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Schleifscheibe mit Buchse Gegenstand der Erfindung ist eine mit einer
Buchse ausgestattete Schleifscheibe und eine zugehörige Buchse.
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Die Erfindung verfolgt u. a. den Zweck, die Buchse derart zu gestalten,
daß sie durch einen sehr einfachen Vorgang in die Scheibe eingeführt werden kann.
Dabei wird Wert darauf gelegt, daß die Buchse dicht in die Scheibe paßt, wenig Kosten
verursacht, in einer gebräuchlichen Ausführung innerhall) vernünftiger Toleranzen
hergestellt werden kann und bei ihrer Einführung in die Schleifscheibe selbsttätig
mit dieser eine feste Eingriffsverbindung eingeht. Für die Buchse wird vorzugsweise
ein Werkstoff verwendet, dessen Härte die von Babbittmetall übertrifft und vorzugsweise
über Brinellhärte 25 liegt. Die Buchse wird so ausgebildet, daß sie leicht und einwandfrei
in das Scheibenloch eingeführt werden kann und in diesem gut festsitzt. Die Zeichnung
veranschaulicht die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen.
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Fig. i ist eine Ansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Buchse;
Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. i ; Fig. 3 ist eine Draufsicht
auf ein Bruchstück einer Schleifscheibe und einer in ihr angeordneten Buchse; Fig.
,4 zeigt in größerem Maßstab ebenfalls ein Bruchstück im Schnitt; Fig. 5 ist ein
axialer Schnitt durch eine Schleifscheibe und eine Buchse und stellt auch den Dorn
und den Druckstempel einer Presse dar, mittels deren die Buchse in die mittlere
Öffnung der Schleifscheibe eingeführt werden soll; Fig. 6 zeigt in ähnlicher Darstellung
die Teile der Fig. 5 nach dem Einführen der Buchse in das Scheibenloch;
Fig.7,
Kund 9. zeigen weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Buchse mit abweichenden
Gestaltungen ihrer Oberfläche.
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Gemäß Fig. i und 2 wird die Buchse io durch einen zylindrischen Ring
mit ringförmigen Rippen i i auf seiner Umfangfläche gebildet, zwischen denen sich
Rillen 12 befinden.
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Die zylindrische Innenfläche 13 der Buchse ist glatt und weist abgeschrägte
Kanten 14 auf.
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Der die Buchse io bildende Ring ist bei 15 geschlitzt; dies ist funktionell
ohne Bedeutung und nur von Interesse für die Fertigung, insofern, als man Buchsen
aus einem langen Metallband herstellen kann, das man auf einer Seite mit Längsrillen
versieht, um dann von ihm passende Stücke abzuschneiden, die man zu Ringen biegen
kann. Auf diese Weise können die Buchsen billiger erzeugt werden, als wenn man geschlossene
Ringe herstellt, die vor, während oder nach ihrer Formgebung gerillt werden; jedoch
ist es klar, daß man auch geschlossene Ringe als Buchsen io verwenden kann.
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Statt die Buchse mit einzelnen gesonderten ringförmigen Rippen zu
versehen, kann man auch Rippen in Form eines durchlaufenden Gewindeganges anwenden.
Selbstverständlich kann es sich dabei auch um ein mehrgängiges Gewinde handeln.
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Erfindungsgemäß wird die Buchse io aus weichem Metall oder einem geeigneten
plastischen Stoff hergestellt. Weiche Metalle, die angewendet werden können, sind
Aluminium, Kupfer, Messing, Bronze, Zink und verschiedene Legierungen. Als plastische
Werkstoffe können zur Anwendung kommen: Phenolformaldehydharz, Kondensationsprodukte
von mehrwertigen Säuren und mehrwertigen Alkoholen, Styrol oder Methylmethacrylat,
Gummi, Butadienacrylsäurenitril, Butadienstyrol. Wesentlich ist, daß der Werkstoff
eine Brinellhärte von weniger als ioo haben soll.
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In der nachfolgenden Tabelle sind die Brinellhärten verschiedener
Werkstoffe angegeben:
Aluminium und seine Legierungen .... 17 bis 45 |
Kupfer .......................... 57 bis 107 |
Messing und Bronze . . . . . . . . . . . . . . . . 67 bis 240 |
Bleibabbittmetalle . . . . . : . . . . . . . . . . . . 7 bis
2o |
Magnesiumlegierungen . . . . . . . . . . . . . . 5o bis 73 |
Nickellegierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7o bis
240 |
Zinnlegierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 bis
27 |
Phenolformaldehydharz . . . . . . . . . . . . . bis zu 45 |
Styrolharz ........................ 20 bis 30 |
Methylmethacrylat . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 bis
20 |
Gummi, Butadienstyrol und |
Butadienacrylsäurenitril . . . . . . . . . . . . bis zu 31 |
Gegenwärtig wird die Verwendung von Buchsen aus Aluminium und seinen Legierungen
bevorzugt. Wesentlich ist bei der Erfindung, daß es nicht nötig ist, die weicheren
Werkstoffe, wie z. B. Babbittmetalle, zu verwenden, die aber auch Verwendung finden
können. Je härter die Buchse ist, desto dauerhafter wird sie natürlich sein, und
wenn der Werkstoff sich leicht abscheren läßt, wie nachfolgend beschrieben (s. Fig.
4), ist er verwendbar, und je härter er bei sonst gleichen Bedingungen, z. B. hinsichtlich
Festigkeit, ist, um so besser ist er. Wie bereits oben festgestellt, sind Werkstoffe,
die weicher als Brinellhärte ioo sind, für die Buchse anwendbar; bevorzugt wird
eine Brinellhärte über 25.
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Eine Schleifscheibe besteht aus Schleifkörnern, wie z. B. Aluminiumoxyd
oder Siliciumkarbid, die durch irgendein bekanntes Bindemittel gebunden sind, das
keramischer Art, Phenolformaldehydharz oder Anilinformaldehydllarz sein kann. Gemäß
Fig. 3, 4, 5 und 6 ist die Scheibe 2o ein flacher Zylinder mit einer mittleren Öffnung
21. Zum Einführen der Buchse io in die Öffnung 21 ist ein zylindrischer Dorn 22
mit einem verjüngten Teil 23 vorgesehen. Der große Durchmesser des Dornes 23 paßt
ohne zu große Reibung gerade in die Öffnung 21, während die Buchse io gerade auf
den kleinen Durchmesser des abgesetzten Teils 23 paßt. Der Dorn 22 ist ein Teil
einer Pressenausstattung, die im übrigen nicht dargestellt ist, und die Schleifscheibe
20 liegt auf dem waagerechten Pressentisch, durch den der Dorn 22 senkrecht hindurchbewegt
werden kann. Die Presse besitzt ferner einen Druckstempel 25, der abwärts beweglich
ist und in jeder gewünschten Stellung angehalten werden kann.
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Zunächst wird die Scheibe 2o auf den nicht dargestellten Tisch gelegt
und der Dorn 22 in die Stellung gemäß Fig. 5 gehoben, in der die Übergangsfläche
zwischen den Teilen 22 und 23 in der Ebene der oberen Scheibenfläche liegt. Hierauf
wird der Stempel 25 abwärts be-,vegt, bis alle Teile sich in der Stellung gemäß
Fig. 6 befinden. Der Durchmesser der ringförmigen Rippen i i ist ein wenig größer
als der Innendurchmesser der Öffnung 2i, jedoch ist der Durchmesser der Rillen i2
kleiner als der Durchmesser der Öffnung 21. Infolgedessen schneiden beim Niedergenen
des Stempels 25 die Schleifkörner der Scheibe 20 in die Rippen ii ein; die von diesen
abgeschnittenen Werkstoffspäne 26 setzen sich in die Rillen 12, wie deutlich aus
Fig. 4 ersichtlich.
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Die in Fig. 7 dargestellte Buchse ioa hat auf ihrem Umfang eine durchlaufende
gewindeartige Rippe 11a mit einer ihre Gänge trennenden durchgehenden Rille 12a.
Auch eine solche Buchse kann in der aus Fig. 5 und 6 ersichtlichen Weise in das
Scheibenloch eingepreßt werden. Auch hier wird der Außendurchmesser der Buchse etwas
größer und der Durchmesser des Rillengrundes etwas kleiner als der Durchmesser des
Scheibenloches 21 gehalten.
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Die Buchse gemäß Fig. 8 weist auf ihrem Umfang eine Mehrzahl von steilgängigen
Schraubengangstücken iic mit entsprechenden dazwischenliegenden Rillen i2c auf,
wobei die Durchmesser der Gangspitzen und der Rillenböden sich zu dem Innendurchmesser
des Scheibenloches wiederum ebenso verhalten wie bei den Buchsen gemäß Fig. i, 2
und 7.
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Fig.9 zeigt in Draufsicht auf einen abgewickelten Flächenteil die
Oberflächengliederung bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Buchse. Diese
Gliederung
besteht aus lauter pyramidenförmigen Vorsprüngen i ic mit quadratischen Grundflächen,
doch können auch andere Pyramidenformen in Betracht kommen, und ihre Winkel können
sich in weiten Grenzen ändern. Zwischen den Pyramiden liegen Nuten i2c, die in zwei
sich rechtwinklig kreuzenden Richtungen verlaufen. Man kann also von einer Rändelung
sprechen, wie sie vielfach zur Erzeugung griffiger Flächen üblich ist und deren
Herstellung keine Schwierigkeiten macht.
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Bei allen Ausführungsformen der Erfindung werden beim Einführen der
Buchse in das Scheibenloch die Vorsprünge buchstäblich durch die vorstehenden Schleifmittelkörner
eingeschnitten, wobei die Späne von den Rillen a aufgenommen werden, die infolge
der oben angegebenen Abmessungsverhältnisse durch den Einpreßvorgang nicht vollständig
eingeebnet werden, so daß immer ein freier Raum zur Aufnahme der Späne verbleibt.
Es ist klar, daß die Buchse, da sie sich selbst beim Einpressen in das Scheibenloch
einschneidet, in diesem genau passend sitzt.
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Zwischen der Innenfläche des Scheibenloches und den Rippen i i, i
ia, i i6 der Buchse entsteht, wie Fig. 3 zeigt, eine Art Verzahnung 3o. Dasselbe
gilt auch für die Pyramiden gemäß Fig. 9, die schon von vornherein Zähne sind, aber
in ihren beim Einpressen zum Teil abgeschnittenen Spitzen noch eine feinere Zahngliederung
erhalten. Natürlich ist die erzeugte Zahnung keine regelmäßige mit gleichmäßiger
Teilung, aber durch die Art ihrer Erzeugung ist ein so einwandfreies Ineinandergreifen
mit den Rauhigkeiten der Innenfläche des Scheibenloches gesichert, daß ein Verdrehen
der Buchse in der Scheibe sicher verhindert wird.
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Bei den bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung erstrecken sich
die Rippen rings um die Buchse und über ihre ganze Länge, doch wird ein genügend
fester Halt auch dann erzielt, wenn die Rippen stellenweise fehlen, so daß hier
keine Berührung mit der Lochinnenfläche stattfindet. Es ist ersichtlich, daß die
erfindungsgemäß hergestellte Verbindung zwischen der Buchse und der Schleifscheibe
alle eingangs erwähnten Aufgaben erfüllt und eine Reihe praktischer Vorteile bietet.
Selbstverständlich bestehen im Rahmen der Erfindung noch weitere Ausführungsmöglichkeiten.