die Kristallkonzentrate bestehen dann aus einem Gemisch aus gegenseitig frei bewegbaren reinen Kristallen von Magnetkies, Zinkblende und Schwerspat. Durch Magnetseparator läßt sich aus diesem Gemisch der Magnetkies ziemlich rein ausziehen, und wegen der Gegenwart geringer Mengen BaS. ist in ihm der Rest des Kupfergehaltes des Erzes enthalten, nämlich etwa 2 Prozent Cu. Das zurückbleibende Gemisch von Zinkblende und Baryt läßt sich danach durch eine Schwimmaufbereitung sehr gut voneinander trennen, da keine verwachsenen Körner vorliegen, und der dabiei resultierende Baryt ist so rein, daß er durch kurze Auslaugung mit Chlorwasser vollkommen sulfidfres und rein weiß wird. Das resultierende Zinkblendekonzentrat enthält .etwa 5o Prozent Zn und 15 Prozent Fe.
  • Bei höherem Bleigehalt als 'n dem beschriebenen Falle empfiehlt es sich, bei der Sinterung noch kleine Zusätze zu machen, die den Eintritt von BaS als isomorphe Beimischung zu den Schwermetallsulfiden verhindern oder beschränken soll und dann besonders zur Verhinderung der Bildung der durch die Gegenwart von BaS möglichen unerwünschten Mischkristalle mehrerer Schwermetallsulfide dienen soll, die bei. Abwesenheit von BaS nicht zusammen kristallisieren, z. B. PbS und ZnS. Ein kleiner Zusatz von CaS, etwa ein Drittel des BaS-Inhaltes der Kristalle, genügt bei Gegenwart von genügend Schwefel, um diese Mischkxistallbildung zu verhindern oder sehr einzuschränken, indem es mit BaS einen selbständigen, von Wasser zersetzbaren Mischkristall bildet. Noch vorteilhafter für diesen Zweck hat sich eine kleine Zumischung von den speisebildenden Elementen As und (oder), Sb in der Form fein zerkleinerter Speise, Arsenkies u. dgl., erwiesen, indem sie die unerwünschte Mischkristallbildung auch in den an Schwefel nicht gesättigten Steinen, wie sie z. B. bei vollkommenem Schmelzen der Erze unter einer Sulfitschlacke entstehen (s. Beispiel 2), verhindert. Sie bewirkt außerdem, daß die selbständigen Bleiglanzkristalle etwas gröber als sonst ausfallen. Bei gleichzeitigem Vorhandensein einer genüg- enden Menge Eigensulfid (evtl. zielbewußt zugemischt) kann man erzielen, daß die gesamte Bleimenge der Kristallkonzentrate als ein stark magneitischer Mischkristall bzw. Kristallverwachsung von Bleisulfid und Eisensulfid (neben anderen) vorliegt, welche rnagnerisch aus dem Kristallgemenge herausgezogen werden kann. Beispiel _2.
  • Erze der deutschen Grube Rammeisberg zeigten bei der Analyse: Zn 17 Prozent, Pb 1o Prozent, Cu o,t Prozent, Fe 44 Prozent, BaS04 47,8 Prozent, S'02 2,6 Prozent. Durch Versuche wurde nachgewiesen, daß ein geringer Teil des Bariumgehaltes schon in dem Erze als BaS, vorlag, und zwar in .einem komplizierten Mischkristall mit PbS, ZnS und FeS zusammen, Die vollkommene Trennung von PbS und ZnS durch gewöhnliche Auf- Bereitung wurde deshalb unmöglich gemacht. Das Erz läßt sich nach dem vorliegenden Verfahren gerade wie im Beispiel i durch Sinterung mit nachfolgendem Zerfall und Aufbereitung aufarbeiten. Aber der obenerwähnte Mischkristall wird vollkommen zerlegt durch vollständige Schmelzung des Erzes, und dabei erzielt man gleichzeitig während des Schmelzprozesses eine vollkommene Trennung zwischen Sulfidphase und Sulfatphase. Zu dem Zwecke wird das grob zerkleinerte Erz mit etwa '5o Prozent seines Gewichtes an Natriumsulfat und etwa 4 Prozent zerkleinerter Speise gemischt und unter Vermeidung von reduzierenden Einflüssen z. B. im Flammofen. auf etwa i ooo' C erhitzt, wobei sowohl Sulfidphase als auch Sulfatphase schmelzen und sich in zwei scharf getrennte Schichten scheiden, nämlich unten der Stein und oben die Sulfatschlacke. Der hieselsäureinhalt des Erzes reagiert mit der Sulfatschlacke und bildet eine eigene Silikatphase (bzw. Schlacke @, die, wenn genügend davon vorhanden ist, zwischen Sulfidphase und Sulfatphase eine besondere trennende Schicht bildet, die die Trennung der Sulfidphase von der Sulfatphase durch Abzapfen sehr erleichtert. Dabei ist es bemerkenswert, daß sich zwischen Sulfatschlacke und Silikatschlacke ein chemischer Gleichgewichtszustand einstellt, der einem Verhältnis Na.,0: Ba0: SiOe in der Silikatschlacke, in Gewichtsprozenten ausgedrückt etwa wie 7: ¢a: 29, entspricht, und daß man nach Wunsch durch Vergrößerung der Isieselsäureinenge der Beschickung einen beliebig großen Teil des Bariuminhaltes der Erze als solches Silikat verschlacken kann bzw. die Menge der fallenden Sulfatschlacke beliebig vermindern kann, und weiter, daß diese Silikatschlacke nur verhältnismäßig wenig Schwermetallsulfid zurückhält, @ obwohl prozentual bedeutend mehr als die Sulfatschlacke. Es ist einleuchtend, daß bei solcher Verminderung der Menge der Sulfatschlacke durch Si0 ,-Zusatz man den Zusatz an Na.,SOi entsprechend vermindern kann. Die Sulfidphas.e bzw. der fallende Stein nimmt, da er mit der Sulfatschlacke in Gleichgewicht steht, etwa 2 bis 4. Prozent Na-,S und 4. bis 8 Prozent BaS auf und kann deshalb ohne weiteren Zusatz nach Abzapfung und langsamer Abkühlung unter Luftabschluß direkt dem Zerfallprozeß unterworfen werden. Zu dem Zwecke wird er auf Faust- bis Walnußgröße zerbrochen und in Luft allmählich mit etwa 15 Prozent Wasser befeuchtet, wobei er `rasch zu Staub zerfällt, wird dann mit Wasser ausgelaugt und nach Abziehung der Lauge in irgendeiner Schlammvorrichtung, z. B. Spitzkasten, einer sorgfältigen Entschlämmung und Klassifizierung unterworfen. Es fallen hierbei Sulfidschlamm und gröbere Kristallkonzentrate. Diese letzteren bestehen in der Hauptsache aus Zinkblende und wenig Bleiglanz und werden durch Verwaschen auf einem Herd in reines Zinkblendekonzentrat und Bleiglanzkonzentrat geteilt. Es resultieren also folgende Sulfidkonzentrate:
    Verhältnis-
    Zn Pb Cu Ag Fe BaS mäßige
    Menge in
    Prozent Prozent Prozent g.'t Prozent Prozent Prozent
    Zinkblende . . . . . 55,2 1,3 0,5 65 7,- 2,6 56,1
    Bleiglanz....... 4,2 73,8 I,9 170 3,9 3,- 1919
    Schlamm ...... 14,2 26,1 2,8 58o zz,9 10,2 24,-
    (BaS04)
    Durch .sehr langsame Abkühlung kann die Menge des fallenden Schlammes noch bedeutend eingeschränkt werden. Es repräsentiert an sich ein Rohmaterial, das durch den vorliegenden Prozeß aufgearbeitet werden kann. Es kann aber auch durch selektive Schwimmaufbereitung direkt aufgearbeitet werden, da darin PbS, ZnS und BaS01 gegenseitig frei bewegbar sind.
  • Die für sich abgezapfte Sulfatschlacke kann auf Grund ihres Gehaltes an Na.SOi nach Abkühlung direkt dem Zerfallprozeß unterworfen werden, um darin enthaltene geringe Mengen Sulfide und andere Verunreinigungen auszuziehen und reines Bariumsulfat zu gewinnen. Auch muß man natürlich die darin enthaltenen großen Mengen: Na.SO_, zurückgewinnen. Zu dem Zwecke wird die Sulfatschlacke einer langsamen Abkühlung unterworfen, wenn man grobe reine Schwerspatkristalle erzielen will, dann grob zerbrochen und mit heißem `Vasser oder verdünnter Na.SO4-Lauge von .löslichen Salzen befreit, wobei gleichzeitig Zerfall des Kristallaggregates bewirkt wird. Die Na,>SO,-Lauge wird nach bekannten Verfahren aufgearbeitet, und es ist bemerkenswert, daß sehr reines Na-,SO, auch dann resultiert, wenn für den Schmelzprozeß sehr unreines angewandt wurde. Der zurückbleibende Sulfatl:ristallbrei wird einer sorgfältigen Schlämmung und Klassifikation unterworfen, z. B. in Spitzkii.sten, und hierbei sammeln sich die Verunreinigungen in dem feinsten Schlamme an, wie aus folgenden praktisch erzielten Ergebnissen ersichtlich
    Menge in
    BaSO, Si02 ZnS Fes Pbs Prozent
    vom
    Prozent Prozent Prozent Prozent Prozent Ganzen
    _. Abteilung
    (grobe Kristalle) 98,94 o,88 0,132 0,033 Spur 77,6
    2. Abteilung
    (feinere Kristalle) 97,26 o,go 1,o56 0,158 o,ogg 10,5
    3. Abteilung
    (grober Schlamm) 88,24 1,- 3,870 0,890 o,=ii 9,5
    4. Abteilung
    (feiner Schlamm) 84,92 i,80 6,15o 1,250 0,138 2,8
    z., z., 3., 4.. beziehen sich auf die Abteilungen des Spitzkastens. In den Schlämmen ist CaS04 und SrS04 und andere angereichert, aber die Produkte wurden nicht darauf analysiert. Aus den Schlämmen lassen sich die Sulfide durch Schwimmaufbereitung ziemlich weitgehend entfernen und gewinnen. Die gröberen Kristallkonzentrate werden durch kurze Behandlung mit Chlorwasser u. dgl. vollkommen von Sulfiden befreit und werden rein weiß. Die darin enthaltene Kieselsäure ist .meistens als mechanisch beigemischte kleine Schlackenteilchen zugegen und lassen sich durch Sorgfalt vermeiden. Durch Säurebehandlung mit nachfolgender erneuter Schlämmung wird der Kieselsäuregehalt, wenn erwünscht, noch weit herabgesetzt.
  • Da der Preis ;des Schwerspates mit dem Feinheitsgrade, d. h. dem Verma'hlungsgrade, sehr steigt, so kann es vorteilhaft sein, bisweilen den Kristallisationsprozeß vor Zerfall so zu leiten, daß der Schwerspat als sehr feiner Kristallstaub oder Schlamm ausfällt. Dies wird erzielt durch sehr rasche Abkühlung der Schlacke, z. B. durch Granulation der Sulfatschlacke in Wasser oder kalter verdünnter Na2S04-Lauge. Man erreicht hierbei einerseits eine Ausnutzung der Sclunelzwärme der Schlacke zur Erwärmung der Na2S04-Lau,ge, und andererseits. erhält man .einen Schwerspat von vorzüglicher Konsistenz als Malerfarbe, indem er teils aus mikroskopisch feinen, sehr dünnen Kristallnadeln besteht und teils aus amorphem BaS04. Obgleich das Produkt sehr fein verteilt ist, empfiehlt sich auch in diesem Falle, zur Reinigung das Material einer Schlämmung zu unterwerfen, besonders um mechanisch rnitger issene Schlackenpartikelchen und Sulfide zu entfernen und gleichzeitig eine Klassifizierung vorzunehmen. Durch nachträgliche Behandlung mit Chlorwasser u. dgl. werden die letzten Reste Sulfide entfernt, und das Produkt wird rein weiß. Da bekanntlich schwach basisches Bariumsulfat etwas höhere Deckkraft hat als neutrales, so kann man durch Erhöhung der Basizität der Sulfatschlacke vor der Granulation die Deckkraft etwas erhöhen, bzw. man kann durch genaue Einstellung der Basizität bzw. Azidität der Sulfatschlacke vor oder nach Trennung von der Sulfidphase Sulfatprodukte bestimmter Qualität .erzielen. Eine Sulfatschlacke, die mit geschmolzenem Sulfid in Berührung steht, nimmt von selbst eine bestimmte Basizität an, die durch Zusatz von Schwermetalloxyd (Zn0, Pb0), Kalk oder Alkalien erhöht werden kann.
  • Es ist selbstverständlich, da.ß die beschriebene chemische Zerkleinerung von Schwerspat zwecks Herstellung eines außerordentlich fein verteilten Produktes, z. B. für Farbzwecke, auch dann brauchbar ist, wenn nur Schwerspat ohne oder mit nur sehr geringen Mengen Verunreinigungen als Rohmaterial vorliegt. Auch in diesem Falle hat es sich als vorteilhaft erwiesen, neben Na2S04 noch ein wenig Na2S der Sulfatschmielze vor der Granulation zuzugeben, um dunkle Schwermetalloxyde in leicht .entfernbare Sulfide zu überführen.
  • Es ist leicht verständlich, daß man in Analogie mit dem oben beschriebenen Verfahren auch Flußspat aus sulfidischen und anderen Erzen, die Flußspat als wichtigste Gangart enthalten, ,entfernen bzw. gewinnen kann. Als Mittel zur Herabsetzung des Schmelzpunktes und Ermittlung des Zerfalls der Fluoridphase sind wasserlösliche Halogensalze und auch Sulfate und Sulfide der Alkalien und alkalischen Erden brauchbar. Besonders hat sich CaC12 als vorteilhaft erwiesen, weil seine hygroskopischen Eigenschaften den Zerfall sehr beschleunigen.
  • In der praktischen Ausführung des Verfahrens wird man natürlich aus wirtschaftlichen Rücksichten so billige F1ufa- und Aufteilungsmittel wie örtlich möglich benutzen, z. B. natürliches unreines Natriumsulfat, Rohsulfat von den Sulfatöfen oder saures Sulfat, das durch Zugabe von NaCl oder geröstetem Erz neutralisiert wird. Bei dem Prozesse können, wenn erwünscht, reines Natriumsulfat oder andere wasserlösliche Salze als Nebenprodukte gewonnen werden.
  • Bei der praktischen Ausführung des Verfahrens verwendet man die bekannten Vorrichtungen und Verfahren der Metallurgie und chemischen Technologie natürlich mit.

Claims (1)

  1. hATiEi1TANSPRÜCHli: i. Verfahren zur Ausscheidung von Bariumsulfat aus bariumhaltigen sulfidischen Erzen und Hüttenprodukten, dadurch gekennzeichnet, .daß durch Zusatz wasserlöslicher oder leicht zersetzbarer Stoffe, nämlich einerseits solcher, die sich mit der Sulfidphas,e legieren, und andererseits solcher, die sich mit dem Bariumsulfat bzw. der Sulfatphase legieren und dessen Schmelzpunkt herabsetzen, zu dem vorgebrochenen Erz und durch Erhitzen des Gemenges bis zur Sinterung oder bis zum Schmelzen mit nachfolgender Abkühlung in einer Operation sowohl der Sulfidphase als der Sulfatphase ganz oder teilweise umkristallisiert und in Kristallaggregate verwandelt werden, die durch Behandeln mit Wasser, Luft oder anderen billigen Mitteln zum Zerfall in gegenseitig frei bewegliche Kristallkomponente und Schlamm gebracht werden, worauf dann durch Aufbereitung nach bekannten Verfahren eine Trennung in einerseits reine Bariumsulfatkristalle und andererseits in verschiedene sulfidische Konzentrate erfolgen kann. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Aufteilungsmittel zugemischt wird, das, wie z. B. Natriumsulfat, bei der Erhitzung durch Reaktion auf Grund der chemischen Gleichgewichtsbedingungen sowohl das Aufteilungsmittel für die Sulfidphase (NazS) als für die Sulfatphase (Na2S0,) liefert. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung von Erz und Aufteilungsmittel nur gesintert wird, so daß nach Abkühlung und Zerfall die Trennung von Sulfat und Sulfid durch mechanische Trennungsprozesse durchgeführt werden muß. a. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß durch vollkommenes Schmelzen der Mischung von Erz und Aufteilungsmittel unter Vermeidung von reduzierenden Einflüssen schon durch den Schmelzprozeß eine Trennung zwischen Sulfidphase und Sulfatphase bewirkt und alsdann jede Phase für sich durch Zerfall und weitere mechanische Trennungsprozesse aufgearbeitet wird. Verfahren nach Anspruch i, z, 3 und ,l, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verhinderung der Bildung oder zur Zerstörung in der Sulfidphase vorhandener, auf die Gegenwart von BaS beruhender unerwünschter Mischkristalle mehrerer Schwermetallsulfide weitere Stoffe zugegeben werden, die, wie z. B. CaS oder die speisebildenden Elemente As und Sb, diese Mischkristallbildung verhindern oder stark einschränken. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch weitere Zumischung von Stoffen oder durch entsprechende Gattierung von Erzen die Kristallisation der Sulfidphase so reguliert wird, daß nach Zerfall die Trennung der verschiedenen sulfidischen Bestandteile leicht erzielt werden kann. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung der geschmolzenen Sulfatphase sehr rasch erfolgt, z. B. durch Granulation in Wasser oder Lauge, so daß ein sehr fein verteiltes Bariumsulfat erzielt wird. B. Verfahren nach Anspruch i bis dadurch gekennzeichnet, daß das bei dem Verfahren entstehende Bariumsulfat durch nachträgliche Behandlung mit Chlorwasser oder anderen starken Agenzien von den letzten Sulfidresten und anderen Verunreinigungen befreit wird. 9. Verfahren nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verbesserung der Güte des entstehenden Bariumsulfats die Basizit.ät der Sulfatschlacke vor der Abkühlung durch Zusätze geregelt wird. i o. Die Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 7 zur Feinzerteilung von Bariumsulfat in solchen Fällen, in denen es nicht durch Sulfide verunreinigt ist. i i. Die Anwendung der beschriebenen Verfahren auf flußspathaltige sulfidische Erze, wobei als Mittel zur Herabsetzung des Schmelzpunktes und Aufteilung des Flußspates Halogensalze und andere Salze der Alkalien und alkalischen Erden, wie z. B. Chlorcalcium, benutzt werden.
DES69237D 1924-11-04 1925-03-10 Verfahren zur Ausscheidung von Baryt aus sulfidischen Erzen Expired DE457623C (de)

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