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Vorrichtung zum raschen Auswechseln von hochgelagerten Papierrollen
an Rotationsdruckmaschinen. Zum Einhängen von hochgelagerten Papierrollen an Rotationsdruclnnaschinen
werden bis heute in den meisten Fällen in Druckereien Laufkatzen oder andere Hebezeuge
verwendet, die oft nicht nur bauliche Änderungen zum Anbringen der Laufbahnen bedingen,
sondern auch zeitraubend und kostspielig arbeiten.
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Der Zweck der Erfindung ist nun, die Vorrichtung zum Auswechseln der
hochgelagerten Papierrollen an dem Papierrollentragarm selbst anzubringen und sie
so auszugestalten, daß vollständig selbsttätig und in kürzester Zeit die Papierrolle
vom Boden weg unmittelbar in ihre Lager auf dem Tragarm der Maschine befördert und
umgekehrt die ganz oder zum Teil abgelaufene Papierrolle bzw. -welle wieder herabbefördert
wird.
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Zum Erreichen dieses Zweckes werden g,einäß der Erfindung zwei an
Zugmitteln drehbar befestigte Doppelhaken verwendet, die mit dein einen Haken beim
Aufwinden der Zugmittel die Welle der einzuhängenden Papierrolle untergreifen und
unmittelbar in die Lager auf den Tragarmen der Druckmaschine überführen, dagegen
beim Herunterlassen der Zugmittel mit denn anderen Haken die Welle der wiederauszuhängenden
Papierrolle auf den Tragarmen zurückschieben, und zwar so weit, bis die Papierrollenwelle
in den ersten Haken der Doppelhaken gelagert ist. Von diesen wird die Rolle dann
beim weiteren Herunterlassen der Zugmittel auf den Erdboden herabbefördert. Auf
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung veranschaulicht,
und zwar stellen dar: Abb. i eine Seitenansicht und Abb.2 eine Vorderansicht.
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Die Vorrichtung wird zwecks Zeitersparnis mit einem 2 P.S. starken,
vor- und rückwärts laufenden Motor r angetrieben; doch kann auch Handantrieb verwendet
werden. Als Hub- bzw. Zugmittel dienen in diesem Falle Gallsche Gelenkketten, doch
sind bei Verwendung von Kettennüssen auch Gliederketten oder bei Verwendung von
Seiltrommeln und Seilrollen auch Seile verwendbar.
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Das Windwerk besteht aus einer Schnekken- und Zahnradübersetzung i
: 125. Diese treibt die auf der durchgehenden Welle a sitzenden Kettenräder b an,
über die die Gallschen Gelenkketten c mit einer Geschwindigkeit von ungefähr o,
i m/sek. laufen und in welcher eigenartige Doppelhakend angebracht sind, die die
Papierrollenwelle fassen.
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Die beiden Hakend sind je als Doppelhaken ausgebildet, um mit diesen
Haken sowohl das Aufziehen und Befördern der Papierrolle vom Erdboden ins Lager
als auch das Abbefördern der leeren oder zum Teil noch belegten Welle zu ermöglichen.
Die Doppelhakend sind an den verlängerten Kettenbolzene drehbar befestigt und mit
den seitlich angebrachten Führungsrollen f versehen. Die Hakend aus Stahl oder Temperguß
bestehen aus zwei Seitenwänden, damit die Ketten und Kettenräder durch die Hakend
hindurchlaufen
können. Die Seitenwände sind nur an den Hakenenden
entsprechend stark verbunden.
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Die Kettenräder g, die am äußersten Ende der Tragarme l sitzen, sind
so ausgebildet, daß, sobald die Papierrolle auf diese Höhe gehoben ist, die Hakend
mit ihren Seitenwänden auf den äußeren Rändern der Kettenräder aufliegen und die
PapierrollenweIle über die abgerundeten Enden der Tragarme auf diese leiten. Die
Oberflächen der Armei sind des besseren Gleitens wegen poliert oder mit Kupferblech
belegt.
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Die an den Doppelhakend sitzenden Führungsrollen/ werden nun von den
an den inneren Seiten der Armei sitzenden Führungen h aufgenommen und übernehmen
damit die Steuerung der Haken d, bis die Papierrolle in den Lagern i angelangt ist.
Beim Durchlaufen der Rollen f durch die Kurven h schwenken die Hakend
um ihren Drehzapfen e und geben die Papierrollenwellle frei. Um 'das Freigeben dieser
Welle zu erleichtern und ein etwaiges Zurückrollen -der Welle zu vermeiden, haben
die Papierrollenarme t vor den Lagern die Abschrägungen L.
Die ablaufenden
Enden der Hubketten c werden von den Kettenfiihrungenm aufgenommen und an verlängerten
Kettenbolzen aufgehängt, während die anderen Kettenenden hinter den Kettenrädern
g an den Tragarmen t aufgehängt sind.
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Beim Zurückdrehen der Weilea nehmen die Gegenhaken der Doppelhakend
die Papierrollenwelle mit. Um eine ruhige, stoßfreie Übergabe der Papierrollenwelle
an die Aufzughakend zu gewährleisten, ist an den Tragarmen t die Führungskurven
vorgesehen. Sobald die Kurve n von den Führungsrollen f durchlaufen wird, gehen
die Gegenhaken in die Höhe; und die Papierrollenwelle rollt, auf den Tragarmen t
aufliegend, in die Aufzugshaken. Die LTbergangsabschräg innigen :o der Tragarme
i sind den Kurven n entsprechend ausgeführt und erleichtern die Übergabe in die
Aufzugshaken.
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Die endlosen Ketten p, welche von den auf der durchgehenden Welle
a sitzenden Kettenrädern g angetrieben werden, haben. den Zweck, die Kettenräderg
beim Zurückbefördern der Papierrollenwelle anzutreiben und ein Durchhängen der Ketten
c zu vermeiden. Der Arbeitsvorgang ist folgender: Durch das Einschalten des Motors
r wird die Papierralle durch die Hakend über die Kettenräder g hinweg auf die die
Papierrollen tragenden Arme t gehoben und in die Lager! gezogen. Beim Eintreffen
in den Lagern i wird selbsttätig der Motor r ausgeschaltet und umgepolt.
Beim Zurückbefördern der leeren Papierrollenwelle oder der roch nicht vollständig
abgelaufenen Rolle wird der Motor r^ wieder eingeschaltet, die Gegenhaken nehmen
die Papierrollenwellemit und übergeben diese an den Enden. der Arme t den Aufzugshaken,
welche sie zum Boden herabbefördern. Nun wird der Motor r wieder ausgeschaltet.
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Die Vorteile der Vorrichtung sind folgende: i. Es ist nur ein Mann
zur Bedienung der Vorrichtung notwendig.
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_. Bei einer Lagerhöhe der Papierrolle von etwa 3 m beträgt die Zeit
zum Einhängen der Rolle als auch zum Herabbefördern der leeren Welle bzw. auszuwechselnden
Rolle ungefähr je 40 Sekunden: -Das Auswechseln einer Papierrolle ist also in i1/2
Minuten möglich.
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3. Die Einhängvorrichtung erfordert keine größere Höhe, als die Druckmaschine
selbst bedarf.
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4.. Die Kosten der Vorrichtung sind gegenüber den heute üblichen Hebezeugen
zum Einwechseln von Papierrollen bedeutend geringer.
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5. Kostspielige bauliche Änderungen, wie sie zum Anbringen von Laufbahnen
für Hebezeuge notwendig sind, fallen ganz weg, da die Vorrichtung an der Maschine
selbst angebracht ist.
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6. Die Vorrichtung kann an jeder in der Druckerei befindlichen Rotationsdruckmaschine
unter Verwendung der alten Papierrollentragarme angebracht werden.