DE454035C - Kondensator, insbesondere fuer Schiffsmaschinenanlagen - Google Patents

Description

• Kondensator, insbesondere für Schiffsmaschinenanlagen. Bei Dampfkraftanlagen, deren Kondensator mit unreinem Kühlwasser arbeitet, besonders im Schiffsmaschinenbetrieb, treten oft empfindliche Störungen dadurch auf, daß Teile des mit Seewasser gekühlten Kondensators durch Korrosion von der Wasserseite her undicht werden, und zwar rühren die Korrosionen teilweise von chemischen Einflüssen des Seewassers her, zum großen Teil aber auch von vagabundierenden elektrischen Strömen, die vom Metall zum Wasser übergehen und hierbei ständig Metall in das Wasser überführen. Es ist bekannt, gegen die vagabundierenden Ströme Schutzströme anzuwenden, während gegen die chemischen Einflüsse nur eine gegenüber dem Seewasser reaktionsunfähige Schutzschicht wirksame Abhilfe bringen kann.
• Es sind schon die verschiedensten Verfahren zur Herstellung einer solchen Schutzschicht-an Kondensatorrohren ohne vollen Erfolg versucht worden, z. B. der Überzug der Messingrohre mit einer Zinn- oder Chromschicht. Auch das Überziehen der Rohre mit Isoliermaterial, z. B. Hartgummi, Bitumen, Emaille, ist vorgeschlagen worden. Diese verschiedenen Stoffe sind vielleicht geeignet, einen chemischen Schutz zu gewähren, doch erfüllen sie nicht die verschiedenen anderen Anforderungen, die an eine Schutzschicht gerade für Kondensatorrohre gestellt werden müssen. Außer der Beständigkeit gegenüber der Korrosion des Seewassers muß ein geeignetes Schutzmittel auch folgende Eigenschaften besitzen: gute elektrische Isolation gegenüber vagabundierenden Strömen, Wärmebeständigkeit für die Temperaturen des Kühlwassers von etwa 70°, gute Wärmeleitfähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Erschütterungen, wie sie im Schiffsbetrieb vorkommen. Durch Laboratoriumsversuche und durch Versuche in der Prax-is zeigte es sich, daß von den denkbaren Schutzstoffen für Kondensatorrohre das Kunstharz Bakelit weitaus am besten den Anforderungen entspricht, obgleich es bisher nur als Isoliermaterial und als Korrosionsschutz für Metalle gegen Atmosphärilien bekannt war. Bakelit genügt im Schiffsbetrieb allen oben geschilderten Anforderungen. Die Herstellung des neuen Schutzüberzuges erfolgt in der Weise, daß Bakelit im flüssigen Zustande A auf die zu schützenden Flächen aufgebracht und dann unter Druck so lange geheizt wird, bis er aus dem Zu- Stande A, den zwar festen, aber noch löslichen Zustand B durchlaufend, in den auch physikalisch nicht mehr veränderbaren festen Zustand C übergegangen ist.
• Ein Überzug aus Bakelit in einem früheren Zustande, beispielsweise im Zustande B, würde auch voll wirksam, jedoch weniger dauerhaft sein.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Kondensator, insbesondere für Schiffsmaschinenanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die von Kühlwasser bespülten Flächen, insbesondere das Innere der Rohre, mit einem Überzug aus Bakelit, zweckmäßig im Zustande C, versehen sind.