-
Nischluft- oder Mischgasflüssigkeitsheber für Bohrlöcher und Brunnen.
Die bekannten Anlagen zum Fördern von Flüssigkeiten aus Bohrlöchern und Brunnen
mittels Druckluft bestehen aus einer über Tag angeordneten Kompressoranlage, vonder
aus die Druckluft mittels einer Druckleitung auf die Bohrlochsohle geleitet wird,
um dort unter Zwischenschaltung von Düsen und ähnlichen Vorrichtungen in das Steigrohr
zu münden.
-
Da bei Bohrlöchern von großer Tiefe die Luft auf verhältnismäßig sehr
hohemDruck komprimiert werden muß und bei dem rohen Betriebe ein dauernd gutes Dichthalten
der vielen Verbindungen in der Druckleitung fast zur Unmöglichkeit wird, treten
bei dieser Art der Förderung oft derartige hohe Verluste auf, daß ein geregelter
Betrieb, insbesondere bei tiefen Bohrlöchern, nicht möglich ist.
-
Ein weiterer Nachteil besteht in der Schwierigkeit des Inbetriebsetzens,
da das Erzielen
eines plötzlichen Luftstoßes oder mehrerer Luftstöße
hintereinander in kurzen Zeiträumen, wie es sich zum Anlassen des Mischluftflüssigkeitshebers
als unbedingt erforderlich herausgestellt hat, bei der sehr langen Druckluftleitung
und dem weit entfernten Kompressor fast ausgeschlossen ist, da der Druckstoß in
der langen Leitwig sich nicht rasch genug fortpflanzt. Infolgedessen wird an der
Luftdüse am unteren Ende der Druckleitung durch die Regelung von über-Tag aus nur
ein allmähliches Anwachsen des -Druckes erreicht, wodurch ein einwandfreies sicheres
Anlassen des, Hebers meistens nicht erfolgen kann.
-
Durch den Erfindungsgegenstand sind alle diese Nachteile beseitigt
und gleichzeitig eine Reihe von bedeutenden 'Vorteilen gewonnen worden. Durch Versenkung
des Kompressors gemäß der Erfindung kommt die lange Druckluftleitung in Wegfall,
somit auch Wegfall der damit zusammenhängenden Druck-und Rohrreibungsverluste. Ferner
kann die im Kompressor bei der Verdichtung von Luft auftretende Wärme bei der Vermischung
der Luft mit Förderflüssigkeit dazu verwendet werden, die Förderflüssigkeit zu erwärmen,
wodurch auch bei Naphthaförderung diese dünnflüssiger wird und folglich die Rohrleitungsverluste
in der Steigleitung kleiner werden.
-
Da ferner gemäß der Erfindung die Düste sich unmittelbar am Kompressor
befindet, können sehr starke und harte DTuckstöße erzielt werden, und weiterhin
ist es durch die zusätzliche Anordnung einer Auptritts.-steuerung der Luft an dem
Kompressor leicht möglich, eine absetzende DTuckluftzuleitw-izur Düse und Steigrohr
zu erreichen.
-
Da außerdem das Saugrohr des Kompressors über dem Flüssigkeitsspiegel
im Bohrloch -mündet, können bei Bohrlöchern, denen außer der Flüssigkeit wertvolle
Gase entströmen, diese Gase dicht am Kompressor angesaugt und an Stelle von Luft
verwendet werden, wodurch einesteils diese Gase mitgewonnen werden und anderenteils
im Fall eines kleineren spezifischen Gewichtes dieser Gase sich infolge des kleinenspezifischen
Gewichtes des aufsteigenden Gasflüssigkeitsgemisches der aufgewendete Förderarbeitshedarf
verringert oder sich in besonderen Fällen noch eine Förderung ermöglichen läßt bei
verhältnismäßig kleiner Flüssigkeitshöhe im Bohrloche.
-
In der Abbildung ist eine Kompressoranlage gemäß der Erfindung zur
Darstellung gebracht. Der versenkbare KompressorK ist unmittelbar oder mittelbar
mit einer Antriebsmaschine (Elektromotor) M gekuppelt. Die Absenkung des Aggregates
in das Bohrloch erfolgt mit dem daran angebrachten Förderrohre,R.
-
Das Aggregat wird so tief in das Bohrloch versenkt, bis die erforderliche
Tiefe unter dem Flüssigkeitsspiegel erreicht ist. Das Mantelroh#N des Aggregates
dient zugleich als Zuführungsrohr für die Flüssigkeit, so daß diese. aus einer gewissen
Tiefe des Bohrloches angesaugt' werden kann. Es kann selbst der auf der Sohle
der Bohrung sich ansammelnde Schlamm und Sand mit angesaugt und. gehoben werden.
Wegen der unmittelbaren Verbindung der DüseD mit dem KompressorI( bei der Luftaustrittsstelle
(bei -der Schnittebene A-B) 'kann das ganze Fördersystem -durch Heben und Senken
mittels des Förderrohres R selbst während der Förderung höher oder tiefer im Bohrloche
eingestellt werden. Der Kompressor kann entweder durch das Rohr L Luft von über
Tag ansaugen, oder er kann mittels des, in das Rohr L eingebauten Hahnes H, der
z. B. durch Drehen des Rohres L in seiner Achse auf-oder zugedrelit werden kann,
die im Bohrloche befindlichen Gase ansaugen und verdichten. Es kann auch der Hahn
so eingestellt werden, daß ein beliebiges Luftgasgemisch dem Kompressor zugeführt
wird. Außerdem können durch das Rohr L dem Kompressor die etwa erforderlichen Schmier-
und Kühlflüssigkeiten von über Tag aus zugeführt werden.
-
Durch eine zusätzliche Steuerung, welche bei der Düse D an
den Kompressor angebaut wird, kann die Druckluft absatzweise in das Förderrohr,R
eingestoßen werden.
-
Durch Anlassen und Abstellen des Motors M von über Tag aus ist es
ebenfalls möglich, beim Anlassen des Hebers die, Druckluftzuführung nach Bedarf
zu regeln und dadurch die zum Anlassen des Hebers nötigen Druckluftstöße zu erzielen.