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Theodolit. Es ist bereits bekannt, mit Hilfe eines Theodoliten in
der Luft bewegte Gegenstände, z. B. ein Flugzeug, zu verfolgen und in kurzen Zeitzwischenräumen
photographische Aufzeichnungen der Kreisteilungen des Theodoliten vorzunehmen, um
dadurch gewisse: Schlüsse auf die Bewegung des Flugzeuges oder des sonstigen beobachteten
Gegenstandes zu ziehen. Um hierbei genaue Ergebnisse zu erreichen, ist es notwendig,
daß, die photographische Aufnahme der Kreisteilungen genau in dem Augenblick erfolgt,
in dem sich der aufzunehmende Gegenstand in dem zentralen Markenpunkt des Okulars
befindet. Dies macht Schwierigkeiten, welche zu beseitigen die vorliegende Erfindung
bezweckt.
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Es sind zwar schon Theodolite bekannt, bei denen auf dem gleichen
Bildfeld die beiden Teilkreisstellungen und das Ziel erscheinen. Bei diesen ist
aber eine photographische Registrierung nicht möglich, weil die Teilkreise in dem
Gesichtsfeld zur Beobachtung des Zieles erscheinen, so daß sich :ein außerordentlich
beschränktes Gesichtsfeld ergibt und auch eine Momentbelichtung für ein Photographieren
unmöglich macht.
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Die Neuerung beruht gemäß der Erfindung darin, daß das Fernrohr und
die Teilkreise sowie zweckmäßig ein Zeitanzeiger derart in dem Gerät eingebaut sind,
daß der auf demselben Bild der zweckmäßigen Verbindwig mit einem an sich bekannten
Gitter abgebildete Bewegungskörper in einem seitlich der oder unter den Abbildungen
der Meßgitter befindlichen Bildteil erscheint. Des weiteren betrifft die Erfindung
die weitere Ausbildung eines solchen Theodolits.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Gegenstandes
dir Erfindung, und zwar Abb.1 einen Schnitt durch einen Theodoliten gemäß der Erfindung
und Abb, z eine vergrößerte Darstellung eines Teiles eines aufgebogenen Filmstreifens.
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In Abb. 1 ist 1, 2 ein Fernrohr mit rechtwinklig gebrochenem Lichtweg,
durch welches der aufzunehmende Gegenstand, also das Flugzeug, beobachtet werden
kann. Mit dem Fernrohr 1, z fest verbunden ist das Aufnahmeobjektiv 3, welches das
aufgenommene Ziel unter Einschaltung eines Prismas q. in den kinematographischen
Aufnahmeapparat 5 hineinwirft, welcher in der Zeichnung schematisch durch ein Rechteck
angedeutet ist. In dem Aufnahmeapparat bewegt sich der Filmstreifen von einer Rolle
6 auf eine Rolle 7, -die Bewegung erfolgt in der üblichen Weise durch einen Motor
ä, welcher die Antriebswelle 9 in Umdrehung versetzt. Vor das Filmband ist eine
durchsichtige Scheibe 1o eingefügt, welche in an sich bekannter Weise mit senkrechten
und wagerechten Linien von bestimmten Abständen versehen ist, also etwa nach Art
von Millimeterpapier. Der Film kann außer durch das Aufnahmeobjektiv 3 auch noch
von der Rückseite her belichtet werden, und zwar erfolgt auf der Rückseite die Aufnahme
a 5 bis 2 7 (Abb. z) der Stellung der Kreisteilungen sowie der Zeit.
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Der Theodolit kann in bekannter Weise
mittels zweier
Kurbeln um eine wagerechte und eine senkrechte Achse gedreht werden. Durch die auf
der Welle i i sitzende Kurbel wird durch Vermittlung einer Schnecke 12 und eines
Schneckenrades 13 die Drehung um eine senkrechte Achse bewirkt. Zum Anzeigen dieser
Drehung dient der wagerechte Teilkreis 14, welcher an dem läußeren Umfang die Einteilung
trägt. Die Ablesung erfolgt mit Hilfe eines oberhalb dieses Teilkreises angeordneten
Nonius. Durch eine weitere, auf die Achse 15 einwirkende Kurbel erfolgt die Drehung
um eine wagenechte Achse. Die Stellung wird angezeigt durch den senkrechten Teilkreis
16 mit Hilfe eines Nonius 17. Ferner ist noch eine Stoppuhr 18 vorgesehen, die durch
einen Bowdenzug i9 in Tätigkeit gesetzt werden kann. Die jeweilige Lage des wagerechten
und des senkrechten Teilkreises gegenüber den zugehörigen Nonien sowie die jeweilige
Zeitangabe der Stoppuhr wird über Spiege12o und 21 durch ein Rohr 22 auf die Rückseite
des Films geworfen. Für eine geeignete Beleuchtung der zu photographierenden Teile
ist Sorge getragen.
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Die Einrichtung arbeitet demnach in folgender Weise: Der Beobachter
rückt erst die Stoppuhr 18 durch den Bowdenzug i g ein und setzt den Motor 8 in
Tätigkeit. Das Aufnahmegerät kommt dadurch in Gang, und der Beobachter hat nun durch
Drehen der beiden Kurbeln i i und 15 nach Möglichkeit das beobachtete Flugzeug in
den zentralen Markenpunkt des Okulars zu halten.
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Da die Aufnahmen durch das. Gitter i o aufgenommen werden, erscheint,
wie Abb.'2 zeigt, auf den einzelnen Bildern des Films F der beobachtete Gegenstand
24 auf einem karierten Grunde 23. Man kann heraus genau die jeweilige Stellung des
Flugzeuges zur Mitte des Aufnahmegeräts feststellen. Zu jeder Aufnahme 24 des Flugzeuges
erfolgt gleichzeitig auf demselben Filmband die Aufnahme 25, 26 der Stellungen des
wagerechten 14 und des senkrechten Teilkreises 16 sowie die Zeitangabe 27 durch
die Stoppuhr 18. Die beiden den Film F belichtenden Vorrichtungen sind, wie Abb.2
zeigt, so gerichtet daß die von ihnen erzeugten Bilder auf dem Filmbild nebeneinander
stehen.
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Man kann aus diesen Aufnahmen, da man zu jeder einzelnen Aufnahme
die Stellung des Flugzeuges hat, etwaige Fehler, die sich daraus ergeben, daß das
Flugzeug bei der Aufnahme nicht in der Mitte des Fadenkreuzes gestanden hat, sofort
,ersehen und bei den Berechnungen der Flugzeuggeschwindigkeit oder den sonstigen
Berechnungen, zu denen die Aufnahmen erfolgt sind, berücksichtigen.
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Da die Entfernung zwischen den beiden Linsen 2 und 3 im Verhältnis
zu der Entfernung des aufzunehmenden Gegenstandes eine sehr geringe ist, können
die beiden Linsen als praktisch zusammenfallend angesehen werden.
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Man kann z. B. gegebenenfalls auch beide Belichtungen des Films von
der gleichen Seite durchführen, das Auslösen der Stoppubx durch einen Magnet bewirken
* lassen oder an Stelle der fortlaufenden kinematographischen Aufnahme einzeln Aufnahmen
setzen, deren Aufeinanderfolgen mechanisch oder elektrisch von Hand gesteuert wird.
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In gewissen Fällen, z. B. wenn die Aufnahme zu bestimmten Zeiten geschieht,
kann man die Aufnahme der Zeit, d. h. den Einbau der Stoppuhr auch fortlassen, so
daß neben dem Bild 25, 26 der beiden Kreise 14, 16 nur die Aufnahme 24 des beobachteten
Gegenstandes erfolgt.