DE402796C

DE402796C - Einrichtung zur Herstellung scharfer kurzzeitiger Roentgenaufnahmen ausgedehnter Objekte

Info

Publication number: DE402796C
Application number: DEM74955D
Authority: DE
Original assignee: CHF Mueller AG
Current assignee: CHF Mueller AG
Priority date: 1921-08-30
Filing date: 1921-08-30
Publication date: 1924-09-24

Description

Die Bewegung von Blendensystemen zur Erzielung klarer Röntgenaufnahmen zwischen Röhre und Platte über oder unter dem Objekt ist bekannt. Es gibt auch Anordnungen, bei welchen z. B. für Zwecke der Orthodiagraphie und gewisse therapeutische Zwecke die Röhre samt dem Blendensystem schwenkbar oder verschiebbar angeordnet ist.
Die Erfindung bezieht sich nun auf Röhren,

ίο die eine bevorzugte Strahlungsrichtung besitzen, d.h. infolge ihres eigenartigen bandförmigen Brennflecks ein verhältnismäßig schmales Bündel schärfster Zeichnung ergeben. Nach der Erfindung wird die Röntgenföhre mit der bevorzugten Strahlenrichtung während der Exposition um ihren Brennpunkt als Achse gedreht, indem gleichzeitig eine in ihrer Weite verstellbare Schlitzblende, das Strahlenbündel schärfster Zeichnung begrenzend, über das Objekt gleitet. Dadurch wird es ermöglicht, mit einer Röhre der oben angegebenen Art über ein großes Gesichtsfeld eine relativ kurz belichtete Aufnahme zu machen, die in allen Teilen des Gesichtsfeldes eine gleichmäßig gestochene Schärfe aufweist.

In der Zeichnung ist in Abb. 1 eine Ausführungsform des Erfindungsgedankens dargestellt. Die Röntgenröhre 1 befindet sich in einem Kasten 2 mit Blende 3, die nur einem eng begrenzten Strahlenfächer den Durchtritt gestattet. Die Ausdehnung des Fächers in der Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene soll derjenigen des abzubildenden. Objektes, z. B.

Lunge oder Herz eines Menschen, entsprechen.

Aufzunehmendes Objekt 4 und Röntgenplatte 5 werden in der üblichen Weise angeordnet.

Um die Kurzzeitaufnahme herzustellen, wird der ganze Blendenkasten mit der Röhre um die Achse 6, welche durch den Fokus der Röhre hindurchgeht, schnell gedreht. Das abbildende Röntgenstrahlenbündel streicht dann mit entsprechender Geschwindigkeit über den abzubildenden Körperteil und bildet die einzelnen Teile desselben nacheinander ab. Auch schnelle Bewegungen der abgebildeten Teile verhindern, wie ersichtlich, die Entstehung eines scharfen Bildes nicht, ebensowenig wie bei einem Schlitzverschluß der photographischen Kamera. Der zeitlichen Begrenzung der Belichtung eines einzelnen Teiles sind praktisch nur dadurch Grenzen gezogen, daß die Bewegungsgeschwindigkeit des Blendenkastens eine beschränkte ist.

Die beschriebene Anordnung hat den Vorteil, daß sie die Benutzung von Röhren gestattet, die in einer Richtung besonders stark strahlen oder besonders scharf abzubilden vermögen. Das Verfahren ist daher geeignet, z. B. für Röhren mit bandförmigem Brennfleck Anwendung zu finden, die annähernd in der Richtung, in der sich das Band erstreckt,, Aufnahmen von idealer Schärfe ermöglichen. Da ferner gerade diese Art von Röhren einp sehr große Steigerung der Strahlenintensität ermöglicht, ist mit ihrer Hilfe auch eine, verhältnismäßig sehr schnelle Bewegung des abbildenden Röntgenstrahlbündels über das aufzunehmende Objekt und dementsprechend eine sehr schnelle Momentaufnahme möglich.

Eine vorteilhafte Abänderungsform, die ebenfalls für Röhren mit bandförmigem

Brennfleck oder ähnliche Röhrenarten mit bevorzugten Richtungen Anwendung finden kann, ist in Abb. 2 dargestellt. Die Röhre 7 ist drehbar gelagert in einem Bock 8. Die bewegliche Schlitzblende 9 bewirkt bei ihrer Bewegung mit Hilfe des Mitnehmers 10 Drehung der Röhre um eine Achse 11, welche durch den Brennpunkt geht.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Einrichtung zur Herstellung scharfer kurzzeitiger Röntgenaufnahmen ausgedehnter Objekte mittels Röhren, die eine t5 bevorzugte Strahlungsrichtung besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß während der Exposition eine das bildgebende Strahlen-' bündel begrenzende Schlitzblende über das' Objekt geführt wird, während die Röhre um ihren Brennpunkt als Achse derart gedreht wird, daß die Hauptachse det Strahlung den gleichen Winkel beschreibt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Blende versehene Röhrenkasten während der Exposition mit der Röhre um deren Brennpunkt als Achse um den das Objekt umfassenden Winkel gedreht wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine zwischen der Strahlenquelle und dem aufzunehmenden Objekt beweglich angeordnete Schlitzblende durch einen Mitnehmer die Drehung der Röhre um den gleichen Winkelbetrag um ihren Brennpunkt als Achse bewirkt.

Abb.