DE45158C - Presse für Heu, Stroh u. dergl - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE S8: Pressen.

Die vorliegende Presse soll dadurch, dafs sie leicht zerlegbar construirt ist und ein geringes Gewicht besitzt, leicht transportfähig werden und sich infolge dessen z. B. besonders für militärische Zwecke eignen. Auch ist bei der dargestellten Construction darauf Bedacht genommen, dafs die Ballen in einer Gröfse bezw. von solchem Gewicht hergestellt werden, dafs ein leichter Transport derselben durch ι bis 2 Mann ermöglicht wird.

Die Fig. 1 bis 3 der beiliegenden Zeichnung zeigen eine solche Presse mit Mantelkasten, Fig. 4 zeigt den Hebelmechanismus zum Niederdrücken des Prefsdeckels in gröfserem Mafsstabe und in Fig. 5 ist eine Modification zur Darstellung gebracht, bei welcher der Mantelkasten in Wegfall kommt.

Auf eine aus Holzbalken oder Winkeleisenschienen bestehende Bas'is ist der weitgefugte Bretterboden α und ein Rahmen b aus Winkeleisen aufgelegt und auf dem mittleren Balken dieser Basis sind leicht lösbar und senkrecht zwei Pfosten c c befestigt, in deren Aufsenseiten je eine Zahnstange d eingelassen ist. Diese Pfosten c c werden allseitig von Bretterwänden ee'e²e^s umgeben, welche auf der Basis zwischen Bretterboden und Winkeleisenrahmen eingeschoben und in der Mitte durch Haken k k, sowie oben durch Klemmen i i in geeigneter Weise zusammengehalten werden und den sogenannten Mantelkasten bilden.

Der Prefsdeckel f,- welcher ebenfalls aus weitgefugten Brettern hergestellt ist, führt sich zwischen den Pfosten c c und ist oben mit zwei Schienen g g versehen, welche an ihren Enden zu Haken umgebogen sind. In diese Haken wird der zum Niederdrücken des Deckels f dienende Hebelmechanismus eingelegt. Um in den Seitenwänden e² und e^s Raum für die Schienen g g beim Auf- und Abgleiten des Deckels zu schaffen, sind in denselben die Ausschnitte h h vorgesehen.

Der Hebelmechanismus besteht aus folgenden Theilen : Die auf der Achse sitzenden Arme / / halten die Klinke m drehbar zwischen sich; aufserdem ist an den Armen I I bei χ der lange Hebelarm ο drehbar angeschlossen und mit der Klinke m, welche in die Zahnstange d eingreift, durch die Stange η gelenkig verbunden. In der Mitte auf der Achse r sitzt 'dann noch die Sperrklinke ρ, die mit einem Ring q versehen ist, welcher über den vorderen Theil der Klinke m hinweggelegt wird, wenn die Sperrklinke ρ durch Niederbewegen des Hebelarmes ο aufser Eingriff mit der Zahnstange d gebracht werden soll, Fig. 4.

Die Wirkungsweise der Presse ist folgende: Zunächst werden in die Fugen des Bodens die zum Zusammenbinden des fertiggeprefsten Ballens nöthigen Drähte öder Schnüre eingelegt; dann wird, nachdem der Hebelmechanismus und der Deckel f abgenommen sind, der durch die Wände e e^l e² e³ gebildete Kasten z. B. mit Heu gefüllt. Hierauf wird der Deckel f wieder, aufgesetzt, der Hebelmechanismus wird mit seiner Achse r in die Haken zu beiden Seiten der Schienen g g eingelegt, die Klinken m und ρ werden in Eingriff mit den Zahnstangen d d gebracht, und nun wird durch entsprechendes Auf- und Niederbewegen der Hebelarme ο ο der Deckel f nach und nach so weit niederbewegt, bis das Heu das

gewünschte Volumen einnimmt. Die zuerst in die Fugen des Bodens eingelegten Drähte oder Schnüre werden darauf durch die Fugen des Prefsdeckels hindurch um den Ballen herumgezogen und mit einander fest verbunden. Um den Deckel^ behufs Herausnahme des fertigen Ballens abheben zu können, müssen zunächst die Sperrklinken ρ aus den Zahnstangen entfernt werden. Dies geschieht, wie bereits erwähnt, dadurch, dafs man die Klinke m auslöst, den Ring q über dieselbe hängt, die Klinke m dann wieder einlegt und nun durch Ausübung eines Druckes den Deckel f noch ein wenig nach abwärts bewegt, worauf die Sperrklinke ρ aus der Zahnstange entfernt werden kann. Jetzt kann der Hebelmechanismus sowie auch der Deckel abgenommen und der fertige Ballen nach oben aus der Presse herausbefördert werden. Hierauf beginnt die beschriebene Manipulation von neuem.

Es ist ersichtlich, dafs die vorliegende Presse infolge der beschriebenen Construction leicht und rasch in ihre einzelnen Haupttheile zerlegt und für den Transport geeignet gemacht werden kann, denn hierzu ist nur nöthig, den Hebelmechanismus und den Deckel abzunehmen, nach Lösen der Haken k die den Kasten bildenden Seitenwände aus dem Winkeleisenrahmen herauszuziehen, sowie die Verbindung der mit Zahnstange versehenen Pfosten mit der Basis aufzuheben.

Die in Fig. 5 dargestellte Presse hat insofern eine Vereinfachung erfahren, als der Mantelkasten weggelassen ist und die mit den Zahnstangen versehenen verticalen Pfosten mittelst Gelenke s drehbar und leicht lösbar an die Basis angeschlossen sind. Um die Pfosten c c in ihrer verticalen Stellung zu sichern, sind mit denselben Arme 11 drehbar verbunden, welche in die auf der Basis befestigten gezahnten Platten u u entsprechend eingestellt werden können. Im übrigen ist die Construction und Wirkungsweise dieselbe, wie mit Bezug auf die Fig. 1 bis 4 bereits beschrieben wurde.

Wenn die in Fig. 5 dargestellte Presse in transportfähigen Zustand versetzt werden soll, so hat man nur nöthig, den Hebelmechanismus, der hier nicht gezeichnet ist, sowie den Prefsdeckel abzunehmen und die Bolzen aus den Gelenken Ji zu entfernen, worauf auch die mit den Zahnstangen dd versehenen Pfosten c c aufser Verbindung mit der Basis gebracht werden können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine zur Herstellung von Ballen aus Heu, Stroh u. dergl. dienende, mit oder ohne Mantelkasten e e¹ e¹ e³ zu benutzende Presse, welche dadurch leicht transportabel gemacht ist, dafs auf einer Basis zwei mit Zahnstangen d versehene Pfosten c vertical und leicht lösbar befestigt sind, zwischen denen behufs Ausübung der nöthigen Pressung ein Deckel f mit zwei an den Enden hakenförmig umgebogenen Schienen g von einem in diese Umbiegungen einzulegenden und mit den Zahnstangen in Eingriff zu bringenden Hebelmechanismus, Fig. 4, nach abwärts bewegt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.