DE45737C - Behälter für flüssige Kohlensäure - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bisherigen eisernen Behälter oder Flaschen zur Versendung und Aufbewahrung flüssiger Kohlensäure und anderer hochgespannter Flüssigkeiten oder Gase sind verhältnifsmäfsig sehr schwer, weil sie sehr stark sein müssen. Der Erfinder hat daher, um diese Flaschen thunlichst leicht herzustellen, eine oder mehrere Röhren zwischen dem oberen und unteren Boden angebracht, um das Ausbiegen der Böden zu verhindern und eine Versteifung und Verspannung derselben zu erzielen.

Dieses Rohr oder diese Röhren dienen gleichzeitig einem anderen Zweck. Bekanntlich entzieht die hochgespannte flüssige Kohlensäure ihrer Umgebung beim Uebertritt in den gasförmigen Zustand viel Wärme, so dafs durch die starke Abkühlung des Behälters und der Leitungen die Flüssigkeit selbst in den festen oder gefrorenen Zustand übergeht, wobei die Austrittshähne und Leitungen zufrieren und Kohlensäure nicht mehr austreten kann. Um diese Uebelstände zu umgehen, kann man mittelst des anzubringenden Rohres oder der Rohre Wärme auf irgend eine Weise dem Behälter zuführen.

Hierdurch wird es möglich, schnell grofse Mengen Kohlensäure von niedrigerer oder gleichmäfsiger Spannung aus dem Behälter heraus zu gewinnen, wie es beispielsweise bei Brandspritzen und Motoren, wo die Kohlensäure als Druckmittel verwendet wird, erforderlich ist.

Der auf beiliegender Zeichnung dargestellte Behälter besteht aus einem geeigneten eisernen, stählernen oder aus anderem Metall hergestellten geschlossenen Behälter, dessen Böden unter sich durch eine oder mehrere eiserne, stählerne oder metallene, an beiden oder einer Seite offenen Röhren verbunden sind. Diese Röhren können mit den Böden entweder untrennbar verbunden werden, indem man dieselben hineinschweifst, oder sie sind zum Herausnehmen eingerichtet, um den Behälter reinigen zu können. Dieselben können indessen auch in beliebig anderer Weise darin befestigt werden.

Fig. ι zeigt einen senkrechten Schnitt durch einen Behälter oder eine Flasche mit eingeschraubtem Rohr; Fig. 2 einen Schnitt einer Flasche mit drei einzusetzenden, an beiden Seiten offenen Röhren. Fig. 3 zeigt eine Flasche mit nur einem offenen Rohrende. Die Fig. 4 und 5 sind Querschnitte durch die Fig. 2 und 3.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung besitzt die Flasche α an ihren beiden Böden b und c eine mit Schraubengewinde versehene Oeffnung, durch welche ein an beiden Enden mit Aufsengewinde versehenes Rohr d eingeschraubt wird; der etwas aufserhalb der Böden der Kohlensäureflasche vorstehende Theil dieses Rohres ist mit je einer Verschraubung e verschlossen. Die Verschraubungen e haben zunächst nur den Zweck, die Rohrenden zu schützen; sie werden abgeschraubt, wenn man zur Erwärmung des Inhalts das Rohr beispielsweise mit einer Dampf- oder Heifswasserleitung in Verbindung setzen will. Die Böden der Kohlensäureflasche a, Fig. 2 und 4, sind mit je drei nach aufsen sich erweiternden Oeffnungen f versehen, welche zur Aufnahme von drei Rohren d dienen, deren Enden in den kegelförmigen Oeffnungen ausgetrieben werden. Hier erfolgt die Erwärmung

des Inhalts etwa in der Weise, dafs man durch die Rohre die heifsen Gase einer Feuerung hindurchziehen läfst, in ähnlicher Weise, wie bei Lokomotivkesselh das Kesselwasser durch die hindurchziehenden Feuergase erhitzt wird. Fig. 3 zeigt die Kohlensäureflasche a mit einem Rohr d, welches mit seinem einen Ende im Boden b der Flasche, wie in Fig. ι gezeigt, eingeschraubt ist, in dessen anderes nicht ganz bis zum Boden c reichendes Ende jedoch ein Zapfen g eingeschweifst oder sonstwie befestigt ist. Dieser Zapfen g ist mit Schraubengewinde g¹ versehen, welches in eine am Boden c eingeschnittene Oeffnung tritt. Der überstehende Theil dieses Zapfens ist vernietet. Das im Boden b eingeschraubte Rohrende nimmt ein Schlauchmundstück h auf, welches durch eine nach unten sich fortsetzende Zunge i in zwei Hälften getheilt ist. Läfst man Dampf oder heifses Wasser durch den Schlauch in das Rohr d einlaufen, so werden dieselben, der Pfeilrichtung folgend, die eine Hälfte des Rohres durchstreichen, unten am Ende der Zunge umkehren und auf der anderen Seite hochsteigen, um durch eine im Mundstück h befindliche Oeffnung h¹ nach aufsen zu treten.

Auch auf diese Weise kann bei Rohren mit nur einer Oeffnung Wärme der im Behälter befindlichen Kohlensäure zugeführt werden; selbstredend ist das in Fig. 3 angegebene Beispiel nicht mafsgebend, es können auch andere bekannte Erwärmungen angeordnet werden.

Ebenso sind die in den Fig. 1 bis 3 angedeuteten Verbindungen der Rohre mit den Böden nur als Beispiele anzusehen; es giebt bekanntlich sehr viele solcher Ausführungsformen, welche mit mehr oder minder Vortheil auch hier in Anwendung kommen können. Die Erfindung beschränkt sich daher nicht auf die dargestellten Verbindungen allein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Anordnung und Verbindung von einem oder mehreren Rohren, die an einer oder beiden Seiten offen sind, mit den Böden von flaschenartigen Behältern für flüssige Kohlensäure oder andere hochgespannte Gase und Flüssigkeiten, zum Zwecke, diese Böden durch die Verbindung zu versteifen, sowie die zur Erwärmung des Inhalts des Behälters erforderliche Wärme in dieses Rohr oder diese Rohre einleiten zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.