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Einrichtung zum Festhalten eines entgleisten Rollenstromabnehmers
elektrischer Straßenbahnen. Es bestehen. bereits Einrichtungen zum Festhalten eines
entgleisten Rollenstromabnehmers elektrischer Straßenbahnen, bei welchen ein am
oberen Ende der Kontaktstange verschwenkbar gelagerter Rollenträger durch den Druck
des Fahrdrahtes entgegen einer Federkraft in niedergedrückter Lage gehalten wird,
während ein Sperrorgan die Kontaktstange feststellt, sobald bei Entgleisung der
Rolle der Rollenträger durch die frei wer-,lende Federkraft ausschwenkt. Bei den
bislierigen Einrichtungen dieser Art ist eine unerwünschte Wiederauslösung der festgestellten
Kontaktstange nicht ausgeschlossen; wenn z. B. die entgleiste Rolle an einem Aufhängedraht
anschlägt, so wird der Rollenträgen niedergedrückt und das Sperrorgan der Kontaktstange
ausgelöst. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch verhindert, daß der Rollenträger
im entgleisten Zustande durch ein Gesperre in gehobener Lage gesichert wird, so,daß
er sodann mit der Kontaktstange ein gegen Druck von oben unnachgiebiges Ganzes bildet.
Ein Anstoß des Rollenträgers gegen einen Leitungsdraht kann nunmehr bloß ein Tieferstellen
der Kontaktstange, nicht aber ein Auslösen der Sperrung derselben verursachen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. ia zeigt im Schnitt den oberen Teil der Kontaktstange samt der
Kontaktrolle und Abb. ib den Unterteil der Kontaktstange samt der Lagerung derselben.
Abb. 2 ist eine Draufsicht zur Abb. ib, und Abb. 3 ist ein Schnitt nach III-III
der Abb. 2.
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Die Kontaktstange i ist in bekannter Weise um -einen Zapfen 2 drehbar
gelagert und durch den Zug von Hauptfedern 3 belastet, welche dieselbe aufzurichten
trachten und die Kontaktrolle 4 am oberen Ende der StanLre i von unten gegen den
Draht der Oberleitung drücken. Am oberen Ende der Stange i ist um einen oberen Zapfen
5 ein Kontaktkopf 6` für die Kontaktrolle 4 drehbar gelagert. In -der Stange
i ist in einer Führung 7 eine Zugstange 9 verschiebbar gelagert, an deren oberem
Ende -eine kurze Hülse 25 mit herabragend@em Arm io befestigt ist. Die Hülse 25
geht in einer Führung 8 und besitzt Längsöffnungen 26 für einen Ouerstift 27 der
Führung. Zwischen der oberen Führung 8 und dem Arm io ist eine Druckfeder i i eingeschaltet,
die den Arm io gegen den Kontaktkopf 6 preßt. In der Röhre 25 ist ein verschiebbarer
Kern 28 gelagert, welcher an seinem äußeren Ende einen gegen einen Ansatz 16 des
Kontaktkopfes 6 sich stützenden Arm 29 trägt. Zwischen den Arm 29 und einen inneren
Bund
3o der Hülse 25 ist eine so starke Feder 31 eingeschaltet, daß sie das Gewicht des
Kontaktkopfes 6 samt der Rolle q. überwiegt. Zwischen dem Arm io und dem Kontaktkopf
6 ist ein. uni, einen Zapfen 13 drehbarer Hebel 12 gelagert, der an seinem freien
Ende die Rollenleine 14 trägt. Der iHebel 12 besitzt - im Innern des Kontaktkopfes
6 einen zweiten Arm- 32, welcher mit einer inneren Rast 33 des Kopfes 6 so
zusammenwirkt, daß .beim gehobenen Kopf der Arm 32 in die Rast 33 eingreift und
die gehobene Lage des Kontaktkopfes sichert. Die Zugstange 9 ist an ihrem unteren
Ende durch einen Bügel 17 mit einem äußeren Bügel 18 verbunden, welch letzterer
die untere Gabel i9 der Kontaktstange i umgreift und am Ende der Gabel i9 gelagerte
Sperrklinken 2o beeinflußt. Zwischen den Armen der Gabel i9 ist am Spannbock 21
des Wagens ein Sperrsegment 22 fest .gelagert, dessen Zähne mit den Sperrklinken
2o zusammenwirken. Die Verbindung zwischen dem Bügel 18 und den Sperrklinken 2o
wird zweckmäßig derart ausgeführt, daß die Sperrklinken mit ihren Enden im Büge13
lose geführt und -in demselben z. B. mittels Splinte 23 gesichert sind, wogegen
zwischen dem Bügel und den Sperrklinkenköpfen Druckfedern 24 eingeschaltet sind,
so daß bei einer Bewegung des Bügels 18 nach links (gemäß Abb. ib) die Sperrklinken
2o außer Eingriff mit dem Segment 22 gezogen werden, wogegen durch eine Bewegung
des Bügels 18 nach rechts die Sperrklinken in Eingriff mit einem der Zähne -des
Segmentes gelangen. Vorteilhaffierweise werden die Sperrklinken 2o so ausgeführt,
daß sie mit ihren Eingriffsschneiden (Abb. 3) um einen Teil der Teilung der Sperrverzahnung
gegeneinander versetzt liegen, welcher der Anzahl der angewendeten Sperrklinken
gleicht.
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Die beschriebene Einrichtung wirkt wie folgt: Bei normaler Fahrt stützt
sich durch den Zug -der Hauptfedern 3 an der Stange i die Kontaktrolle 4 von unten
gegen den Leitungsdraht. Dadurch wird durch den Gegendruck des Drahtes der Kontaktkopf
6 samt der Rolle 4 in der Uhrzeigerrichtung verschwenkt und preßt mit seinem Ansatz
16 den Arm 29 gegen -den Arm io unter Zusammenpressen der Federn 31 und i i, wodurch
die Zugstange 9 in der linken Endlage gemäß den Abb. ib und 2 gehalten wird und
die Bügel 17 und 18 nach links verschoben werden, so daß die Sperrklinken 2o außer
Eingriff mit der Sperrverzahnung .des Segrnentes 22 gehalten wenden. Wenn die Kontaktrolle
q. aus der Leitung entgleist, so verschwindet der Gegendruck der Rolle und des Kontaktkopfes
6 gegen die Kraft der Federn 11 und 31, die Feder i i verschiebt die Zugstange 9
in der Stange i nach rechts und gleichzeitig hebt die Feder 3 1 den Kontaktkopf
6 samt der Kontaktrolle 4 in eine in Abb. i., strichliert angedeutete Lage. Infolge
der gegeneinander versetzten Anordnung der Schneiden der Sperrklinken 2o führt die
Kontaktstange i einen Hub aus, welcher nur einen Bruchteil der Teilung der Sperrverzahnung
.des Segmentes 22 beträgt, wonach sie durch eine eingreifende Sperrklinke gegen
einen Zahn des Segmentes gestützt und in dieser Lage gehalten wird.
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Bei der Wahl einer genügenden Anzahl von Sperrklinken 2o und einer
geeigneten Verzahnung des Segmentes 22 kann leicht erreicht werden, daß der Hub
der Kontaktstange i und dadurch auch der der Kontaktrolle nach der Entgleisung derselben
geringer ist, als die Entfernung der unteren Kante des Leitungsdrahtes von der unteren
Kante eines Querdrahtes beträgt, so daß die Kontaktrolle in ihrer festgestellten
Lage nach der Entgleisung bei weiterer Fahrt des Wagens gegen die Querdrähte der
Oberleitung nicht stoßen kann.
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Falls nach der Entgleisung der Rolle bei weiterer Fahrt die Oberleitung
eben absteigt (z. B. in einer Unterfahrt) und die Kontaktrolle arm einen der auf
diese Weise tiefer liegenden Oberleitung stößt, so wird durch den eintretenden Stoß,
welcher in diesem Falle vollständig weich :ist, die Kontaktstange i nach abwärts
verschwenkt .und in der tiefsten Lage der Verschwenkung durch Eingriff einer der
Klinken 2o in einen der höher liegenden Zähne des Segmentes 22 zurückgehalten, was
sich gegebenenfalls beim weiteren Absteigen der Oberleitung so lange wiederholt,
bis die Kontaktstange an die Teile der Oberleitung nicht mehr stößt.
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Dabei wird durch dien Arm 32 und die Rast 33 der Kontaktkopf 6 an
der Stange i unbeweglich gehalten, so daß er auch bei den Verschwenkungen derselben
an der Stange i nicht pendelt; dadurch werden Stöße der Rolle 4 samt dem Kontaktkopf
6 gegen die Zugstange 9 verhindert, so daß sich die Zugstange i nicht verschiebt
und eine unbeabsichtigte Ausschaltung der Sperriklinke 2o durch den Anstoß -der
Oberleitung an die Stange i oder den Kontaktkopf 6 bzw. die Rolle .4 nicht herbeiführen
kann. Bei einem solchen Anstoß kann bloß ein Tieferstellen der Stange i, keinesfalls
aber ein Aufrichten derselben eintreten.
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Wenn eine entgleiste Kontaktrolle 4 wieder in die Leitung eingeschaltet
werden soll, so wird an der Leine 14 gezogen, wodurch der Hebel T2 um seinen Zapfen
13 in der Uhrzeigerrichtung
verschwenkt und der Kontaktkopf 6 durch
Ausschalten des Armes 32 aus der Rast 33 entsichert wird und durch einen- Druck
an den Arm io -die Zugstange 9 der Stange i entgegen der Kraft der Feder i i verschiebt,
wodurch der Bügel 18 in eine solche Lage nach links verschoben wird, daß die Sperrklinken
20 außer Eingriff mit dem Sperrsegment 22 gelangen. Dadurch wird i die Kontaktstange
i wieder freigegeben, so daß die Hauptfedern 3 dieselbe samt der Kontaktrolle 4
bis zum Abstützen gegen den Leitungsdraht heben können. Beim Zug an der Leine 1,4
kann die Stange i frei gehoben i und gesenkt werden, ohne daß dabei das Segment
22 im Wege steht. Nach dem Anlehnen der Kontaktrolle 4 gegen den Leitungsdraht «-erden
die Sperrklinken 2o wieder durch den Druck dieser Rolle außer Eingriff mit dem Sperrsegment
22 gehalten. Durch die Feder 31 wird ein elastischer Halt des Kopfes 6 samt der
Rolle 4 in gehobener Lage auch beim Zug an der Leine 14 erreicht, so daß die Rolle
4 beim Einschalten in @di,e Leitung elastisch aufsitzt und der Leitungsdraht nicht
leidet.