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Klöppelmaschine mit stillsetzbaren Treibern und rundem oder annähernd
rundem Klöppelstift. Die Erfindung bezieht sich auf eine Klöppelmaschine mit stillsetzbaren
Treibern und rundem oder annähernd rundem Klöppelstift und besteht darin, daß unter
Verwendung von Treibern ohne ausgesprochene Treiberkanten, d. h. also mit annähernd
kreisbogenförmigen Ausschnitten, der Klöppelstift so dünn gehalten wird, daß beim
Drehen der Treiber durch"den Klöppelstift keine Selbstsperrung erfolgt. Hierzu muß
der Winkel zwischen der Verbindungslinie des Mittelpunkts des sich drehenden Treibers
zu dem Berührungspunkte des Klöppelherzens an seiner Führung und der Verbindungslinie
zwischen dem Berührungspunkte des Klöppelherzens an seiner Führung und dem Berührungspunkte
des Klöppelherzens an dem Treiber größer sein als der Reibungswinkel. In der Zeichnung
ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. z eine Draufsicht
auf einen Teil einer Klöppelmaschine mit einem Klöppelherzen mit üblichem Durchmesser,
Abb. a eine Draufsicht auf einen Teil einer Klöppelmaschine mit einem Klöppelherzen
gemäß der Erfindung; Abb.3 veranschaulicht die der Wahl des Klöppelherzendurchmessers
zugrunde gelegte Beziehung zwischen dem Reibungswinkel a und dem Winkel d-.
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In der Zeichnung bedeutet a eine Gangplatte, b in der Gangplatte angeordnete
und in dieser Richtung drehbare Tellertreiber in ihrer Ruhestellung, c einen in
der Richtung des eingezeichneten Pfeiles sich drehenden, im übrigen den
Tellern
b entsprechenden Teller. Die Treiber haben keine ausgesprochenen Treiberkanten,
d. h. sie besitzen annähernd kreisbogenförmige Ausschnitte o. d (Abb. i) ist das
runde oder annähernd runde Klöppelher'z bzw. der Klöppelstift, dessen Durchmesser,
wie bisher üblich, nur ein wenig kleiner ist als die größte Breite der Aussparung
o, in welcher das Klöppelherz zwischen Treiber und Gangbahn sich befindet. Der Durchmesser
des Klöppelherzens ist- jedenfalls derart bemessen, daß der Winkel a, den die Normale
f im Berührungspunkte g des Klöppelherzens mit der Gangbahnkante h (d. h. _ die
Verbindungslinie zwischen dem Punkte g und dem Mittelpunkte des Treibers c) mit
der Sehne i (d. h. der Verbindungslinie zwischen dem Punkte g und dem Berührungspunkte
k des Klöppelherzens mit der Kante des kreisbogenförmigen Ausschnitts des Treibers
c) bildet, kleiner ist als der Reibungswinkel 6. Hierbei ist bekanntlich tg ä =
M = dem Reibungskoeffizienten zwischen Klöppelherz und Gangbahn.
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Ein derartig bemessenes Klöppelherz wird infolge der Keilwirkung der
einem Linsenquerschnitt ähnlichen Aussparung o zwischen Treiber und Gangbahn, in
welcher das Klöppelherz sich befindet, festgeklemmt, was aus verschiedenen Gründen
unvorteilhaft ist.
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Gemäß der Erfindung wird nun der Durchmesser des Klöppelherzens m
(Abb. 2) derart bemessen, daß ein solches Festklemmen nicht eintreten kann, sondern
daß vielmehr das Klöppelherz bestrebt ist, aus der keilförmigen Verengung des genannten
Ausschnitts o herauszutreten. Dies wird dadurch erreicht, daß der Durchmesser des
Klöppelherzens derart gegenüber der größten Breite des Ausschnitts o verkleinert
wird, daß der Winkel u1 größer wird als der Reibungswinkel d.
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Die Beziehung zwischen dem Reibungswinkel ö und dem Winkel a bzw.
a1 ergibt sich mit Bezug auf Abb. 3 aus Folgendem Man kann die ganzen Verhältnisse
zurÜckführen auf einen in Richtung des Pfeiles (Abb.3) bewegten Keil, der zwischen
sich eine Kugel aufnimmt. Hierbei versinnbildlicht die Kugel das Klöppelherz, und
die Keilflächen werden durch die Tangenten h und l in den Berührungspunkten
g und k gebildet. Die Normalen in diesen Punkten, von denen die eine in g errichtete
mit f bezeichnet ist und der Linie f in Abb. i und e entspricht, bilden
nach den Regeln der Mechanik die Achsen für die sogenannten Reibungskegel, deren
Mantellinien mit ihren Achsen den Reibungswinkel ö bilden. Da Treiber und Gangbahn
aus gleichem Baustoff zu bestehen pflegen und auch sonst gleichen Bedingungen in
bezug auf Schmierung usw. unterworfen sind, kann man für die Reibung zwischen Kugel
und jeder der Keilflächen die gleichen Werte annehmen. Aus den Normaldrücken
N in g und h und den Reibungskräften ergeben sich die resultierenden
Kräfte W und W l, die im Mantel ihrer Reibungskegel liegen. Die Größe von
Wund W 1 ergibt sich aus der bekannten Beziehung W = M.
N= tg d N. Die beiden Resultierenden W und W1 ergeben eine Gesamtkomponente
R, und diese ist, wie aus Abb. 3 ersichtlich, derart gerichtet, daß sie die Kugel
aus der Keilspitze herauszubewegen strebt. Solange der Winkel u größer als der Winkel
ö ist, ergibt sich stets eine Resultierende R in dem angegebenen Sinne. Im Grenzfalle,
in dem cc = d ist, fallen die Richtungen der Resultierenden W und W1 mit der Sehne
i zusammen. Da die beiden Resultierenden gleich, aber entgegengesetzt Berichte @
sind, heben sie sich gegenseitig auf, so daß W = 0 wird. Wenn cc kleiner als @ wird,
so ist die Resultierende R auf die Keilspitze zu gerichtet. Man spricht in diesem
Falle von einem selbsthemmenden Keil.
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Durch die Verkleinerung des Klöppelherzens gegenüber der größten Breite
des Ausschnitts o gemäß der Erfindung wird insbesondere der große Vorteil erzielt,
daß der Klöppel sich nach Beendigung der Drehbewegung seines Treibers noch um ein
gewisses Stück vorbewegen kann, nämlich so weit, bis er in die gegenüberliegende
Verengung des Ausschnitts o gelangt, wodurch sich die Geschwindigkeit des Klöppels
allmählich verzögert und die kinetische Energie des Klöppels nicht in erheblichem
Maße durch den Treiber aufgehalten werden muß. Hierdurch wird nicht nur die Maschine
geschont, sondern es werden insbesondere auch beim Arbeiten der Maschine Fadenbrüche
vermieden.