DE4444034A1 - Einrichtung zum Auftragen eines hochviskosen Mediums - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Auftragen eines hochviskosen Mediums auf eine laufende Bahn, insbesondere zum Auftragen von strahlenhärtenden Medien, wie z. B. UV-Silikon auf eine Kunststoffbahn.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der genannten Art zu schaffen, mit der hochviskose Medien auf eine laufende Bahn auf einfache Weise aufgetragen werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einer mehrere Druckwerke aufweisenden Druckmaschine, vorzugsweise einer Tiefdruckmaschine, ein zusätzliches Auftragswerk und eine nachfolgende UV-Trocknungsstrecke vorgesehen sind, wobei als zusätzliches Auftragswerk eine Kammerrakeleinrichtung im direkten Tiefdruckverfahren vorgesehen ist.

In dieser Druckmaschine kann somit ohne weiteren Umbau beispielsweise Silikon zusätzlich zu mehreren Farben auf die Bahn in einem einzigen Arbeitsgang aufgetragen werden.

Als sehr vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen, wenn erfindungsgemäß die Kammerrakeleinrichtung an der Unterseite der laufenden Bahn angeordnet ist, während dieser gegenüberliegend an der oberen Seite der Bahn eine Gegenwalze anliegt, welche von der Bahn um wenigstens annähernd 90° umschlungen ist.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann dabei die Kammerrakeleinrichtung herausnehmbar in der Druckmaschine gelagert sein.

Wird die Kammerrakeleinrichtung bei einem Druckvorgang nicht benötigt, so kann sie damit einfach aus der Druckmaschine entfernt werden.

Es ist erfindungsgemäß jedoch auch möglich, die Kammerrakeleinrichtung absenkbar zu lagern, so daß sie im Bedarfsfall lediglich angehoben werden muß.

Als ebenfalls sehr vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn erfindungsgemäß die UV-Trocknungsstrecke oberhalb der Kammerrakeleinrichtung angeordnet ist.

Sie kann dabei soweit nach oben gesetzt werden, daß sie oberhalb der eigentlichen Druckmaschine angeordnet ist.

Dabei ist es besonders günstig, wenn gemäß der Erfindung die UV-Trocknungsstrecke im wesentlichen horizontal verlaufend angeordnet ist, wobei die UV-Strahler oberhalb der zu trocknenden Bahn vorgesehen sind.

In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels veranschaulicht. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Mehrfarben-Druckmaschine, in die eine Kammerrakeleinrichtung eingesetzt ist und

Fig. 2 einen Schnitt durch eine Kammerrakeleinrichtung.

Mit 1 ist in Fig. 1 eine Druckmaschine bezeichnet, die mehrere hintereinander angeordnete Farbauftragswerke aufweist, von denen nur drei dargestellt und mit den Ziffern 2, 3 und 4 bezeichnet sind. Durch diese Farbauftragswerke ist - wie strichpunktiert angedeutet - eine Bahn 5 geführt, welche in den einzelnen Auftragswerken mit unterschiedlichen Auftragsmedien bedruckt werden kann. In dem mit 3 bezeichneten Farbauftragswerk ist eine Kammerrakeleinrichtung 6 angeordnet, die bei Nichtbedarf aus dem Auftragswerk herausgefahren und gegen ein herkömmliches Tiefdruckwerk ausgetauscht werden kann. Darüber hinaus ist oberhalb des Farbauftragswerks 3 eine UV-Trocknungseinrichtung 7 angebracht, in der nicht näher dargestellte UV-Strahler vorgesehen sind, welche von oben her auf die Bahn 5 einwirken. Wenn die Kammerrakeleinrichtung 6 zum Auftragen von hochviskosem Silikon eingesetzt wird, wird die Bahn 5 mit dem durchgehend dargestellten Verlauf durch das Auftragswerk 3 geführt. Die Bahn 5 verläuft dabei vom Auftragswerk 2 kommend um zwei zusätzliche Umlenkwalzen 8 und 9, die auch bei allen anderen Farbauftragswerken vorgesehen sein können. Von der Umlenkwalze 9 verläuft die Bahn 5 dann nach oben um eine im Farbauftragswerk ohnehin vorhandene Umlenkwalze 10, von welcher sie einer der Kammerrakeleinrichtung 6 gegenüberliegenden Gegenwalze 11 (Presseur) zugeführt wird. Die Bahn 5 wird dann über weitere, im Farbauftragswerk vorhandene Walzen nach oben zur UV-Trocknungseinrichtung 7 geführt und anschließend je nach Bedarf weiteren Farbauftragswerken zugeführt. Soll der mit der Kammerrakeleinrichtung vorgenommene Auftrag eines hochviskosen Silikons nicht durchgeführt werden, so wird die Kammerrakeleinrichtung entweder nur abgesenkt oder seitlich aus der Druckmaschine herausgefahren. Die Bahn 5 nimmt dann den bei den beiden anderen Farbauftragswerken gezeigten Verlauf.

Der Aufbau und die Wirkungsweise der Kammerrakeleinrichtung 6 ist in Fig. 2 beispielsweise dargestellt. Diese Einrichtung besteht aus einer Auftragswalze 21, die mit einer nicht dargestellten Rasterung versehen ist sowie dem Auftragswerk 22, das mit zwei Rakeln 23, 24 an der Auftragswalze 21 anliegt. Diese beiden Rakel schließen eine im Inneren der Kammerrakeleinrichtung 6 vorgesehene Kammer 25 ab, in welcher ein Strömungskörper 26 sitzt. Am unteren Ende der Kammer 25 ist ein Zufluß 27 und am oberen Ende ein Abfluß 28 für das aufzutragende Medium vorgesehen. Durch die Ausgestaltung der Strömungswege innerhalb der Kammer 25 wird unmittelbar hinter dem unteren Rakel 23 ein Unterdruck erzeugt, der für eine vollständige Leerung der Rasternäpfchen der Auftragswalze 21 sorgt. Im Bereich des Strömungskörpers 26 werden dann die Rasternäpfchen neu gefüllt und am Ende der Kammer 25 durch das Rakel 24 abgerakelt.

Claims (6)

1. Einrichtung zum Auftragen eines hochviskosen Mediums auf eine laufende Bahn (5), insbesondere zum Auftragen von strahlenhärtenden Medien, wie z. B. UV-Silikon auf eine Kunststoffbahn, dadurch gekennzeichnet, daß in einer mehrere Druckwerke (2, 3, 4) aufweisenden Druckmaschine (1), vorzugsweise einer Tiefdruckmaschine, ein zusätzliches Auftragswerk und eine nachfolgende UV-Trocknungsstrecke (7) vorgesehen sind, wobei als zusätzliches Auftragswerk eine Kammerrakeleinrichtung (6) im direkten Tiefdruckverfahren vorgesehen ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerrakeleinrichtung (6) an der Unterseite der laufenden Bahn (5) angeordnet ist, während dieser gegenüberliegend an der oberen Seite der Bahn eine Gegenwalze (11) anliegt, welche von der Bahn (5) um wenigstens annähernd 90° umschlungen ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerrakeleinrichtung (6) herausnehmbar in der Druckmaschine (1) gelagert ist.

4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerrakeleinrichtung (6) absenkbar gelagert ist.

5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die UV- Trocknungsstrecke (7) oberhalb der Kammerrakeleinrichtung (6) angeordnet ist.

6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die UV-Trocknungsstrecke (7) im wesentlichen horizontal verlaufend angeordnet ist, wobei die UV- Strahler oberhalb der zu trocknenden Bahn (5) vorgesehen sind.