DE504487C - Verfahren zur Aufbereitung von Erzen, Huettenprodukten - Google Patents

Verfahren zur Aufbereitung von Erzen, Huettenprodukten

Info

Publication number
DE504487C
DE504487C DES65205D DES0065205D DE504487C DE 504487 C DE504487 C DE 504487C DE S65205 D DES65205 D DE S65205D DE S0065205 D DES0065205 D DE S0065205D DE 504487 C DE504487 C DE 504487C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
components
raw material
eutectic
sulfur
metallic
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES65205D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE504487C publication Critical patent/DE504487C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B9/00General processes of refining or remelting of metals; Apparatus for electroslag or arc remelting of metals
    • C22B9/02Refining by liquating, filtering, centrifuging, distilling, or supersonic wave action including acoustic waves
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B03SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
    • B03BSEPARATING SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS
    • B03B1/00Conditioning for facilitating separation by altering physical properties of the matter to be treated
    • B03B1/02Preparatory heating
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B1/00Preliminary treatment of ores or scrap
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B13/00Obtaining lead
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P10/00Technologies related to metal processing
    • Y02P10/20Recycling

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufbereitung von Erzen, Hüttenprodukten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von komplexen Erzen, Konzentraten. Hüttenprodukten, Legierungen. Metallen oder metallhaltigen Rohstoffen überhaupt, nach welchem die verschiedenen Bestandteile dieser Rohstoffe mit Hilfe eines Kristallisationsprozesses unter Aufnahme eines leicht angreifbaren Bestandteils zur Zerlegung in Kristallaggregate in ihre Kompottenten getrennt und gewonnen werden. Der Kristallisationsprozeß ist so zu leiten, daß die einzelnen Bestandteile in ihren Kristallformen so ausgeprägt sind, daß ihre Trennung, nachdem sie gegenseitig frei beweglich gemacht worden sind, möglich ist. Das Verfahren eignet sich insbesondere für Sulfide, Selenide, Telluride, Arsenide, Antimonide. Sulfosalze und annaloge Verbindungen oder für die entsprechenden Erze und Hüttenprodukte, Steine, Speisen usw. und für Produkte dieser Stoffe untereinander oder mit gediegenen Metallen. Es kann aber auch für die Zerteilung von Legierungen gediegener Metalle oder für die Zerteilung eines Metalls in seine aufbauenden Kristallkomponenten gebraucht werden.
  • Wenn Metall zusammen mit ummetallischen Stoffen, mit welchen sie nicht reagieren, niedergeschmolzen werden, so bilden sich bekanntlich scharf getrennte Schichten oder »Phasen« im Schmelzfluß, da geschmolzene Metalle nur eine sehr geringe oder gar keine Löslichkeit in oder Auflösefähigkeit für unmetallische feuerflüssige Massen besitzen. Diese Eigenschaften der Metalle besitzen auch gewisse Metallverbindungen, von welchen man eigentlich hätte erwarten sollen, daß sie sich wie 1,letallsalze verhalten, namentlich die vorhergenannten Erze und Hüttenprodukte.. Sulfide. Selenide, Telluride, Sulfosalze, Arsenide, Antimonide, Phosphide. Carbide und analoge Verbindungen, und von diesen besonders diejenigen, die in ihrem Vorkommen in der Natur oder nach Verschmelzen ein metallisches oder halbmetallisches Aussehen besitzen. Diese letztgenannte Eigenschaft in Verbindung mit einem größeren oder kleineren Grad von metallischer Leitfähigkeit für den elektrischen Strom ist ja schon an sich ein Beweis für die metallische Natur dieser Verbindungen. Einen weiteren Beweis bildet ihre große Löslichkeit in und Lösefähigkeit für gediegenes Metall. Wenn man die natürlichen oder künstlichen Sulfide betrachtet, so können sie dem Aussehen nach »metallisch«, »halbmetallisch« oder »unmetallisch« sein, und ihre anderen Eigenschaften scheinen so ziemlich mit ihrem Aussehen übereinzustimmen. Durch Vergleich der verschiedenen Sulfide hat der Erfinder gefunden, daß, in großen Zügen genommen, der Grad der »Metallnatur« der Sulfide mit ihrer Bildungswärme in umgekehrtem Proportionalitätsverhältnis steht, und zwar derart, daß Sulfide mit niedriger Bildungswärme, z. B. unter 25 Kal. je Grammatom gebundenen Schwefel, »metallisch« sind, während Sulfide von hoher Bildungswärme, z. B. über 35 Kal. je Grammatom gebundenen Schwefel, »unmetallisches« Aussehen besitzen und in geschmolzenem Zustande elektrolytische Leiter für Elektrizität sind (z. B. Na,S, CaS, AllS... ZnS, MnS usw.). Aber selbst die am meisten metallischen Sulfide zeigen gegenüber gediegenen Metallen eine abnehmende Metallnatur, was sich unter anderem auch in der gesteigerten, wenn auch geringen Löslichkeit in unmetallischen, nichtsulfidischen, feuerflüssigen Massen, z. B. Schlacken, zeigt, und diese Löslichkeit steigt sehr mit abnehmenden »metallischen Eigenschaften«. Ferner zeigen selbst die metallischen Sulfide den unmetallischen Sulfiden gegenüber ein von den gediegenen Metallen völlig abweichendes Verhältnis, indem sie eine sehr große, praktisch unbegrenzte Löslichkeit in und Lösungsfähigkeit für diese (d. h. unmetallischen Sulfide) besitzen.
  • Es hat sich gezeigt, daß durch Auflösen von unmetallischen Sulfiden in metallischen Sulfiden die Metallnatur der letzteren herabgesetzt wird, z. B. ihre Lösungsfähigkeit für und Löslichkeit in gediegenem Metall unter gleichzeitiger Steigerung ihrer Löslichkeit in und Lösungsfähigkeit für tmmetallische, nichtsulfidische feuerflüssige Massen. Es können also Metalle mit anderen Metallen und mit metallischen Sulfiden (Seleniden, Telluriden, »Speisebildenden Verbindungen«, Karbiden usw.) legiert werden. Die metallischen Sulfide (Selenide usw.) können außer mit anderen metallischen Sulfiden und gediegenen Metallen auch mit unmetallischen Sulfiden (Seleniden usw.) legiert werden, während die unmetallischen Sulfide einerseits mit metallischen, halbmetallischen und unmetallischen Sulfiden legierbar sind und andererseits bis zu einem gewissen Grade löslich in anderen nichtmetallischen, nichtsulfidischen Verbindungen sind, für die sie zugleich Lösungsmittel sind.
  • Hieraus ergibt sich die Möglichkeit. unmetallische Sulfide (Selenide usw.) und andere unmetallische Verbindungen zu metallischen oder halbmetallischen geschmolzenen Massen legieren zu können. Unterwirft man nämlich derartige geschmolzene Massen der Abkühlung, so kristallisieren je nach ihrer Zusammensetzung die verschiedenen Komponenten aus, und zwar als solche oder als bestimmte, scharf definierte Verbindungen in bestimmter Kristallform und Größe unter Änderung der Zusammensetzung der zurückbleibenden Schmelze, bis diese diejenige Zusammensetzung erreicht, die den niedrigsten Schmelzpunkt hat, d. h. die sogenannte eutektische Mischung, wonach auch diese Mutterlauge erstarrt. Diese wird deshalb unwillkürlich sozusagen das Bindemittel zwischen den Kristallen bilden. Legiert man noch zu der Sulfidschmelze einen sehr kleinen Prozentgehalt (z. B. r°/a) unmetallisches oder halbmetallisches Sulfid, dann wird dies, weil es in so kleiner Menge vorhanden ist und besonders wenn sein Schmelzpunkt niedrig ist, ganz oder teilweise ein Bestandteil des Eutektikums werden (d. h. des Bindemittels zwischen den Kristallen), und indem es die Metallnatur der Schmelze herabsetzt, bewirkt es eine schärfere Begrenzung der darin ruhenden metallischen und halbmetallischen Kristalle. Weiter kann man als Zulegierung ein solches unmetallisches Sulfid (Selenid, Tellurid, Arsenid, Phosphid usw.) wählen, das in Wasser löslich ist (z. B. Alkalisulfid) oder von Wasser, Luft, Kohlensäure oder anderen leicht zugänglichen Agenzien angegriffen wird (z. B. Al.S., Erdalkalisulfid usw.), und wenn das Kristallaggregat dann der Einwirkung dieser Agenzien ausgesetzt wird, die das Bindemittel entfernen oder verändern, ohne die Kristalle wesentlich anzugreifen, dann löst sich das ganze Aggregat in seine einzelnen Kristallkomponenten auf. die lose umeinander liegen. Diese können voneinander durch mechanische Aufbereitung oder durch chemische Behandlung nach bekannten Verfahren getrennt werden. Durch diesen Aufteilungsprozeß wird das Eutektikum des Kristallaggregates außerordentlich fein verteilt, da es außer der oder den wasserlöslichen Komponenten teils aus mikroskopisch fein verteiltem Kristallstaub besteht, teils aus amorphem Sulfid. Letztere Erscheinung rührt daher, daß das betreffende Sulfid ursprünglich als feste Lösung in dem unmetallischen Sulfid, das seine Metallnatur herabgesetzt hat, zugegen war. Dieses amorphe und fein verteilte metallische Sulfid läßt sich daher durch einfaches Schlämmen oder auf andere Weise leicht von der Hauptmasse der großen Kristalle trennen, welche dann für sich behandelt werden. In dem Eutektikuin sind in größerer oder kleinerer Menge beinahe alle Komponenten des Kristallaggregates vorhanhanden, aber gewöhnlich sind wegen der Kristallisations- und Schmelzpunktsverhältnisse derartige Komponenten stark angereichert oder gänzlich von dem Eutektikuin aufgenommen, die ursprünglich im Rohstoff in kleinen Mengen vorhanden waren. Schärfer definiert wird ein Komponent fast ganz im Eutektikum gefunden «-erden, wenn er in derselben oder in kleinerer Menge zugegen ist, als der eutektischen Legierung mit den anderen Komponenten des Eutektikums entsprechen würde. In derselben Weise wie wasserlösliche Salze durch Umkristallisation aus wäßriger Lösung gereinigt werden können, wird es durch das vorliegende Verfahren möglich, Elemente und Verbindungen durch Umkristallisation aus dem Schmelzfluß zu reinigen, indem das Eutektikum der Schmelze als Mutterlauge funktioniert, die nach vollkommener Erstarrung der Schmelze dekomponiert und durch Schlämmen für sich entfernt wird.
  • Das Verfahren besteht somit in einer Umkristallisation der Rohstoffe durch Schmelzen (oder Sinterung) mit nachfolgender Abkühlung bis zur völligen Erstarrung, Zersetzen des so entstandenen Kristallaggregates auf Grund des bei dem Schmelzen zulegierten leicht angreifbaren Bestandteiles, so daß die einzelnen Kristallkomponenten frei beweglich «erden, Auslaugen etwa vorhandener wasserlöslicher Bestandteile (NaSH, Sulfosalze usw.) und hierauf Aufbereitung der zurückbleibenden Masse, um die einzelnen Kristallkomponentsorten bzw. Betandteile zu trennen.
  • In sehr vielen Fällen empfiehlt sich eine einfache Scblämmung (in Spitzkasteii usw.) als erste Aufbereitungsoperation; denn eines der wichtigsten Momente des Verfahrens besteht darin, die in dem Erze oder Rohstoff in geringen Mengen anwesenden wertvollen Bestandteile durch Ansammlung in dem bei der Schlämmung des zersetzten Kristallaggregates zurückbleibenden feinsten Schlamm zu gewinnen oder niedrige Gehalte von schädlichen Bestandteilen in derselben Weise zu entfernen. Das schließt indessen nicht aus, daß man eine Komponente, die in geringen Mengen vorhanden ist, nicht in dem Schlamm (Eutektikum), sondern unter den Kristallen gewinnen kann, z. B. als isomorphe Zumischung zu bestimmten Kristallen oder sogar in gewissen Kristallkomponenten bis zur Hochprozentigkeit angereichert; denn ebenso wie man aus wäßriger Lösung schwerlösliche Verbindungen ausfällen kann, so ist es auch möglich, aus schmelzflüssigen Lösungen, die denselben Gesetzen unterliegen, durch geeignete Zusätze gewisse Komponenten mehr oder weniger vollständig :auszufällen <, d. h. zu bewirken, daß, sie bei einer Temperatur, die wenig über dem Schmelzpunkt des Eutektikums liegt, in diesem wenig löslich sind, oder genauer, daß sie auskristallisieren (als solches oder als bestimmte Verbindungen), ehe das Eutektikum erstarrt. Die bei der Schlämmung fallenden gröberen Kristallkonzentrate enthalten oft zwei oder mehrere verschiedene Kristallsorten, die sich manchmal durch einfaches Verwaschen auf dem Herd trennen lassen. In anderen Fällen müssen magnetische Separation, Flotation oder andere Aufbereitungsverfahren zu Hilfe genommen werden.
  • Da das Rohmaterial, wenn erwünscht, völlig umkristallisiert «erden kann, so ist es klar, daß es nicht nur von der Struktur des Rohmaterials völlig unabhängig ist und bei den meist fein verwachsenen komplexen Erzen vorteilhaft Anwendung finden kann, sondern es lassen sich auch Mischungen verschiedener Erze durch das Verfahren auf reine Sulfidkonzentrate verarbeiten. Und tatsächlich werden oft gerade durch Gattierung verschiedener Erze die besten Resultate erzielt, da das Endresultat der Kristallisation von der chemischen Zusammensetzung der gesamten Erzmischung und unabhängig von der Natur der einzelnen Erze der Mischung ist.
  • Das Schmelzen vor der Umkristallisation wird sehr ähnlich dem seitherigen Steinschmelzen der Metallurgie ausgeführt, es können dazu dieselben Zofen und Vorrichtungen Anwendung finden. Nur muß man mit Schlacken von etwas anderer Zusammensetzung als bei gewöhnlichen metallurgischen Verfahren arbeiten, wenn man schon während des Schmelzprozesses dem Steine Alkalisulfid zusetzen will. Jedoch kann man das Steinschmelzen wie gewöhnlich ausführen und den Alkalizusatz nach Trennung des Steines von der Schlacke bewirken. Man ist auch imstande, mit Steinen von außergewöhnlicher Zusammensetzung zu arbeiten, z. B. ZnS, MnS, MoS. usw., indem ihr Schmelzpunkt durch Zumischung anderer Sulfide herabgesetzt wird. Während z. B. die Metallurgie bisher Zinksulfid bei dem Steinschmelzen in die Schlacke zu treiben sucht, sucht das vorliegende Verfahren das Schwefelzink in dem Steine anzusammeln, und wegen der besonderen eisenarmen, sauren Natur der Schlacken gelingt es, den Zinkgehalt der Schlacken unter i°/,, zu bringen, besonders da größere Steinkügelchen in der Schlacke auch zu Staub zerfallen und ausgewaschen werden können.
  • In vielen Fällen ist es sogar am vorteilhaftesten, die Erhitzung nicht so weit zu treiben, daß eine Trennung in Stein und Schlacke in Schmelzfluß erfolgt, sondern die grob zerkleinerte Erzmischung nur bis zur Sinterung zu erhitzen, da Erfahrung gelehrt hat, daß auch in diesem Falle eine vollkommene Durchdringung der Schmelze mit dem zugemischten Aufteilungsmittel stattfindet, so daß sie nach Abkühlung und Anfeuchten Zerfall in Kristallkomponenten unterliegt, ganz analog wie nach vollkommener Schmelzung. Die Gangart wird hierbei völlig von den Erzpartikelchen losgemacht und liegt nach Zerfall oft in der Form und Größe, wie sie in der Mischung vorlag, frei bewegbar vor oder als frei bewegbare Schlackenkugelchen, die durch Aufbereitung abgeschieden werden können. Kalkige Gangart kann durch Überführung in Sulfid und Oxyd wasserzersetzbar «-erden und nach Zerfall durch Behandlung mit Wasser teils in Lösung gehen, teils als Hydroxyd in den feinsten Schlamm geraten. Da bei der Ausführung durch Sinterung die Temperatur niedriger gehalten werden kann, so wird oft ein höherer Schwefelgehalt in der Schmelze als bei vollkommener Schmelzung zurückgehalten und deshalb die Kristallisation der Sulfide etwas verändert. Sintert man z. B. Schwefelkies unter Zusatz von Aufteilungsmittel (Na.S) bei einer Temperatur zwischen 6oo und goo° C, so gibt er etwas Schwefel ab und geht in Magnetkies (Fe,S$) über, der nach Zerfall aus der Mischung magnetisch von anderen Beimischungen getrennt werden kann. Erhitzt man dagegen über i ooo°, so resultiert unmagnetisches FeS, das man durch schwache Erhitzung (etwa 2oo°) mit wenig Schwefel wieder in Magnetkies überführen kann. Schwer schmelzbare Mineralien, wie z. B. Zinkblende, wird bei Ausführung des Prozesses durch Sinterung nicht so völlig umkristallisiert wie bei vollkommener Schmelzung und behält sehr oft angenähert dieselbe Kristallform und Größe, wie sie ursprünglich in dem Erze vorlagen, werden aber vollkommen frei von anhaftenden fremden Sulfiden selbst in den schärfsten Vertiefungen der Kristallverwachsungen und verändern ihre Zusammensetzung durch eine Diffusion in festem Zustande gewisser Bestandteile des Eutektikums, die mit dem Zinksulfid isomorph sind; z. B. resultiert bei der Umkristallisation zinksulfidhaltigen Pyrits durch Sinterung unterhalb goo° eine Zinkblende mit etwa 15 % Eisen und 5 i % Zn, während aus demselben Rohmateriale bei vollkommener Schmelzung eine Zinkblende mit etwa 22,6 °/" Fe und 42,1% Zinn resultiert. Bei der Ausführung des Verfahrens durch Sinterung oder Erhitzung ohne vollkommene Schmelzung wandert das zugemischte Aufteilungsmittel längs den Grenzflächen zwischen den Kristallindividuen ein und bildet ein Eutektikum ganz analog demjenigen, daß bei vollkommener Schmelzung entsteht. Die Einwanderung geschieht in ähnlicher Weise, wie bei der Zementierung von Stahl der Kohlenstoff in den festen Stahl hineinwandert, jedoch bedeutend schneller. Die Produkte, die bei dieser Ausführungsform erzielt werden, sind ganz ähnlich denjenigen, die bei vollkommener Schmelzung entstehen und lassen keinen Zweifel darüber bestehen, daß wirklich ein »Zerfallprozeß« in dem Sinne der Erfindung vorliegt. Es ist uns z. B. gelungen, ein faustgroßes Stück Pyrit durch Erhitzung mit Na.S-geben dem Material ohne Schmelzung unter Beibehaltung seiner Form so vollkommen mit Na.S zu durchdringen, daß es bei Befeuchtung mit Wasser zu einem Kristallstaub, das durch ioo-Maschen-Sieb ging, zerfiel.
  • Folgende Beispiele illustrieren das Verfahren i. Ein komplexes Blei-Zink-Erz mit etwa :2o'/" Pb, 15"/" Zn, 21/, Cu, 235 Gr/To Ag, etwas Pyrit und etwa 34 0/" Gangart wird auf Schlacke und Stein mit etwa 4,5 % Na_S angreifbares Bestandteil verschmolzen. Nach Abkühlen wird der auf unter Faustgröße zerbrochene Stein mit Wasser angefeuchtet. Er zerfällt dann in der Luft rasch zu Staub, der nach Auslaugen mit Wasser in Spitzkästen geschlämmt (klassifiziert) und die dabei fallenden groberen Kristallklassen durch Verwaschen auf Herd sortiert werden. Es wurde erhalten:
    Zn Pb Cu i Ag Fe 1 Menge in 0/"
    der Schmelze
    1
    Zinksulfidkonzentrat
    (grobe Kristalle).... 52,5 1,0 0,3 ; 40 8,0 30,7
    Bleisulfidkonzentrat
    (feinere Kristalle) . . . 3,8 71,5 5,0 280 =,o 20,9
    Blei-Silber-Konzentrat
    (Schlamm) ........ 7,8 35,0 6,6 1170 14,0 13,7
    Schlacken ........... 1,0 o,2 n. a. n. a. n. a. 34,7
    i
    2. Ein Schwefelkies hielt 35 % Fe, 15 0/" Zn, i, i % Cu, o,9 % Pb, o,2 % As, 4 % SiO@, 44 % S. Dieser Kreis wurde grob zerkleinert, etwa bis durch 5-Maschen-Sieb, mit 4"/0 Na=SO, gemischt und in Muffelofen unter Abschluß von Luft auf etwa 6oo bis 8oo° C erhitzt, wobei etwa 15 % Schwefel abdestillierte und in einer Kondensationseinrichtung als massiver Schwefel aufgefangen wurde, während gleichzeitig das zugesetzte Na.;S04 nach der Reaktion Na=S04 + 2 S - Na=S -!- 2 SO@ zu \a"S reduziert wurde und in die Sulfidkörner- eindrang und der Schwefelkies in Magnetkies übergeführt wurde. Nach Herausnahme der Schmelze und Abkühlung unter Abschluß von Luft zerfiel sie bei Behandlung mit Wasser sofort in frei bewegbare Kristalle von Magnetkies, Zinksulfid und Gangart. Nach Auslaugung wasserlöslicher Bestandteile mit Wasser wurde die Masse in Spitzkasten geschlämmt und die groberen Konzentrate der Magnetseparation unterworfen zur Trennung der Magnetkieskristalle von der Zinkblende und Gangart. Das hierbei resultierende unmagnetische Konzentrat wurde dann zur Trennung von Zinksulfid und Gangart auf Herd gewaschen. Es resultierte von dem Ganzen:
    Zn Fe Pb Cu Ag 11 Menge in °,'"
    °/0 °,@o °/,, Gr/To. der Masse
    Magnetkieskonzentrat 0,7 58,0 0,3 .0,2 Spur 48,8
    Zinkblendekonzentrat 51,0 14,8 0,25 0,2 Spur 23,0
    Schlamm .......... 24,0 24,5 1 8,o i 11,8 310 8,o
    Gangart .......... io,o n. b. o,5 0,4 n. b. 4,0
    Schwefel.......... - - - - - 15,0
    Der Schlamm ist ein Zwischenprodukt, das analog Beispiel i oder durch andere Aufbereitungsmethoden aufgearbeitet werden kann. Der Arsengehalt des Magnetkieses und des Zinkkonzentrates erwies sich unter o,oo5 °/", indem der Arseninhalt des Erzes teils als Sulfid sich verflüchtigte und teils in das Eutektikum der Schmelze einging, so daß er teils als lösliches Sulfosalz, teils als Schlamm entfernt wurde. In einem anderen Erz, das neben Zinkblende und Pvrit etwa 4."/" As enthielt, wurde statt Schwefel bei der Erhitzung ein schön gefärbtes Arsensulfid gewonnen, das etwa 8o bis 9o "/" des Arseninhalts enthielt, und die Kristallkonzentrate wurden praktisch arsenfrei.
  • 3. Das behandelte Erz enthält etwa 28,8 "/" "/" Pb, 8,6 "/" Cu, 15,6 "/" Zn, 8,7 "/" Fe, 1,7 As, Zoo Gr/To Ag, 21,3 "/" S und 15,3 "/" Gangart. Das Erz ist zu reich an Blei, um wie Nr. i und 2 direkt als Sulfid aufgeteilt zu «erden. Deshalb wird in diesem Falle das Steinschmelzen so geleitet, daß gleichzeitig der größere Teil des Bleiinhalts als Werkblei ausgeschieden wird, während Zn, Cu, Fe und ein geringererTeil desBleies sich in demSteine ansammeln. Dies kann in der Weise ausgeführt werden, daß das Erz passend unvollständig abgeröstet wird und dann in dem gewöhnlichen Bleischachtofen unter Zugattierung von so viel Na=SO,, und Koks reduzierend verschmolzen wird, daß der resultierende Stein etwa i o "/" Na, S angreifbares Bestandteil enthält. Die Temperatur des Steines darf dabei i 25o' C nicht viel übersteigen, da sonst Zinkverflüchtigung einsetzt. Der Na, S-Gehalt des Steines bewirkt nicht nur eine bessere Ausscheidung des metallischen Bleies, sondern ermöglicht auch schon in schmelzflüssigem Zustande eine scharfe Trennung zwischen dem Stein und der sich in geringer Menge bildenden Speise, die sich wie gediegenes Metall verhält. Nach Abzapfen wird der Stein noch in schmelzflüssigem Zustande kurz mit Schwefel behandelt (gepolt), um seinen Reduktionsgrad aufzuheben, abgekühlt, auf Faustgröße zerschlagen, mit Wasser aufgelaugt, in Spitzkasten geschlämmt und die gröberen Klassen auf dem Herd sortiert. Es ergab sich:
    Zn Cu Pb Ag
    Fe As Menge in ";"
    1/0 0/0 Gr/To °/" "J" der Schmelze
    i
    Werkblei ........... n. a. 1,96 97,4 560 n. a. 0,28 23,9
    Zinksulfidkonzentrat
    (grobe Kristalle) .... 56,2 1,4 o,6 22 5,4 Spur 20,3
    Kupfersulfidkonzentrat
    (feinere Kristalle) ... 4,0 39,3 i,i ! 52 . 2i,2 Spur 7,7
    Pb-Cu-Ag-Sulfidkonzen-
    trat (Schlamm) ..... 1o,7 18,6 15,3 169 12.8 Spur 19,7 ,
    Schlacken ........... 1,8 0,2 o,6 n. a. n. a. n. a. ! 25,6
    i
    Speise .............. n. a. n. a. n. a. n. a. n. a. 4,0 2,8
    q.. Molybdänglanz, MoS:;, hat einen sehr hohen Schmelzpunkt (2 5oo°), läßt sich aber durch Auflösen in anderen Sulfidschmelzen bei mäßiger Temperatur zum Schmelzen bringen und kristallisiert dann bei der Abkühlung wegen seines hohen Schmelzpunktes sehr vollständig und in reinem Zustande aus. In der Natur kommt Molybdänglanz sehr oft mit Kupfer- und Wismuthsulfid zusammen vor, die den Wert sehr herabsetzen, die aber durch das vorliegende Verfahren sehr leicht entfernt werden können. Als Lösungsmittel eignet sich reingeschmolzener Schwefelkies oder Magnetkies von niedrigem Kupfergehalt unter Zugabe von etwa i °/° N a_ S, und zwar löst sich bei i 5oo bis i 6oo° etwa 1o% MOS, auf. Nach Abkühlen und Anfeuchten zerfiel der Stein in der Luft rasch zu Staub und MoS,-Schuppen und wurde nach Auslaugung mit @Vasser in Spitzkasten geschlämmt. Aus den groberen Konzentraten ließ sich die Hauptmenge des Molybdänglanzes durch Sieben auf 6o-Maschen-Sieb rein erhalten, während sich der Rest durch Windaufbereitung vollkommen von den FeS-Kristalleii trennen ließ. Es wurde erhalten:
    Mosi I F,S Cu Bi Menge in @y"
    der Sch!nelze
    iYIolybdenglanzkonzentrat
    (schuppige Kristalle) ..... 99,7 0,3 0 0 915
    Eisensulfidkonzentrat
    (kleine Kristalle) ........ 0,1 99,o o,2 o,o6 74,0
    Schlamm ................ 1,5 n. a. 8,3 1,12 z6,5
    Die Natriumsulfidlösung enthält nur o,54 °/° der Molybdänglanztnenge als Sulfosalze. Würde man bei dem Steinschmelzen eine Temperatur von über i 6oo° anwenden, so würde etwas Schwefel wegdestilliert und nach der Abkühlung würden nicht MoS,-Kristalle auftreten, sondern Kristalle etwa von der Zusammensetzung Fe_Mo.,S, und auch andere Molvbdänsulfide. Dasselbe Ergebnis kann auch bei mäßiger Temperatur erreicht werden, wenn man der Schmelze zur Reduktion etwa io °/" metallisches Eisen zugibt (nicht so viel, daß Metall ausgeschieden wird), und es ist bemerkenswert, daß diese Schmelzen mit ziemlich hohen Molvbdängehalten leicht schmelzbar sind. Man kann deshalb auch das Reinigungsverfahren so ausführen, daß man das Molvbdänerz in einer stark reduzierten Sulfidschmelze auflöst und dann durch Einblasen von Schwefel MoS.,-Kristalle ausfällt, die nach der Oberfläche des Steines steigen und von da als reiches Konzentrat abgeschöpft werden können. Nach Abkühlung kann dann das Konzentrat dem Zerfallpr ozeß und Verwaschung unterworfen werden und liefert dann reines MoS".
  • 5. Ein Flotationskonzentrat von nickelhaltigem Magnetkies mit etwa 6,6 "/" -Ni und 4,7 "/" Cu wurde unter Zusatz von 2 °/" N a,S angreifbares Bestandteil geschmolzen. Nach Abkühlen und Anfeuchten zerfiel der Stein in der Luft rasch zu Staub, es wurde mit Wasser ausgelaugt, in Spitzkasten geschlämmt und die gröberen Klassen auf dein Herd sortiert. Es resultierte dabei
    Ni cu Menge in °-°
    °/ ! °/ der Schmelze
    Eisen-Nickel-Sulfid-Konzentrat
    helle Kristalle ......... . . . . . 8,1 o,18 80,
    Kupfersulfidkonzentrat (Kristalle) 1,23 22,7 9,8
    Schlamm ..................... 1,1 24,5 9.5
    <. Ein Magnetkies mit etwa 2 °/" Cu und 2,7 °/" Ni wurde unter Schmelzelektrolyse niedergeschmolzen, und zwar unter einer als Elektrolyt benutzten alkalihaltigen Silikatschlacke, mit den resultierenden Steinen als Kathode geschaltet. Die Elektrolyse wurde nicht so weit getrieben, daß sich gediegenes Metall ausschied, sondern nur stark reduziert, und durch elektrolytische Einwanderung von Ionen aus der Silikatschlacke nahen er ein Alkaligehalt von etwa io °/" auf, so daß der Stein nach Abzapfung und Abkühlung unter Wasser zu Kristallpulver zerfiel. Aus diesem ließ sich der gesamte Nickelgehalt als eigentümliche, stark magnetische, futterartige. silberweiße Kristalle magnetisch ausziehen und zeigte die Zusammensetzung NI;S # 2Fe,S mit über 28 "/" -Ni und unter 2 "j" Cu.
  • Das gleiche Material kann also auf vielerlei Arten zerteilt werden, je nach Anordnung der Kristallisationsbedingungen. Durch Erhöhung der physikalischen Unterschiede der verschiedenen kristallinischen Komponenten können diese leicht voneinander getrennt werden, nachdem sie voneinander losgemacht Nvor den sind. Ein sehr wichtiges Mittel hierzu ist es, Unterschiede in den magnetischen Eigenschaften dadurch hervorzurufen, daß das Verhältnis zwischen Schwefel und -#Ietall variiert wird, z. B. durch Austreibung oder Zufügung von Schwefel oder Zufügung on ,#fetall bzw. Reduktion der Sulfidv schmelze. In anderen Fällen kann die Gegenwart oder Zufügung von einem niedrigen Gehalte eines anderen Metallsulfides die Bildung erwünschter magnetischer Mischkristalle oder Kristallverwachsungen hervorrufen. Beispielsweise kann erwähnt «-erden, daß ein stark magnetischer Mischkristall von Bleisulfid und Eisensulfid mit etwa 34 "/" Fe und 33 "/" Pb neben Zinksulfidkristalle, die verhältnismäßig arm an Eisen waren (etwa 56 "%" Zn), aus einem Erz erhalten wurde, und zwar sowohl wenn es vollständig geschmolzen als auch wenn es nur gesintert wurde.
  • Einer der Hauptzwecke des Verfahrens ist die Gewinnung oder Entfernung solcher Komponenten, die im Erz in kleinen Mengen vorhanden sind, dadurch, daß sie im Eutektikum oder im Schlamm nach dein Schlämmen konzentriert werden; Komponenten, die ursprünglich iin Rohstoff in ganz kleinen oder minimalen Mengen vorhanden waren, werden ini Schlamm in beträchtlicher Konzentration auftreten, und wenn eine zweite Umkristallisation und Zerteilung erfolgt, so wird die Konzentration noch größer sein, z. B. hundertmal größer als ursprünglich.
  • Das Verfahren ermöglicht es daher, solche '-Bestandteile eines Erzes zu gewinnen, die in außerordentlich kleinen Mengen vorhanden sind, wie Edelmetalle, seltene Elemente u. dgl.
  • Durch Wiederholung des Verfahrens unter wechselnden Bedingungen mit den erhaltenen Kristallkonzentraten können Produkte großer Reinheit erhalten werden. Wenn man kleine 1leiigen gewisser Stoffe entfernen will, z. B. Kupfer von Magnetkies, durch Konzentration derselben im Schlamm, muß man bedenken, daß die Mutterlauge am Anfang der Kristallisation weniger Kupfer enthält und die Magnetlciesisristalle deshalb reiner sind als am Ende der Kristallisation, wenn der Kupfergelialt der lluttei-latrg2 verhältnismäßig hoch ist. Deshalb haben die Kristalle außen einen höheren Kupfergehalt als innen, und es kann in manchen Fällen vorteilhaft sein, die Produkte einer oberflächlichen chemischen Behandlung nach der Kristallisation auszusetzen, z. B. einer kurzen Oxvdation mit nachfolgender Auslaugung von CuSO4 oder einer Behandlung mit schwacher Säure vor oder nach dein Schlämmen.
  • Bei langsamem Abkühlen der Schmelze bis zum vcllständigen Erstarren, was gewöhnlich der Fall ist, wird die Mutterlauge der Kristalle mit dem Eutektikuin identisch sein. Bei schnellem -,'"bk@ihlen aber bei bestimmten Temperaturen über den Schmelzpunkt des Eutektikuins kann die Menge der Mutterlauge. wenn erwünscht, erhöht werden. Die Ergebnisse können daher auch bei gegebener bestimmter Zusammensetzung der Schmelze wechseln. Wenn z. B. die Schmelze des Beispiels 2 durch Eingießen in Wasser granuliert wird, so wird die ganze Masse als Schlamm erhalten. Dieses Verfahren kann als Vorbereitung einer nachfolgenden chemischen Behandlung des Produktes vorteilhaft sein; da der erhaltene Schlamm sehr aktiv ist, kann bei niedriger Temperatur geröstet werden; er wird von chemischen Agentien leicht angegriffen. Dieses Verfahren unterscheidet sich darin von den bekannten Methoden der analvtischen Chemie, nach welchem Sulfide durch Schmelzen mit Soda und Schwefel löslich gemacht werden, daß nur ein kleiner Prozentgehalt von \a.,S, gewöhnlich weniger als io °;" und oft weniger als i "'", angewandt wird. Manchmal kann es vorteilhaft sein, während des Kühleis der Schmelze eine vorläufige Trennung oder Konzentration dadurch zu bewirken, daß man einen Teil der Schmelze erstarren läßt und dann den Rest absticht oder die erstarrten Kristalle von der Oberfläche der Schmelze abschäumt, oder dadurch, daß man absichtlich das spezifische Gewicht der Schmelze durch geeignete Zusätze in die erwünschte Richtung ändert. Diese »Kniffe« sind jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, sondern aus der Metallurgie als bekannt vorausgesetzt.
  • Das Verfahren kann also in verschiedener Weise ausgeführt werden. Die erforderlichen Operationen für jeden besonderen Fall werden mit Rücksicht auf die Zusammensetzung der Rohstoffe und die gewünschten Produkte ausgewählt. Das Verfahren ist für alle Arten von Erzen und Hüttenprodukten verwendbar. Es sind daher unzählige Kombinationen mit den bekannten metallurgischen Verfahren denkbar. Auch oxydische Erze können nach dem Verfahren behandelt werden, nachdem sie in Sulfide oder Rohmetalle umgewandelt sind.
  • Während der Erhitzung oder Schmelzung der Rohmaterialien werden oft flüchtige Bestandteile abdestilliert und in einer angeschlossenen Kondensationseinrichtung kondensiert, z. B. Schwefel aus Pyrit oder Arsensulfid aus pyrit- und arsenhaltigen Erzen us«-. Bei arsenhaltigen Erzen, z. B. Zink-Blei-Silber-Erzen, Kupfererzen u. dgl., ist es oft vorteilhaft, für das Vorhandensein einer genügenden Menge Schwefel in der Beschickung zu sorgen, um die Hauptmenge des Arsens als Sulfid abzudestillieren, während zurückbleibende Arsenreste bei dem Waschprosesse entfernt werden. Wenn die Erhitzung der Rohmaterialien unter Luftabschluß in geschlossenen Ofen, z. B. Retortenöfen, elektrischen Ofen usw., vorgenommen wird, so ist die Kondensation einfach. Wird aber die Erhitzung unter Zugang der Verbrennungsgase vorgenommen, so werden dieVerflüchtigungsprodukte verdünnt und deren Kondensation vorteilhaft mittels Cottrelleinrichtung vorgenommen, z. B. zur Gewinnung von elementärem Schwefel aus Gasen von der Schachtofenschmelzung mit heißer Gicht von angeröstetem Pyrit.
  • Die Zusammensetzung der entstehenden Steine und Speise wird durch die Wahl der Rohstoffe und der Vorbehandlung nach bekannten metallurgischen Verfahren geregelt. Elektrisches Schmelzen wird aber mehr benutzt und sehr oft werden die Erze ohne vorhergehende Röstung geschmolzen.
  • Die Kristallisation kann durch Reduktion der Kornponentzahl mittels Vorbehandlung, Änderung des Verhältnisses Metall zu Schwefel, Selen, Tellur, Arsen, Antimon, durch Zusatz von geeigneten Fällungsrnitteln, durch die Wahl und Menge des zerteilenden Agenzes und durch geeignete Regulierung der Kühlung geregelt werden. Einige der Komponenten können durch Oxydation entfernt werden, Metalle durch Reduktion oder Substitution und Säurekomponenten durch Verflüchtigung des substituierten Stoffes. Das Verhältnis von Schwefel o. dgl. zu Metall kann durch Zusatz von Metall, Entfernen oder Zufügen von Schwefel o. dgl. variiert werden oder dadurch, daß man der Schmelze Schwefel zuführt oder in einer Atmosphäre von komprimiertem Schwefel abkühlen läßt oder durch geeignete Temperaturregelung. Andere Sulfide als die behandelten können als Fällungsmittel benutzt werden oder als Fällungsmittel für besondere Komponenten, die sonst Bildung von unerwünschten Mischkristallen bewirken würden, Die Bildung von unerwünschten Mischkristallen ZnS, PbS, BaS wird z. B. durch Zusatz einer kleinen Menge CaS verhindert. Gewisse Komponenten von Steinen können durch speisebildende Elemente (As, Sb) gefällt werden, nachdem der Stein zuerst einen geeigneten Reduktionsgrad erhalten hat, während gewisse Speisekomponenten durch Zusatz von Schwefel gefällt werden können. Die metallurgischen Schmelzkurven geben gute Anleitung, wie die Kühlung ausgeführt werden soll.
  • In gewissen Fällen kann es vorteilhaft sein, natürliche Kristallaggregate ohne Schmelzen zu zerteilen, besonders Erze, wie Pyrit. Arsenit u. dgl., die beim Schmelzen ihre Zusammensetzung ändern. Zu diesem Zweck kann man das Material grob pulverisieren und einen Stoff zusetzen, wie z. B. Na.S, Soda. und Schwefel, NaCl, der die Zerteilung bewirken soll und dann die Mischung bis unterhalb des Schmelzpunktes .des Stoffes (z. B. 5oo° C) erhitzen, so daß der Zusatz schmilzt und das Rohmaterial durchdringt oder sich damit legiert in ähnlicher Weise, wie bei der Ausführung durch Sinterung erklärt. Nur ist, wenn die Durchdringung bei niedriger Temperatur vor sich gehen soll, der Zeitfaktor der Erhitzung zu vergrößern. Es ist natürlich wichtig, daß man hierbei als Aufteilungsmittel ein Material wählt, das einen geeigneten Schmelzpunkt hat, der, wenn nötig, durch Zusatz von Sulfiden, Schwefel oder sogar Wasser u. a. herabgesetzt werden kann. Wenn Wasser für die Herabsetzung des Schmelzpunktes benutzt wird, so kann es entweder dadurch wirken, daß das Salz in seinem Kristallwasser schmilzt, oder als eine sehr konzentriert wäßrige Lösung, die durch Druckerhöhung ohne Verdampfung auf der gewünschten Temperatur gehalten werden kann. Bei der Aufteilung bei solchen niedrigen Temperaturen wird das Rohmaterial natürlich nicht oder nur wenig umkristallisiert, aber das Aufteilungsmittel, diffundiert, dringt ein längs der Grenzen der Kristallindividuen des natürlichen Kristallaggregates, und bildet teils direkt ein Eutektikum, wie früher erklärt, oder erreicht in seinem Bestreben, dies zu tun, eine Loslösung der Kristallkomponenten voneinander, so daß das Endresultat eine Aufteilung des natürlichen Kristallaggregates iri seine Kristallkomponenten wird. Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber dem gewöhnlichen Aufschluß durch Zerkleinerung ist teils der, daß die Kristallkomponenten in der Form und Größe, wie sie im Erz vorlagen, rein und frei bewegbar werden und deshalb viel leichter getrennt werden können, teils der, daß in Fällen, wo ein äußerst fein verwachsenes Erz vorliegt; dessen Aufschluß durch Zweitgehende Zerkleinerung kostspielig sein würde, man lediglich mit Grobzerkleinerung auskommt. Dieses Verfahren kann zur Entfernung von Kupfer aus Pyriten, ohne diese zu spalten, benutzt werden oder zur Zerteilung schwer schmelzbarer komplexer Erze, wie Zinkerze. Das Verfahren ist auch besonders für die Reinigung oder Trennung oxydischer Erze oder Bestandteile von Sulfidarseniderzen geeignet, wie z. B. Arsenit von Zinn und Wolframerzen, da nur die Sulfidarsenidbestandteile dabei zerteilt werden.
  • Metalle und Legierungen können dadurch in Kristalle zerteilt werden, daß die Metalle in metallischen Sulfiden gelöst werden, aus welchen sie in metallischer Form während des Kühlers kristallisieren. Die Kristallaggregate werden dann durch Sulfid zerteilt, das die Fähigkeit hat, die betreffende Masse zu zerteilen; so kann man z.B. schöne moosförmige Kristalle von metallischem Eisen dadurch herstellen, "daß man in geschmolzenem Eisenkies (FeS) io bis 2o °/o metallisches Eisen auflöst und dann in der Schmelze, nachdem sie etwas abgekühlt (etwa bis i ioo 0) ist, nach 3 bis i o"/" N a .S auflöst, abkühlt, mit Wasser zum Zerfallen bringt und Eisenkristalle magnetisch von dem urmagnetischen FeS trennt.
  • Es ist auch möglich, Legierungen dadurch zu zerteilen, daß man ein leicht angreifbares metallisches Sulfid zusetzt, z. B. Eisensulfid, dessen Anwesenheit es in vielen Fällen möglich macht, einen kleinen Gehalt an »urmetallischem Sulfid<; im Eutektikum der Legierung zu erhalten, wodurch es möglich wird, die "Zerteilung durch Behandlung mit Luft und Wasser oder billigen Chemikalien (Säuren) auszuführen. Die besten Mittel für die Zerteilung von Nletallen und Legierungen sind die wasserspaltenden Metalle, welche ohne Schwierigkeit in kleiner Menge mit anderen legiert werden können und die, wenn sie einen Teil des Eutektikums bilden, eine Zerteilung der Legierungen in ihre Kristallkomponenten bewirken, wenn sie mit Luft und Wasser behandelt werden. Derartige Zusätze sind beispielsweise Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, Aluminium und andere. Wenn wie bei Aluminium das Metall vom Wasser nicht direkt angegriffen wird, kann die erstarrte Masse mit anderen Chemikalien, wie Alkalien oder Säuren, behandelt werden. Wenn die Zerteilung eine nachfolgende Behandlung mit bestimmten chemischen Mitteln voraussetzt, ist es nur erforderlich, dem Eutektikum einen kleinen Gehalt eines Stoffes zu geben, der von solchen Mitteln angegriffen wird. Wenn diese Säuren sind, kann z. B. Zinn oder Zink im Eutektikum benutzt werden.
  • Die Wahl der Zerteilungsmittel hängt also von dem Rohstoff ab und insbesondere von seiner mehr oder weniger ausgeprägten Metallnatur, indem, zu Metallen metallische Sulfide und Metalle zulegiert werden können. Metallische Sulfide und Lösungen können urmetallischen Sulfiden (Seleniden, Telluriden, Arseniden, Phosphiden u. dgl.) zulegiert werden, und mit abnehmender Metallnatur können ihnen weitere andere urmetallische Verbindungen zulegiert werden, die, wenn sie wasserangreifbar sind (z. B. NaC1), auch die Zerteilung befördern können, oder, was die urmetallischen Sulfide betrifft. Zerteilung bewirken oder Lösungsmittel während der Umkristallisation sein.
  • Wie früher hervorgehoben, sind die geeignetsten Zerteilungsmittel die urmetallischen Sulfide, die von Wasser, Luft, Kohlensäure und anderen billigen Stoffen leicht angegriffen werden. In vielen Fällen ist N atriumsulfid sehr geeignet. Bei der Behandlung einer solchen gekühlten Schmelze tritt die Reaktion Nass -f- H@O - NaSH + NaOH ein, und das Material zerfällt zu Staub.
  • Das zerteilende Sulfid braucht nicht als solches zugeführt zu werden, da es genügt, daß es sich während der Zerteilung durch chemische Umsetzung bildet (z. B. Na.,SO, C). So ist Natriumchlorid ein sehr billiges Alkalisalz. Mischt man z. B. 3 °J" NaC1 zu dem Schwefelkies während des Niederschmelzen" so wird sich durch Umsatz genügend Na.S bilden, um Zerteilung des geschtnolzenen Steines zu bewirken. Dieser nimmt gleichzeitig ein wenig NaCI auf. Mischt man gleichzeitig etwas Kalk oder andere basische Zusätze zu, so wird das hTaCl vollständig in Na_S übergeführt und in den Stein aufgenommen. Durch Auslaugen gewinnt man dann Na.S aus dem Steine, das auf diese Weise als Nebenprodukt aus NaCl hergestellt ist. Aluminiumsulfid kann durch Zusatz von gediegenem Aluminium oder Aluminiumlegierungen einer Sulfidschmelze zugeführt werden, indem sich Al mit dem Schwefel des Steines unter Bildung von ALS, verbindet und gleichzeitig eine Reduktion in der Sulfidschmelze bewirkt. Das zerteilende Sulfid kann aber auch schmelzelektrolytisch zugeführt werden durch Einwanderung von jonen aus einer über der metallischen Sulfidphase ruhenden urmetallischen Schlacke, die als Elektrolyt benutzt wird, wie in Beispiel 6 erklärt.
  • Wenn das erstarrte Kristallaggregat mit Hilfe der leicht zugänglichen Mittel, wie Wasser, Dampf, Luft, Kohlensäure, zerteilt werden soll, kann es wichtig sein, den Prozeß zu beschleunigen. Dies kann dadurch erreicht werden, rdaß man der Schmelze eine kleine Menge wasserspaltender Sulfide und andere zusetzt, die auch von Luft leicht angegriffen und durch Wasser gespalten werden. Dasselbe Ergebnis kann dadurch erreicht werden, daß man stärkere chemische Mittel als die obergenannten benutzt, wie Chlor, Säuren usw., oder daß man die Behandlung bei höherer Temperatur ausführt oder durch vorhergehende mechanische Zerkleinerung ohne Zerstörung der Kristalle.

Claims (23)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Zerlegung und Gewinnung .der verschiedenen Bestandteile von komplexen Erzen, Hüttenprodukten und Legierungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial geschmolzen, gesintert oder erhitzt wird, wobei ihm ein neuer, leicht angreifbarer Bestandteil zugesetzt und von dein Materiale aufgenommen wird, der den anschließenden Kristallisationsprozeß derartig beeinflußt, daß, nachdem die erstarrte Masse mit einem Mittel behandelt wird, das den zugesetzten Bestandteil angreift, diese zu einem Pulver von verschiedenen Kristallinen und amorphen Komponenten der einzelnen Bestandteile zerfällt, die in bekannter Weise mechanisch oder chemisch getrennt werden können.
  2. 2. Verfahren für die Zulegierung zerteilender Bestandteile an feste Rohstoffe nach Anspruch i, ohne oder nur nach unvollständiger Schmelzung derselben, dadurch gekennzeichnet, daß das zerteilende Material so gewählt wird, daß es unterhalb der Temperatur schmilzt, aus welcher der Rohstoff erhitzt werden soll, und daß man, um dies zu erreichen, wenn erforderlich, den Schmelzpunkt des zerteilenden Materials durch Zufügung von Sulfiden, Schwefel, Selen, Tellur usw. oder Wasser herabsetzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohstoff vor dem Kristallisationsverfahren geschmolzen wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohstoff aus sulfidischen oder arsenidischen Produkten oder deren Legierungen mit Metall besteht und daß als leicht angreifbarer zerteilender Zusatz unmetailiscbeSulfide, Selennde, Telluride, Arsenide usw. benutzt werden.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Rohstoff halbmetallische oder unimetallische Sulfide, Arsenide, Selenide, Telluride usw. und als angreifbarer zerteilender Zusatz unimetallische sulfidische oder andere leicht angreifbare unimetallische Verbindungen benutzt werden.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Rohstoff Metalle und als zerteilender Zusatz leicht angreifbare Metalle, vorzugsweise wasserspaltende oder leicht angreifbare Metalle und metallische Sulfide, Arsenide, Selenide, Telluride, Carbide usw. benutzt wenden.
  7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Entfernung oder Gewinnung solcher Bestandteile, die im Rohstoff in geringer Menge vorhanden sind, diese der angegebenen Behandlung unterworfen werden, wodurc'.i die genannten Bestandteile im Eutektikuin angereichert werden und einen feinsten Staub oder Schlamm bilden, der nach der Zerteilung von den Kristallen sehr leicht abgeschieden werden kann. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren mit den vorn feinsten Schlamm getrennten übrigen Bestandteilen, zusammen oder jeden für sich, wiederholt wird, bis diese die erwünschte Reinheit erhalten haben, wobei die Verunreinigungen von den Eutektica bzw. von der Mutterlauge aufgenommen werden. d.
  9. Verfahren zur Reinigung von unreinen Sulfiden, dadurch gekennzeichnet. daß diese in sulfidischenSchinelzen von geeigneter Zusammensetzung gelöst werden und dann gemäß dem Verfahren der Ansprüche z bis 8 behandelt werden. i o.
  10. Verfahren zur Reinigung von schwer schmelzbaren Sulfiden durch Umkristallisation, dadurch gekennzeichnet, daß sie in leichter schmelzbaren Sulfiden ganz oder teilweise gelöst und dann gemäß den Ansprüchen i bis 9 behandelt werden. i i.
  11. Verfahren nach den Ansprüchen ; bis io, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Rohstoffe gemeinsam behandelt und die Bestandteile, die in den Rohstoffen in geringen Mengen anwesend sind, im Eutektikum bzw. im Schlamm; gemeinsam entfernt «-erden.
  12. 12. Verfahren zur Gewinnung von bestimmten Bestandteilen aus einem Rohstoff nach den Ansprüchen 7 bis i i, dadurch gekennzeichnet, daß die prozentuale Menge des betreffenden Bestandteiles durch Zugattierung von anderen Rohstoffen so niedrig gehalten wird, daß seine Hauptmenge ein Bestandteil des Eutektikums bzw. des Schlammes wird.
  13. 13. Verfahren zur Gewinnung von Bestandteilen, die im Rohstoff in außerordentlich geringer Menge anwesend sind, dadurch gekennzeichnet, daß man den Rohstoff zunächst nach dem Verfahren der Ansprüche 7 bis 12 behandelt und dann den erhaltenen Schlamm derselben Behandlung einmal oder mehrmals unterwirft.
  14. 14.. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohstoff vor der Zerteilung einer Behandlung mit Schwefel oder schwefelabgebenden Sulfiden unterworfen wird, so daß eine reine sulfidische Schmelze erhalten wird unter Austreibung von Arsen oder anderen speisebildenden Elementen.
  15. 15. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß gewisse Bestandteile. des Rohstoffes in Verbindung mit speisebildenden Elementen vor der Zerteilung zur Auskristallisation gebracht werden.
  16. 16. Verfahren zur Regelung der Kristallisation gemäß Ansprüchen i bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung der Masse unter Druck von Schwefeldampf, Arsendampf o. dgl. stattfindet.
  17. 17. Verfahren zur Regelung der Kristallisation und Verteilung der Komponenten der Masse in den verschiedenen Kristallen und im Eutektikum bei dem Verfahren der Ansprüche i bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß durch Entfernung von Schwefel, Selen, Arsen usw. der Schmelze ein gewisser Reduktionsgrad gegeben wird oder auch durch Zufügung von gediegenem Metall, wodurch die Kristallisation und die Eigenschaften der Kristalle vollkommen geändert werden.
  18. 18. DieAnwendung des Verfahrens nach Anspruch 17, um gewisse Bestandteile der Masse stark magnetisch zu machen, so daß sie nach der Zerteilung durch magnetische Trennung von den anderen Komponenten der Masse leicht getrennt werden können. icg.
  19. Verfahren wie nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß gewisse Kristallkomponenten, die bei einer ersten Anwendung des Zerfallprozesses durch zu großen Schwefelverlust unmagnetisch geworden sind, nachträglich durch Zumischung von wenig Schwefel und moderate Erhitzung mit oder ohne Aufteilungsmittel magnetisch gemacht werden. 2o.
  20. Verfahren nach Anspruch i9, aber angewandt allgemein zur Änderung der bei einem früheren Zerfallprozeß fallenden Kristallkonzentrate bzw. zur Wiederholung des Verfahrens.
  21. 21. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 2o, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigenschaften, Form und Größe der Kristalle durch Regelung der Erhitzungstemperatur und der Abkühlungsgeschwindigkeit beeinflußt werden.
  22. 22. Verfahren wie nach Anspruch 2, angewandt auf die Entfernung sulfidischer und arsenid'ischer Bestandteile aus oxydischen Erzen und das Ausziehen solcher Bestandteile aus wertlosen Gesteinen.
  23. 23. Verfahren wie nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß solche Rohmaterialien, die von Natur aus mit geeigneter Kristallisation und Eutektikurn vorliegen oder die so zusammengesetzt sind, daß sie bei der gewöhnlichen hüttenmännischen Behandlung als Materialien mit geeigneter Kristallisation und Eutektikum vorliegen, ohne Umkristallisation oder weiterer Zulegierung mit einem Mittel behandelt werden, das ihr Eutektikum angreift, so däß das Aggregat in Kristallkomponenten zerfällt, die getrennt werden können.
DES65205D 1923-02-26 1924-02-26 Verfahren zur Aufbereitung von Erzen, Huettenprodukten Expired DE504487C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NO504487X 1923-02-26

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE504487C true DE504487C (de) 1930-09-18

Family

ID=19905830

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES65205D Expired DE504487C (de) 1923-02-26 1924-02-26 Verfahren zur Aufbereitung von Erzen, Huettenprodukten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE504487C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2604402A1 (de) Verfahren zum gewinnen von nichteisen-metallen
DE2257519C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Edelmetallen
DE2557399C2 (de) Verfahren zum Auslaugen von Nickel aus einem Sulfidstein
DE2135733A1 (de) Gewinnung der Metallwurdigkeit aus zusammengesetzten Erzen
DE2656233B1 (de) Verfahren zur selektiven abtrennung und gewinnung von silber und gold aus ueberwiegend chloridischen loesungen
DE1184090B (de) Verfahren zur Reduktion von Kupferoxyd
DE504487C (de) Verfahren zur Aufbereitung von Erzen, Huettenprodukten
DD211363A5 (de) Verfahren zur verarbeitung edelmetallhaltiger eisentragender schlacken
DE2300319B2 (de) Verfahren zum Trennen bzw. Abscheiden hochwertiger Metalle aus basischen und ultrabasischen Erzen und Zusatzstoff dafür
DE293908C (de)
US1539712A (en) Process of treating sulphide ores of lead, silver, and copper
DE2707578A1 (de) Verfahren zur gewinnung von rohkupfer aus kupfererzen oder -konzentraten, welche schaedliche oder wirtschaftlich bedeutsame mengen an anderen nichteisenmetallen enthalten
DE457623C (de) Verfahren zur Ausscheidung von Baryt aus sulfidischen Erzen
DE2020656A1 (de) Verfahren zum selektiven Trennen von Antimon aus Konzentraten
DE895530C (de) Verfahren zur Verarbeitung von sulfidischen Erzen
DE520623C (de) Aufarbeitung von Vanadium, insbesondere Bleivanadinaten und bzw. oder andere Schwermetalle enthaltenden Rohstoffen
CH123549A (de) Verfahren zur Zerlegung von metallurgischem Rohmaterial.
DE410670C (de) Gewinnung von Metallen aus metallhaltigem Gut
DE2949706A1 (de) Verfahren zur behandlung von bleikonzentrat
DE245847C (de)
DE545836C (de) Verfahren zur Gewinnung von Nickel oder Kobalt bzw. deren Salzen
DE598333C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Kupfer oder Nickel oder beide Metalle gemeinsam enthaltenden Erzen
DE245149C (de)
AT101002B (de) Verfahren zur Behandlung metallhaltiger Materialien.
DE596022C (de) Verfahren zur Herstellung von handelsueblichem Reinnickel und Kupfer aus sulfidischen Nickel-Kupfer-Erzen u. dgl. Produkten