DE78703C - Reibrädergetriebe mit veränderlichem Uebersetzungsverhältnifs für recht- oder schiefwinklige Wellen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 47: Maschinenelemente.

CHR. SEYBOLD in ZWEIBRÜCKEN.

Wellen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. März 1894 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf die Anwendung des Princips, zwischen den sich treibenden Reibrädern zum Zwecke der Veränderung des Uebertragungsverhältnisses einen Riemen laufen zu lassen, der unter Druck auf beiden Reibflächen aufliegt und auf ihnen verstellbar ist. Diese Anordnung ist bisher nur bei parallelachsigen, kegelförmigen Riemscheiben mit entgegengesetzter Spitzenrichtung angewendet worden. Die Anwendung auf Getriebe mit sich kreuzenden oder geschränkten Achsen ist noch nicht versucht worden, wahrscheinlich wohl hauptsächlich, weil sie nicht ohne Weiteres möglich ist, da der Reibriemen zwischen Kegelflächen gekreuzter Achsen gemäfs bekanntem Gesetz aus der Berührungsebene wegläuft.

Die vorliegende Erfindung begegnet diesem Streben durch schwach convexe Gestaltung der hohlkegelförmigen und entsprechend concave Gestaltung der vollkegelförmigen Lauffläche (die Krümmung ist sq-schwach, dafs sie in der Zeichnung nicht wahrgenommen werden kann). Aufserdem besteht die Erfindung in der besonderen Führung des Reibriemens auf Leitrollen, derart, dafs eine leichte Verstellbarkeit erzielt wird, und in der Anordnung, durch welche die momentane Ausschaltung aller getriebenen Wellen erreicht wird.

Die Einrichtung ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar ist

Fig. ι eine Vorderansicht,

Fig. 2 eine Draufsicht, theilweise im Schnitt, Fig. 3 ein Längsschnitt nach Linie x-x der Fig. 2,

Fig. 4 eine Seitenansicht.

Die neue Antriebsvorrichtung ist vorzüglich für alle die Fälle geeignet, wo von einer Triebwelle aus eine Reihe zu dieser senkrecht stehender Wellen getrieben werden sollen, deren Geschwindigkeiten einzeln regelbar sein müssen, und welche gemeinschaftlich abgestellt werden sollen.

A ist die Antriebswelle, von welcher aus eine Reihe von Wellen B getrieben werden sollen. Die Wellen B sind in in Richtung ihrer Achse verschiebbaren Kammlagern C gestützt und mit den konischen Reibrädern D versehen, die durch Vermittelung des Riemens F von den Reibrädern E gedreht werden. Die Reibräder D werden durch ein Gewicht G an die Reibräder E dadurch alle zusammen angeprefst, dafs dies Gewicht ein auf, der Welle Q sitzendes Rad R zu drehen sucht und durch Vermittelung der in die Zahnstange T eingreifenden Zahnräder 5 auf der Achse Q. die verschiebbaren Lager C gegen die Achse A schiebt. Durch Anheben des Gewichtes G durch Zug an dem Seile P wird der Reibungsdruck beseitigt und damit der Stillstand der getriebenen Wellen B erzielt.

Die Reibfläche des Rades E ist concav, die des Rades D convex gestaltet, da bei geradliniger Gestaltung der Riemen aus der Berührungszone hinausläuft und die Haltung des

Riemens durch eine Führung einen so raschen Verschleifs herbeiführt, dafs sie praktisch nicht in Frage kommt.

Wenn der Riemen F nach aufsen gerückt wird, tritt eine Beschleunigung des Rades E ein. Um diese Verschiebung zu bewirken und aufserdem dem Riemen durch seine grofse Länge eine gröfsere Dauer zu verleihen, ist derselbe reichlich bemessen und auf zwei Riemscheiben AiAf¹ geführt. Diese Riemscheiben sind in ihrer Achsenrichtung verschiebbar und zu diesem Zwecke mit ihren Achsenzapfen NN¹ an einem Querbalken K befestigt, der durch Führungsstangen LL gerade geführt ist und durch eine Schraube Z bewegt werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Ein Reibrä'dergetriebe mit veränderlichem Uebersetzungsverhältnifs für recht- oder schiefwinklige Wellen, gekennzeichnet durch ein Voll- und ein Hohlkegelrad, wovon das erstere im Querschnitt eine hohle, das letztere eine erhabene Lauffläche hat, und durch einen zwischen beiden abrollenden, an beide angeprefsten, in der Richtung der Laufflächen verstellbaren Reibriemen.
   Eine Ausführungsform der unter i. gekennzeichneten Vorrichtung, bei der der Riemen durch Führung auf zwei neben der Berührungsstelle angeordneten und in der Richtung der Berührungsflächen beweglichen Leitrollen verschoben wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.