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Einrichtung zum Bearbeiten eines Stabs mittels zweier ungleichsinnig
umlaufenden Scheiben. Es sind bereits Einrichtungen zum Rollen von Gewindebolzen
bekannt, bei denen. sich zwei Scheiben, deren Achsen gegeneinander versetzbar sind,
in parallelen Ebenen in entgegengesetzter Richtung bewegen. Mit Hilfe dieser bekannten
Vorrichtung können lediglich Stäbe bearbeitet werden, deren Länge etwa dem lichten
Innendurchmesser der Scheiben entspricht, so daß für Stäbe verschiedener Länge verschiedene
Vorrichtungen erforderlich sind. Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch
vermieden, daß die umlaufenden Scheiben schräggestellt werden können, daß Stäbe
beliebiger Länge ohne Störung des Arbeitsvorganges zwischen den Scheiben hindurchgeführt
werden können.
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In den Abbildungen sind schematisch einige Ausführungsbeispiele der
Erfindung dargestellt. Die Abb. i zeigt dabei einen Aufriß und die Abb. 2 einen
Grundriß. Mit i und 2 sind die sich drehenden Scheiben und mit 3 der zwischen diesen
Scheiben hindurchgeführte Stab bezeichnet. Die beiden Scheiben laufen im entgegengesetzten
Drehsinne um, wobei sich die aus der Abb. i ersichtlichen Geschwindigkeitsverhältnisse
ergeben. Die Umlaufgeschwindigkeiten Vui und V"_ ergeben eine Komponente V in Richtung
des Stabs, die diesen vorwärts bewegt. Ferner ergeben sich zwei Komponenten V" und
V" senkrecht zu der Stabachse, die dem Stab eine Drehbewegung erteilen. Der Stab
wird demnach durch die Bewegung der beiden Scheiben sowohl in eine drehende als
auch in eine fortschreitende Bewegung versetzt. Der Stab 3 wird am besten im Schnittpunkt
4. der beiden Scheiben eingeführt. Zur Veränderung der verschiebenden Geschwindigkeit
und der Drehgeschwindigkeit genügt es, die Scheiben um den Punkt 4 zu drehen, wodurch
der Achsabstand c der Scheiben sich ändert. Auf diese Weise wird gegenüber den vorgeschlagenen
Einrichtungen eine Vereinfachung der gesamten Anordnung und damit eine gedrängtere
Ausführung erzielt. Ein weiterer Vorteil liegt in der besseren Regelfähigkeit der
einzustellenden Verschieb- und Drehgeschwindigkeit des bewegten Stabs. Die Mittelpunkte
der Umlaufscheiben können dabei auf Kurvenbahnen oder in bekannter Weise auf Geraden
bewegt werden, wodurch der gegenseitige Abstand und auch der Achsabstand c und damit
auch die Überdeckung der Umlaufscheiben geändert werden kann.
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Damit der zu bewegende Stab ohne Störung des Arbeitsvorganges zwischen
den Umlaufscheiben hindurchgeführt werden kann, werden diese, wie aus der Abb. 2
ersichtlich ist, schräg angeordnet, so daß sie sich in nicht parallelen Ebenen bewegen.
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Um ein gutes Anlegen der umlaufenden Scheiben an den zu bewegenden
Stab herbeizuführen, ist es besonders zweckmäßig, die Umlaufscheiben an den Stab
nachgiebig anzupressen. Man kann dabei so vorgehen, daß man diese Scheiben an den
Stab mit Hilfe von Druckrollen anpreßt, wobei die nachgiebige Anpressung am einfachsten
durch Federkraft oder durch Seilspannung erfolgt.
Die Abb. 3 und
4 geben dafür ein Ausführungsbeispiel.
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Mit i und 2 sind wiederum die sich drehenden Scheiben, mit 3 der zwischen
den Scheiben hindurchgeführte Stab bezeichnet; und 6 sind Druckrollen, die in der
Abb.3 durch die Feder 7 und in der Abb. 4 durch die wagerechten Komponenten B und
9 der durch das Seil io hervorgerufenen Seilspannung angepreßt werden. Die Druckrollen
5 und 6 können gleichzeitig als FührungsroltJen und zur Vereinfachung des Antriebes
ohne weiteres auch als Antriebsrollen -verwendet werden.
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Es ist ferner besonders zweckmäßig, die Seilspannung und die Federkraft,
die ein nachgiebiges Anpressen der Druckrollen an die Umlaufscheiben bewirken, verstellbar
zu machen, um -die zwischen -der Scheibe -und dem bewegten Stab erforderlichen Reibungskräfte
verändern zu können, da diese Reibungskräfte je nach dem Material des bewegten Stabs
verschieden sind.
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Soll der Stab 3 bearbeitet werden, so ist es ferner besonders vorteilhaft,
die Umlaufscheiben mit auswechselbaren Profilkränzen zu versehen.
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Der Antrieb der Umlaufscheiben erfolgt am einfachsten durch ein endloses
Seil, wofür .die Abb.-5 schematisch ein Ausführungsbeispiel gibt. Die beiden Scheiben
i und 2 sind mit den Seiltrommeln ii und ia verbunden, die über die Seilrollen 13
und 14 angetrieben werden. Die Seilrollen 13 und 14 werden ihrerseits über die angetriebene
Scheibe 15 in Bewegung gesetzt. Das Trommelprofil der Seiltrommeln i i und
12 wird dabei am besten nach Art eines Spillkopfes ausgebildet, wobei die Trommellänge
dieser Seiltrommeln sehr kurz gehalteh werden kann und ein Wandern des Seiles vermieden
ist. Um eine Zwangläufigkeit des Antriebes herbeizuführen, oder in Fällen, in denen
das Material des zu bearbeitenden Stabs verhältnismäßig weich ist, versieht man
die Umlaufscheiben am besten mit einem Zahnkranz, der durch ein Zahnradgetriebe
angetrieben wird.
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Die Abb.6 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel dafür. Die beiden
Scheiben i und 2 sind in diesem Ausführungsbeispiel beweglich aufgehängt oder gelagert,
damit die den Stab berührenden Kränze 17 und 18 sich möglichst satt an den
bewegten Stab anlegen. Die bewegliche Aufhängung der beiden Umlaufscheiben i und
2 ist in diesem Ausführungsbeispiel wegen der einfacheren Darstellung nicht gezeichnet.
Die beiden Umlaufscheiben werden durch die Druckrollen i9 und 2-o an den Stab 3
angepreßt und sind mit Zahnkränzen 2 i und 22 versehen. Die Druckrollen i9 und 20
sind dabei nach Art eines Balanciers in den Hebeln 23 und 24 gelagert. Dadurch wird
erzielt, daß die Drehpunkte der Umlaufscheiben sich entsprechend den Berührungslinien
zwischen den Reibungskränzen 17 und 18 und dem bewegten Stab 3 einstellen.
In die Zahnkränze 2 i und 22 greifen die Ritzel25 und 26 ein, die mit den Kettenrädern
27 und 28 fest verbunden und durch eine gemeinsame Kette 29 angetrieben werden.
Die Ritzel25 und 26 und die Kettenräder 27 und 28 sind auf den freien Enden. der
Hebel 23 und 24 lose drehbar gelagert. Die beiden anderen Enden der Hebel
2_3 und 24 sind an den Festpunkten 30 und 3 i drehbar gelagert, deren Abstand entsprechend
dem Durchmesser des Stabs 3 verstellt werden kann.