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Verfahren zur Herstellung wärmeisolierender und anderer Griffe. Die
Priorität der Anmeldungen in der Schweiz vom 29. Januar und 28. Februar
1925
ist in Anspruch genommen. Die bisher bekannten isolierenden Griffe für
Kochgeräte, Plätteisen und Knöpfe aller Arten bestehen aus Holz, Fiber, Porzellan,
Kieselgurmasse, aus Metall mit Hohlraum oder auch vereinzelt aus einzelnen auf einen
Dorn aufgereihten Isolierstücken.
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Griffe aus Holz oder Fiber, die aus einem Stück hergestellt sind,
werden bekanntlich in der Hitze nach kurzer Zeit rissig, während Griffe aus Porzellan,
Kieselgurmasse oder Metall schlecht isolieren, leicht brechen oder abbröckeln. Die
bekannten Griffe aus aneinandergereihten Einzelstücken sind insofern vom hygienischen
Standpunkt aus ungeeignet, als beim Abwaschen der Schmutz oft in den Fugen oder
Zwischenräumen zwischen den Einzelstücken festhaften bleibt.
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Die Erfindung soll diesen Übelständen abhelfen. Sie lehnt sich an
den Aufbau des Griffes aus aneinandergereihten Einzelstücken an und kennzeichnet
sich dadurch, daß die den Mantel des Griffes bildenden Einzelstücke in Form nachgiebiger
Scheiben, Streifen oder Windungen auf einem Metalldorn derart fest in achsialer
Richtung zusammengepreßt und am Umfang glatt überdreht, abgefeilt, abgeschliffen,
überschmirgelt oder sonstwie überarbeitet werden, daß sie, auch an etwaigen Biegungen
des Griffes, das Bild eines geschlossenen fugenlosen Ganzen bieten.
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Die Zeichnung veranschaulicht einige Ausführungsbeispiele von nach
diesem Verfahren hergestellten Griffen, und zwar zeigt: Abb. i eine Ansicht eines
unfertigen Topfgriffes, Abb.2 eine Seitenansicht eines gleichen Griffes mit anderem
Isolierstoff, Abb.3 einen Querschnitt eines fertigen bügelförmigen Griffes mit zwei
verschiedenen Befestigungsarten; Abb. q., 5 und 6 zeigen andere Formen vor Bügelgriffen;
Abb. 7 zeigt einen Querschnitt durch einen Knopfgriff und Abb.8 einen Querschnitt
durch einen Stielgriff.
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Der Griff gemäß Abb. i besteht aus - dem Metallstück C und einem darin
eingesetzten Metalldorn B, der mit Schraubengewinde versehen ist. Der isolierende
Mantel des Griffes wird durch eine große Anzahl dicht aneinandergereihter Scheiben
gebildet, die aus einer Platte ausgestanzt werden. Die Scheiben A, welche runde,
ovale oder andere Form haben können und in der Mitte ein
Loch vom
Durchmesser des Dornes B besitzen, werden auf den Dorn B aufgereiht und hierauf
durch eine Schraubenmutter b so stark zusammengepreßt, daß die Scheiben A, nachdem
sie überdreht, überfeilt, überschliffen oder überschmirgelt worden sind, das Bild
eines geschlossenen ganzen Stückes bieten. Die Scheiben A können aus Asbest, Fiber,
Klingerit, imprägniertem Leder, Eternit, Papier oder aus anderen geeigneten Stoffen
bestehen.
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Abb. a zeigt den schnurförmigen Isolierstoff A, z. B. aus Asbest,
in Windungen um den Dorn B gewickelt, in noch nicht zusammengepreßtem Zustand. Es
können auch schmale, vom Stück geschnittene Streifen verwendet werden. Nach dem
Zusammenpressen und Bearbeiten bietet der Griff das genau gleiche Bild wie die aufeinandergepreßten
Scheiben der Abb. i.
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Abb. 3 zeigt einen abgebogenen Griff. Dieser wird aus nicht zu hartem
Baustoff, z. B. Asbest, in Scheiben- oder in Schnurform hergestellt. A ist der Isoliermantel
aus aneinandergereihten Scheiben, welcher naturgemäß an den abgebogenen Stellen
des Griffes an deren Innenseite stärker zusammengepreßt wird als an dessen Außenseiten.
B ist der mit Gewinde versehene Metalldorn mit der Preßmutter h, durch welche die
Isolierscheiben A im oberen Teil der Abbildung zusammengepreßt werden, während der
Dorn B dem Isoliermantel Halt und Festigkeit gibt. Das Metallstück C in der Ausführung
im oberen Teil von Abb. 3 zeigt eine Vertiefung zur Aufnahme der Mutter b und des
Endstückes des Isoliermantels, wodurch ein Abbrechen des Metalldornes B bei. einem
etwaigen Schlage verhütet wird. Das Metallstück E in der Ausführung im unteren Teil
von Abb. 3 hat eine andere Gestaltung und ist selber als Mutter zum Zusammenpressen
der Isolierscheiben A ausgebildet. Diese Form eignet sich besonders für leichte
Kochtöpfe usw., während für schwere Töpfe das Metallstück C der anderen Ausführung
geeigneter ist.
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Abb. q. veranschaulicht eine andere Griffform mit zusammengepreßten
Isolierscheiben A und Metalldraht B. Letzterer hat kein Gewinde, da der Isolierstoff
auch ohne Gewinde in anderer Weise zusammengepreßt und vernietet werden kann.
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Abb. 5 zeigt eine weitere Form mit zwei langen Metallstücken C und
dazwischengepreßten Isolierscheiben A, die auf den Metalldraht B aufgereiht sind.
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Abb. 6 zeigt ferner eine Form, wie sie besonders für Kaffee- und Teekannen
usw. verwendet wird.
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Abb. 7 zeigt einen Knopfgriff mit Metallschraube B, Isoliermantel
A, Unterlagscheibe c und Mutter b. Die Unterlagscheibe c gibt in diesem Falle dem
Isoliermantel aus aneinandergereihten Scheiben den notwendigen Halt. Die Metallschraube
B sowie der Knopfgriff selbst können natürlich auch eine andere Ausbildung und Form
haben, wie z. B. aus Abb. 8 ersichtlich ist.
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In allen Fällen wird der aus einzelnen Scheiben oder Windungen zusammengepreßte
Isoliermantel zweckmäßig mit einem Teererzeugnis, mit Feuerlack (Email) oder sonst
einer Imprägnierungsmasse getränkt und eingebrannt, wodurch das Aussehen des Griffes
verschönert sowie das Aufsaugen von Wasser verhindert wird.
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In einer anderen Ausführung kann bei Verwendung von Asbest dieser
schon bei der Fabrikation in stabförmigen Stücken in der Weise hergestellt werden,
daß der Metalldraht schon bei der Herstellung der stabförmigen Asbeststücke oder
nachher durch Bohren eines Loches durch die Längsmitte des Stabes hindurch eingefügt
werden kann. Nachdem der Draht eingefügt ist und eine Zusammenpressung des Asbestes
stattgefunden hat, kann der Griff in jede gewünschte Form abgebogen werden.
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Im weiteren kann der Isolierstoff auch aus sehr dicken Asbestplatten
herausgestanzt oder aber mit runden Zapfenfräsen aus der Platte herausgefräst werden,
so daß man ebenfalls stabförmige, aneinanderzureihende Asbeststücke zur Herstellung
der Griffe erhält.
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Eine weitere Herstellungsart besteht darin, daß dünne Asbestplatten
in Stabform zusammengerollt und mit einem geeigneten Bindemittel zusammengeleimt
werden.
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Ferner können Griffe mit einem Mantel aus Asbest auch derart hergestellt
werden, daß der Asbest, wenn er noch in-Breiform ist, in einem Guß auf den Metalldorn,
der gebogene oder -gerade Form haben kann, dicht aufgebracht wird. Der Asbest, der,.
wie bekannt, im gewöhnlichen Zustande weich ist, kann auch hier jeweils durch Tränken
mit geeigneten Imprägnierungsmitteln hart gemacht werden. Ebenso können damit die
kleinen Risse ausgefüllt werden, die bei denjenigen Griffen entstehen, welche aus.
geraden stabförmigen Asbeststücken hergestellt werden und dann abgebogen werden.