DE44692C - Schutz- und Stellvorrichtung an Haspeln für Walzwerke - Google Patents

Schutz- und Stellvorrichtung an Haspeln für Walzwerke

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DE44692C
DE44692C DENDAT44692D DE44692DA DE44692C DE 44692 C DE44692 C DE 44692C DE NDAT44692 D DENDAT44692 D DE NDAT44692D DE 44692D A DE44692D A DE 44692DA DE 44692 C DE44692 C DE 44692C
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DE
Germany
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wire
reel
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housing
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DENDAT44692D
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English (en)
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F. H. DANIELS in Worcester, Massachusetts, V. St. A., Grove Street Works, Grove Street
Publication of DE44692C publication Critical patent/DE44692C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21CMANUFACTURE OF METAL SHEETS, WIRE, RODS, TUBES OR PROFILES, OTHERWISE THAN BY ROLLING; AUXILIARY OPERATIONS USED IN CONNECTION WITH METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL
    • B21C47/00Winding-up, coiling or winding-off metal wire, metal band or other flexible metal material characterised by features relevant to metal processing only
    • B21C47/02Winding-up or coiling
    • B21C47/10Winding-up or coiling by means of a moving guide
    • B21C47/14Winding-up or coiling by means of a moving guide by means of a rotating guide, e.g. laying the material around a stationary reel or drum
    • B21C47/143Winding-up or coiling by means of a moving guide by means of a rotating guide, e.g. laying the material around a stationary reel or drum the guide being a tube

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Coiling Of Filamentary Materials In General (AREA)

Description

KAISERLICHES
||fpl| PATENTAMT
Diese Erfindung betrifft die Construction und Betriebsweise von Apparaten zum selbstthätigen Aufspulen von heifsem Draht zu Spulen, nachdem derselbe die Walzenstrafse verlassen hat, und betrifft Mechanismen zum gleichzeitigen Abschneiden und Ablenken von Drahtstücken und Zuführen derselben in bestimmten Längen auf die verschiedenen Spulen. Die wesentlichen Einrichtungen des Apparates
; sind folgende:
ι. Die Drahtspulvorrichtung, bei welcher der Draht um einen festen mittleren Träger, der in einem Gehäuse untergebracht ist, mittelst ; eines Läufers oder eines Abgabeöhres gewickelt wird, das aufserhalb des Umfanges des Körpers oder Trägers liegt und eine Kreisbewegung concentrisch mit dem mittleren Träger und Gehäuse ausführt. Von dieser Haspelvorrichtung kann die fertige Spule bequem durch Oeffnen desjenigen Endes des Gehäuses abgenommen werden, welches demjenigen gegenüberliegt, an welchem der Draht eintritt.
2. Der Spulenbehälter, welcher eine bewegliche Kopfplatte hat, die geschlossen werden kann, um die Drahtspule einzuschliefsen, während sie aufgehaspelt wird; nach Oeffnen der Platte kann der aufgewickelte Draht von der Spule bequem abgenommen werden.
3. Ein rotirender Leiter dient dazu, den ,Draht nach dem Umfang der Spule zu führen; dieser Leiter ist mit einer offenen Seite versehen , um die Entfernung etwa gerissener Drahtstücke u. s. w. zu erleichtern.
4. Mittel zur Erleichterung des Abtrennens des Drahtes in jeder Lage, während er continuirlich von der Walzenstrafse nach vorn geführt wird, und gleichzeitig Vorrichtungen zum Ablenken des dem Schnitt folgenden Drahtendes in eine andere Führung, als welche das abgeschnittene Drahtstück verfolgt hat, um die einzelnen Drahtstücke auf getrennte Spulen aufzuwickeln.
5. Die Spule mit einem centralen Körper, um welchen der Draht durch ein rotirendes Abgabeöhr gewickelt wird, welches einen Plantsch hat, über welchen der Draht nach dem centralen Körper geleitet wird, wodurch das vollkommene Abziehen des hinteren Endes des Drahtes aus der Führung bewirkt und gesichert wird.
6. Die Vorrichtung zum Feststellen des mittleren Körpers, um seine Drehung während des Aufspulens zu verhindern.
7. Ein Gehäuse, welches den mittleren Spulenkörper umgiebt; dieses Gehäuse ist mit einem Raum zur Einführung der Abgabezangen versehen.
8. Die Vorrichtung zur bequemen Controle und Bewegung der Kopfplatten, der Spulen zum Oeffnen und Schliefsen der Spulenkä'sten.
Nach dieser Erfindung wird der Haspel mit einem umlaufenden Kopf ausgestattet, der mit dem Ende der Achse verbunden ist, welche zweckmäfsig eine horizontale Lage erhält und in passenden Lagern läuft, während der umlaufende Kopf durch Rollen getragen wird, so dafs das Ganze mit der erforderlichen Geschwindigkeit frei rotiren kann. Auf der Achse ist ein passendes Getriebe vorgesehen, um die rotirende Bewegung zu veranlassen, und es sind Kupplungsvorrichtungen vorhanden, welche dieses Getriebe in und aufser Thätigkeit setzen.
Von dem Kopf tritt in Verlängerung der Achse eine Spindel vor, auf welcher ein kreisrunder Körper oder eine Randplatte vorgesehen ist, die Stifte oder Finger enthalt, auf welche der Draht aufgewickelt wird. Dieser Korper ist an der einen Seite belastet, während die andere Seite leicht gemacht ist, so dafs der Körper durch sein Eigengewicht in fester Lage verbleibt, während der Haspelkopf um: läuft. Um den Körper herum ist ein rundes Gehäuse vorgesehen, welches an dem Gestell befestigt ist und sich nicht dreht.
An dem Ende des Gehäuses, gegenüber dem umlaufenden Kopf, ist ein beweglicher Kopf angebracht, welcher auf geeigneten Führungen montirt ist, um das Ende des Gehäuses zu schliefsen. Dieser bewegliche Kopf, ist mit Bewegungsmechanismen verbunden, -wodurch er in die Lage zum Oeffnen oder Schliefsen des Endraumes des Haspels gebracht werden kann. Die Achse des Haspels ist an dem vorderen Ende hohl, und diese Höhlung wendet sich nach einer Seite und steht mit einem diagonal angeordneten Leiter in Verbindung, welcher von der Achse nach einem Abgabeöhr von geeigneter Form führt, das um den Umfang des Randes oder der Flantschplatte des mittleren Haspelkörpers läuft und dazu dient, den Draht in entsprechender Weise abzulenken, um die Spulen zu bilden.
Ein passendes Triebwerk und eine Kupplung mit vorderer und hinterer Reibfläche für den Eingriff mit dem Triebwerk und mit einem festen Rande versehen, ist mit der Haspelachse verbunden, um die Drehung der Achse und des Kopfes auszuführen, wenn die Reibxingsflächen mit dem Trieb gekuppelt sind, und um die Drehung abzustellen, wenn ein Eingriff mit dem festen Rande stattfindet; ein hydraulischer Cylinder und Kolben wird zweckmäfsig mit dem die Kupplung bewegenden Hebel verbunden, um die Reibungsflächen in oder aufser Eingriff mit einander zu bringen.
Zwei oder mehrere Haspeln werden zweckmäfsig angewendet, um den Draht von einer einzigen continuirlichen Walzenstrafse aufzunehmen; hiermit sind dann Abschneide- und Ablenkvorrichtungen in Verbindung gebracht, wodurch einzelne Drahtstücke selbsttätig den verschiedenen Haspelvorrichtungen durch Führungsrohre zugeführt werden, welche von der Ablenkvorrichtung zu den vorderen Enden der hohlen Haspelachsen führen. Verbindungsrohre sind angeordnet, um die hydraulischen Cylinder mit Druck zu versehen, welche die Kupplungen und die Verschlufsplatten bewegen; diese Rohre haben geeignete Ventile, die bequem zugänglich angebracht sind, so dafs ein Arbeiter den Mechanismus überwachen und die Ventile nach Mafsgabe des Arbeitsfortschrittes einstellen kann. Der Draht läuft in den Raum im Innern des Haspelgehäuses und wird um den mittleren, nicht umlaufenden Körper durch das Abgabeöhr gewickelt, welches um diesen Körper herumläuft; ist die Spule hergestellt, so wird die Kopfplatte entfernt, wodurch das Ende des Haspelgehäuses freigelegt wird und die_ Spule mittelst Zangen u. s. w. bequem herausgenommen werden kann.
Auf den Zeichnungen ist:
Fig. ι der Grundrifs eines Apparates nach vorliegender Erfindung; einzelne Theile sind der deutlichen Darstellung der inneren Theile wegen im Horizontalschnitt gezeichnet;
Fig. 2 ein Horizontalschnitt, welcher das Triebwerk für den Ablenkmechanismus darstellt;
Fig. 3 eine Endansicht der Haspeln; die eine Kopfplatte ist in geöffneter, die andere in geschlossener Lage dargestellt;
Fig. 4 ein verticaler Längsschnitt durch den Haspel (bei dieser Darstellung ist der ablenkende Messermechanismus fortgelassen);
Fig. 5 ein Längsschnitt in gröfserem Mafsstabe durch den umlaufenden Leiter, das Abgabeöhr und einen Theil der Haspelwelle;
Fig. 6 eine Endansicht des Abgabeöhrs;
Fig. 7 ein Horizontalschnitt durch dasselbe.
Fig. 8, 9 und io sind Schnittdarstellungen von Formen des umlaufenden Leiters.
Fig. ι ι ist ein Horizontalschnitt durch den ablenkenden Messermechanismus;
Fig. ι 2 ein verticaler Querschnitt davon;
Fig. 13 eine Detaildarstellung des bewegenden Sperrwerkes;
Fig. 14 eine Oberansicht der ablenkenden Messer ohne Gehäuse.
Fig. 15 und 16 sind Schnitte, modificirte Formen von Ablenkern in zwei adjustirbaren Lagern darstellend.
A ist die Fertigwalze der Walzenstrafse, welche - als continuirlich wirkende Vorrichtung zur Erzeugung von Draht oder dergl. WaIzproduct gedacht wird. B sind Führungsrohre, welche zu den bezüglichen Haspeln D von dem Ablenk- und Trennmechanismus C führen, der neben der Austrittsführung / liegt, durch welche der Draht geht, sobald er aus den Walzen A heraustritt. Die Haspeln D, von welchen ein Paar dargestellt ist, werden zweckmäfsig so angeordnet, dafs ihre Achsen horizontal und dafs sie mit den Walzen in einer Ebene liegen, obwohl dies für die zuverlässige Arbeit des Apparates nicht gerade Bedingung ist. Die Haspeln sind von ähnlicher Construction und bestehen aus einer umlaufenden Achse D1, welche eine Kopfplatte oder eine Art Schwungrad D- trägt, der äufsere Rand durch eine Anzahl Antifrictionsrollen d getragen und geführt wird, welche auf dem tragenden Rahmen E montirt sind, während die Achse D' in geeigneten Lagern e läuft und einen losen Trieb G, der seitlich mit
einem Reibungsrande versehen ist, sowie eine der Länge nach bewegliche Kupplungsmuffe H trägt, die mit Reibungsrand oder Flächen h und /ί' versehen ist, um bezw. mit dem Reibungsrande des Triebes G und mit einem festen Reibungsrande c1 in Eingriff zu treten, welcher an dem Gestell oder Kasten c befestigt ist. Die Kupplungsmuffe wird auf der Haspelachse durch einen Kerb oder einen Splint angebracht, um eine Drehung auszuführen, wenn die Reibungsflächc mit dem Trieb G in Contact gebracht ist, und um als Bremse zum Anhalten des Haspels zu wirken., wenn die Reibungsfläche /i' mit der festen Reibungsfläche e in Berührung ist.
Das vordere Ende der Achse ist hohl oder röhrenförmig gestellt, und hinter dem Trieb G neigt sich die Aushöhlung nach einer Seite und J verwendet sich mit einem diagonal angeordneten j Leiter F, welcher nach einem Abgabeöhr oder j Flügel f führt, welcher durch den Rand der Platte D~ hindurchtritt und in demselben befestigt ist. Von dem Kopf D-, in Verlängerung der Achse nach vorn ragend, ist eine : Spindel / vorgesehen, von welcher der mittlere Körper D3 des Haspels getragen wird. Derselbe kann sich frei auf der Welle / drehen und besteht aus einer runden Platte oder einem ringförmigen Rand r, welcher eine Anzahl hervortretender Stifte oder Finger S hat, die auf derselben in einem Kreise angeordnet sind, oder der einen Vorsprung mit einer kreisrunden Fläche tragt, auf welcher der Draht durch die Drehung des Abgabeöhres f abgegeben wird. Dieses Oehr läutt uni den Umfang der runden Platte herum und giebt den Draht hinter seinem Umfangsrande ab, wodurch jede Möglichkeit, dafs der Draht zwischen der Kopfplatte und dem nicht rotirenden Körper sich festklemmen kann, ausgeschlossen wird. Durch diese Einrichtung wird auch das Herausziehen des Endes des Drahtes aus der Führung und das Aufwickeln desselben auf den Haspel gesichert, nachdem er von den Fertigwalzen der Walzenstrafse keinen Antrieb mehr nach vorn erhält. Der Ansatz oder die Welle, auf welcher der mittlere Körper steckt, wird zweckmäfsig an dem äufsercn Ende mit einem Kopf hergestellt und wird mit der Haspclachse durch einen Stift oder Keil / in Verbindung gehalten, welcher durch die Theile u. s. w. hindurchgeht. Dieser mittlere Körper ist an seiner unteren Seite massiv hergestellt oder mit einem Gegengewicht versehen, so dafs der Körper eine feste Lage einnimmt bezw. durch die tiefe Lage seines Schwerpunktes die Drehung nicht mitmacht.
Der mittlere Körper wird in erforderlicher Entfernung von einem äufseren cylindrischen Schutzgehäuse D4 umgeben, um einen ringförmigen Raum für die Drahtspule zu schaffen; die Länge dieses Gehäuses correspondirt mit der Länge der die Spule aufnehmenden Stifte S, und. das Gehäuse wird zweckmäfsig nicht drehbar und mit dem Traggestell E u. s. w. fest verbunden eingerichtet. Das Gehäuse £)4 wird zweckmäfsig ein wenig konisch oder gegen den Haspclkopf jD1 zu nach innen geneigt gemacht, während der Kreis von Fingern oder der Rand S des mittleren Körpers zweckmäfsig nach der anderen Richtung geneigt ist. Diese Theile können jedoch erforderlichenfalls auch cylindrisch sein; die konische Form erleichtert aber das Abziehen der Drahtspulen. K ist die abnehmbare Kopf- oder Verschlufsplatte zum Versehliefsen des äufsercn Endes des äufseren Haspelgehäuses. Die Platte ist nach der Darstellung auf Führungen Kx vertical beweglich und kann in eine Kammer unter dem Fufsboden, auf dem der Haspelapparat steht, treten. Die vordere Fläche der Verschlufsplatte pafst genau gegen das Gehäuse D4 und gegen die Enden der Stifte S des mittleren Körpers D3. Letzterer ist mit einem Ansatz J verschen, welcher in eine Nuth j in der Schiebeplatte tritt; hierdurch wird eine Drehung des Körpers bei geschlossener Platte verhindert.
Der obere Theil der Nuth j ist breit und nach unten geneigt, so dafs der Ansatz J in eine centrale Lage gebracht wird, wenn der Körper inwendig nach der einen Seite gedreht wird, wenn die Schiebeplatte sich der Lage, in welcher sie das Gehäuse abschliefst, nähert.
L ist eine hydraulische Hebevorrichtung, bestehend aus einem Cylinder und Kolben zum Oeffnen und Schliefsen der Schiebeplatte. Dieser Mechanismus wird am besten so angeordnet, dafs die Kolbenstange L1 direct ohne Zwischenvorrichtungen auf die Platte wirkt. Die Erfindung soll natürlich nicht auf die dargestellte und beschriebene Bewegungsvorrichtung beschränkt werden, ebensowenig wie es durchaus nothwendig ist, die Schiebeplatte nach unten versinken zu lassen.
Der Leiter F wird"' am besten mit einer Oeffnung O längs einer Seite hergestellt; durch diese Oeffnung können alle etwa vorhandenen zerrissenen Drahtstücke u. s. w. entfernt werden. Die Form dieses Leiters mit einer offenen Seite ist in den Fig. 8, 9 und 10 dargestellt. Der Leiter kann erforderlichenfalls auch röhrenförmig oder als offener Trog oder in anderer gleichwertiger Gestalt hergestellt werden. Er wird durch Platten F1 F2 in Stellung gehalten, die an der Achse und der Haspelkopfplatte befestigt sind, Fig. 5, 6 und 7.
Das Abgabeöhr/ wird zweckmäfsig getrennt von dem Leiter F hergestellt und aus zwei Theilen gebildet; es ist aus Hartgufs hergestellt, um entsprechend widerstandsfähig zu sein. Es wird auf dem Umfangsrande des Haspelkopfes durch die abnehmbare Platte F]
gehalten, welche eine Erweiterung oder einen Flantsch umschliefst, der an den Oehrstücken hergestellt ist. Die. Platte Fi ist mit dem Rande durch Einlassen in eine Aussparung verbunden, in welcher sie durch Schrauben f-, Fig. 6 und 7, gehalten wird. Der Trieb G der Haspelachse steht mit einem Trieb G1 auf einer Triebwelle G2 in Eingriff, welche beiden Haspeln gemein ist; die Welle wird durch einen Riemen und Scheiben MM1 von der Walzwerktriebwelle N, oder von einer anderen Kraftquelle aus angetrieben.
H1 ist der hydraulische Cylinder und Kolben in Verbindung mit dem bewegenden Arm H'1 der Kupplung H, wodurch die Kupplung bewegt wird, um den Haspel anzulassen oder abzustellen. /13 und / sind Rohrverbindungen, um Druckwasser den hydraulischen Cylindern H[ und L zuzuführen. Diese Rohre haben Ventile V.
Bei dem Mechanismus C, um die Drahtlüngen den bezüglichen Spulen zuzuführen, werden zweckmäfsig vereinte Schneide- und Ablenkplatten oder Köpfe 5 angewendet, welche Vorrichtungen haben, um gleichzeitig den Draht abzuschneiden und das Ende derart abzulenken, dafs es in eine andere Führung geleitet wird, ohne die Zuführung zu unterbrechen. Dieser Mechanismus ist construirt und mit dem Walzwerk, wie aus Fig. 1 und 2 und 11 bis 13 ersichtlich, verbunden. Zwei rotirende Scheiben oder Messerblütter 5 liegen in einem Gehäuse 2 und stecken auf parallelen Wellen 6, welche sich mit den Messern gemeinsam drehen; die Austrittsöffnung b von den Fertigwalzen A ist. so angeordnet, dafs sie den Draht centrisch zwischen die Köpfe 5 leitet, wahrend auf der anderen Seite der Köpfe eine Doppelführung vorgesehen ist, welche eine mittlere Spitze bl hat, zu deren beiden Seiten je ein Kanal vorgesehen ist. welcher bezüglich mit dem Führungsrohr B in Verbindung steht, das zu je einem Haspel führt. Die Köpfe 5 sind je mit einem Schneidezahn oder einer Spitze 7 versehen und haben bei 8 eine Ausbauchung; sie sind so gegen einander angeordnet, dafs .der Zahn oder ausgebauchte Theil der einzelnen Scheiben der Bahn der Drahtstangc abwechselnd nahekommt. Diese beiden Schneid-, köpfe werden intermittirend bewegt, und zwar um eine halbe Umdrehung bei jeder Bewegung; sie halten in solcher Lage, dafs die Ausbauchung oder die Ablenkfläche des einen Kopfes den Draht in denjenigen Raum oder Kanal führt, welcher dem gegenüberliegt, gegen welchen sie eventuell durch den anderen Kopf abgelenkt worden war. So sind in Fig. 11 die Messerköpfe in der einen Lage dargestellt, wobei der durch strichpunktirte Linien angedeutete Draht nach links abgelenkt ist, während in Fig. 14 die Lage der Köpfe eine derartige ist, dafs nach einer halben Drehung derselben die Ablenkung nach der rechten Führung erfolgt. Bei der Drehung des Kopfes trifft der Schneidezahn 7, sobald er die Mittebene der Achsen passirt hat, gegen den anderen Kopf und schneidet den Draht ab; unmittelbar darauf drückt die Ausbauchung des Kopfes den Draht nach der anderen Seite der Ablenkspitze b1, so dafs er in den anderen Führungskanal übergeht. Das Abschneiden und Ablenken erfolgt, ohne dafs die continuirliche Vorwärtsbewegung des aus den Walzen vortretenden Drahtes unterbrochen wird. Die Schneide- und Ablenkköpfe sind oben und unten eingeschlossen, so dafs der Draht zwischen sie gelangen mufs; die theilweise Drehung der Köpfe mufs hinreichend schnell sein, so dafs die Umfangsgeschwindigkeit mit der Geschwindigkeit, mit welcher der Draht aus der Führung b tritt, ziemlich übereinstimmt. Der Abschneidemechanismus wird bei dem vorliegenden Beispiel durch eine Welle 9 angetrieben, welche mit einer der Messerachsen 6 durch Triebe 10 verbunden ist. Auf dieser Welle ist ein Sperrrad ι ι und ein loser schwingender Arm 12 angebracht, der eine auf eine Klinke 1 3 drückende Feder trägt. Die Klinke tritt mit den Sperrzähnen bei der Vorwärtsbewegung in Eingriff und geht über dieselben bei der Rückwärtsbewegung des Armes fort. Ein Glied 14 verbindet den Arm mit einem Hebel 15, der für den den Apparat Bedienenden bequem gelegen ist. Der Hebel 15 ist zweckmäfsig mit einem Anschlag oder mit Anschlägen 16 versehen, um seine Bewegung zu begrenzen. Ein Sperrrad 17 mit den Aussparungen 18 ist auf der Welle 9 angeordnet, und diese Aussparungen treten mit dem federnden Schnepper 19, der an dem Gestell oder einem anderen festen Theil befestigt ist, in Eingriff, um die Bewegung der Welle und der dadurch bewegten Theile anzuhalten, wenn die Schneide- und Ablenkköpfe 5 in ihren für die Verrichtung ihrer Arbeit bezüglichen Lagen sind. An dem Hebel 15 ist eine federnde Klinke 20 befestigt, welche über einen Haken des Schneppers 19 greift und ihn aus der Aussparung am Rade 17 zurückzieht, wenn der Hebel 15 zurückbewegt wird. Giebt man den Hebel und damit den Schnepper 19 rechtzeitig frei, damit er in die nächste Aussparung des Rades 17 kommt, so werden die Messerköpfe um einen Schritt bei einer einzigen Bewegung des Hebels 1 5 bewegt. Um den Abschneide- und Ablenkmechanismus zu bethätigen, braucht danach der Arbeiter nur den Hebel 15 in die punktirt angedeutete Lage 15a, Fig. 2, zurückzuziehen; diese Bewegung wird durch die Sperr- und Zahnräder übertragen und bewirkt die halbe Drehung der Abschneider, so dafs der Draht abgeschnitten
und von einer Führung nach der anderen geleitet wird.
Kommt der Schneidezahn 7 mit dem aus der Walze tretenden Draht in Berührung, so nimmt dieser durch das ihm innewohnende Bcwcgungsmoment die Messer mit einer Geschwindigkeit nach vorwärts mit, welche gleich der Geschwindigkeit des Drahtes ist, und beiwirkt das Abschneiden und Ablenken des Drahtes ohne Anwendung einer anderen Kraft. Dies tritt ein, selbst wenn die an dem Hebel 1 5 ausgeübte Kraft nur ausreichend ist, die Schneidezähne gegen den Draht zu bringen, da die Freigabe des Sperrrades oder weil die . Zähne des Sperrrades 11 unter der Wirkung der Klinke 13 nach vorn "gleiten, eine Vorwärtsdrehung der Messer und des Triebwerkes vor der Bewegung des Sperrarmes gestatten. Aus diesem Grunde kann der Mechanismus zum Schneiden und Ablenken sowohl von starken Stangen, wie sie aus der Walzenstrafse kommen, wie von dünnem Draht dienen; bei dem gröfseren Walzproduct wird die Kraft zur Bethätigung des Abschneiders also hauptsächlich von dem Bewegungsmoment des Productes und nicht von dem Kraftaufwande des Arbeiters an dem Hebel entnommen. Natürlich kann bei schwachem Draht die zum Abschneiden und Ablenken erforderliche Kraft durch den Arbeiter auch mit dem Handhebel ausgeübt werden.
In den Fig. 15 und 16 ist eine modificirte Form der Abschneide- und Ablenkköpfe und ihrer Gehäuse dargestellt. Abschneider dieser Form können für starke Stangen benutzt und in der beschriebenen Weise angetrieben werden. Die Bewegungsvorrichtung für die Abschneider kann eventuell mit der Triebwelle ■ des Walzwerkes oder des Haspelmechanismus verbunden, also mechanisch anstatt von Hand angetrieben werden.
Die Platte 21 über den Messerköpfen 5 wird zweckmäfsig durch eine Stange 22 und einen Keil in Stellung gehalten, so dafs, wenn die Führungen versperrt sein sollten, der Deckel abgerissen wird, ohne dafs der andere Mechanismus Schaden nimmt.
Bei dem Betriebe des Aufspulapparates geht die Dralnstange, sobald sie aus den Walzen A tritt, zwischen die Abschneide- und Ablenkköpfe 5 und durch eines der Führungsrohre B in die hohle Achse des Haspels und von dort durch den an der Seite offenen Leiter F nach dem Abgabeöhr/, wodurch sie nach dereinen Seite abgelenkt und durch die Drehung des Kopfes um den mittleren KörperZ)3 gewickelt wird. Die Drehungsgeschwindigkeit der Kopfplatte D und der Walzen der Strafse ist dabei so bemessen, dafs der Draht etwa mit derselben Geschwindigkeit aufgewickelt wird, mit welcher er aus den Walzen A tritt.
Wird der Draht aus einer schweren Barre oder von solcher Länge hergestellt, dafs er abgeschnitten und in bestimmten Längen aufgewickelt werden mufs, so zieht der Arbeiter, wenn eine ausreichende Menge auf einen der Haspeln aufgewickelt ist, den Hebel 15 zurück und bringt dadurch den Abschneide- und Ablenkmechanismus in Thätigkeit, welcher den Draht abschneidet und das folgende Stück nach einem zweiten Haspel führt. Darauf wird der erste Haspel eventuell angehalten, indem man die Kupplung H umlegt und die Platte R zum Oeffnen des Endes des Gehäuses herabläfst, um das Innere des Spulenbehälters zugänglich zu machen. Der Arbeiter fafst dann die Spule mittelst Zangen urid zieht sie aus dem mittleren Körper des Haspels heraus. Ein Schlitz oder Raum η ist in dem äufseren Gehäuse vorgesehen, um die Zangen zum Heben der Spule bequem einführen zu können. Die Entfernung der Spule von dem ersten Haspel wird bewirkt, während der zweite gefüllt wird, und umgekehrt. Nach Entfernung der Spule wird die Platte wieder gehoben-, um das Gehäuse zu schliefsen, worauf der Haspel zur Aufnahme einer anderen Drahtwickelung wieder in Gang gesetzt werden kann. Infolge dieser Einrichtung können Drahtstangen von jeder Lange gewalzt und für die Handhabung bequeme Längen abgetrennt und zu besonderen Spulen aufgespult werden.
Die vereinten Abschneide - und Ablenkköpfe 5 können zum Abschneiden und Ablenken von Draht, Stangen und ähnlichen Walzproducten angewendet werden, und zwar auch in Verbindung mit Mechanismen anderer als der dargestellten Construction zur Aufnahme und zum Aufspulen derselben; ebenso kann der behandelte Haspelmechanismus in Verbindung mit jeder anderen bekannten Vorrichtung zum Ablenken verbunden werden, wo der Draht zum Aufspulen nicht in einzelne Stücke getheilt werden braucht.
Erforderlichenfalls können die Haspeln mit ihren Achslinien strahlenförmig von der Spitze by der Ablenkvorrichtung ausgehend angeordnet werden, anstatt parallel zu einander zu sein; man vermeidet dadurch das Biegen des Führungsrohres B an der Verbindungsstelle mit der Haspelachse.
Es kann auch der Flügel oder der umlaufende Kopf D- mit dem Abgabeöhr f in continuirlicher Bewegung bleiben, während die Spule von D3 abgenommen wird, da dieser Körper D3 infolge seiner Belastung auf einer Seite in der gegebenen festen Stellung verbleibt, gleichgültig, ob der Kopf in Bewegung ist oder nicht. Dies ist aber ein Llmstand von grofser Wichtigkeit in Fällen, wo die Walzcnstrafse mit grofser Geschwindigkeit betrieben wird, oder wenn kurze Stücke Draht u. s. w.
gewalzt werden, da der Zeitverlust vermieden wird, welcher durch das Anhalten und Wiederanlassen des umlaufenden Kopfes veranlafst wird, und eine Geschwindigkeit aufrecht erhalten bleibt, welche stets ausreicht, um den Draht so schnell aufzuspulen, wie er aus den Walzen tritt. Als Modification kann die Verschlufsplatte, anstatt sich am Ende des Behälters Z)4 quer verschieben zu lassen, in Scharnieren beweglich sein, um den Behälter zwecks Entnahme der Spule öffnen zu können; in diesem Falle kann eventuell der mittlere Körper oder der die Spule aufnehmende Fingerkreis auf der Verschlufsplatte angebracht werden.

Claims (1)

  1. P ate nt-Anspruch:
    Bei einem Drahthaspelwerk die Anordnung des durch die bewegliche Platte K verschliefsbaren Haspelgehäuses D4 zum Schütze des auf den nicht beweglichen Haspeltheil S aufgewickelten Drahtes, der durch den mit der Kopfplatte D2 umlaufenden Leiter F zugeführt wird, wobei durch die Kupplung H ein Aus- und Einrücken der bewegten Theile des Haspels herbeigeführt und durch die Messerblätter 5, 5 ein Abschneiden und Umstellen der DrahtstUcke auf einen anderen Haspel veranlafst wird, wenn der erste gefüllt ist.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT44692D Schutz- und Stellvorrichtung an Haspeln für Walzwerke Expired - Lifetime DE44692C (de)

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Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE955855C (de) * 1954-03-05 1957-01-10 Morgan Construction Co Drahthaspel mit axialer Kuehlluftzufuehrung
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DE1077172B (de) * 1957-12-20 1960-03-10 Demag Ag Vorrichtung zum Einfuehren stabfoermigen Walzgutes in mehrere nebeneinander angeordnete Fuehrungsbahnen
DE1115682B (de) * 1960-05-10 1961-10-26 Schloemann Ag Drehkorbhaspel mit Luftkuehlung
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DE1294321B (de) * 1966-02-17 1969-05-08 Schloemann Ag Haspelanlage fuer Warmwalzdraht

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