DE453426C - Gewinnung von Schwefelsaeure - Google Patents

Gewinnung von Schwefelsaeure

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DE453426C
DE453426C DEP52508D DEP0052508D DE453426C DE 453426 C DE453426 C DE 453426C DE P52508 D DEP52508 D DE P52508D DE P0052508 D DEP0052508 D DE P0052508D DE 453426 C DE453426 C DE 453426C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/74Preparation
    • C01B17/82Preparation of sulfuric acid using a nitrogen oxide process
    • C01B17/86Tower process

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Gewinnung von Schwefelsäure. Vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und eine Einrichtung, um bei Herstellung von Schwefelsäure durch Stickstoffoxyde unter Vermeidung der Bleikammern eine höchste Beschleunigung der Oxydation der schwefligen Säure dadurch zu bewirken, daß man auf die Reaktionsräume so starke Nitrose bzw. bei Verwendung schwächerer Nitrose solche Mengen aufgibt, daß im Produktionsraum eine möglichst vollständige Oxydation der S02 mit nur geringer Entbindung von Stickoxyden aus der Nitrose stattfindet, welch letztere demgemäß noch stark aus dem Reaktionsraum abläuft. Es hat sich gezeigt, daß dieser Erfolg besonders vorteilhaft erreicht wird und dabei die aufzugebende Nitrose überdies bedeutend reduziert werden kann, wenn man der Apparatur, die zweckmäßig aus Türmen oder turmartigen Apparaten unter gleichzeitiger Verwendung eines besonders geeigneten Füllmaterials besteht, bestimmte Abmessungen in Höhe und Querschnitt gibt. Hierdurch wird ermöglicht; daß das Verhältnis der im Produktionsraum aus der Nitrose entbu:idenen Stickoxyde, auf 36° Be Salpetersäure bezogen; sich zu der produzierten Menge Schwefelsäure, auf 36° B6 berechnet, so verringert,. daß .auf einen Teil entbundener 36° B@ Salpetersäure bis zu 2o und mehr Teile 6o° Be Schwefelsäure kommen. Man hat aber auch schon einen Vorteil, wenn sich dieses Verhältnis nur wie 3 : 1 verhält. Um dies zu erzielen, muß die Apparatur bestimmte Ausmaße erhalten. Hierbei hat sich der Querschnitt der Apparatur nach dem Füllmaterial der Räume zu richten und ist so zu wählen, daß der Widerstand pro steigenden Meter nicht weniger als 1/4 mm WS beträgt. Die Begrenzung des Widerstandes nach oben hin wird am besten so zu wählen sein, daß er nicht mehr als 6 mm WS pro steigenden Meter beträgt, da sonst durch die entstehende Reibung in der Gasbewegung zu viel Kraft für sie erforderlich wäre. Die Höhe der Räume richtet sich nach dem anzuwendenden Querschnitt, nämlich bis zu iS m und u. U. noch mehr. Auf jeden Fall ist die Apparatur so zu wählen, daß ein einziger Produktionsraum genügt, um die schwefligsauren Gase vollständig oder im wesentlichen in Schwefelsäure überzuführen. Die verbleibenden S02-Gase müssen so gering sein, daß der dem Produktionsraum folgende Raum bereits als Gay-Lussac wirkt, d. h. daß die ablaufende Säure einen höheren Nitrosegehalt zeigt als die auflaufende Säure. Es muß -ferner die aus dem Produktionsramm ablaufende Säure noch so stark nitros sein, daß zum mindesten noch z5 Prozent des aufgegebenen Nitrosegehaltes in der Säure zurückbleibt. Dieser Nitrosegehalt kann aber noch 91o und für den Fall der Vorschaltung eines besonders gut wirkenden Denitrierturmes noch dem. aufgegebenen entsprechen, also unverändert bleiben. Eine nach diesen Prinzipien aufgestellte Anlage wird also einen Denitrierturm, einen einzigen Produktionsturm und eine Anzahl von Gay-Lussac-Türmen zeigen. Außer dem Denitrierturm, der eine vollständige Denitrierung der täglichen Produktionssäure zu bewirken hat, wird lediglich der Produktionsturm eine Abnahme des Nitrosegehaltes zeigen, während alle folgenden Türme eine Zunahme des Nitrosegehaltes aufweisen. Der Denitrierturm wird in seinen Ausmaßen und in seiner Konstruktion vorteilhaft am besten so zu wählen sein, daß er außer der Tagesproduktion noch weitere Mengen nitroser Säure zu denitrieren imstande ist. Je höher die Menge dieser denitrierten Säure ist, um so vorteilhafter wird der Produktionsturm arbeiten und um so weniger Stickoxyde brauchen entbunden zu werden und mit einem um so höheren Nitrosegehalt wird die Säure aus dem Produktionsraum ablaufen. Es gibt aber hinsichtlich der im Denitrierturm zu denitrierenden Menge Nitrose auch nach oben eine Grenze, die erreicht ist, wenn die Menge der entbundenen Stickoxyde, auf 36° B6 Salpetersäure berechnet, ein Drittel der zu produzierenden Schwefelsäure, auf 6o° B8 berechnet, ausmacht.
  • Als Gay-Lussac-Raum wird man sich in vielen Fällen mit einem einzigen Turm oder einer turmartigen Apparatur begnügen können. Im allgemeinen werden zwei solcher Türme oder Räume Aufstellung zu finden haben.
  • Besteht die Möglichkeit, größere Mengen Nitrose im Denitrierraum zu denitrieren. so wählt man vorteilhaft das Berieselungsschema so, daß die Säure nach Abzug der Produktionssäure auf den letzten Gay-Lussac-Turm kommt, von wo sie auf den vorletzten Gay-Lussac usw., sodann auf den Produktionsturm und von diesem wieder auf den Denitrierturm gelangt. Erfordert aber die Gay-Lussac-Apparatur und der Produktionsturm eine größere Berieselungsmenge, als aus dem Denitrierturm nach Abzug der Produktionssäure abgegeben werden kann, so besteht die Möglichkeit, zwei Wege einzuschlagen. Entweder man gibt jedem der Absorptionstürme und dem Produktionsturm zusätzlich der vom Denitrierturm kommenden Säure, die von Turm zu Turm wandert, so viel Insichberiesetung, daß der zu fordernden Berieselungsmenge genügt wird, oder man verfährt so, daß ein Teil der Säure des Produktionsturmes zusammen mit der vom Denitrierturm abfließenden überschüssigen Säure in den Kreislauf gesetzt wird.
  • Die obenerwähnte Maßnahme der in dem Turm zu erzeugenden Gaspressung von 1-14 bis 6 mm WS für jeden steigenden Meter gestattet, den Türmen oder turmartigen Räumen oder Kästen viel größere Querschnitte wie bisher zu geben, und infolgedessen auch Anlagen mit ganz erheblich größeren Produktionseinheiten zu bauen, als man bisher für Turmsysteme, ja sogar für Kammersysteme, gekannt hat. So sind beispielsweise Anlagen gemäß der Erfindung im Bau, die einen Turmdurchmesser von 7, io und 14 m haben, was einem Ouerschnitt von 35 bzw. 75 und i 5o qm im Steinfutter entspricht. Auch dieses Maß braucht noch nicht als Höchstgrenze angesehen zu werden.
  • Die Berechnung des notwendigen Querschnittes der Türme für eine bestimmte Brockengröße oder sonstige Turmfüllung richtet sich nach der Menge Gas, das durch die Apparatur streicht. Größe des Querschnittes und die freien Durchlässe des Füllmaterials müssen entsprechend dem Gasvolumen ,so gewählt werden, daß die oben verlangten Widerstände von i/4 bis 6 mm WS erzielt werden.
  • Die nutzbare Höhe, d. h. die mit Füllmaterial ausgestattete Höhe der Türme usw., hat sich nach dem zu fordernden Gesamtfüllr aum und dem Querschnitt der Türme zu richten. Z. B. wird für eine Gasmenge von 5oo ooo cbm in 24 Stunden bei etwa 50° C_' ein nutzbarer Füllraum von q. 000 cbm verlangt, und würde der Querschnitt des Turmes mit i4 m 97 -etwa i5o qm auskommen, so würde die gesamte zu fordernde Höhe des nutzbaren Füllraumes sich auf etwa 27m stellen. Diese 27 m würden sich auf drei oder vier oder auch auf nur zwei Türme verteilen.
  • Im allgemeinen gilt der Satz, daß die Höhe um so geringer zu sein braucht, je größer der Querschnitt der Apparatur ist. Durch die Wahl eines großen Querschnittes wird die Bauhöhe der Apparatur eingeschränkt werden können.
  • Die Summe der nutzbaren Höhen der einzelnen Türme oder Räume, die der eigentlichen Produktion und der Absorption der Stickoxyde dienen, kann, wie eine Bauausführung gezeigt hat, bis zu 8 m heruntergehen, kann aber auch, wie in einem anderen Fall, auf 5o m und mehr hinaufgehen. Eine größere Höhe bietet den Vorteil des längeren Gasweges bei erhöhter Gasgeschwindigkeit. Hierdurch kommt das Gas öftere Male' mit der herabrieselnden Flüssigkeit in Berührung, was eine schnellere Beendigung der Reaktion bedeutet.
  • Aus praktischen Gründen wird man die Querschnitte des Produktionsraumes und der Absorptionsräume gleich groß nehmen und auch eine gleichartige Füllung bzw. Korngröße für beide vorsehen. Die Querschnitte des Produktionsraumes können aber auch entweder bei dem gleichen Füllmaterial einen kleineren Querschnitt oder bei gleichem Ouerschnitt eine feinere Füllung erhalten als die Absorptionsräume. Hierbei würde eine größere Geschwindigkeit und eine stärkere Reibung in dem Reaktionsraum eintreten.
  • Die Grädigkeit der anzuwendenden Säuren kann zwischen 55 und 62° Be liegen, doch ist eine Grädigkeit von 58 bis 6o° Be zu bevorzugen.
  • Das Berieselungsschema wird am besten so gewählt, daß die aus dem Produktionsturm ablaufende Säure abzüglich des Anteils an produzierter Säure auf den letzten Turm oder sonstigen Raum, sodann auf den zweitletzten usw. bis zum Produktionsturm gelangt. Hat man außer dem einen Produktionsturm auch nur einen Absorptionsraum, so bewegt sich die Säure lediglich zwischen diesen beiden.
  • Vermag der Denitrierturm mehr Säure zu denitrieren, als der Produktionsmenge entspricht, so gelangt der überschießende Teil auf den letzten Turm oder Raum. -Für den Fall, daß außer dem Produktionsnur ein Absorptionsraum vorgesehen wird, erfolgt die Zuführung der den Produktionsraum verlassenden Gase am besten im oberen Teil des Absorptionsraumes, um hier zunächst an die aufgegebene gekühlte Säure die Wärme abzugeben, was die Aufnahme der Stickoxvde erleichtert.
  • Für den Fall, daß unreine Gase zur Verarbeitung kommen, werden ein oder mehrere Waschtürme vor dem Denitrierturm oder zwischen Denitrierturm und Produktionsturm vorgesehen.
  • Eine besonders günstige Wirkung wird erzielt, wenn eine Teilung des Gasstromes in viele kleine Strahlen dadurch bewirkt wird, daß eine Brockenfüllung von 3 cm und weniger für die Füllung vorgesehen wird.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Schwefelsäure unter Verwendung eines einzigen Produktionsturmes o: dgl., dadurch gekennzeichnet, daß in dem Turm mit nitroser Säure in der Weise gearbeitet wird, daß die ablaufende Säure noch wenigstens 25 Prozent des Nitrosegehaltes der auf den Turm aufgegebenen Nitrose enthält, während der nachfolgende Turm oder Raum oder die nachfolgenden Türme oder Räume eine Zunahme des N itrosegehaltes zeigen, wobei auf die insgesamt aus der Nitrose entbundenen Stickoxyde, auf 36° 136 Salpetersäure berechnet, zum mindesten die dreifache Menge erzeugter 6o° Be Schwefelsäure kommt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß das Berieselungsschema so gewählt wird, daß der Denitrierturm lediglich die Produktionssäure zum Zweck der Denitrierung bekommt, während der Produktionsturm und die Absorptionstürme die Säure so erhalten, daß die Säure des Produktionsturmes nach Abzug des auf die Produktion entfallenden Teils nach dem letzten Absorptionsturm, von hier aus evtl. nach dem vorletzten, evtl. drittletzten und von diesen wieder zum Produktionsturm gelangt und so fort.
  3. 3. Ausführungsform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den Fall die vom Denitrierturm kommende Säure für die Berieselung der Absorptionstürme nicht ausreicht, außer dieser noch eine gewisse Menge Säure auf jeden Turm aufgegeben wird, die nach dem Ablauf aus ihm stets auf ihn selbst zurückkommt, während die dem Denitrierturm entnommene Säure vom letzten Absorptionsturm auf den zweitletzten usw. bis zum Produktionsturm weiterwandert.
  4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstände in dem Produktionsturin und den Absorptionstürmen oder -räumen 1/.i bis 6 mm WS für jeden steigenden Meter des Turmes oder sonstigen Raumes betragen.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen z bis .l, dadurch gekennzeichnet, daß die Ouerschnitte der Türme oder Räume über das bisher bei Turmsystemen übliche Maß hinausgehen und zum mindesten 2o qm betragen.
  6. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung aus einem Brockenmaterial besteht, das einen Durchmesser von 3o mm und weniger hat.
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