DE45331C - Strohhut - Nähmaschine mit selbstthätiger Regulirung des Nadelbubes und der Stichlänge - Google Patents

Strohhut - Nähmaschine mit selbstthätiger Regulirung des Nadelbubes und der Stichlänge

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DE45331C
DE45331C DENDAT45331D DE45331DA DE45331C DE 45331 C DE45331 C DE 45331C DE NDAT45331 D DENDAT45331 D DE NDAT45331D DE 45331D A DE45331D A DE 45331DA DE 45331 C DE45331 C DE 45331C
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DENDAT45331D
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Aktiengesellschaft THE WlLLCOK & GlBBS SEWING MACHINE COMPANY in New-York; Vertreter : Firma CARL PIEPER in Berlin SW., Gneisenaustrafse 110
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05BSEWING
    • D05B23/00Sewing apparatus or machines not otherwise provided for
    • D05B23/001Straw hat sewing machines

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 52: Nähmaschinen.
COMPANY in NEW-YORK.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1887 ab.
Den Gegenstand dieser Erfindung bildet eine Nähmaschine zur Herstellung von Strohhüten und ähnlichen Kopfbedeckungen durch Aufeinandernähen von Strohflechten, bezw. -Litzen, bei welcher der Nadelhub der Dicke des Arbeitsstückes entsprechend verstellt und die Stichlänge durch ihren schnellen Gang so regulirt wird, dafs eine Beschleunigung des Ganges eine Verlängerung der Vorschubbewegung und gleichzeitig die nöthige Einstellung der Fadenspannung bewirkt. Die hierzu dienende Vorrichtung ist auch so eingerichtet, dafs sie von Hand auf eine gewünschte Anfangsstichlänge oder eine allmälig zu erreichende permanente Stichlänge eingestellt werden kann. Die Herstellung der Naht erfolgt mittelst eines einzigen Fadens einer denselben eingefädelt haltenden und von unten durch das Arbeitsstück gestofsenen Oehrnadel, eines identisch mit letzterer bewegten Hakens, sowie eines Schleifenöffners und eines Schleifenüberwerfers in der Weise, dafs letztere Organe die von der Oehrnadel beim Niedergang geworfene Schlinge unter die Hakennadel legen, welche nun beim fortgesetzten Niedergang die Schleife durch das Arbeitsstück zieht und unterhalb derselben festhält, so dafs beim nächsten Aufwärtsgang die Oehrnadel mit dem Faden durch die Schlinge sticht. Die in dieser Weise erzeugte Naht stellt sich auf der Oberseite als eine fortlaufende Reihe von einzelnen durch gleichmäfsige Zwischenräume getrennten Doppelfadenstichen und auf der Unterseite als eine ununterbrochene Faden verschlingung dar, bei welcher eine aus dem Anfang des Oberseitenstiches kommende Fadenschleife am Anfang des folgenden Oberseitenstiches durch eine aus dem Endpunkt des ersteren Oberseitenstiches gezogene Schlinge durchgestochen erscheint (s. die schematischen Fig. 22 bis 25).
Die Maschine ist auf den beiliegenden Zeichnungen dargestellt, und zwar in
Fig. i, 2 und 3 in Oberansicht, Vorderansicht und linksseitiger Endansicht;
Fig. 4 ist eine Oberansicht der Maschine mit abgenommenem Deckel,
Fig. 5 ein verticaler Längsschnitt nach A*-B*, Fig. 4, nach hinten gesehen,
Fig. 6 ein verticaler Querschnitt nach E*-H*, Fig. 4, nach rechts gesehen,
Fig. 7 ein Horizontalschnitt nach K* - L*,
Fig. 5; Fig. 8 ein verticaler Längsschnitt nach C*-D*, Fig. 4, nach hinten gesehen;
Fig. 9, 10 und 11 sind Querschnitte nach F*-G*, I*-J* und M* -N*, Fig. 4, nach rechts gesehen;
Fig. 12 ist ein verticaler Querschnitt nach P*-Q*, Fig. 4, nach links gesehen;
Fig. 13, 14 und 15 ist eine schematische Darstellung der Nadelhubregulirvorrichtung im Grundrifs, Aufrifs und rechtsseitiger Endansicht, zum Theil im Schnitt;
Fig. 16, 17 und 18 ist die schematische Darstellung des Transportmechanismus im Grundrifs, Aufrifs und linksseitiger Endansicht;
Fig. 19, 20 und 21 ist die schematische Darstellung der Wirkungsweise der die Spannvorrichtung bethätigenden Curvenscheibe J;
Die Fig. 22, 23, 24 und 25 zeigen die Stichbildung ;
Fig. 26 ist Ansicht, Längsschnitt und Querschnitt nach III der in der Spitze mit Oehr versehenen Nadel R;
Fig. 27 ist Vorder- und Seitenansicht sowie Querschnitt nach III (in der Pfeilrichtung gesehen) der Hakennadel S.
Zur Erzeugung des Stiches, Fig. 22 bis 25, wird der Faden von einer auf das Gehäuse aufzusteckenden (in den Zeichnungen nicht dargestellten) Spule zunächst zwischen die von der Hauptwelle D mittelst der schiefen Ebenen 100, 101 , 102 und 103 der Walze J, Fig. 7, 8, ig, 20 und 21, des Hebels 88 und des in der verschiebbaren Hülse 81 sich führenden Stiftes 84 und Feder 85 zu regulirende Fadenspannung 86, 87, Fig. 6 und 9, und dann durch die Führung 189, Fig. 2, gezogen, darauf von rechts nach links durch den mit der Hauptwelle durch oscillirende Welle M1 und Curvennuthscheibe G verbundenen Aufnehmer L1, Fig. 3, 8 und 10, und schliefslich von links nach rechts durch die Oehrnadel R gefädelt. Letztere und die parallel neben ihr angeordnete Hakennadel S sitzen unterhalb der Arbeitsplatte Q. in dem vertical sich führenden Träger P, Fig. 5, 13 bis 15, welcher von der Hauptwelle D aus durch Excenter F bewegt wird. Sobald der Transporteur P1 seinen Vorschub vollendet hat, werden Nadel R und Haken S gegen das von dem am Arm X der oscillirenden Welle B} festen Drückerfufs T unter dem Zuge der Feder E1 auf die Arbeitsplatte Q. gedrückte Arbeitsstück gestofsen und es sinkt der Aufnehmer L1 (der beim Abwärtsgang der Nadeln bei der Bildung des vorhergehenden Stiches in Stillstand gerathen war, wie später klar wird), während die schiefe Ebene 103 mittelst des Hebels 88 die Spannung geschlossen hält, so dafs der Faden bezw. die vom Haken gehaltene Schlinge straff gezogen bleibt, Fig. 25. Gelangt letztere beim fortgesetzten Nadelhub flach gegen die Unterseite des Arbeitsstückes, so bleibt der Aufnehmer stehen. Die Nadel stöfst durch die Schlinge und der Haken läfst diese los. Sogleich fällt der Aufnehmer, und da die Spannung noch immer durch 103 geschlossen gehalten wird, wird die Schlinge um R zugezogen, Fig. 24. Dann steigt der Aufnehmer langsam mit den Nadeln, und kurz bevor diese in ihre obere Hubgrenze eintreten, Fig. 23, steigt ersterer rasch in seine obere Hubgrenze, in welcher er stillsteht, und giebt dadurch so viel Faden aus, dafs die nunmehr sinkende Nadel R eine Schlinge werfen kann. Mit dem Sinken der Nadel öffnet die schiefe Ebene 100 die Spannung. Zugleich schwingt die Curvennuth L, Fig. 8, auf der Hauptwelle mittelst Hebels H1 den am Drückerarm X mittelst Welle 62 gelagerten Schleifenöffner V, Fig. 5 und 8, hinter und parallel zu R und 5 vorbei. wobei er die Schleife erfafst und hinter den Haken S zieht, während die Curvennuth K der Hauptwelle mittelst Hebels K1 und Gelenkes 76, jy den am Drückerarm mittelst Welle J1 gelagerten Schleifenüberwerfer W, Fig. 5 und 6, rechtwinklig zur Bahn von V und nach unten zwischen R und S durchschwingt, wobei er den oberen Schleifentheil erfafst und unter den Haken legt. Hierauf geht zunächst V und dann W wieder zurück. Sobald die Schleife unter dem Haken liegt, schliefst die schiefe Ebene ιοί die Spannung und ersterer zieht die Schleife mit nach unten. Mit dem Austritt der Nadeln aus dem Arbeitsstück sinkt der Aufnehmer so weit aus seiner oberen Hubgrenze, dafs die Nadeln frei sinken können, und bleibt dann stehen, während die schiefe Ebene 102 die Spannung öffnet und der Transporteur P1 seinen Vorschub vollzieht, wobei er den Faden durch die Spannung und von der Nadel her einzieht. Hat der Transporteur seinen Vorschub beendet, so schliefst die schiefe Ebene 103 die Spannung. Mit dem nun folgenden Aufwärtsgang der Nadeln wiederholt sich dasselbe Spiel.
Um die Gleichmäfsigkeit des Stiches trotz wechselnder Dicke des Arbeitsstückes zu erhalten, regulirt die Maschine- den Hub der Nadeln R und S nach der Dicke des Arbeitsstückes dadurch, dafs die durch deren Wechsel erfolgende Verstellung des Drückerfufses in der Verbindung zwischen Nadelträger P und das diesen bewegende Excenter F ein Stück zu letzterem so verstellt, dafs die Einwirkung des Excenters auf den Nadelträger P1 entsprechend vergröfsert bezw. vermindert wird.
Die hierzu dienendeEinrichtung ist schematisch unter Weglassung der übrigen Maschinentheile in Fig. 14, 15 und 16 dargestellt, von denen Fig. 15 die Stellung der Theile für den kürzesten Nadelhub voll ausgezogen und für den längsten Hub punktirt angiebt. Der Nadelträger P ist durch Gelenk 17 mit dem Arm 19 der oscillirenden Welle Y, Fig. 7, 8 und 13, und diese ist durch den im Schlitz ihres Armes 12 liegenden Block 11, Gelenk Z, Fig. 15 und 10, und Zapfen 8 mit dem Bügel 7 des Nadelexcenters F verbunden, wobei der an Z feste Zapfen 8 drehbar im Bügel 7 und in der Nabe des Gegenlenkers 13 liegt. Andererseits ist Block 11 durch Gelenk 23 an den bei 20 drehbar aufgehängten Hebel yl", Fig. 15 und 9, geschlossen, gegen dessen Nase 227 die Drückerarmwelle JB1 continuirlich eine Blatt-
feder 226 geprefst hält. Der Hebel A" ist ferner durch Kniehebel 21, 22 mit einer oscillirenden Welle A1, Fig. 7, in Verbindung, deren Arm 24 mit einem Stift 28 in den Schlitz 29 der vom Drückerarm X herabhängenden Stange 25 fafst. Gegen das untere Ende des Schlitzes 29 drückt der von der Curvenführung G der Hauptwelle bethätigte Hebel G1, Fig. 10, eine Feder E\ Fig. 5 (deren Spannung aufserdem durch Hubcurve 41 und Hebel F1 von Hand regulirt werden kann). Der Hebel A" streckt noch ein biegsames, im Kreisbogen gekrümmtes Stück 34 in die Bahn eines am Gestell drehbar gelagerten Hebels D', gegen dessen federnden Arm 32 ein von der Curve 7, Fig. 11, auf der Hauptwelle bethätigter Hebel C1, Fig. 8, so wirkt, dafs das Stück 34 von dem Block 36 am Hebel D1 gegen das am Gestell feste Stück 35 zu allen Zeiten festgeklemmt ist, aufser wenn der Transporteur zu sinken beginnt und die Nadeln auf dem Punkte stehen, in das Arbeitsstück einzustofsen. Bei jeder Umdrehung der Welle D setzt das Excenter F die Welle Y in Schwingung und es theilt diese ihre Bewegung dem Nadelträger P mittelst 19, 17 mit. Gelangt nun eine dickere Stelle des Arbeitsstückes unter den Drückerfufs, so wird dieser mitsammt der Stange 25, dem Oeffner V und Ueberwerfer W gehoben und die Welle JB1 gedreht. Diese prefst die Feder 226 mit stärkerem Druck gegen den Hebel A". Indefs bleibt dieser durch die oben beschriebene Klemmvorrichtung noch in seiner Stellung fixirt und also auch der Block 11, bis der Transporteur zu sinken beginnt. Jetzt öffnet sich die Klemme- und der Hebel A" giebt dem Druck der Feder 226 nach, schwingt mit seinem unteren Ende nach der der in Fig. 1 5 punktirten äufsersten Lage und zieht dabei das Gleitstück 11 näher an die Welle Y heran, wodurch diese gedreht wird und ihr Arm 12 entsprechend näher an die punktirte Lage gelangt. Gleichzeitig streckt aber auch der Hebel A" den Kniehebel 21, 22 und dreht dadurch die Welle A', bis der Stift 25 von deren Arm 24 gegen das obere Ende des Schlitzes 29 anläuft, womit die ,Verschiebung des Gleitstückes 11 in Stillstand geräth. Im Augenblick, wo die Nadeln in das Arbeitsstück einstofsen, klemmt der Hebel C1 den Hebel A" wieder ein ;ünd drückt der Hebel G1 die Feder E' mit vermehrtem Druck gegen das untere Ende des Schlitzes 29, d. h. diesen gegen den Stift 28 , so dafs das Gleitstück 11 gegen jede zufällige Verschiebung gesichert ist. Infolge der Annäherung des Gleitstückes 11 an die Welle Y wird der Ausschlag des Armes 19 vermehrt und infolge dessert die obere Hubgrenze der Nadeln entsprechend höher gelegt, während die untere Hubgrenze nur unwesentlich beeinflufst wird.
Gelangt umgekehrt eine dünnere Stelle im Arbeitsstück unter den Drückerfufs, so sinkt dieser entsprechend unter dem Zuge der Feder E1 nach und drückt dabei den Stift 28 nach unten, wodurch die Welle A} so gedreht wird, dafs sie den Hebel A" näher an sich heranzieht, so dafs dieser das Gleitstück 11 wieder von der Welle Y entfernt und der Ausschlag des Armes 19 verringert wird. Da infolge der Mitdrehung der Welle B' die Spannung der Feder 226 gelockert wurde, stellt diese dem Zurückdrehen des Hebels A" keinen anderen als den normalen Widerstand entgegen.
Infolge der losen Verbindung 28, 29 kann sich der Drückerfufs beim Aufschub des Stoffschiebers heben, ohne auf das Gleitstück 11 zu wirken, indem dieser von der Klemme eingestellt gehalten wird, und gestattet ferner die Elasticität in der Klemmvorrichtung, den Drückerfufs auch unter Verstellung von 11 dann ganz abzuheben oder ein dickeres Arbeitsstück einzulegen, wenn erstere geschlossen ist. Dies ist insoforn von Vortheil, als das Gleitstück 11 nicht bis zur Lösung der Klemme auf die Dicke des vorigen Arbeitsstückes eingestellt bleibt.
Der Schlitz im Arm 12 und der Block 11 sind so gekrümmt, dafs, wenn das Excenter F sich in der Stellung befindet, in welcher die Nadeln durch das Arbeitsstück durchgestofsen werden, der Mittelpunkt ihrer Krümmung mit der Achse des Zapfens 8 in einer Verticalebene liegt, so dafs die Verstellung von 11 keinen Einflufs auf den Zeitpunkt des Durchstofsens der Nadeln hat.
Die Maschine regulirt selbst die Stichlänge, so zwar, dafs sie mit um so längeren Stichen näht, je rascher ihr Gang ist, indem die durch die Transportbewegung erzeugte lebendige Kraft benutzt wird, um die Excentricität des den Vorschub des Stoffschiebers veranlassenden Excenters zu vermehren und andererseits die Fadenspannung so zu verstellen, dafs dieselbe der vermehrten Stichlänge entsprechend weniger dicht geschlossen und dem verlängerten Transportvorschub entsprechend während desselben langer geöffnet bleibt. Gleichzeitig ist auch die Einrichtung so getroffen, dafs die einmal durch Beschleunigung der Maschine erhaltene Stichregulirung durch langsameres Tempo derselben nicht verkürzt und dafs sie von Hand auf eine gewollte Anfangsstichlänge oder eine allmälig zu erreichende und dann permanent zu erhaltende Maximalstichlänge eingestellt werden kann.
Die hierzu getroffene Einrichtung ist unter Weglassung der übrigen Maschinentheile in den schematischen Fig. 16, 17 und 18 in zwei Endstellungen dargestellt (kurzer Stich punktirt,
langer Stich voll ausgezogen), in Verbindung mit den übrigen Maschinenteilen aber am besten aus Fig. 5 und 8 zu ersehen.
Der Stoffschieber P1 sitzt seitlich fest am Träger Q.', Fig. 7 und 18, welcher, um die Achse 121 drehbar, auf dem oberen Ende des unten auf Zapfen 1 16 beweglichen Schauklers R1 gelagert ist, und zwar ist die Achse 121 hinter die Zapfen 116 verlegt, so dafs der Schaukler hintenüber geneigt ist. Der Träger Q1 steht einerseits durch Arm 115 in Verbindung mit dem Bügel 118 des Excenters JV, Fig. 8, der Hauptwelle D, welches die Gröfse der Bewegung des Stoffschiebers in senkrechter Richtung bestimmt, und zwar ist die Verbindung so hergestellt, dafs der Arm 115 mit einer Feder 123 in eine entsprechende Nuth in 118 fafst. Andererseits ist der Träger Q.1 mittelst Armes 127 bei 126 an einen Hebel 120 angeschlossen, welcher bei [24 lose und ganz dicht mit dem Bügel 125 des Excenters M auf der Hauptwelle verbunden ist, welches die Gröfse der waagrechten Bewegung des Stoffschiebers bestimmt. Das untere Ende des Hebels 120 ist durch ein Kugelgelenk, welches dessen Drehpunkt beim Stoffvorschub bildet, mit einer Schubstange 131 und diese ebenfalls vermittelst Kugelgelenkes mit einem auf dem Zapfen 94 drehbaren Hebel JV1, Fig. 5 und 9, verbunden, gegen welchen eineBremsscheibe 11 3 wirkt. Der Hebel JV1 umfafst mittelst seines kreisförmig gegabelten Endes, Fig. 9, die die Fadenspannung 86, 87 regulirende Walze J, indem seine Gabel mit diametral gegenüberstehenden Zapfen in einen ohne Klemmung durch Mutter 91 auf J gehaltenen Ring 95 fafst. Die Walze / ist auf der Welle D axial verschiebbar, dagegen infolge ihrer Verbindung mit der festen Nabe 78 durch Stift 91, Fig. 8, und centrale Bohrung an die Drehbewegung von D gebunden. Die Walze J ist mit dem Excenter M durch den bei 108 innerhalb der Nabe 78, Fig. 8 und 16, drehbar gelagerten Hebel 107 so in Verbindung gebracht, dafs dieser Hebel mit dem betreffenden Ende in einer zur Achse von / geneigten Bohrung und mit dem anderen Ende in einer zur Achse M parallelen Bohrung liegt. Das Excenter M ist auf der Welle D mittelst länglicher Bohrung montirt, so dafs es rechtwinklig zur Achse von D verschoben werden kann. Die die Spannung während des Stoffvorschubes offen haltende schiefe Ebene 103 von /läuft quer über deren Umfang, während die übrigen schiefen Ebenen 100, 101 und 102 sich parallel zur Achse erstrecken. Der Hebel JV1 ist durch Stange 239 mit der Hülse 81 der Fadenspannung verbunden, Fig. 9.
Ist die Maschine im Gange, so wirkt das Excenter M auf den Hebel 120 und dieser zugleich auf den Träger Q.1 und den Hebel JV1. Letztere Wirkung steht im Verhältnifs zum Widerstände, welchen das obere Ende von 120 an oder durch Q.1 erfährt. Läuft die Maschine leer, so besteht dieser Widerstand in der vollen lebendigen Kraft von Q, welche sich in beiden Hubenden stofsartig äufsert, und zwar um so stärker, je schneller sich Q1 bewegt und je plötzlicher seine Bewegung umgesteuert wird. Infolge der Kürze des Bügels 125 findet die Umsteuerung am Ende des Vorschubes plötzlicher als im Beginn statt. In letzterem wird der Hebel 120 durch die lebendige Kraft gegen das Excenter M gedrückt und infolge dessen um das Kugelgelenk, welches sein unteres Ende mit der Schubstange 131 verbindet, gedreht, dann aber am Ende des Vorschubes infolge des gröfseren Zuges an seinem oberen Ende um 124 gedreht, so dafs sein unteres Ende weiter nach rechts, Fig. 18, verschoben wird. Hierbei dreht 120 mittelst 131 den Hebel JV1 in solcher Richtung (nach der Vorderseite der Maschine hin), dafs er die Walze J vom Excenter M wegschiebt und dadurch
1. letzteres durch Niederdrücken des Hebels 107 von der Welle D weiter abhebt, d. h. seine Excentricität vermehrt;
2. die schiefe Ebene 103 so zum Hebel 88 verstellt, dafs sie später auf diesen wirkt, also die Spannung zur Zeit des Stoffvorschubes länger offen bleibt;
3. schiebt der Hebel JV1 auch mittelst der Stange 239 die Hülse 81 weiter vor, so dafs die Spannung im allgemeinen locker gestaltet wird.
Bei der nun folgenden Umdrehung1 von M wird infolge von dessen vermehrter Excentricität dem Stoffschieber eine entsprechend längere Schubbewegung mitgetheilt, also der Stich verlängert. Die Verlängerung der Schubbewegung setzt sich an das Ende der Vorwärtsbewegung an, und es hebt sich somit der Stoffschieber immer in demselben Punkt (s. Fig. 18, 1 33, Weg des Stoffschiebers für langen und 134 für kurzen Stich).
Wird die Geschwindigkeit der Maschine verlangsamt, so schwächt sich die lebendige Kraft von Q.1 und es wächst entsprechend der Einflufs des Excenters M auf den Hebel JV1, so dafs das untere Ende von 120 wieder mehr nach links hin, Fig. 18, verschoben wird, damit die Excentricität von M und also auch die Stichlänge vermindert wird. Mit der Einführung des Arbeitsstückes wird in die Maschine die Tendenz zur Stichverkürzung getragen.
Um die Stichverlängerung in Bezug auf ihren Eintritt zu begrenzen, ist der Hebel JV1 auf eine Bremsscheibe 113 gesetzt, deren Reibung entsprechend regulirt wird.
Um die Regulirung der Stichlänge von Hand zu bewirken, ist der obere Arm der Gabel,
mit welcher der Hebel ZV1 die Walze J umfafst, zu einem Griff 97 verlängert, der durch einen Schlitz im Gestell nach aufsen tritt. Die Unterseite dieses Schlitzes ist mit Löchern zum Einsetzen eines Stiftes 98, Fig. 4 und 2, versehen. Ferner sind am Gestell eine Reihe von Schaltzähnen 230, Fig. 2, angeordnet, und ist in die Unterseite von Griff 97 eine federnde Klinke 231 so eingesetzt, dafs sie beim Loslassen des Griffes in die Schaltzä'hne einspringt, beim Erfassen des Griffes aus demselben ausgehoben wird. Die Schaltzähne sind so geformt, dafs sie die Klinke 231 wohl in Richtung der Stichverlängerung, nicht aber in Richtung der Stichverkürzung über sich . wegschlüpfen lassen. Will man den Stich allmälig zu einem dann permanent zu erhaltenden zunehmen lassen, so setzt man den Stift 98 in das betreffende Loch ein und näht mit zunehmender Geschwindigkeit. Um von Anfang an mit einer bestimmten Stichlänge zu nähen, steckt man den Stift 98 in das betreffende Loch und setzt den Griff 97 vor demselben ein. Um zu einem kürzeren Stich überzugehen, läfst man die Maschine entweder langsamer laufen oder bewegt den Griff 97 entsprechend zurück.
Der Arbeitsgang der Maschine ist folgender, wobei vorausgesetzt wird, dafs dieselbe einen Strohhut mit immer länger werdenden Stichen bis zur Erreichung einer dann permanent zu erhaltenden Maximallänge nähen soll.
Nachdem die Nadel eingefädelt, der Stift 98 in das betreffende Loch eingesetzt, den Griff 97 in die Anfangslage gestellt und der Drückerfufs auf die Strohflechte aufgesetzt ist, wird die Maschine in Gang gesetzt. Nach dem Sinken des Stoffschiebers ist die Klemme geschlossen und ebenso die Spannung. Das Excenter F stöfst die -Nadeln R und S durch das Arbeitsstück, gegen welches das Excenter G den Drückerfufs mittelst Feder Ei prefst, und zieht sie zurück, wobei R die Schlinge wirft. Gleichzeitig setzen die Curvennuthen L und K bezw. den Oeffner V und Ueberwerfer W in Bewegung, bethätigt die Curvenscheibe den Aufnehmer L1 und Walze J die Spannung, so dafs der Stich wie beschrieben gebildet wird. Während die Nadeln sinken, hebt sich der Stoffschieber P1 und vollführt den Vorschub, wenn die Nadeln unter dem Arbeitsstück stehen, wobei er infolge der Anordnung des Schauklers R1 zuerst mit seinem hinteren Theil das Arbeitsstück erfafst. Die lebendige Kraft am Ende des Verschubes bewirkt die Drehung des Hebels JV1. Hierdurch vollzieht sich die Verstellung von J, M und 81, wie beschrieben. Wenn der Stoffschieber gegen das Arbeitsstück trifft, kann sich der Drückerfufs infolge der losen Verbindung 28, 29 etwas heben, ohne das Gleitstück 1 1 zu verschieben, dagegen wird die Klemme jedesmal geöffnet, wenn der Stoffschieber sinkt und die Nadeln, die sich währenddessen wieder langsam gehoben haben, im Begriff stehen, rasch durch das Arbeitsstück zu stofsen. Die Maschine wird immer schneller getrieben und infolge, dessen der Hebel JV1 immer stärker gedreht, so dafs der Griff 97 successive so lange über die Schaltzähne wegschlüpft, bis er an den eingestellten Stift 98 anläuft. Sollte währenddessen eine Verlangsamung der Maschine irgendwie eintreten, so hindern die Zähne 237 den Griff am Zurücklaufen , so dafs die Stichlänge gewahrt bleibt. Schiebt der Stoffschieber, während die Maschine näht, eine dickere Stelle unter den Drückerfufs, so drückt dieser durch Welle B1 die Feder 226 kräftiger gegen Hebel A", und wenn beim Sinken des Stoffschiebers dann die Klemme geöffnet wird, giebt A" dem Druck nach, verschiebt das Gleistück 11 nach der Welle Y hin und führt gleichzeitig den Stift 28 wieder gegen das obere Ende des Schlitzes 29 der Stange 25 , welche vom Drückerfufs mitgenommen wurde, womit das Gleitstück 11, d. h. der neue längere Nadelhub festgestellt ist. Die Nadeln nähen mit diesem Hub, bis die dickere Stelle passirt ist. Dann sinkt der DrUckerfufs, drückt dabei den Stift 28 entsprechend nieder und zieht durch die Wellet1 das Gleitstück 11 entsprechend von Welle Y weg, womit der Nadelhub wieder vermindert wird. Bei gleichbleibender Dicke des Arbeitsstückes hält die Feder E ■ den Schlitz 29 beständig gegen Stift 28 gezogen, so dafs auch bei offener Klemme das Gleitstück 11 festgestellt bleibt.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Eine Strohhut - Nähmaschine, bei welcher der Hub der von unten durch das Arbeitsstück bewegten Nadeln durch die Dicke des ersteren dadurch regulirt wird, dafs durch die Drückerfufsbewegung eine in die zwischen Nadelexcenter und Nadelschlitten befindlichen Bewegungsmechanismen eingeschaltete Coulisse (11, 12) so verstellt wird, dafs die Excenterhubgröfse in vermehrtem oder vermindertem Mafse auf die Nadeln übertragen wird.
2. Bei der unter 1. gekennzeichneten Nähmaschine die Anordnung des Schleifenöffners (V) und des Schleifenüberwerfers (W) oberhalb der Arbeitsplatte an dem Drückerfufsarm X, so dafs deren Wirkung durch die Veränderung des Nadelhubes nicht beeinflufst wird und das Einfädeln der Nadeln unterhalb der Arbeitsplatte stattfinden kann, Fig. 2, 22 bis 24.
3. Bei der unter 1. gekennzeichneten Nähmaschine die Anordnung des Fadenaufnehmers (L]) derart, dafs derselbe unab-
hängig von der Lage des Drückerfufses wirken kann und zu diesem Zwecke von der Hauptwelle (D) mittels Curve G, Armes 86 und der oscillirenden Welle M1 bewegt wird, Fig. 3 und 7.
Bei der unter 1. gekennzeichneten Nähmaschine eine Einrichtung zur selbstthätigen Stichregulirung durch den Gang der Maschine, dadurch gekennzeichnet, dafs am Ende jeden Vorschubes die lebendige Kraft des Stoffschiebers dahin strebt, durch einen Hebel (wie 120) verstellend auf ein die Schubweite desselben bedingendes Excenter (M) zu wirken und gleichzeitig die Fadenspannvorrichtung (87,88) der neuen Schubweite entsprechend einzustellen.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen.
DENDAT45331D Strohhut - Nähmaschine mit selbstthätiger Regulirung des Nadelbubes und der Stichlänge Expired - Lifetime DE45331C (de)

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