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Buchstabenschaltvorrichtung für kraftangetriebene Schreibmaschinen.
Die Erfindung betrifft eine Buchstabenschaltvorrichtung für kraftangetriebene Schreibmaschinen
und verbindet die an sich bekannte, teils durch Motorkraft, teils durch Federkraft
hin- und herbewegliche Typenhebelantriebsschiene durch zwei Lenker mit federbelasteten
Klinken, die je nach Einstellung einer mit Nocken versehenen Platte abwechselnd
in ein genutetes Triebrad eingreifen und mit dem Hin- und Hergang der Typenhebelantriebsschiene
dieses Triebrad um einen bestimmten Betrag drehen. Auf gleicher Achse mit dem Triebrad
sitzt ein Zahnrad, welches in die bekannte, hinten am Wagen befestigte Zahnstange
eingreift. Die Anordnung ist so, daß das Triebrad beim Hingang der Typenhebelantriebsschiene
um einen ersten Halbschritt seitens der einen und seitens der anderen Klinke um
den zweiten Halbschritt gedreht wird, sobald die Typenhebelantriebsschiene in ihre
Ausgangsstelhtng zurückkehrt. Mit welcher Klinke der erste Halbschritt ausgeführt
wird und ob der Wagen dementsprechend entweder vor-oder zurückgeschaltet wird, ist
davon abhängig, wie die schon einmal erwähnte Platte eingestellt ist, d. h. welcher
Nocken dieser Platte zunächst den Eingriff der einen oder der anderen Klinke in
das genutete Triebrad verhindert.
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Buchstabenschaltvorrichtungen für kraftangetriebene Schreibmaschinen
sind in verschiedenen Ausführungen bekannt, auf die näher einzugehen jedoch zu «reit
führen würde. Was die neue Buchstabenschaltvorrichtung dem Bekannten gegenüber besonders
vorteilhaft macht, ist ihre außergewöhnliche Einfachheit und Zuverlässigkeit. Wie
schön erwähnt, werden zwei federbelastete, in das Triebrad eingreifende Klinken
mit der Typenhebelantriebsschiene verbunden, so daß sich die Klinken unter sich
und mit der Antriebsschiene gleichsinnig bewegen und die Drehrichtung des Triebrades,
also die Buchstabenschaltung, lediglich von der Einstellung einer mit Nocken versehenen,
den abwechselnden Eingriff beider Klinken steuernden Platte abhängig ist.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt, und zwar bringt:
Abb. r die schaubildliche Ansicht des für die Erfindung in Frage kommenden Teiles
einer kraftangetriebenen Schreibmaschine, während Abb. 2 und 3 die Buchstabenschaltv
orrichtung im vergrößerten Maßstabe und in zwei verschiedenen Betriebsstellungen
darstellen.
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Auf einer im Maschinengestell gelagerten Welle, welche das mit der
am Wagen befestigten Zahnstange kämmende Zahnrad 2a
trägt, ist ein genutetes
Triebrad 24 befestigt. Auf gleicher Welle 2o sind zwei sich nahezu diametral gegenüberstehende
Arme 25, 26
drehbar gelagert. Auf dem einen Arm 25.
sitzt
eine Klinke 27 und auf dem anderen Arm 26 eine ähnliche Klinke 28. Die vorderen
Enden dieser Klinke werden durch die Federn 29 mit dem genuteten Triebrad in Eingriff
gehalten. Zu diesem Zwecke sind die Federn 29 zwischen den hinteren Enden der Klinken
und zugehörigen Arme 2,5,:26 verspannt. Beide Arme 25, 26 sind je 'durch
einen Lenker 30 mit einem Hebel 31 verbunden, wobei die Lenker 3o
an den Armen 25, 26 gelenkig mit Hilfe der Zapfen 32 und an den Hebel 31 durch einen
Zapfen 33 gemeinsam angeschlossen sind. Das eine Ende des Hebels 3 1 ist
durch einen Zapfen 34 mit einem von der Typenhebelantriebsschiene nach hinten umgebogenen.
Fortsatze 35 verbunden. Das freie Ende des Hebels 31 wird von einer Druckfeder
36 für gewöhnlich immer nach hinten gedrückt. Die Feder ist zwischen dem freien
Ende des Hebels 30 und einem Fortsatze 37 der Typenhebelantriebsschiene vorgesehen.
Ein nach hinten gebogener Teil 38 an der Typenhebelantriebsschiene greift
hinter den Hebel 31 und begrenzt so dessen Rückwärtsbewegung. Eine Zugfeder
39 verbindet den Hebel 31 mit dem äußersten Ende des Armes 25 und soll diesen
Arm für gewöhnlich nach vorn ziehen, so daß der Gelenkzapfen für gewöhnlich gegen
das vordere Ende eines in einem Lenker 30 vorgesehenen Schlitzes 4o gehalten
wird. Durch diesen Schlitz ist zwischen Lenker und Drehzapfen 32 ein gewisser Totgang
geschaffen, dessen Zweck sich noch aus der Beschreibung ergeben wird.
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Auf der Zahnradwelle 2o unmittelbar über dem genuteten Triebrade 24
unterhalb der die Klinke haltenden Arme 25, 26 befindet sich eine Platte q.7, deren
in der. Maschine nach hinten gerichtetes Ende mit einer Stange 48 gelenkig verbunden
ist. Die Stange q.8 führt in,der Maschine nach rechts zu einer im Maschinengestell
gelagerten Platte 4g (Abb. r), die um einen ortsfest liegenden Drehzapfen bewegt
werden kann und in dieser Bewegung durch: einen Schlitz 5o begrenzt wird. Diese
Platte ist des weiteren durch eine Stange 51 mit der sogenannten Rückschalttaste
53 verbunden. Zwischen der Stange 48 und der Stange 51 ist eine Zugfeder 52 gespannt.
Die Platte 47 ist, wie insbesondere aus Abb. 2 und 3 ersichtlich, mit zwei Nocken
56 versehen, die noch etwas über den Umfang des genuteten Triebrades 24 hinausragen
und in einem solchen Abstande voneinander angeordnet sind, daß sie je nach Einstellung
der Platte 47 entweder die eine oder die andere Klinke zuerst in das Triebrad 24
eingreifen lassen.
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Bei normaler Einstellung, d. h. wenn der Wagenvorschub in normaler
Weise nach 1;nks vor sich gehen soll, .würde die rechte hinke 27 in eine der Nuten
des Triebrades a4 eingreifen, während die andere Klinke 27 auf dem Nocken 56 aufliegen
würde. Beim Vorwärtsgang der Typenhebelantriebsschiene 41 wird die Klinke 27 das
genutete Triebrad so lange drehen, bis die Klinke selbst an der schrägen Seite des
Nockens 56 entlanggeführt und dadurch schließlich außer Eingriff mit dem Triebrade
gebracht wird. Inzwischen ist der erste Halbschritt in der Buchstabenschaltung ausgeführt.
Während jener Zeit wird die andere Klinke a8 vom zugehörigen Nocken 56 ablaufen
und in die zunächst liegende Nut des Triebrades eingreifen. Die Stellung der Teile
ist dann so, wie sie in Abb. 2 dargestellt wird. Jetzt bewegt sich die Typenhebelantriebsschiene
4r zurück, wobei die Klinke 28 das genutete Triebrad um den zweiten Halbschritt
drehen und damit die Buchstabenschaltung zu Ende führen wird. Schließlich wird die
Klinke 28 auf den zugehörigen Nocken 56 auflaufen und dadurch wieder außer Eingriff
mit dem Triebrad gebracht, während die andere Klinke 27 leer zurückgeht, d. h. zunächst
nicht mit dem Triebrade 24 in Eingriff kommt und erst dann wieder in eine der Nuten
dieses Rades einschnappt, wenn die Schalteng restlos zu Ende geführt ist; es kann
dann die nächste Buchstabenschaltung vor sich gehen. In Abb.3 wird eine Zwischenstellung
gezeigt. Die Klinke 28 ist gerade im Begriff, das genutete Triebrad 24 um den zweiten
Halbschritt in Richtung des hier eingezeichneten Pfeiles zu drehen. Wie ersichtlich,
läuft die Klinke 27 dabei leer zurück, um erst dann in die nächste Nut des Triebrades
einzufallen, wenn der zweite Halbschritt seitens der Klinke 28 restlos zu Ende geführt
ist.
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Mit Rücksicht darauf, daß beide Bewegungen der Typenhebelantriebsschiene,
und zwar deren Vorwärtsgang als auch der Rückwärtsgang sehr. schnell vor sich gehen,
mußte die Buchstabenschaltung, wie üblich, in zwei Halbschritte zerlegt werden,
um die Maschine soweit als möglich stoß- und geräuschfrei sowie mit geringster Beanspruchung
der an der Schaltung beteiligten Teile arbeiten zu lassen. Der Typenhebelaufschlag
findet ungefähr zu dem Zeitpunkte statt, wo die Typenhebelantriebsschiene den Rückwärtsgang
antritt. Das ist also jener Zeitpunkt, in welchem die eine Klinke aus dem genuteten
Trie#brade seitens des zugehörigen Nokkens ausgehoben wird, während die andere Klinke
zum Eingriff kommt, um dann den nächsten Halbschritt auszuführen. Zu dieser Zeit
steht der Wagen theoretisch still, so daß der Typenhebelanschlag vollkommen korrekt
vor
sich gehen kann, ohne daß die Schrift verzerrt wird. In praxi gehen die Bewegungen
natürlich äußerst schnell vor sich., so daß man den momentanen Stillstand des Wagens
wohl kaum bemerken kann.
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Um die Schaltung sowohl während des ersten als auch während des zweiten
Halbschrittes möglichst stoßfrei vor sich gehen zu lassen, sieht die Erfindung die
bereits eingangs der Beschreibung erwähnten zwei Federn 36 und 39 in der aus Abb.2
und 3 ersichtlichen Anordnung vor. Die Feder 36 dämpft den Rückstoß der Typenhebelantriebsschiene
41, indem sie sich gleich zu Beginn des - Rückstoßes etwas zusammendrücken läßt,
während die Feder 39 den plötzlichen Vorwärtsgang der Typenhebelantriebsschiene
dämpft und sich hierbei ganz zu Beginn dieses Vorwärtsganges etwas strecken wird.
Der schon einmal erwähnte, durch den Schlitz :4o (im Lenker 3o) gegebene Totgang
läßt den mit dem Arm 25 verbundenen Lenker 30 zunächst unabhängig vom Arme 25 etwas
vorgehen, bevor die eigentliche Schaltung des Triebrades 24 einsetzen kann. In normaler
Stellung wird die Feder 39 den auf Arm 25 sitzenden Drehzapfen 32, so wie aus der
Zeichnung ersichtlich, gegen das vordere Ende des Schlitzes 4o halten. Sobald das
Trägheitsvermögen des Wagens während des ersten Halbschrittes überwunden ist, wird
sich die Feder 39 natürlich wieder entsprechend dem mit Schlitz 4o gegebenen Totga.nge
zusammenziehen. Selbstverständlich muß Feder 39 so stark sein, daß sie den Arm 25
bei Ausführung des ersten Halbschrittes in der Buchstabenschaltung, also beim Vorwärtsgang
der Typenhebelantriebsschiene 41, mit nach vorn ziehen kann. Die Rückführung beim
Rückgang der Typenhebelantriebsschiene übernimmt dann der Lenker 30.
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Soll das genutete Triebrad 24 nicht in Richtung des in Abb.3 eingezeichneten
Pfeiles geschaltet werden, d. h. soll die Buchstabenschaltung nicht in der normalen
Weise von rechts nach links, sondern von links nach rechts vor sich gehen, so ist
lediglich die Stellung der Nocken 56 zu verändern, und zwar durch Drehung der Platte
47. Das Umstellen geschieht, wenn die sogenannte Rückschalttaste 55 gedrückt wird,
indem die Platte 47 entgegengesetzt dem in Abb. 3 eingezeichneten Pfeile um die
Zahnraidwelle 2o schwingt, bis dann die Klinke 27 unmittelbar auf dem zugehörigen
Nocken 56 liegt und die Klinke 28 vom zugehörigen Nocken 56 zwecks Eingriffs in
das genutete Triebrad freigegeben ist. Wird die Rückschalttaste gedrückt und werden
damit also die Nocken 56, so wie beschrieben, umgesteuert, so wird die Wirkung der
Klinken umgekehrt wie vordem -erfolgen müssen, d. h. den ersten Halbschritt wird
die Klinke 28 und den zweiten Halbschritt die Klinke 27 veranlassen.