DE449028C

DE449028C - Entlastetes Ventil

Info

Publication number: DE449028C
Application number: DEW72639D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-05-23
Filing date: 1926-05-23
Publication date: 1927-09-02

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein entlastetes Ventil mit Gegendruckkammer, Haupt- und Hilfsventil. Auf der Ventilspindel ist ein Anschlag angeordnet, der die Verbindung zwischen dem Druckmitteleinlaß und der Gegendruckkammer regelt und die Spinde! unter Umständen mit dem Hauptventil kuppelt.

Nach der Erfindung wird an Stelle einer achsialen, ringförmigen, von der Ventilspindel durchsetzten Verengung in dem Verbindungskanal zwischen Einlaß und Gegendruckkammer, die von dem Anschlag auf der Ventilspindel gedrosselt wird, mindestens eine seitlich zur Achse der Ventilspindel angeordnete Verengung vorgesehen..

Durch diese Einrichtung ward erstens die bei achsialer Anordnung erforderliche ziemlich genaue Bearbeitung der Verengung selbst, der \^entilspindel und des Anschlags entbehrlieh und zweitens bietet sie die Möglichkeit, die bei der achsialen Anordnung nötige Zwischenkammer fortfallen zu lassen, das Hauptventil also wesentlich zu vereinfachen.

Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes darge- stellt.

Abb. ι ist ein Achsialschnitt durch ein Ventil mit,

Abb. 2 ein Achsialschnitt durch ein Ventil ohne Zwischenkammer.

Die allgemeine Anordnung ist bei beiden Ausführungsformen dieselbe. Im Ventilgehäuse ι ist eine Buchse 2 angebracht, in der ein am oberen Rand des Hauptventils 3 ausgebildeter Kolben σ gleitet. Im Boden des Hauptventils ist unter dem Sitz des Hilfsventils 4 eine Öffnung 6 angebracht. Der Raum über dem Kolben α und die Höhlung des Hauptventils bilden die Gegendruckkammer 5, aus der das Druckmittel in die Ableitung 19 entweicht, wenn das Hilfsventil geöffnet wird. Die Spindel 10 des Hilfsventils4 ist durch eine Stopfbuchse im Deckel des Gehäuses 1 nach außen geführt.

Das Druckmittel tritt durch einen Einlaß 13 in das Gehäuse 1 ein und gelangt durch

Schlitzes in der Buchse2 zu Leitungen 12, die als hohle Bolzen in speichenartige Rippen des Hauptventils eingesetzt sind und bei der Ausführungsform nach Abb. 1 in eine Zwischenkammer 9 des Hauptventils münden. Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 fällt die Zwischenkammer 9 aus, und die Bolzen leiten das Druckmittel unmittelbar in die Gegendruckkammer 5.

Das Ventil hat zwei Drosselvorrichtungen. Die erste ist ein Anschlag 31 oder 42 auf der Ventilspindel 10, die zweite, die bei beiden Ausführungsformen dieselbe ist, besteht aus den von oben nach unten spitz zurufenden Schlitzen 8 und einem engen Spalt 17 zwischen der Außenfläche des Hauptventils 3 und der Innenfläche der Buchse 2, der zwischen dem Einlaß 13 und dem Sitz 7 des Hauptventils angeordnet ist. Die zweite Drosselvorrichtung verhindert eine Aufwärtsbeschleunigung des Hauptventils, indem sie das dem Ventilsitz 7 zuströmende Druckmittel so stark drosselt, daß es das Hauptventil nicht heftig nach oben schleudert. In der Zwischenkammer 9 (Abb. 1) arbeitet unter ziemlich dichtem Abschluß ein kolbenförmiger Anschlag 31 auf der Spindel 10, der mindestens eine seitlich von der Spindel liegende Durchbrechung 32 hat. Das untere Ende der Ventilspindel geht, ebenfalls mit ziemlich dichtem Abschluß, durch eine Platte 11 am Boden der Zwischenkammer 9. Über dem Kolben 31 ist in der Decke der Kammer 9 eine Platte 20 mit seitlichen Durchlassen 18 angeordnet, die die Widerlagerfläche für den Kolben 31 bildet. j

Wenn das Hilfsventil geschlossen ist, füllt das Druckmittel aus dem Einlaß 13 die Hohlbolzen 12, die Zwischenkammer 9 und die Gegendruckkammer 5 aus, der es durch die Durchbrechung oder die Durchbrechungen 32 im Kolben 31 und die Durchlässe 18 neben der Widerlagerfläche 20 zufließt.

Wird das Hilfsventil 4 geöffnet, strömt das Druckmittel durch die Öffnung 6 unter seinem Sitz ab und in die Leitung 19, während frisches Druckmittel aus 13 über 12, g, 32 und 18 nachzieht. Dieser Weg wird von dem Augenblick an zunehmend gedrosselt, in dem der Abstand zwischen 31 und 20 kleiner wird als ein Viertel des Durchmessers der Durchbrechung oder Durchbrechungen 32. Ist der Eröffnungswiderstand des Hauptventiis 3 sehr groß, kommt es zum mechanischen Eingriff des Kolbens 31 an der Fläche 20, wobei die Durchbrechungen 32 vollständig abgeschlossen werden. Der Druckmittelzufluß zur Gegendruckkammer 5 beginnt aber sofort wieder, wenn das Hauptventil sich schneller bewegt als die Spindel 10. Mit zunehmender Entfernung zwischen 20 und 31 nimmt der Durchfluß zu, und die Geschwindigkeit des Hauptventils wird sofort wieder auf die Geschwindigkeit der Spindel verringert. Das Hauptventil kann also nicht gegen den Anschlagkolben 31 hämmern.

Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 fehlt die Zwischenkammer 9, und das Druckmittel aus den hohlen Bolzen 12 tritt durch öffnungen 40 in der Unterseite der Bolzen in die Gegendruckkammer 5 unmittelbar aus. Die Bolzen sind an den inneren Stirnenden geschlossen und mit einer ebenen Fläche 41 versehen. In diese Fläche münden die Löcher 40, und gleichzeitig dient die Fläche dem Anschlag 42 auf der Spindel 10 als Widerlager. Der Anschlag 42 drosselt das aus den Öffnungen 40 ausströmende Druckmittel zunehmend und sperrt es völlig ab, wenn der Anschlag der Fläche 41 anliegt.

Claims

Patentansprüche:

1. Entlastetes Ventil mit Gegendruckkammer, Haupt- und Hilfsventil und einem Anschlag auf der Ventilspindel, der die Spindel mit dem Hauptventil kuppelt, dadurch gekennzeichnet, daß in den Verbindungskanal zwischen Druckmitteleinlaß (13) und Gagendruckkammer (5) mindestens eine Verengung (32, 40) seitlich von der Ventilspindel (10) eingefügt ist, die durch Relativbewegung zwischen einem Anschlag (31, 42) auf der Ventilspindel und einer Widerlagerfläche (20, 41) am Hauptventil gedrosselt wird.

2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (31) kolbenartig in eine Zwischenkammec (9) des Hauptventils eingesetzt und mit min- i°° destens einer Durchbrechung (32) versehen ist.

3. Ventil nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch mindestens zwei Durchbrechungen von verschiedener Lichtweite im KoI-ben (31).

4. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlbolzen (12) für die Druckmittelzuleitung zur Gegendruckkammer (5) als Widerlager (41) für den Anschlag (42) der Hilfsventilspindel (10) ausgebildet und mit vom Anschlag zu drosselnden Austrittsöffnungen (40) versehen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.