DE4446277A1 - Kraftstoffversorgungssystem für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftstoffversorgungssystem für
eine Brennkraftmaschine nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Es ist bekannt, daß bei Kraftstoffversorgungssystemen für
Brennkraftmaschinen der Kraftstoff mit Hilfe einer
Elektrokraftstoffpumpe aus dem Kraftstoffbehälter zu den
Einspritzventilen gepumpt wird, dabei wird der überschüssige
Kraftstoff über eine Rückleitung in den Kraftstoffbehälter
zurückgeführt.
Da bei unterschiedlicher Belastung der Brennkraftmaschine
mehr oder weniger Kraftstoff benötigt wird, wird die
Kraftstoffversorgung vom Steuergerät der Brennkraftmaschine
geregelt. Dazu wird beispielsweise wie in der DE-PS 28 08
731 beschrieben, der Kraftstoffdruck mit Hilfe eines
Drucksensors erfaßt und in Abhängigkeit vom gemessenen
Kraftstoffdruck wird die Drehzahl und damit die
Förderleistung der Elektrokraftstoffpumpe geregelt.
Ausgehend vom erfaßten Kraftstoffdruck wird die geförderte
Kraftstoffmenge ermittelt und auch diese Größe wird bei der
Pumpenregelung ausgewertet.
Ausgehend von einem solchen bekannten
Kraftstoffversorgungssystem für eine Brennkraftmaschine liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die
Regelung von Kraftstoffdruck und Kraftstoffördermenge im
Einspritzsystem weiter zu verbessern, in dem laufend die
Motorbetriebspunkte beobachtet werden. Gelöst wird diese
Aufgabe durch ein Kraftstoffversorgungssystem mit den
Merkmalen des Anspruchs 1.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffversorgungssystem mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 hat gegenüber dem Stand der
Technik den Vorteil, daß eine besonders exakte und
zuverlässige Regelung der geförderten Kraftstoffmenge
möglich ist, ohne daß alle für die Regelung erforderlichen
Größen insbesonders Kraftstoffdruck und
Kraftstoffdurchflußmenge selbst gemessen werden müssen.
Erzielt werden diese Vorteile, indem die Parameter
Kraftstoffdruck und Kraftstoffdurchfluß von einer
Beobachterelektronik ständig aus anderen Größen ermittelt
werden und diese Werte an die Motorelektronik übergeben
werden, so daß die Motorelektronik dann besonders unter
kritischen Bedingungen wie Kaltstart in der Lage ist, einen
geringeren Kraftstoffdruck durch eine längere Einspritzzeit
auszugleichen.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist es möglich, den Druckregler und den
Kraftstoffrücklauf einzusparen und den Kraftstoffdruck über
den Einspritzventilen und den Kraftstoffdurchfluß vom
Beobachter bzw. der zugehörigen Elektronik selbst regeln zu
lassen. Hierbei kann in vorteilhafter Weise der Beobachter
durch Regeln des Motorstromes den Druck konstant halten.
Stellt der Beobachter fest, daß beispielsweise im Leerlauf
oder bei Schubabschaltung der Druck ansteigt, weil nur wenig
oder gar kein Kraftstoff eingespritzt wird, kann er die
Leistung des Pumpenmotors durch Beeinflussung der an der
Pumpe anliegenden Spannung verringern. Wird der Druck dann
kleiner, geht der Beobachter davon aus, daß wieder
Kraftstoff eingespritzt wird. Er erhöht dann die Leistung
der Elektrokraftstoffpumpe. Damit regelt der Beobachter die
geförderte Kraftstoffmenge nach dem jeweiligen Bedarf.
Da bei einem solchen Kraftstoffversorgungssystem der
Rücklauf wegfällt, wird in vorteilhafter Weise eine
Verringerung der Kraftstoffaufheizung im Tank und damit eine
Verringerung der Tankemission erzielt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird eine
Regelschleife zwischen dem Beobachter und der
Motorelektronik gebildet. In dieser Regelschleife liefert
die Motorelektronik dem Beobachter Daten, die dem Beobachter
ermöglichen, sein Pumpenkennfeld zu korrigieren. Der
Beobachter lernt in diesem Fall laufend seine neue
Pumpenkennlinie und ist somit in besonders vorteilhafter
Weise in der Lage, Fertigungstoleranzen und
Alterungserscheinen des Kraftstoffversorgungssystems zu
korrigieren.
Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung bestimmt die
Motorelektronik aus dem vom Beobachter mitgeteilten
Kraftstoffdruck die für die Abgabe der erforderlichen
Einspritzmenge notwendige Einspritzzeit. Werden die
erwarteten Werte, beispielsweise der Lambdawert bei Einsatz
einer Lambdaregelung des Motors mit einem für diesen
Betriebspunkt sinnvollen Einspritzzeitintervall nicht
erreicht, geht die Motorelektronik davon aus, daß der vom
Beobachter angegebene Kraftstoffdruck falsch, beispielsweise
zu klein ist. Die Motorelektronik teilt dann diese
Diskrepanz dem Beobachter mit, der im Anschluß daran sein
Pumpenkennlinienfeld entsprechend korrigiert.
Besonders durch Wegfall der in diesem Fall nicht mehr
erforderlichen hohen Kaltstartanforderungen ergibt sich die
vorteilhafte Möglichkeit zur Verringerung des Motorstromes
des Kraftstoffpumpenmotors bei gleichem Bauvolumen und
somit die Möglichkeit die Temperaturbelastung der
Ansteuerelektronik zu reduzieren.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Fig. 1 bis 6
näher erläutert. Im einzelnen zeigt Fig. 1 eine
vereinfachte Darstellung eines Systemes zur Motorregelung
wie es heute Serienstandard ist. Fig. 2 zeigt eine
vereinfachte Darstellung des erfindungsgemäßen Systems mit
Beobachter-Elektrokraftstoffpumpe. Fig. 3 zeigt das Prinzip
der Beobachtung ohne Drucksensor, Fig. 4 mit Drucksensor
mit Korrektur der Pumpenkennlinie. Fig. 5 zeigt ein
weiteres Prinzip der Beobachtung mit Drucksensor und Fig. 6
zeigt das Kennlinienfeld eines elektrisch kommutierten
Kraftstoffpumpenmotors.
In Fig. 1 ist ein herkömmliches System zur Motorregelung
einschließlich des zugehörigen Kraftstoffversorgungssystemes
dargestellt. Dabei ist im einzelnen der Verbrennungsmotor
mit 10 bezeichnet. Vom Kraftstoffversorgungssystem ist die
Elektrokraftstoffpumpe 11 sowie ein Block 12, der die
Einspritzventile umfaßt, dargestellt. Mit 13 ist schematisch
eine Kraftstoffversorgungsleitung bezeichnet, über die die
Elektrokraftstoffpumpe 11 Kraftstoff vom nicht dargestellten
Tank zu den Einspritzventilen und damit zum
Verbrennungsmotor 10 fördert.
Über das Saugrohr 14 wird dem Verbrennungsmotor 10 Luft
zugeführt. Im Saugrohr 14 befindet sich eine Drosselklappe
15, die vom Fahrer F beispielsweise mit Hilfe eines
elektronischen Gaspedales E-Gas 16 angesteuert wird.
Zusätzlich ist ein Leerlaufsteller 17 im Bypaß des Saugrohrs
angeordnet.
Über die Abgasleitung 18 werden die Abgase vom
Verbrennungsmotor 10 abgeleitet. Die Ansteuerung des
gesamten Systems erfolgt mit Hilfe des Steuergerätes 19.
Die folgenden näher bezeichneten Größen sind für die
Steuerung des in Fig. 1 dargestellten Systemes von
Bedeutung. Es sind dies im einzelnen: QK ist die von der
Elektrokraftstoffpumpe 11 geförderte Kraftstoffmenge. p bzw.
dQ/dt sind der Kraftstoffdruck bzw. die Mengenänderung pro
Zeit. QA ist die Abgasmenge.
QL ist die zugeführte Luftmenge. Sie wird mit Hilfe der
Drosselklappe 15, deren Auslenkung durch den
Drosselklappenwinkel αD bezeichnet wird, geregelt. Der
Leerlaufsteller 17 wird charakterisiert durch die Größe αL
Die Menge des eingespritzten Kraftstoffes wird anhand der
Einspritzzeit tE charakterisiert.
Neben diesen Größen sind noch folgende Größen wesentlich: TL
ist die Temperatur der angesaugten Luft. UB ist die
Batteriespannung. Lambda der sogenannte Lambda-Wert und n
die Drehzahl des Motors, dessen Temperatur mit TM bezeichnet
ist.
Diese Größen werden wie in der Fig. 1 dargestellt dem
Steuergerät 19 zugeführt bzw. von diesem an die
entsprechenden Baugruppen abgegeben. Die Messung der Größen
erfolgt beispielsweise mit zugehörigen Sensoren.
Das in Fig. 1 dargestellte Motorregelsystem umfaßt ein
Kraftstoffsystem, bei dem der Kraftstoffdruck und der
Kraftstoffdurchfluß nicht erfaßt wird. Der Kraftstoffdruck
wird mittels eines Druckreglers 20, der beispielsweise
Bestandteil der Elektrokraftstoffpumpe 11 ist, über den
Einspritzventilen 12 konstant gehalten. Hierbei wird der
Kraftstoff beim Öffnen des Druckreglers über einen Rücklauf
in den Tank zurückgeleitet (in Fig. 1 nicht dargestellt).
Bei Normalbetrieb wird somit von der Elektrokraftstoffpumpe
ein ständig fließender Kraftstoffkreislauf in Gang gehalten,
bei dem Kraftstoff aus dem Tank gefördert wird und über die
Einspritzventile 12 dem Verbrennungsmotor 10 zugeführt wird.
Überschüssiger Kraftstoff gelangt dann wieder zum Tank
zurück. Dieser Kraftstoffkreislauf führt zu einer ständigen
Erwärmung des Kraftstoffes im Tank, die mit dem
erfindungsgemäßen System nach Fig. 2 vermieden werden soll.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten System geht die
Motorelektronik zu jedem Zeitpunkt davon aus, daß der vom
Druckregler 20 eingestellte Kraftstoffdruck p an den
Einspritzventilen 12 anliegt. Über die Einspritzzeit kann so
vom Steuergerät 19 die Kraftstoffmenge durch Beeinflussung
der Einspritzzeit tE bestimmt werden.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Kraftstoffversorgungssystem
mit einer Elektrokraftstoffpumpe im Tank muß diese selbst
unter erschwerten Bedingungen, also beispielsweise bei
Kaltstart, starker Bordnetzbelastung und ähnlichem den
geforderten Druck erzeugen. Im Kaltstartfall ergibt sich
somit für die Kraftstoffpumpe die Forderung, daß bei den
unter ungünstigen Fällen herrschenden 6 Volt
Betriebsspannung eine sehr große Pumpleistung erforderlich
ist, damit der Betriebsdruck erreicht wird. Versuche haben
gezeigt, daß zur Erzeugung eines Druckes von 430 kPa unter
Kaltstartbedingungen und 6 Volt Spannung ein Durchfluß dQ/dt
von 20 Liter pro Stunde notwendig ist. Bei gleichen
Bedingungen ergibt sich bei 12 Volt ein Durchfluß von 120
Liter pro Stunde. Die Folge der hohen Druckanforderungen
ist, daß der Motor für den Kaltstartpunkt ausgelegt werden
muß. Bei Normalspannung ist er dann überdimensioniert und
muß auf den erforderlichen Betriebspunkt getaktet werden.
In Fig. 2 ist eine vereinfachte Darstellung der
Motorregelung mit Beobachter-EKP als ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung angegeben. Dieses System unterscheidet sich
von dem System nach Fig. 1 dadurch, daß die
Elektrokraftstoffpumpe 11 und der gegebenenfalls vorhandene
Druckregler 20 durch eine Elektrokraftstoffpumpe mit
Beobachter 21 ersetzt werden. Gegenüber dem bisherigen
System liefert die Elektrokraftstoffpumpe mit Beobachter dem
Steuergerät 19 zusätzlich Informationen zum Kraftstoffdruck
pK sowie zur Kraftstoffmenge pro Zeit dQ/dtK. Dies ist durch
die Verbindungen zwischen der Elektrokraftstoffpumpe mit
Beobachter 21 und dem Steuergerät 19 dargestellt. Die
übrigen Bestandteile sind dieselben wie in Fig. 1 und auch
mit den gleichen Bezeichnungen versehen.
Bei dem System nach Fig. 2 erfolgt eine ständige Erfassung
der Kraftstoffparameter Druck p und Durchfluß QK in der
Beobachterelektronik. Diese Beobachterelektronik 22 ist
dabei beispielsweise Bestandteil des Blocks 21, also der
Elektrokraftstoffpumpe mit Beobachter.
Durch die laufende Übermittlung der erfaßten Werte an das
Steuergerät ist dieses, besonders im Kaltstartfall in der
Lage, einen geringeren Kraftstoffdruck durch eine längere
Einspritzzeit auszugleichen. Es ist damit eine vereinfachte
Auslegung des Kraftstoffversorgungssystemes möglich, da die
Kraftstoffpumpe in ihrer Förderleistung nicht für den
Kaltstartpunkt bei geringer Spannung von beispielsweise 6
Volt ausgelegt sein muß.
In Fig. 3 ist ein erstes Prinzip der Druck- und
Durchflußbeobachtung im Kraftstoffsystem aufgezeigt. Dabei
ist in Fig. 3a dargestellt, wie die vom Beobachter
rechnerisch ermittelten Werte erhalten werden. In Fig. 3b
ist die Verknüpfung zwischen Druck und Durchflußbeobachtung
und Steuergerät der Brennkraftmaschine dargestellt.
In Fig. 3a ist mit 23 der elektronisch kommutierte Motor,
der die Pumpe antreibt, bezeichnet. Die Pumpe selbst trägt
das Bezugszeichen 24. Mit 22 ist wie bereits in Fig. 2 der
Beobachter bezeichnet und 25 zeichnet ein Pumpenmodell. Mit
26 ist schließlich ein Überlagerungspunkt bezeichnet, in dem
Pumpendrehzahlen miteinander verglichen werden.
Der in die Ansteuerelektronik integrierte Beobachter 22
bestimmt durch Messen der Klemmenspannung U und des Stromes
I der Elektrokraftstoffpumpe den jeweiligen Betriebspunkt
des Motors und errechnet sich die momentanen Werte für die
Drehzahl n der Elektrostoffpumpe und das Drehmoment M. Diese
Berechnung erfolgt aus den entsprechenden Motorgleichungen
oder Motorkennlinien. Der von der Pumpe geförderte
Kraftstofffluß ist dQ/dt, der Kraftstoffdruck ist mit p
bezeichnet.
Eine notwendige Temperaturkompensation wird durch
Einbeziehen vorher ermittelter Temperaturverläufe
durchgeführt, die beispielsweise in Kennfeldern der
Beobachterelektronik abgelegt sind.
Steht zusätzlich zur Klemmenspannung U und zum Motorstrom I
ein drehzahlproportionales Signal n zur Verfügung,
beispielsweise bei einem elektronisch kommutierten Motor
über eine Messung mit Hallgebern oder durch Messen der
induzierten Spannung im nicht bestromten Strang, so kann die
Beobachterelektronik die Temperaturkompensation direkt
durchführen. Die vom Beobachter 22 rechnerisch ermittelten
Werte sind in der folgenden Beschreibung bzw. in den Figuren
mit einem Stern gekennzeichnet, die realen Werte des
Kraftstoffsystems sind ohne Stern.
Mit dem errechneten Motorbetriebspunkt (M*, n*) wird durch
Vergleich mit dem gespeicherten Pumpenkennfeld der momentane
Kraftstoffdruck und der momentane Kraftstoffdurchfluß
ermittelt. Um eventuelle Toleranzen im Kennfeld der Pumpe
auszugleichen, ist ein Regelkreis zwischen dem Beobachter 22
und der Motorelektronik möglich, dies ist in Fig. 3b
dargestellt.
Mit diesem Regelkreis kann die Motorelektronik, also das
Steuergerät 19 dem Beobachter 22 Abweichungen vom Druck
mitteilen, so daß die Beobachterelektronik das
Pumpenkennfeld lernend korrigieren kann. Auf diese Weise ist
es auch möglich, entstehenden Verschleiß an der Pumpe zu
berücksichtigen.
Die beschriebene Anordnung kann ohne direkte Druckmessung
mit einem Drucksensor und ohne direkte Durchflußmessung die
Werte für den Kraftstoffdruck und den Kraftstoffdurchfluß
bestimmen. Die Zusammenhänge, nach denen das Steuergerät und
der Beobachter zusammenwirken gibt Fig. 3b wieder.
Dieser Fig. 3b ist zu entnehmen, daß die vom Beobachter
rechnerisch ermittelten Werte n*, M* auf das Pumpenkennfeld
26 einwirken. Dieses liefert dann die ebenfalls rechnerisch
ermittelten Werte P*, (dQ/dt)* an das Steuergerät 19 weiter,
das in Abhängigkeit von diesen Werten die Einspritzzeit tE
beeinflussen kann. Mit dem an den Einspritzventilen 12
herrschenden Druck p sowie der zeitlichen Änderung des
Durchflusses dQ/dt ergibt sich die tatsächlich eingespritzte
Kraftstoffmenge. Das in Fig. 3b dargestellte System kommt
im übrigen ohne Rücklauf zwischen Einspritzventilen und dem
Tank 27, aus dem der Kraftstoff gefördert wird, aus.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig.
4 dargestellt. Dabei ist ein mit in der Ansteuerelektronik
der Pumpe integrierter Drucksensor vorhanden. Der aktuelle
Kraftstoffdruck wird damit direkt gemessen. Mit Hilfe des
Beobachterkonzeptes wird dann unter Kenntnis der Parameter
der Kraftstoffleitung der Druck über den Einspritzventilen
bestimmt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist kein
Druckregler vorhanden. Ebenso ist auf den Kraftstoffrücklauf
verzichtet worden. Es wird dabei der Kraftstoffdruck über
den Einspritzventilen 12 sowie der Kraftstoffdurchfluß
direkt vom Beobachter geregelt. Dies erfolgt in dem der
Beobachter beispielsweise den Motorstrom I regelt und so den
Druck p konstant hält.
Stellt der Beobachter fest, daß z. B. im Leerlauf oder bei
Schubabschaltung der Druck ansteigt, weil nur wenig oder gar
kein Kraftstoff einspritzt wird, kann er die Leistung des
Pumpenmotors verringern. Wird aber der Druck kleiner, so
geht der Beobachter davon aus, daß wieder Kraftstoff
einspritzt wird. Er erhöht dann die Leistung des Motors. In
Fig. 4 ist dies durch die zusätzliche Größe pkorr
dargestellt. Ausgehend vom Beobachter wird demnach dem
Pumpenmodell ebenfalls eine Korrektur K zugeführt.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten System regelt also der
Beobachter die geförderte Kraftstoffmenge nach dem
jeweiligen Bedarf. Der Wegfall des Rücklaufes führt zu einer
Verringerung der Kraftstoffaufheizung im Tank und damit zur
Verringerung der Tankemission.
Eine weitere Variante ist schließlich in Fig. 5
dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht die
Möglichkeit, eine Regelschleife zwischen Beobachter und
Motorelektronik zu bilden. In dieser Regelschleife liefert
die Motorelektronik dem Beobachter 22 Daten, die ihm
ermöglichen, sein Pumpenkennfeld zu korrigieren. Der
Beobachter lernt dabei seine Pumpenkennlinie und ist somit
in der Lage Fertigungstoleranzen und Alterungserscheinungen
zu korrigieren.
Zusätzlich zum elektrisch kommutierten Motor 23, der Pumpe
24 und dem Beobachter 22 weist das Ausführungsbeispiel nach
Fig. 5 noch einen Drucksensor 28, der dem Beobachter 22 den
gemessenen Druck p liefert, sowie ein Modell der
Kraftstoffleitung 29 auf (rechnerisches Modell) über das der
rechnerisch ermittelte Druck p* erhalten wird.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 bestimmt die
Motorelektronik, also das Steuergerät 19 aus dem vom
Beobachter mitgeteilten Kraftstoffdruck p*, die für die
erforderliche Einspritzmenge notwendige Einspritzzeit tE.
Werden die erwarteten Werte, beispielsweise für Lambda bei
der Lambdaregelung des Motors mit einem für diesen
Betriebspunkt sinnvollen Einspritzzeitintervall nicht
erreicht, geht das Steuergerät davon aus, daß der vom
Beobachter 22 angegebene Kraftstoffdruck falsch ist,
beispielsweise zu klein. Zwischen dem Steuergerät und dem
Beobachter 22 erfolgt dann ein Austausch, bei dem dem
Beobachter 22 mitgeteilt wird, daß sein Pumpenkennfeld
geeignet zu korrigieren ist.
Bei allen Ausführungsbeispielen ergibt sich durch den
Wegfall der hohen Kaltstartanforderungen, die herkömmlichen
System erforderlich sind, die Möglichkeit zur Verringerung
des Motorstromes des Elektrokraftstoffpumpenmotors bei
gleichem Bauvolumen und somit die Möglichkeit, die
Temperaturbelastung der Ansteuerelektronik zu reduzieren.
In Fig. 6 sind Motor- und Pumpenkennlinien dargestellt, die
die Problematik der Pumpenregelung erkennen lassen. Im
einzelnen ist aufgetragen die Motordrehzahl nM in 1/min.
über dem Moment M in Newtonmeter. Außerdem ist die
Batteriespannung UB in Volt aufgetragen und punktiert sind
verschiedene Stromstärken (in Ampere) sowie verschiedene
Durchflüsse dQ/dt in Liter pro Stunde (l/h) eingetragen.
Zusätzlich sind verschiedene Drücke p (in bar) angegeben.
Claims (9)
1. Kraftstoffversorgungssystem für eine Brennkraftmaschine,
mit einer elektrischen Kraftstoffpumpe, deren Förderleistung
abhängig von Betriebsgrößen steuer- oder regelbar ist und
mit einem Kraftstoffzumeßsystem, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kraftstoffdruck und die Kraftstoff-Durchflußmenge
ausgehend von gemessenen brennkraftmaschinenspezifischen
oder pumpenspezifischen Größen von einer Elektronik
ermittelt wird.
2. Kraftstoffversorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektronik eine Beobachterfunktion
umfaßt.
3. Kraftstoffversorgungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der ermittelte Kraftstoffdruck
und die ermittelte Kraftstoff-Durchflußmenge dem Steuergerät
der Brennkraftmaschine übermittelt werden und dieses
ausgehend von den übermittelten Daten sowie weiteren Daten
die Einspritzzeit ermittelt.
4. Kraftstoffversorgungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die vom Beobachter ermittelten
Größen über ein Pumpenmodell ausgewertet werden und daß
davon ausgehend vom Steuergerät ein Korrekturwert für den
Druck (pkorr) gebildet wird und dieser dem Beobachter wieder
zugeführt wird.
5. Kraftstoffversorgungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich in der
Ansteuerelektronik der Elektrokraftstoffpumpe ein
Drucksensor integriert ist, der den aktuellen
Kraftstoffdruck mißt und die entsprechenden Meßwerte dem
Beobachter übermittelt, der ausgehend von diesem Druck den
Druck an den Einspritzventilen beeinflußt.
6. Kraftstoffversorgungssystem nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beeinflussung des Druckes an den
Einspritzventilen mittels eines Modelles der
Kraftstoffleitung erfolgt.
7. Kraftstoffversorgungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die geförderte
Kraftstoffmenge bedarfsorientiert geregelt wird.
8. Kraftstoffversorgungssystem nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die geförderte Kraftstoffmenge so
geregelt wird, daß kein überschüssiger Kraftstoff vorhanden
ist und somit keine Kraftstoffrückleitung zwischen ein
Einspritzventilen und dem Kraftstofftank erforderlich ist.
9. Kraftstoffversorgungssystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistung der
Elektrokraftstoffpumpe nicht an die Kaltstartanforderungen
angepaßt ist und bei erkanntem Kaltstart eine Erhöhung des
Kraftstoffdruckes erfolgt.
Priority Applications (4)
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Family
ID=6536903
Family Applications (1)
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