DE451814C

DE451814C - Sicherheitseinrichtung fuer Wechselstrom-Repulsionsmotoren

Info

Publication number: DE451814C
Application number: DEA47319D
Authority: DE
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1926-03-23
Filing date: 1926-03-23
Publication date: 1927-11-04

Description

Sicherheitseinrichtung für Wechselstrom-Repulsionsmotoren. Wechselstrom - Repulsionsmotoren werden durch die Verschiebung der Kollektorbürsten reguliert. Sie dürfen jedoch im altgemeinen durch Verschiebung der Bürsten in diejenige Stellung, in der das Motordrehmoment verschwindet (in folgendem kurz als Nullstellung der Bürsten bezeichnet), nicht stillgesetzt werden, ohne daß gleichzeitig oder sehr bald der Ständer stromlos gemacht wird. Denn im Stillstande des noch mit der Stromquelle verbundenen Motors können sich in den von den Bürsten kurzgeschlossenen Windungen des Ankers Ströme erheblicher Stärke ausbilden, durch die in kurzer Zeit eine unzulässige Erwärmung gewisser Teile des Motors entsteht.
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsanordnung, welche dann in Tätigkeit tritt, wenn der Motor eingeschaltet ist, die Bürsten aber sich längere Zeit ganz in der Null istellung oder sehr nahe dabei befinden und daher der Motor entweder überhaupt nicht oder mit einer ebenfalls noch gefährlichen, sehnniedrigen Drehzahl läuft. - Benutzt wird dazu die den Repulsionsmotoren bei verschiedenen Betriebszuständen eigentümliche Spannungsverteilung auf den Kollektorumfang. Trägt man diejenige Spannung, die zwischen zwei von der Achse der Bürsten gleich weit nach rechts und links liegenden Punkten des Kollektors herrscht (unter Achse der Bürsten ist bei Motoren mit nur einem Bürstensatz die Verbindungslinie der positiven und negativen Bürste in ihrer jeweiligen. Lage, bei Motoren mit doppeltem Bürstensatz .die Verbindungslinie der Mitte des Abstandes zwischen den beiden positiven Bürsten mit der Mitte des Abstandes zwischen den beiden negativen Bürsten zu verstehen), abhängig von der Drehzahl des Motors auf, so ,erhält man Kurven, die bei Leerlauf ungefähr .dem Verlauf der Kurve i der Abbildung, bei voller Belastung der Kurve z entsprechen.
Bringt man nun erfindungsgemäß an dem Motor zwei Hilfsbürsten an, die mit den beweglichen Hauptbürsten derartig verbunden sind, daß ihre Stellung stets den eben .g:enannten Bedingungen entspricht, d. h. daß zwischen ihnen Spannungen entsprechend den dargestellten Kurven herrschen, und verbindet diese Hilfsbürsten mit einem geeigneten Relais, das auf eine Spannung gemäß der Linie 3 der Abbildung abgestimmt ist, so spricht das Relais an, wenn der Motor in dem dargestelten Beispiel mit einer geringeren Drehzahl läuft, als dem Punkt zc bei Leerlauf und dem Punkt b bei voller Belastung entspricht. Bei teilweiser Belastung :des Motors ergeben sich naturgemäß Werte, die zwischen a und b liegen.
Durch passende Wahl der Spannung, auf die das Relais anspricht, läßt sich leicht erreichen, daß das Ansprechen praktisch in allen denjenigen Fällen erfolgt, in denen der Motor gefährdet ist. Das Relais kann in bekannter Weise zur Abschaltung des Motors, zur Betätigungeines Signals usw. benutzt werden. Da bei dem betriebsmäßigen Anlauf des Motors diejenige Spannung, auf die das Relais anspricht, stets für kurze Zeit überschritten wird, ,so muß das Relais mit einer Zeitverzögerung ansprechen, die etwas größer ist als die normale Anlaufzeit des Motors, um .ein unerwünschtes Ansprechen. bei jedem Anlauf des Motors zu. verhindern. Natürlich muß andererseits die Zeitverzögerung des Relais noch in solchen Grenzen bleiben, daß es zum Ansprechen kommt, bevor eine Gefährdung des Motors eintritt. Besonders zweckmäßig ist :ein Relais mit spannungsabhängiger Zeitverzögerung.
Da, wie der Verlauf der Kurven in der Abbildung zeigt, die Spannung zwischen den beiden Hilfsbürsten mit zunehmender Drehzahl des Motors zunächst abnimmt, nach überschreitung der synchronen Drehzahl des Motors aber wieder bis zu hohen Werten ansteigt, so hat die Anordnung auch noch den Vorteil, daß sie bei sehr hohen Drehzahlen anspricht, bei denen sonst ebenfalls eine Gefährdung des Motors eintritt. Sie kann daher erfindungsgemäß auch gleichzeitig als Schutz gegen das sogenannte Durchgehen des Motors dienen.
Bei Motoren, welche zwei .gegeneinander nicht verschiebbare Bürstenansätze besitzen, d. h. zwei Bürstensätze, die dauernd um die gleichen Winkel gegen die Achs:enlage :der Bürsten nach rechts und links verschoben sind, die also selbst die oben für die Hilfsbürsten aufgestellten Bedingungen :erfüllen, kann erfindungsgemäß das Relais an diese die Arbeitsströme führenden Bürsten angeschlossen werden, so daß die Hilfsbürsten in Wegfall kommen.

Claims

PATENT AN5P12ÜCFIE: i. Sicherheitseinrichtung für Wechselstrom-Repulsionsmotoren, gekennzeichnet durch ein für Au slöseverzögerung eingerichtetes Maadmalspannungsrelais, welches an zwei gegen die jeweilige Achse der Hauptbürsten nach beiden Sieiten der .einen Hauptbürste um den gleichen Winkel verschobene 'Hilfsbürsten angeschlossen und auf eine Spannung abgestimmt ist, iclie :etwas unterhalb derjenigen Spannung liegt, die zwischen den Hilfsbürsten beim Einschalten des ruhenden Motors und gleichzeitiger Nullstellung der Hauptbürsten herrscht. z. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet @dureh die Verwendung eines Relais mit spannungsabhängiger Auslöseverzögerung. 3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch i und a, angewendet für Motoren mit zwei gegeneinander nicht verschiebbaren Bürstensätzen, dadurch gekennzeichnet, daß das Relais - anstatt an besondere Hilfsbürsten - an die beiden .die Arbeitsströme des Läufers führenden Bürstensätze angeschlossen ist.