-
Verfahren zur Darstellung von Entwicklerfarbstoffen. Zum Aufbau von
Entwicklerfarbstoffen sind m - Aminophenylmethylpyrazolon und m-Aminopheny lpyrazoloncarbonsäure
vielfach verwendet worden. Zu den ersten einschlägigen Vertretern zählen die in
den Schweizer Patenten 544r8 bis 54425 geschützten Disazofarbstoffe aus einem Molekül
Tetrazodialphyl und je einem Molekül einer Alphylo-oxycarbonsäure und eines m-Aminophenylpyrazolons.
Diese Farbstoffe konnten sich jedoch in der Technik wegen ihrer Schwerlöslichkeit
nicht erfolgreich einführen. Es ist nun gelungen, durch Verwendung von Sulfoaniin0alpliyIpyrazolonen
zu leichtlöslichen, auch in der Apparatefärberei verwendbaren Entwicklerfarbstoffen
zu gelangen. Besonders wertvoll haben sich als Komponenten die Sulfoaminotolylpyrazolone
erwiesen, welche durch Kondensation der 6-Nitro-2-tolylhydrazin-4-sulfosäure mit
Oxalessigester oder Acetessigester und nachfolgender Reduktion erhältlich sind und
der allgemeinen Formel
entsprechen, wobei R entweder CH,, oder COOH bedeutet. Während die Disazofarbstoffe
aus p-Diaminen mit 2 Molekülen dieser r-2'-Methyl-3'-amäno-5'-sulfoplienyipyrazolone
ohne technischen Wert sind, erhält man durch Vereini-= gung des Zwischenproduktes
aus einem i@Iolekül Tetrazodialphyl und einem Molekül einer Alphyl-o-oxycarbonsäure
mit einem Molekül eines r-2'-1Iethy1-3'-aniino-5'-sulfophenylpy razolons sowie durch
Weiterkupplung der Zwischenprodukte aus einem Molekül Tetrazodialphyl und einem
Molekül eines r-2'-JIe-. thyl-3'-amino-5'-sulfophenylpyrazolons mit einem Molekül
einer anderen Azokomponentc, wie z. B. Amine, Phenole, Aminophenolsulfosäuren, o-Oxycarbonsäuren,
Aminophenol-und -naplitholäther, \aphthylaminsulfosäuren, Aininonaphtholsulfos.iuren,
Aminophenyl-r-2-naplithimidazol-5-oxy - 7 - sulfosäure, Aminobenzoyl-2-amino-5-naphthol
- 7 - sulfosäure, sowie den Monoazofarbstoffen der Formel
oder
wertvolle substantive Farbstoffe, die, auf die Faser dianotiert und mit ß-\aplitliol
entwikkelt, licht-- und waschechte, von Orange bis
Dunkelbraun variierende
Töne liefern, welche sich mit Hydrosulfit rein weiß ätzen lassen.
-
Die direkten Färbungen können außerdem auch durch Nachbehandeln mit
p-\ itrodiazo= Benzol sowie mit Formaldehyd waschecht fixiert werden.
-
Beispiel i.
-
r 8,4 Teile Benzidin werden in bekannter Weise tetrazotiert und mit
15,5 Teilen o-Kresotinsäure zum Zwischenprodukt vereinigt. Sobald unveränderte Tetrazov
erbindung nicht mehr nachweisbar ist, wird mit der schwach soclaalkalischen Lösung
von 28,3 Teilen r-2'-1Iethyl-3'-amino-5'-stilfophenyl-3-methyl-5-pyrazolon weitergekuppelt.
Beim Aufwärnien von So' geht der Farbstoff in Lösung und wird auf Zusatz von Salz
als gelbbraunes Harz ausgeschieden, das beim Erkalten fest wird und getrocknet ein
gelbbraunes, in Wasser leichtlösliches Pulver darstellt. Die Kombination zu diesem
Farbstoff kann auch in umgekehrter Reihenfolge vorgenommen werden, indem man zuerst
mit dem Aminopy razolon ein Zwischenprodukt herstellt und dieses in natronalkalischer
Lösung mit der o-Kresotinsäure weiterkuppelt.
-
Der Farbstoff färbt Baumwolle gelborange. Die dianotierten Färbungen
lassen sich mit in-Toluylendiamin in ein Orange mit etwas bräunlichem, mit ß-\7aphthol
in ein Orange mit etwas rötlichem Ton entwickeln. Die entwickelten Färbungen sind
gut waschecht.
-
' Beispiele. Zu der Tetrazolösung aus 2r,2 Teilen Tolidin läßt man
bei 5 ° in dünnem Strahl am Rührwert: die genau neutral gestellte Lösung von
31,3 Teilen r-2'-1Iethyl-3'-aniino-5'-sulfophenyl - 5 - pyrazolon - 3 - carbonsäure
als Bi-:iatritimsalz zufließen. Das bräunlichorange Zwischenprodukt bleibt zum Teil
in Lösung. Sobald eine angesäuerte Probe kein unverändertes Tetrazoditolyl mehr
nachweisen läßt, wird mit der Lösung von zo Teilen Socla alkalisch gestellt und
die schwach natron-@tlkalisch reagierende Lösung von 23,9 Teilen 2-Aniino-8-oxynaphthalin-6-sulfosäure
zugerd ien.
-
Der hierbei entstehende, in bekannterWeise isolierte Farbstoff färbt
Baumwolle sehr licbt2cht violettbraun. Durch Diazotieren und Entwickeln mit ß-\aplithol
werden ohne ne#anenswerte Änderung der Nuance Fürbunren von vorzüglicher Wasch-
und Lichtechtheit erhalten.
-
Beispiel 3.
-
Das Zwischenprodukt aus r8,4 Teilen tetr-;tzotierteln Bellziclin
Und 31,3 Teilen i-2'-llethyl - 3' - ainino - 5' - sulfophenyl-5-pyrazolon-3-carbonsäure,
erhalten entsprechend dein Beispiel 2, wird mit 2o Teilen Soda und der soclaalkalischen
Lösung des llotioazofarbstofes versetzt, welcher aus 18,8 Teilen dianotierter p-Phenylendiaminsulfosäure
und 12,3, Teilen m-Toluylendiamin dargestellt worden war. Das Zwischenprodukt geht
mit brauner Farbe in Lösung. Der hierbei entstehende Trisazofarbstof erzeugt auf
Baumwolle ein lebhaftes rötliches Braun, das beim Entwickeln mit ß-\Taphthol den
Farbton ändert, aber gut waschecht fixiert wird.
-
Wird in diesem Beispiel zur Weiterkupplung der stellungsisomere Monoazofarbstofc
verwendet, welcher durch Kombination der dianotierten p-\Titranilin-o-sulfosäure
mit m-Toluylendiamin undnachfolgendeReduktion mit Schwefelnatron erhältlich ist,
so entsteht ein Trisazofarbstoff, der in direkter Färbung auf Baumwolle ebenfalls
rötlichbraune Töne erzeugt; diese schlagen aber beim Entwickeln mit ß-Naphthol in
Schokoladebraun um.
-
Beispiel.. 24,4 Teile Dianisidin werden in bekannter Weise tetrazotiert
und mit 14,5 Teilen Salicylsäure vereinigt. Sobald alle Tetrazoverbindung verschwunden
ist, wird mit einer schwach alkalischen Lösung von 28,3 Teilen r-2'-llethyl-3'-amino-5'-
sulfophenyl - 5 - pyrazolon-3-carlionsätire weitergekuppelt. Nach einigen Stunden
wird auf 5o° erwärmt und der Farbstoff mit Salz vollständig abgeschieden. Er stellt
ein braunes Pulver dar und färbt ungeheizte Baumwolle braunrot. Durch Entwicklung
mit ß-Naphthol wird die -Färbung ohne \uancenänderung waschecht fixiert. , Beispiel
r8,4 Teile Bcnzidin werden in bekannter Weise tetrazotiert und mit einer alkalischen
Lösung von 28,3 Teilen r - -@ - liethvl-3'-ainino-5'- ätilfoplienyl-3-inethyl-5-pyrazolon
vereinigt und, sobald kein unverändertes Tetrazoclipbenvlmelir nach-\veisl)arist,miteiner
alkalischen Lösung von 35,8 Teilen ni Aniinolienzovl-2-aIliino-5-naplitliol-;-sulfosiiiire
weitergekoppelt. 'Nach einigen Stunden wird auf ;o° aufgewiirnit und der Farbstoff
finit Salz abgeschieden. Er stellt ein braunschwarzes Pulver clar und f:irbt un`ebeizte
Baumwolle in violettroten Tönen, die durch Entwicklung mit ß-Naphthol auf der Faser
in ein bräunliches Violett von guter Waschechtheit übergehen.
-
Beispiel (i.
-
Das Zt@-isclleill)i-oilttl:t aus 2r, 2 Teilen tetrttzotierteln 'rolidiii
und 3t,3 Teilen r-2'-\Ic-
tli-,-l - ;' - ainino - 3' - ;tilfopliem-i-5-1>yrazolon- |
3-c;u-lmn;iitire wird miteinernatronalkalischen |
Lösung von 1-Pheny1-3-niethvl-5-pyrazolon |
vereinigt. Nach einigen Stunden wird auf |
5o° erwärmt und der Farbstoff ausgesalzen. |
Er stellt ein rotbraunes Pulver dar, (las un- |
gebeizte Baumwolle in roten Tönen anfärbt. |
Durch Entwiclcltnig mit f)-\aphthol auf der |
Faser wird der Farbstoff ohne wesentliche |
Nuancen:inderung waschecht fixiert. |