DE45213C

DE45213C - Apparat zum Messen des Widerstandes bei der Auf- und Abwickelung von Spiralfedern

Info

Publication number: DE45213C
Application number: DENDAT45213D
Authority: DE
Original assignee: W. STAHL in Schramberg
Anticipated expiration: 1907-11-04

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 42: Instrumente.

Der auf beiliegender Zeichnung in Fig. 1 bis 6 dargestellte Apparat soll dazu dienen, um binnen kürzester Zeit die Kraft einer Spiralfeder messen zu können, und zwar sowohl in Bezug auf ihren Widerstand bei der Auf- als auch bei der Abwickelung.

Um diesen Zweck auf zuverlässige Weise zu erreichen, ist der dargestellte Apparat wie folgt eingerichtet:

A ist eine mit Füfsen versehene, in 2000 Grade eingetheilte Scheibe, an welcher sich am äufseren Umfang ein Führungsring b anschliefst, der in geeigneter Weise an A befestigt ist. In dieser durch den Ring gebildeten Nuth führt sich ein Mefssegment B, welches mittelst der Rollen α noch besonders in der Scheibe geführt ist. Das Mefssegment ist derartig mit Durchbrechungen D versehen, dafs die Gradeintheilung der Scheibe sichtbar wird und die an dem Mefssegment B angebrachten Zeiger auf die Gradeintheilung einspielen können. Auf dem Mefssegment ist ein kleines Böckchen angebracht, in welchem sich die Stellwelle d befindet, die mittelst Triebes e auf den Federhalter wirkt.. Letzterer ist mit einem von Druckfeder f beeinflufsten Klemmhebel E versehen, welcher dazu dient, das eine Ende der zu messenden Spirale aufzunehmen und festzuhalten. Der Federhalter ist verschiebbar angebracht, so dafs er der Mitte der Scheibe mehr oder weniger genähert werden kann, je nachdem dies durch die Gröfse der Spirale bedingt wird. Die Verstellung des Federhalters geschieht mittelst Handschräubchens g und Triebes e¹.

In der Mitte der Scheibe befindet sich eine Achse h, welche zur Aufnahme einer das andere Ende der Feder tragenden Muffe F dient und am unteren Theil mit zwei Normalfedern i und k in Verbindung gebracht ist. Aufserdem trägt Achse /: den Zeiger G, welcher in Ruhe stets Nullstellung zeigt. Die Normal- oder Mefsfedern i und k sind einander entgegengesetzt gerichtet und derartig ausgeglichen, dafs ihre Kräfte im Gleichgewicht stehen. Mit Hülfe der Federn i und k wird die Gröfse der zu messenden Kraft einer bestimmten Federsorte eingestellt, was mittelst der Stellschrauben J und K, die auch zum Ausgleichen der Kräfte der beiden Federn i und k dienen, bewirkt wird.

Die Mefsfedern i und k sind in ihrer Stärke gleich und gegenseitig stets im Gleichgewicht, während sie in ihrer Zusammenwirkung der zu messenden Feder den betreffenden Widerstand entgegensetzen; wird z. B. die Feder k auf Aufwickeln beansprucht, so findet ein Beanspruchen der Feder i auf Abwickeln statt. Die zu messende Feder M am oberen Theil der Achse h hat nur einen einmaligen Widerstand der Federn i oder k, je nachdem Aufoder Abwickelung stattfindet, zu überwinden.

Der Vorgang beim Messen der Feder auf eine bestimmte Kraft oder bei Bestimmung der Länge einer Feder für eine bestimmte Kraftwirkung ist folgende: Die zu messende Spirale wird mit ihrem inneren Ende mit der Muffe F verbunden und letztere auf die Achse h aufgesetzt. Das andere Ende der Spirale wird mittelst des Hebels E am Federhalter festgeklemmt. Hierauf wird das Mefssegment B

nach der einen oder anderen Richtung hin gedreht, und zwar so lange, bis der Zeiger G aus der Nullstellung zu weichen beginnt, d. h. bis durch die zu messende Spirale der mittelst der Vergleichsfedern i und k eingestellte Widerstand überschritten wird. Man findet dann durch die am Mefssegment angebrachten Zeiger, welchen Widerstand die zu messende Spirale leistet, und zwar sowohl in Bezug auf Ab- als Aufwickelung.

Sucht man eine Stelle der Spirale, an welcher eine bestimmte Wirkung auftreten soll, so klemmt man nicht das Ende derselben in den Klemmhebel E am Federhalter H, sondern diejenige Stelle, welche wesentlich mehr oder weniger vom Ende der Feder entfernt liegt. Man kann auf solche Weise die richtig treibende Länge der Spirale auf schnelle Weise ermitteln.

Damit Auf- wie Abwickelungswiderstand auf der Scheibe abgelesen werden kann, ist die Scheibe mit einer zweifachen und entgegengesetzten Gradeintheilung versehen, sowie auch die beiden Zeiger I und m am Mefssegment angebracht sind.

Claims

Patent-Anspruch:

Apparat zum Vergleichen von Elasticitätswiderständen von Uhrfedern, gekennzeichnet durch eine drehbare Achse h, welche an ihrem unteren Theil einander entgegengesetzt gerichtete , stets im Gleichgewicht befindliche Mefsfedern i und k trägt und mit der Federhaltemuffe und dem Zeiger G versehen ist, und eine Theilscheibe A mit einem im Ring b und Nuth α geführten Mefssegment B, das mit Böckchen L und dem durch Hebel E zu schliefsenden Federhalter H ausgerüstet ist, so dafs die zu messende Feder mit ihrem einen Ende am Mefssegment, mit dem anderen an Achse h befestigt und durch Verstellung beider Theile B und h gegen einander die Gröfse des Widerstandes bei der Ab- und Aufwickelung abgelesen werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen