DE45608C - Selbsttätiger Tiefbohrapparat für Kurbelbetrieb und Wasserspülung - Google Patents
Selbsttätiger Tiefbohrapparat für Kurbelbetrieb und WasserspülungInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
- E21B4/00—Drives for drilling, used in the borehole
- E21B4/06—Down-hole impacting means, e.g. hammers
- E21B4/08—Down-hole impacting means, e.g. hammers impact being obtained by gravity only, e.g. with lost-motion connection
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Bohrapparat wird durch eine rotirende Antriebskraft mittelst Balanciers in Bewegung
gesetzt und arbeitet selbstthätig ohne jede Erschütterung durch Schlag oder Stoß, indem
die Auslösung und Drehung des Meißels nur durch die auf- und niedergehende Bewegung
des Balanciers allein vermittelt und im Apparate selbstthätig ohne Beihülfe der Bohrarbeiter
bewirkt wird.
Derselbe macht den ganzen Bohrbetrieb unabhängig von menschlichen Fehlern und
sonstigen schädlichen Einflüssen, die demselben bisher noch anhafteten und ihm namentlich
in Bezug auf die darauf zu verwendende Zeit und Kosten den Charakter eines unsicheren und in seinem Ausfall unbestimmbaren
Unternehmens gaben. Dieser Apparat kann dagegen, schon infolge seiner ruhigen
Wirkungsweise und dementsprechend auch verminderten Inanspruchnahme aller seiner arbeitenden
Theile, zunächst erhöhten Leistungsansprüchen gerecht werden, wie er auch für die Erreichung von Tiefen, welche bei
den bisherigen Einrichtungen ausgeschlossen schienen, sich als ein zuverlässiges Werkzeug
darstellt.
Die gewonnenen Gesteinstrümmer werden dabei durch Wasserspülung von der Bohrlochsohle
entfernt und zu Tage gefördert.
Der Apparat ist in Fig. I und 2 in zwei rechtwinklig zu einander stehenden Längsschnitten
dargestellt.
Der an das hohle Bohrgestänge angeschraubte Kopf α bildet mit der Stange α1 zusammen
ein massives Stück, und gleitet letztere in der Hülse b auf und nieder.
Zwischen den Kopf α und die Hülse b ist eine Feder d eingelegt.
In der Stange a1 ist ein Keil c befestigt,
welcher sich mit derselben in zwei Schlitzen e der Hülse b bewegt.
Der Keil c ist an seinen unteren Kanten abgeschrägt und tritt durch die Wirkung der
entsprechend abgeschrägten unteren Endfläche der Schlitze e bei seiner tiefsten Stellung in
die seitlichen Aussparungen e1 der Schlitze ein. Außerdem bewegt sich der Keil c mit
seinen über die Hülse b hinausragenden Enden noch in zwei ferneren Ausschnitten / eines
über die Hülse b geschobenen Rohres i. Die in die Ausschnitte I hineingreifenden Enden
des Keiles c sind oben gleichfalls abgeschrägt, da auch das obere Ende der Schlitze / in
gleicher Weise abgeschrägt ist.
Ein zweiter, in dem unteren massiven Theil der Hülse b befestigter Keil g, der rechtwinklig
zu dem Keil c steht und gleichfalls durch das Rohr i hindurchgeht, gleitet senkrecht
in zwei anderen Schlitzen η des letzteren auf und nieder.
Das Rohr i ist in Fig. 3 noch besonders gezeichnet, um die Lage und Form der
Schlitze zu zeigen. Unten ist dieses Rohr ausgeschnitten, um für die, Bewegung des
breiteren Meißelblattes Raum zu lassen, sobald der Meißel von der Sohle abgehoben wird,
während das Rohr i auf derselben stehen bleibt.
(2. Auflage, ausgegeben am 22. Oktober 1904.)
In die Hülse b ist unten die Stange / und in die Muffe f1 dieser Stange der Meißel m
eingeschraubt.
Die Stange f ist durch einen Bolzen, der Meißel durch die später beschriebene Verschraubungssicherung
gegen ein willkürliches Lösen im Bohrloche gesichert.
Mit dem Kopfe α ist endlich ein Führungsrohr k verschraubt, welches den ganzen Apparat
umschließt und mit seiner oberen Verlängerung k1 noch einige Meter über diesen
Kopf hinaufreicht.
Die Wirkungsweise des Apparates ist danach folgende:
Aus dem Zustande der Ruhe, in welchem die Theile die Stellung Fig. ι zu einander
haben, also der Keil c das obere Ende der Schlitze e nahezu berührt und die Feder d
ausgelöst ist, beginnt die Abwärtsbewegung des Bohrgestänges und damit zugleich auch
die Arbeit des Apparates.
Es drückt zunächst das Gewicht des niedergehenden Gestänges und sein Moment mittelst
des Kopfes α die Feder d zusammen, und die Stange a1 gleitet mit dem in ihr befestigten
Keile c in der Hülse b abwärts, bis am Ende dieses durch den Kurbeldurchmesser bezw.
Balancierhub begrenzten Weges der Keil gegen die schiefe Endfläche der Schlitze e in der
Hülse b stößt, infolge dessen in die hier befindlichen Aussparungen e1 einklinkt und dadurch
zugleich die Feder d in ihrer größten Spannung selbstthätig feststellt.
Fig. 4 zeigt den Apparat in dieser Stellung mit gespannter Feder.
Der Meißel ist unterdessen fest auf dem Boden stehen geblieben, dagegen hat das
Bohrgestänge infolge der schiefen Endfläche der Schlitze e jn der Hülse b bezw. der seitlichen
Abführung des Keiles c und Einklinkens desselben in die am unteren Ende dieser
Schlitze befindlichen Aussparungen e1 eine durch die Breite dieser Aussparung begrenzte
kleine Rechtsdrehung gemacht.
Von diesem Augenblicke ab beginnt der Apparat, entsprechend der fortlaufenden
Kurbelbewegung der Antriebsmaschine, seinen Weg nach aufwärts.
Dabei wird die Hülse b vermittelst des in e1 eingeklinkten Keiles c gehoben und hiermit
zugleich die Stange / nebst dem damit verschraubten Meißel m; das Rohr i bleibt
dagegen auf der Bohrlochsohle stehen, bis die in dessen Ausschnitten / sich bewegenden
Enden des Keiles c mit ihrer abgeschrägten oberen Fläche gegen die ebenso abgeschrägten
Endflächen der Ausschnitte / stoßen. Das Rohr i wird dadurch zunächst etwas vom
Boden abgehoben; sobald es aber frei ist, gleitet es infolge der oben schiefen Endfläche
seiner Schlitze / auf dem Keile c ab und erhält dadurch eine kleine Rechtsdrehung, wobei
es zugleich wieder fest auf den Boden aufzustehen kommt. An dieser eben erfolgten
Rechtsdrehung muß aber infolge der Verbindung der Hülse b mit dem Rohr i
durch den Keil g auch diese Hülse selbst und mit ihr auch der nun schwebende Meißel
teilnehmen, und zwar um so viel, als die Breite des Schlitzes e bezw. die ebenso breite
Einklinkung e1 beträgt.
Durch die Rechtsdrehung der Hülse b gleitet demnach also auch die Aussparung e' nach
rechts ab, bis der Keil c aus derselben heraus und in den geraden Theil des Schlitzes e
hineingelangt, wodurch aber die Hülse b ihren Halt verliert und. nun abfallen muß. Damit
wird aber auch zugleich die Feder d ausgelöst und diese treibt nun mit ihrer vollen Spannkraft
den mit b verbundenen Meißel gegen die Bohrlochsohle, welche dadurch mit wesentlich
erhöhtem Effect angegriffen wird.
Es wird somit der Bohrmeißel nebst der gespannten Feder mit jeder Kurbelumdrehung
bezw. am Ende jedes Hubes selbstthätig ausgelöst und um eine bestimmte, sich stets gleichbleibende
Größe nach rechts gedreht, dem aber alsdann am Ende jedes Niederganges auch der obere Theil des Apparates α ax und c
nebst dem darüber bis zu Tage hinaufreichenden Bohrgestänge durch Einklinken des Keiles
c in die Aussparung e1 um dieselbe Größe nachfolgt und dadurch eine stets bestimmt
begrenzte und regelmäßige Umsetzung des Meißels in selbsttätiger Weise bewirkt.
Der ganze Apparat wird von dem am Kopf a verschraubten Rohre k umschlossen, welches,
außer geschlossener Fortführung des Spülwassers bis auf die Bohrlochsohle, sowohl das
Eindringen von Bohrtrümmern und Schmutz in den Apparat verhindert und dadurch seinen
Mechanismus gegen Störungen und Verschleiß schützt und haltbar macht, als auch eine vorzügliche
Geradführung für die Bohrung selbst bildet, und sonach deren vollkommen senkrechte,
glatte und runde Herstellung gewährleistet.
Das Wasser zum Spülen tritt aus dem hohlen Gestänge in den mit einer Bohrung versehenen
Kopf a, der in Fig. 5 im Durchschnitt nach A-B, Fig. i, dargestellt ist; durch die Seitenschlitze
a° des Kopfes gelangt das Wasser dann in den Apparat und wird daselbst innerhalb k
bis auf das Meißelblatt bezw. die Bohrlochsohle niedergeführt, von wo es alsdann unter
unausgesetzter Reinspülung der Sohle aufzusteigen beginnt und in dem Ringe, der zwischen
dem Rohre k bezw. kl und der Bohrlochwand
gebildet wird, mit kräftiger Strömung nach oben geht, die sich zwar oberhalb kl
verlangsamt, aber doch den ganzen Bohrschwand von der Bohrlochsohle wegführt.
Die Verlängerung k1 des Rohres k über den
Kopf des Apparates hinauf hat noch einen besonderen Zweck; es wird dadurch nämlich verhindert,
daß die Anfangs von der Sohle außerhalb k in dem hier nur engen Ringe aufsteigenden
Bohrtrümmer sich über dem Kopf a . ansammeln und daselbst hinderlich werden
können, was sonst durch unvermittelten Uebergang von dem fast den ganzen Querschnitt
ausfüllenden Rohre k auf das nur relativ dünne Hohlgestänge geschehen würde, da
der Wasserstrom hier eine plötzlich verminderte Geschwindigkeit annehmen und dementsprechend
auch von seiner auftreibenden Kraft verlieren muß, infolge dessen aber auch hier
einen Theil der Bohrtrürnmer, und zwar
gerade die größeren und schwereren, die eben am störendsten wären, absetzen würde, während
die kleineren und leichteren Trümmer noch weiter bis zu Tage gespült werden. Durch die weitere Hinaufführung des Rohres kl
wird aber diese hier nothwendig erfolgende Abscheidung von Gesteinstrümmern unschädlich
gemacht, da dieselben nunmehr in'das oben offene Rohr kl hineinfallen und sich
dann genau so darin anordnen, wie sie eben hineingerathen, also wie sie der Reihe nach
von der Sohle losgelöst und aufgespült wurden, und somit eine genau dem durchbohrten
Gebirge entsprechende Ablagerung, nur in umgekehrter Reihenfolge, darbieten, also ein
natürliches Bohrprofil liefern müssen.
Außerdem bildet das Rohr kl einen Fänger
für allen etwaigen Nachfall, den es zugleich mit auffängt und für den Bohrbetrieb unschädlich
macht, da zwischen kl und der Bohrlochwand kein Raum bleibt, um auch
nur kleineren Stücken einen Weg offen zu lassen, wie es endlich auch sonstige, zufällig
oder selbst absichtlich hineingeworfene fremde Gegenstände aufzufangen und unschädlich zu
beseitigen geeignet ist.
■ Schließlich ist noch die Verschraubungssicherung zwischen der Muffe/1, der Stange/
und dem Meißel hervorzuheben. Die Muffe/1 ist außen sechskantig konisch bearbeitet und
der Bund in1 des Meißels bildet eine Fortsetzung
dieses nach unten erweiterten konischen Sechskantes. Ueber beide wird eine genau
passende Büchse h gestülpt. Diese treibt sich beim Aufschlagen des Meißels immer fester
an und wird dadurch ein Losschrauben im Loch verhindert.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Selbsttätiger Tiefbohrapparat für Kurbelbetrieb und Wasserspülung, gekennzeichnet durch die Schlagfeder d, die Schlitzerweiterungen e1 mit dem Keil c, das den Abfall des Bohrmeißels selbstthätig bewirkende Rohr i mit den mit schrägen Endflächen versehenen Schlitzen I, welches Rohr i mit der Hülse b durch den die Drehung des Meißels bewirkenden Keil g und die Schlitze η verbunden ist, das Schutz- und Führungsrohr k mit dem Aufsatzrohr /c1 und die konische sechskantige Büchse h über der Meißelverschraubung in Verbindung mit einander.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE45608C true DE45608C (de) |
Family
ID=320765
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT45608D Expired - Lifetime DE45608C (de) | Selbsttätiger Tiefbohrapparat für Kurbelbetrieb und Wasserspülung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE45608C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2458362A1 (fr) * | 1979-06-05 | 1981-01-02 | Sauer Transmissions | Marteau alternatif, notamment de battage ou de forage |
US4675942A (en) * | 1983-09-02 | 1987-06-30 | Les Maisons Quebco Inc. | Hinge pin support having variably positionable enterengaging members |
-
0
- DE DENDAT45608D patent/DE45608C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2458362A1 (fr) * | 1979-06-05 | 1981-01-02 | Sauer Transmissions | Marteau alternatif, notamment de battage ou de forage |
US4675942A (en) * | 1983-09-02 | 1987-06-30 | Les Maisons Quebco Inc. | Hinge pin support having variably positionable enterengaging members |
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