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Entfaltungsvorrichtung für Fallschirme mittels federnder Ringe. Die
Erfindung betrifft eine Entfaltungsvorrichtung für Fallschirme, die ein sicheres
Öffnen des Fallschirms beim Ablassen bewirken soll. Es sind schon federnde Entfaltungseinrichtungen
bekannt, die aus einem Kranz von gelenkig miteinander verbundenen Gliedern bestehen,
die sich in der Ebene des von ihnen gebildeten Rings scherenartig oder sternartig
zusammenlegen lassen und durch an den Gelenken angebrachte oder diese bildende Federn
in der Ringebene gespreizt werden. Ebenso sind sektorartige Federn bekannt, die
bei zusammengelegtem Fallschirm zu einem engen Ring zusammengebogen sind und in
Ösen am Fallschirm lose liegen, so daß sie, wenn der Fallschirm aus seiner Hülle
herausgezogen wird, sich radial spreizen und aus einem Teil der Ösen herausgleiten.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Federeinrichtung aus einem völlig
in sich geschlossenen, ungeteilten Federring besteht, der bei zusammengefaltetem
Fallschirm in die Form einer 8 gebogen bzw. geschränkt wird. Ein solcher Ring wind
bestrebt sein, die ihm aufgezwungene Schränkung wieder aufzuheben, d. h.
die beiden gegeneinander um i8o° verdrehten Schleifenteile .in die Ringform zurückzuführen.
Es wird also, wenn der ihn festhaltende Deckel des Fallschirmbehälters geöffnet
wird, zuerst die -gegenüber der Normallage des Ringes um i8o° verdrehte Schleifenhälfte
eine Drehung ausführen, wobei sie sich senkrecht zur Ringebene stellt und dabei
den Ring aus dem Behälter herausstoßen. Erst wenn die Schleife die senkrechte Stellung
überschritten hat, wird die Spreizung in radialer Richtung erfolgen, die aber nicht
mehr zu einem Festklemmen des Federrings im Fallschirm-Behälter führen kann, weil
dieser schon außerhalb liegt.
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Die Federvorrichtung wird also ein sicheres Entfalten des Fallschirms
bewirken. Eine besonders wichtige Ausführungsform besteht aus zwei federnden Ringen,
die in
zueinander senkrechten Ebenen angeordnet sind, die einander
auf einem beiden Ringen gemeinschaftlichen Durchmesser schneiden, wobei die federnden
Ringe, z. B. durch Annähen auf der Innenseite der Fallschirmbespannung, befestigt
sind. Der eine der beiden Ringe verläuft in einem gewissen Abstand von der Kuppel
des Fallschirms um dessen ganze Bespannung und wird in seiner konzentrischen Lage
durch die Nahtstiche festgehalten. Der andere Ring dagegen ist nur mit seiner oberen
Hälfte an der Kuppel des Fallschirms befestigt, während der untere Teil dieses Ringes
frei bleibt. Der zuletzt genannte Ring wird zweckmäßig mit einer Bespannung von
Seide oder anderem M_ aterial versehen, so daß er eine glatte Wand bildet, an der
sich die Bespannung und die Schnüre des Fallschirms nicht verfangen können.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in beispielsweiser
Ausführungsform dargestellt.
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Abb. i ist eine Seitenansicht der Federvorrichtung, die im vorliegenden
Fall aus zwei Federringen besteht, wobei die Fallschirmbespannung strichpunktiert
angegeben ist.
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Abb. 2 ist eine schematische Ansicht eines Fallschirms mit zwei Ringen,
welche durch Annähen an der Fallschirmbespannung befestigt sind.
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Abb. 3.und 4 sind Teilansichten der Federringe und zeigen diese in
teilweise und vollständig zusammengelegtem Zustand.
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Abb. s ist ein gegen Abb. z um go° verdrehter Schnitt durch den oberen
Teil des Fallschirms.
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Die beiden Federringe a und b bestehen aus Stahl oder anderem federnden
Material und sind bei c bzw. c' unter einem rechten Winkel miteinander verbunden,
z. B. durch Umwickeln mit Draht oder- durch Anbringung von Metallhülsen oder in
sonst beliebiger Weise. Die beiden Ringe können natürlich auch aus einem einzigen
zusammenhängenden Draht bestehen. Der Ring a ist .in wagrechter Ebene im oberen
Teil des Fallschirms an dessen Bespannung d angenäht, während der Ring b nur mit
seinem oberen Teil am oberen Ende des Fallschirms befestigt, mit seinem unteren
Teil dagegen frei aufgehängt ist. Der Ring b ist außerdem mit einer Bespannung e
versehen, so daß er eine glatte Wand bildet, um zu verhindern, daß die Fallschirmbespannung
oder die Schnüre und Leinen des Fallschirms sich in dem Ring verfangen. Wenn man
an den einander gegenüberliegenden Verbindungsstellen der beiden Ringe einen leichten
Druck und eine drehende Bewegung ausübt, so kann jeder der beiden Ringe in die Form
einer 8 gebogen werden, wie in Abb. 3 und 4 gezeigt ist. Die vier so gebildeten
Schleifen liegen dann flach in dem zusammengefalteten Fallschirm, wobei sie jedoch
,diese Form nur beibehalten, solange sie festgehalten werden. Sie nehmen dagegen
beim Loslassen sofort wieder ihre Ringgestalt an.
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Wenn der Fallschirm verpackt werden soll, so wird zuerst der Hauptfallschirm
in den Behälter gelegt, worauf auf ihn ein Lappen gelegt wird, der ihn von dem mit
den Federringen versehenen Entlastungsfallschirm trennt. Der Pilotfallschirm wird
dann nach der in Abb. 4 gezeigten Weise flach zusammengelegt unmittelbar unter den
Deckel bzw. unter die Verschlußklappe des Fallschirmbehälters gepackt, welche die.
Federn in gespannter Stellung festhält. Wird der Deckel gelöst, so springen die
Federn sofort auf und entfalten den Fallschirm.
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Man kann - anstatt --zwei Federn -zu -ver= wenden, auch nur
einen einzigen Ring anwenden und diesen nach Art des Ringes a befestigen, doch ist
dieser Ring allein nicht so stark und wirksam wie die beiden Ringe zusammen.