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Regelung des Arbeitsdrucks an Werkzeug-, insonderbeit Gesteins- oder
Glas-Bohrmaschinen. Die Regelung dies Arbeitsdruckes an Werkzeugmaschinen durch
mechanisch vom Arbeitsvorschub bewirkte Belastungsänderungen ist bekannt. Von den
bekannten Einrichtulgen dieser Art unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand dadurch,
daB zur stufenweisen Verminderung dies Arbeitsdruckes und demzufolge .der Vorschubgeschwindigkeit
an Glas-oder Gesteinsplatten-Bohrmaschinen insonderheit mit Rücksicht auf den Abstand
der Bohrerspitze von dien Austrittswand der Werkstückplatte bei Unterteilung des
den Vorschub bewirkenden, Werkstück und Werkzeug aneinanderpressenden Gesamtgewichtes
in mit Abständen auf dien Werkzeugspindel vierteilte Einzelgewichte die mit der
Spindel wandernden Einzelgewichte durch ortsfeste Anschläge in allmählich gegenüber
dien Einz!elgewiehtsabstande, wie an sich bekannt, zunehmendem Abstande nacheinander
beim Arbeitsvorschub von ihren Drucklagern abheben.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand m einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen Abb. i und 2 die Bohrerspindel einer Bohrmaschine mit Regelung
dies Axbeitsä'ruckes, Abb. 3 eine Bohrmaschine anderer Ausführungsform in Seitenansicht
bzw. Schnitt, Abb. q. und 5 verschiedene Stellungen des Bohrers und des Werkstücks
während der Arbeit.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. i und 2 sind vier Arbeitsdruckstufen,
also vier Vorschubgeschwindigkeiten, vorgesehen, deren Einwirkung auf die Bohrerspindel
beschränkt ist. Die mit Gewinde versehene Bobrerspindel 18 trägt vier Muttern 19,
und auf j eder dieser Muttern ruht ein Ringgewicht 2o lose auf. UmfaBt wird die
Bahrerspindel 18 von vier Brillen 21, deren Brillenöffnungen 22 wohl die Muttern
i9, aber nicht die Ringgewichte 2o durchtreten lassen, und welche mittels Muttern
24 an einem senkrecht am Maschinengestell befestigten Schraubenbolzen z3 verstellbar
angebracht sind.
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Bei der Abwärtsbewegung der ursprüng, , ]ich unter der Einwirkung
sämtliehier Gewichte 2o und des Eigengewichtes stehenden B@dhrerspindel i 8` legt
sich zunächst das oberste Gewicht 20 auf die oberste Brille 2 i,. und das gesamte
Gewicht der Bohrerspindel wird um diesen Gewichtsteil vermindert. Bei der weiteren
Abwärtsbewegung der Bohrerspindel i 8 legt sich sodann das zweitoberste Gewicht
2o (Abb. 2) auf die zweitoberste Brille 21, so. da.B die Biohrerspindel auch von
diesem Gewicht entlasten wird. Danach: erfolgt die Entlastung der Bohrerspindel
in derselben Weise von dem drittobersten bzw. zweituntersten und dem untersten Gewicht.
Die Entlastung der Bohrerspxtze geht also schrittweise vor sich. Es wäre natürlich
ohne weiteres möglich, noch eine fünfte Stufe hinzuzufügen, so, z. B. durch, die
unter dem Druck eines (geringsten) Gewichtes bewegliche Anordnung dies Werkstücktisches
bzw. die vier Gewichtswirkungen der Werkzeugspindel um eine oder mehrere zu vermindern.
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Die Zeiten, zu welchen die einzelnen Entlastungen erfolgen sollen,
lassen sich durch Verstellung der Muttern i9 bzw. 2¢ der Bohrerspindel 18 bzw. der
Brillen 2 i beliebig regeln. Anstatt gleich schwerer Giewichte können auch verschieden
schwere Gewichte verwendet werden, um noch weitere Änderungen in der Be- und Entlastung
der Bohrerspindel zu ermöglichen.
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Anstatt mehrerer Vorschubstufien für den Bohrer kann natürlich, wie
bisher üblich, auch eine einzige vorgesehen werden, wenn diese der geringsten zulässigen
Vorschubgeschwindigkeit entspricht. Dann dauert allerdings die Bohrarbeit erheblich
länger.
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Die den Bohrer 7 aufinehrn@ende Spindel i ist bei der Ausführungsform
der Abb. 3 bis 5 in üblicher Weise unter Einschaltung eines Futters 2 im Maschinengestell
3 drehbar und verschiebbar gelagert und wird vermittels einer Riemenscheibe q. von
iTgendieiner Kraftquelle zweckentsprechender Art angetrieben. Der Vorschub der Bohrerspindel
i .erfolgt
durch einen im. Maschinengestell 3 drehbar gelagerten
Hebel 5, der auf das obere Ende der Bohrerspindel i einwirkt und am freien Ende
ein Laufgewicht 6 besitzt. Oberhalb der Riemenscheibe q. trägt die Bohrerspindel
i einen Stellring B.
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Der Arbeitstisch 9 ist nicht ortsfest gelagert, sondern ebenfalls.
senkrecht verschilebbar und steht unter der Einwirkung eines im Maschinengestell
3 drehbar gelagerten und am freien Endre mit einem Laufgewicht i o versehenen zweiarmigen
Hebels i i. Die Hubbegrenzung des Arbeitstisches 9 ist einstellbar mittels zweier
Stellringe 12, 13. Befestigt wird das Werkstück 14 auf dem Arbeitstische unter Einschaltung
von elastischen Ringstücken 15, 16 durch federnde Bügel 17 o. dgl.
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Das Gewicht 6 auf dem Hebel 5 wird derart bemessen und eingestellt,
daß der erzeugte Druck dem größten Arbeitsdruck entspricht, wie er vor dien Durchtritt
der B,ohrerspitzt durch die untere Platte zulässig ist. Die Einstellung des Laufgewichtes
i o auf dem unteren Hebel i i erfolgt derart, daß der Arbeitstisch unter einem aufwärts
gerichteten Druck von geringerer Größe steht, wie er nach dem Durchtritt möglich
ist. Da der auf die Bohrers!pindel i wirkende, durch das obere Gewicht 6 erzeugte
Arbeitsdruck größer ist als der auf den Arbeitstisch 9 wirkende, wird der Arbeitstisch
9 mitsamt dem Werkstück 14 unter der Einwirkung des oberen Gewichtshebels 5 so weit
nach unten verschoben, bis sein oberer Stellring 12 sich auf das Maschinengestell.
3 auflegt; das untere Gewicht io wirkt dann nur entlastend für den Stellring 12
ohne Einfiuß auf den tatsächlichen Arbeitsdruck, der allein vom Gewicht 6 bestimmt
wird, abgesehen vom Eigengewicht der Spindel i.
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Das Bohren erfolgt zunächst mit einer dem Druck dies Gewichtshebels
5, 6 entsprechenden Vorschubgeschwindigkeit. Der Stellring 8 der Bohrerspindel i
ist vorher derart eingestellt worden, daß er sich auf die Riemens@cheibe q. auflegt,
also der Vorschub und Arbeitsdruck des Bohrers eingestellt wixd, sobald die Bohrerspitze
die untere Fläche des Werkstücks 1 ¢ (Abb. 3 und q.) erreicht. In diesem Augenblick
dier Entlastung des Werkstücktisches von der Wirkung dies Gewichts 6 setzt der alleinige
Arbeitsdruck und Vorschub dies Arbeitstisches 9 unter Einwirkung des unteren Gewichtshebels
i i ein.
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Der untere Gewichtshebel i i hebt damit das Werkstück 14 mit einem
geringeren Druck und dementsprechend einer geringeren Vorschubgeschwindigkeit als
vorher an. Die Vorschubgesc'hwindigkeit des Bohrers wird also auf das erforderliche
Maß verringert, sobald der obenerwähnte kritische Moment eintritt. Dadurch ist :ein
Ausbrechen von Glassplittern auf der Unterseite des. Werkstückes, ausgleschaltet.
Der Vorschub des Arbeitstisches 9 ist beendet, sobald sich der untere Stellring
13 gegen das Maschinengestell 3 legt. Dieser Stellring ist vorher derart eingestellt,
daß das gebohrte Loch dann die gewünschte Größe hat.
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Die Maschine gemäß Abb. i kann auch verwendet werden zum Aufreihen
von Löchern u. dgl., wenn ein großer Hub der Arbeitsspindel erforderlich ist.