Die Erfindung betrifft eine mehrpolige Steckvorrichtung,
insbesondere Rundsteckvorrichtung, mit einer Verriegelungs
vorrichtung, bestehend aus einem Stecker mit Kontaktstiften
und einer Unverwechselbarkeitsnase, sowie aus einer
Steckdose und einem Steckdoseneinsatz mit Kontaktbuchsen
und einem Steckdosengehäuse mit zugehöriger Unverwechsel
barkeitsnut, wobei die Verriegelungsvorrichtung einen in
Verlängerung der Unverwechselbarkeitsnut angeordneten und
durch die Unverwechselbarkeitsnase bei Einführung des
Steckers in die Steckdose betätigbaren Verriegelungs
schieber besitzt, welcher bei nicht eingestecktem Stecker
die Verriegelungsvorrichtung sperrt und welcher durch die
Unverwechselbarkeitsnase des Steckers bei Einführung des
Steckers in die Steckdose gegen die Wirkung einer
Rückstellfeder in eine die Verriegelungsvorrichtung frei
gebende Position gedrückt wird.
Es ist eine mehrpolige Steckvorrichtung mit elektrischer
Verriegelungsvorrichtung und einer Pilotbuchse in der
Steckdose bekannt, wobei von der Pilotbuchse eine
Steuerleitung zu einem Schütz für die durch die
Steckvorrichtung verbundenen Phasenleitungen führt. Diese
Steuerleitung weist als Brücke auf der Steckdosenseite
einen in die Pilotbuchse eingesetzten Unterbrecherkontakt
auf, welcher bei gezogenem Stecker unter Federwirkung
öffnet und bei eingestecktem Stecker gegen Federwirkung
schließt. Dabei ist die Pilotbuchse in Verlängerung der
Unverwechselbarkeitsnut in der Steckdose angeordnet und
weist einen in die Unverwechselbarkeitsnut vorkragenden und
von der Unverwechselbarkeitsnase am Stecker gegen Feder
wirkung zurückdrückbaren Kontaktauslöser für den Unter
brecherkontakt auf. Hierdurch wird eine elektrische
Verriegelung geschaffen, bei welcher ein unbeabsichtigtes
falsches und gefahrenbringendes Zusammenstecken von Stecker
und Steckdose mit Sicherheit ausgeschaltet ist (vgl. DE
29 48 843 C2).
Darüberhinaus sind bei Kraftfahrzeugen, Booten, Camping
wagen oder dergleichen verwendbare Stecker für an Steck
dosen anschließbare Zusatzgeräte, wie Bohrmaschinen, Staub
sauger, Ventilatoren, Leuchten oder dergleichen bekannt.
Diese Stecker weisen ein Gehäuse auf, das an seinem einen
Ende eine in die Aufnahme einer Steckdose zur Strom
kontaktierung einführbare Verjüngung aufweist, wobei an der
Verjüngung eine abnehmbare Ausgleichshülse abhängig von der
Größe der Steckdosenaufnahme wahlweise verwendbar ist.
Dabei ist die Ausgleichshülse über eine bajonettartige Ver
riegelung an der zylinderartigen Verjüngung festlegbar,
wobei zur Lösung der Ausgleichshülse von der Verjüngung
zunächst eine Drehbewegung und dann eine Zugbewegung
durchgeführt wird. Auf diese Weise soll eine sichere
Halterung der Ausgleichshülse gegen Abziehen gewährleistet
sein, wobei der Benutzer aber im Bedarfsfall selber die
Ausgleichshülse leicht von der Verjüngung entfernen können
soll (vgl. DE 93 00 441 U1).
Weiter kennt man eine derartige mehrpolige Steck
vorrichtung, insbesondere Rundsteckvorrichtung mit
mechanischer Verriegelungsvorrichtung, bei der nach dem
Einstecken des Steckers in die Steckdose und Betätigen
eines Schaltknebels in die Einschaltstellung die
Steckvorrichtung verriegelt ist. Der Stecker kann aus der
Steckdose erst nach Betätigen des Schaltknebels in die
Ausschaltstellung wieder herausgezogen werden. Damit
erfolgt das Einstecken des Steckers in die Steckdose und
das Herausziehen des Steckers aus der Steckdose jeweils in
spannungslosem Zustand. Außerdem läßt sich der Schaltknebel
bei nicht eingestecktem Stecker nicht betätigen, ist also
in seiner Ausschaltstellung gesperrt. Hierdurch und durch
die Verrieglung des Steckers in der Steckdose bei
Stromdurchfluß durch die Steckvorrichtung wird ge
währleistet, daß insbesondere Funkenbildung beim
Herausziehen des Steckers aus der Steckdose vermieden wird.
Dies ist wichtig im Zusammenhang mit einem Einsatz einer
solchen Steckvorrichtung in explosionsgefährdeten
Bereichen.
Mehrpolige Steckvorrichtungen der eingangs beschriebenen
Ausführungsform weisen bekanntermaßen neben den Kontakt
buchsen für die verschiedenen Phasenleiter zumindest auch
eine Kontaktbuchse für einen Schutzleiter und gegebenen
falls eine Kontaktbuchse für einen Nulleiter auf. Dabei ist
die Kontaktbuchse für den Schutzleiter zur Unver
wechselbarkeitsnut in einer bestimmten Uhrzeigerstellung
angeordnet. Für verschiedene Betriebsspannungen, Frequenzen
und Polzahlen sind unterschiedliche Uhrzeigerstellungen
definiert. Mit Hilfe einerseits der Unverwechsel
barkeitsnase und -nut, andererseits des Kontaktstiftes bzw.
der Kontaktbuchse für den Schutzleiter, welche regelmäßig
einen größeren Durchmesser als die übrigen Kontaktstifte
bzw. Kontaktbuchsen für die Phasenleiter aufweisen, wird
ein unbeabsichtigtes falsches und damit gefahrenbringendes
Zusammenstecken von Stecker und Steckdose verhindert. Im
übrigen wird hierdurch die Zuordnung des Steckers zur
passenden Steckdose festgelegt.
Außerdem sind mehrpolige Steckvorrichtungen ohne
mechanische Verriegelung bekannt, wobei derartige
Steckvorrichtungen nicht mit den bekannten Steck
vorrichtungen mit mechanischer Verriegelungsvorrichtung -
auch nicht nach entsprechendem Austausch von Stecker- und
Steckdoseneinsatz - kompatibel sind. - Hier setzt die
Erfindung ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mehrpolige
Steckvorrichtung, insbesondere Rundsteckvorrichtung mit
einer Verriegelungsvorrichtung zu schaffen, welche sich an
Stecker mit kleineren Außenabmessungen anpassen läßt und
eine einfache und funktionssichere Verriegelung der Stecker
in der Steckdose gewährleistet.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin,
daß ein Stecker mit identischer Anordnung der Kontaktstifte
aber kleinerem Außendurchmesser vor dem Steckvorgang außen
umfangseitig mit einem Adapterkragen zug- und drehfest
verbunden wird, wobei der Adapterkragen als Drehsicherung
einen in eine Längsnut des Steckers eingreifenden
Positioniersteg und als Zugsicherung in Ausnehmungen des
Steckers eingreifende Federzungen aufweist, wobei ferner
der Adapterkragen die den Verriegelungsschieber betätigende
Unverwechselbarkeitsnase aufweist, wobei weiter der
Adapterkragen einen umlaufenden, nach innen gerichteten
Bund als Anschlag für den Stecker besitzt, und wobei der
Stecker und der Adapterkragen als Gesamtheit in die
Steckdose einsteckbar sind.
Durch diese Maßnahmen der
Erfindung läßt sich praktisch ein systemfremder Stecker
unter Zwischenschaltung eines Adapterkragen in die Steckdose
einstecken. Denn hierdurch wird erreicht, daß derartige
systemfremde Stecker mit kleinerem Außendurchmesser und
identischer Anordnung der Kontaktstifte - solange der
äußere Umfang der Stecker mittels eines entsprechenden
Adapterkragens an das Steckdosengehäuse angepaßt wird - mit
dem zugehörigen Steckdoseneinsatz verriegelbar sind. Auf
diese Weise können Stecker und Steckdose bzw.
Steckdoseneinsatz, welche bisher nicht miteinander
verriegelbar waren und deshalb beispielsweise nicht in
explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden konnten,
nun auch für solche Anwendungen verwendet werden. Im
übrigen besteht auch die Möglichkeit, auf bereits
vorhandene Wand- oder Kupplungsgehäuse zurückzugreifen, die
bereits entsprechende Halterungen für den Steckdoseneinsatz
besitzen und das Steckdosengehäuse mit zugehöriger
Unverwechselbarkeitsnut aufweisen. Zur Anpassung an unter
schiedliche Stecker und Steckdoseneinsätze muß erfindungs
gemäß also nur noch der Adapterkragen außenumfangsseitig
zug- und drehfest auf dem Stecker angebracht werden und der
zugehörige Steckdoseneinsatz beispielsweise im Kupplungs- oder
Wandgehäuse befestigt werden. Durch den erfindungs
gemäß eingesetzten Adapterkragen ist es zudem möglich, den
unterschiedlichen Betriebsspannungen, Frequenzen und
Polzahlen bei Steckvorrichtungen Rechnung zu tragen. Denn
je nach Bedarf kann beispielsweise die Uhrzeigerstellung
des Schutzleiters zur Unverwechselbarkeitsnut dadurch
eingestellt werden, daß der Adapterkragen mit der den
Verriegelungsschieber betätigenden Unverwechselbarkeitsnase
entsprechend ausgeführt und auf dem Stecker angebracht ist.
Weiter ist es auch möglich, Stecker und Steckdoseneinsätze
mit der Verriegelungsvorrichtung zu versehen, bei denen
bereits Zentriernasen und -nuten vorhanden sind. Diese
müssen entfernt werden oder können gegebenenfalls durch den
Adapterkragen überdeckt werden. Jedenfalls wird erfindungs
gemäß erreicht, daß eine einfache und funktionssichere
Verriegelungsvorrichtung in Verbindung mit praktisch
beliebigen Steckvorrichtungen dazu führt, daß bei diesen
Steckvorrichtungen der Stecker nur noch in spannungslosem
Zustand in die Steckdose eingesteckt und aus dieser
herausgezogen werden kann. Im übrigen kann auch
gewährleistet sein, daß die Steckvorrichtung bei nicht
eingestecktem Stecker gesperrt ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher er
läutert; es zeigen:
Fig. 1 eine mehrpolige Steckvorrichtung in Wandmontage mit
Verriegelungsvorrichtung in perspektivischer
Ansicht,
Fig. 2 eine Ansicht der mechanischen Verriegelungs
vorrichtung,
Fig. 3 einen teilweisen Längsschnitt durch die Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt durch den Adapterkragen,
Fig. 5 einen in die Steckdose eingesteckten systemfremden
Stecker mit Adapterkragen und
Fig. 6 die Halterung des Steckdoseneinsatzes.
In den Figuren ist eine mehrpolige Steckvorrichtung 1,
insbesondere Rundsteckvorrichtung, gezeigt, welche in ihrem
grundsätzlichen Aufbau aus einem, in der Fig. 1 gezeigten,
systemkonformen Stecker 2, einer Steckdose 3 und einem
Schaltknebel 4 zur Betätigung eines - in die Steck
vorrichtung 1 eingebauten, nicht dargestellten - Schalters
und zur Betätigung einer Verriegelungsvorrichtung 5 für den
in die Steckdose 3 eingesteckten Stecker 2, besteht. -
Unter einem systemkonformen Stecker 2 ist im Rahmen der Er
findung ein Stecker 2 zu verstehen, welcher nicht nur in
bezug auf die Anordnung seiner Kontaktstifte an die
Steckdose 3 bzw. den Steckdoseneinsatz 3a, sondern auch im
Hinblick auf seinen Außendurchmesser an die Steckdose 3
bzw. das Steckdosengehäuse 3b angepaßt ist. Der nicht
dargestellte Schalter dient dazu, die über den Stecker 2
und die Steckdose 3 verbundenen verschiedenen Phasenleiter
beispielsweise über ein Schütz bei Einschaltstellung des
Schaltknebels 4 durchgängig miteinander zu verbinden und
bei Ausschaltstellung stromlos zu schalten. Der Stecker 2
weist - lediglich angedeutete - Kontaktstifte und eine
Unverwechselbarkeitsnase 6a und die Steckdose 3 einen
Steckdoseneinsatz 3a mit Kontaktbuchsen und ein Steck
dosengehäuse 3b mit zugehöriger Unverwechselbarkeitsnut 6b
auf. Die Verriegelungsvorrichtung 5 besitzt einen in Ver
längerung der Unverwechselbarkeitsnut 6b angeordneten und
durch die Unverwechselbarkeitsnase 6a bei Einführung des
Steckers 2 in die Steckdose 3 betätigbaren Verriegelungs
schieber 7. Dieser Verriegelungsschieber 7 sperrt bei nicht
eingestecktem Stecker 2 den Schaltknebel 4 in seiner
Ausschaltstellung und damit die Verriegelungsvorrichtung 5
und wird durch die Unverwechselbarkeitsnase 6a des Steckers
2 bei Einführung des Steckers 2 in die Steckdose 3 gegen
die Wirkung einer Rückstellfeder 8 in eine den Schaltknebel
4 freigebende Position gedrückt. Dabei erfolgt die Freigabe
des Schaltknebels 4 und damit der Verriegelungsvorrichtung
5 in der Weise, daß eine Verriegelungsscheibe 9 freigegeben
wird und sich dadurch der über eine Zahnscheibe 10
angeschlossene Schaltknebel 4 drehen läßt. Die
Verriegelungsvorrichtung 5 weist zusätzlich einen die
Unverwechselbarkeitsnase 6a bei in die Steckdose 3
eingestecktem Stecker 2 hintergreifenden Verriegelungssteg
11 auf, welcher zusammen mit dem Schaltknebel 4 betätigbar
ist und den Stecker 2 in der Steckdose 3 in
Einschaltstellung des Schaltknebels 4 festhält.
Der in der Fig. 5 gezeigte, systemfremde Stecker 2′ mit
identischer Anordnung der Kontaktstifte aber kleinerem
Außendurchmesser ist unter Zwischenschaltung eines
Adapterkragens 12 in die Steckdose 3 einsteckbar. Das
heißt, der systemfremde Stecker 2′ wird vor dem
Steckvorgang außenumfangseitig mit dem Adapterkragen 12
zug- und drehfest verbunden, wobei der Adapterkragen 12 als
Drehsicherungen einen in eine Längsnut des Steckers 2′
eingreifenden Positioniersteg 14 und als Zugsicherung in
Ausnehmungen des Steckers 2′ eingreifende Federzungen
aufweist. Daneben weist der Adapterkragen 12 die den
Verriegelungsschieber 7 betätigende Unverwechselbarkeits
nase 6a auf. Im Ausführungsbeispiel ist eine Wand
befestigung der Steckvorrichtung 1 gezeigt, bei der der
Adapterkragen 12 in der Steckdose 3 drehfest, axial
verschiebbar und unverlierbar angeordnet ist. Dabei ist der
Adapterkragen 12 durch die in der Unverwechselbarkeitsnut
6b geführte Unverwechselbarkeitsnase 6a am Adapterkragen 12
drehfest ausgeführt und zwischen den durch die
Unverwechselbarkeitsnase 6a betätigbaren Verriegelungs
schieber 7 und Anschlägen 13 am Adapterkragen 12 axial
verschiebbar. Ferner besitzt der Adapterkragen 12 einen um
laufenden, nach innen gerichteten Bund 15 als Anschlag
für den Stecker 2′. Der Stecker 2′ und der Adapterkragen 12
sind als Gesamtheit in die Steckdose 3 einsteckbar.
Dadurch, daß der Adapterkragen 12 infolge des Einführens
des Steckers 2′ den Verriegelungsschieber 7 mit seiner
Unverwechselbarkeitsnase 6a in eine den Schaltknebel 4
freigebende Position drückt, wird bei Einschaltstellung des
Schaltknebels 4 der Adapterkragen 12 durch den die
Unverwechselbarkeitsnase 6a hintergreifenden Verriegelungs
steg 11 festlegt. Für den Stecker 2′ kann eine Sicherung in
der Weise vorgesehen sein, daß die Anschläge 13 durch einen
gegen Federkraft - zusammen mit dem Verriegelungssteg 11 -
betätigbaren, lediglich gestrichelt angedeuteten, Sperr
klinkenmechanismus sicherbar sind, welcher ausfahrbare
Sperrklinken aufweist.
Im Ausführungsbeispiel ist der Adapterkragen 12 mit der
Unverwechselbarkeitsnase 6a, dem Positioniersteg 14 und den
Anschlägen 13 als einstückiges Kunststoffspritzgußteil
ausgeführt. Der Steckdoseneinsatz 3a weist einen
angeschlossenen Drehring 16 auf und ist drehbar in einer
Halterung 17 angeordnet. Dabei ist der Steckdoseneinsatz 3a
durch eine an der Halterung 17 angebrachte Arretierungsnase
18 und eine im Drehring vorgesehene zugehörige Nut 19
drehfest positionierbar.