DE4443577A1 - Verfahren für die Entnahme und die Aufbereitung von Blutkonserven, dazu geeignete Vorrichtung und Verwendung der Vorrichtung - Google Patents
Verfahren für die Entnahme und die Aufbereitung von Blutkonserven, dazu geeignete Vorrichtung und Verwendung der VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren für die Entnahme und die Aufbereitung von Blut
konserven, wobei mindestens ein in einer Verpackung steril verpackter Blutbeutel mit Blut ge
füllt und anschließend in einem Transportbehälter transportiert wird.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung für die Entnahme und die Aufbereitung von
Blutkonserven, mit einer sterilen Verpackung für mindestens einen Blutbeutel, die einen allseitig
umschlossenen Innenraum zur Aufnahme des Blutbeutels und ein Verschlußelement zum Öff
nen des Innenraumes aufweist.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine geeignete Verwendung einer derartigen Vorrichtung.
Das eingangs genannte Verfahren ist bei der Entnahme von Blutspenden und bei der nachfol
genden Aufbereitung der Blutkonserven allgemein üblich. Blutentnahmen für die Transfusion
werden üblicherweise in Blutbeutelsystemen abgenommen, bei denen mehrere Blutbeutel zu
sammengefaßt sind. Aus Kontaminationsgründen wird bevorzugt in einem geschlossenen
System gearbeitet. Hierzu sind alle Beutel untereinander mit Schlauchverbindungen versehen.
Dabei kann der sogenannte Spenderbeutel, der das Blut des Spenders enthält, üblicherweise
zwischen 450 bis 500 ml Blut aufnehmen, die anderen Beutel, die als Satellitenbeutel bezeich
net werden, sind entweder leer oder mit Stabilisatorlösungen gefüllt. Zum Transport, beispiels
weise zum Blutspendetermin, sind diese Blutbeutelsysteme steril einzeln verpackt. Die
Verpackungen für die neuen Blutbeutel, bzw. für die neuen Blutbeutelsysteme bestehen aus reißfesten
Kunststoffen. Sowohl bei den Verpackungen als auch bei den Blutbeuteln handelt es sich um
Einweg-Artikel.
Zur Öffnung der Verpackung, beispielsweise bei einem Blutspendetermin, wird diese an einer
vorgesehenen Naht aufgerissen und das Blutbeutelsystem entnommen. Dieses Blutbeutelsy
stem kann drei bis fünf Blutbeutel enthalten. Dem Spender werden dann mittels einer jeweils
mitgelieferten Kanüle 450 bis 500 ml venöses Blut entnommen. Hierbei befindet sich das Blut
beutelsystem auf einer speziellen Wipp-Waage, mittels der die Entnahmemenge kontrolliert
wird und an der gleichzeitig das maximale Entnahmevolumen eingestellt werden kann. Zur
Überprüfung des Blutes wird zusätzlich noch ein Kontrollröhrchen mit Blut abgenommen. Nach
der Entnahme werden alle Beutel und Schläuche in ein spezielles Transportbehältnis gepackt.
In diesen Transportbehältnissen erfolgt dann der Transport in eine Blutbank, wo die Blutkonser
ven weiter aufgearbeitet werden. Die weitere Aufbereitung geschieht beispielsweise durch Zen
trifugation. Dabei werden die Blutbeutelsysteme gewogen und, um Unwuchten in der Zentrifuge
zu vermeiden, gegeneinander austariert und anschließend in spezielle Zentrifugeneinsätze ein
gesetzt. Nach der Zentrifugation werden dann die Einzelkomponenten der jeweiligen Blutbeu
telsysteme getrennt.
Die beschriebene Verfahrensweise von der Blutentnahme angefangen, bis zur Separation der
Einzelkomponenten, ist arbeits- und zeitaufwendig. Die Blutbeutel und die Schläuche müssen
beispielsweise zum Verpacken mehrfach gehandhabt werden. Dabei kommen zwangsläufig
mehrere Personen mit den Blutkonserven in Berührung. Dies bedeutet trotz aller Vorsichtsmaß
nahmen ein erhöhtes Kontaminationsrisiko. Sehr arbeitsaufwendig ist auch der beschriebene
Tariervorgang vor der Zentrifugation.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das eine einfache
und sterile Entnahme und Aufbereitung von Blutkonserven erlaubt und hierfür eine geeignete
Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die eine Handhabung von Blutkonserven mit geringem
Arbeitsaufwand und geringem Kontaminationsrisiko ermöglicht.
Hinsichtlich des Verfahrens wird diese Aufgabe ausgehend von dem eingangs erläuterten Ver
fahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Transportbehälter die Verpackung eingesetzt
wird. Dadurch, daß die Verpackung gleichzeitig als Transportbehälter eingesetzt wird, ist ein
Umverpacken des Blutbeutels bzw. der Blutbeutel für den Transport nicht erforderlich. Der Blut
beutel kann auch bei der Blutentnahme in der Verpackung verbleiben. Eine Entnahme des Blut
beutels aus der Verpackung ist nicht erforderlich. Dadurch entfällt bereits die eine mögliche
Quelle für eine Kontamination. Nach der Blutentnahme, wenn also die gewünschte Blutmenge
in dem Blutbeutel enthalten ist, wird die Verpackung verschlossen. Das Umverpacken in einen
speziellen Transportbehälter entfällt. Der Transport kann in der Verpackung erfolgen. Dadurch
wird eine weitere Quelle möglicher Kontamination ausgeschlossen.
Besonders vorteilhaft bei einer Verfahrensweise, bei der die Aufbereitung der Blutkonserve eine
Zentrifugation in einem Zentrifugiereinsatz einer Zentrifuge umfaßt, ist es, daß als Zentrifu
giereinsatz die Verpackung eingesetzt wird. Dadurch entfällt eine weitere Quelle möglicher
Kontaminationen beim Umverpacken vom Transportbehälter in den Zentrifugiereinsatz. Dies er
leichtert zudem die Handhabung bei der Aufbereitung der Blutkonserven, da das Einsetzen der
Blutbeutel in die Zentrifugiereinsätze sehr aufwendig ist. Zum anderen ergibt sich durch den
Wegfall des Zentrifugeneinsatzes zusätzlicher Platz für die zu zentrifugierenden Blutbeutel. Das
ist gerade bei Blutbeutelsystemen sehr wichtig.
Es hat sich auch als vorteilhaft erwiesen, bei einer Handhabung von Blutkonserven, die eine
Zentrifugation in einem Zentrifugiereinsatz einer Zentrifuge umfaßt, daß die Verpackung in den
Zentrifugiereinsatz eingesetzt wird. Auch hierbei entfällt die Kontaminationsquelle nach dem
Stand der Technik, bei dem eine Umverpackung des Blutbeutels bzw. der Blutbeutel von dem
Transporteinsatz in den Zentrifugiereinsatz erforderlich war, dadurch, daß die als Transportbe
hälter dienende Verpackung direkt in den Zentrifugiereinsatz eingesetzt wird.
Hinsichtlich der Vorrichtung wird die eingangs genannte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch ge
löst, daß das Volumen des Innenraumes mindestens 500 ml beträgt oder durch Anlegen eines
vom Innenraum nach außen gerichteten Innendruckes auf mindestens 500 ml erweiterbar ist,
und daß der Innenraum mittels des Verschlußelementes verschließbar ist. Dadurch, daß das
Volumen des Innenraumes mindestens 500 ml beträgt oder durch Anlegen eines Innendruckes
auf mindestens 500 ml erweiterbar ist, wird erreicht, daß in dem Innenraum mindestens ein
Blutbeutel mit einem Blutvolumen von 450 bis 500 ml aufgenommen werden kann. Zusätzlich
zu dem Spender-Blutbeutel können in der Verpackung auch noch Satellitenbeutel unterge
bracht sein, wobei dann das Mindestvolumen des Innenraumes entsprechend größer sein muß
bzw. entsprechend weiter vergrößerbar sein muß. Dadurch, daß das Volumen des Innenrau
mes der Verpackung mindestens demjenigen eines gefüllten Blutbeutels entspricht, ist gewähr
leistet, daß der Blutbeutel, bzw. das Blutbeutel-System zur Blutentnahme aus der Verpackung
nicht entnommen werden müssen. Der oder die Blutbeutel verbleiben bei der Entnahme inner
halb der Verpackung, bis sie das gewünschte Blutvolumen enthalten. Das Anlegen des Innen
druckes ergibt sich in einfacher Weise dadurch, daß der Blutbeutel sich bei der Entnahme des
Blutes allmählich füllt, und dabei sein Volumen und dasjenige des Innenraumes allmählich er
weitert. Sei einer steifen Verpackung kann deren Innenraum beispielsweise an die übliche
Form eines gefüllten Blutbeutels angepaßt sein. Diejenigen Verpackungen, deren Innenraum-Vo
lumen erweiterbar ist, weisen grundsätzlich den Vorteil auf, daß sie bei leerem Blutbeutel nur
wenig Raum einnehmen. Die Verpackungen mit erweiterbarem Innenraum können beispielwei
se aus einem flexiblen Material bestehen und/oder mit gefalteten Wandungen versehen sein.
Nach der Blutentnahme wird die Verpackung geschlossen. Dies wird dadurch sichergestellt,
daß die Verpackung mittels des Verschlußelementes verschließbar ist. Eine Entnahme des
Blutbeutels bzw. eines Mehrfach-Blutbeutelsystemes aus der Verpackung ist daher während
der Blutentnahme nicht erforderlich. Dadurch entfällt eine mögliche Kontaminationsquelle. Nach
dem Verschließen ist die Verpackung als Transportbehälter für die entnommene Blutkonserve
einsetzbar. Ein Umverpacken in einen speziellen Transportbehälter ist nicht erforderlich. Es
kommen daher keine Personen zum Umpacken mit dem Blutbeutel bzw. mit dem Blutbeutelsy
stem in Berührung. Auch hierdurch wird eine Kontaminationsquelle ausgeschaltet.
Soweit erforderlich, erlaubt die erfindungsgemäße Vorrichtung auch die Zentrifugation der Blut
konserve. Hierzu kann die Verpackung entweder in einen geeigneten Zentrifugiereinsatz einge
setzt werden, oder die Verpackung selbst ist als Zentrifugiereinsatz ausgebildet, wobei jedoch
in keinem Fall eine Entnahme des Blutbeutels bzw. der Blutbeutel erforderlich ist. Auch diese
Quelle möglicher Kontamination bei der Aufbereitung der entnommenen Blutkonserven entfällt
daher bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Das Verschlußelement kann einen nur einmalig zu öffnenden Verschluß, beispielsweise eine
mit einer Aufreißlasche versehene Naht aufweisen. In diesem Fall sind zum Verschließen des
Innenraumes, beispielsweise zum Transport der Blutkonserve, besondere Verschlußteile, bei
spielsweise Laschen vorgesehen, die mit der Verpackung oder mit dem Blutbeutel derart in
Wirkzusammenhang stehen, daß ein Zuhalten des Innenraumes während des Transportes ge
währleistet ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entnahme und zur Aufbereitung von
Blutkonserven kann auch mehrfach einsetzbar ausgebildet werden. In diesem Fall weist das
Verschlußelement beispielsweise einen Reißverschluß, einen Klettverschluß, einen Druck
knopf, einen Drehverschluß oder ein anderes mehrfach verwendbares Verschlußteil auf.
Besonders bewährt haben sich Vorrichtungen mit einer Verpackung, deren Innenraum ein Volu
men von mindestens 1000 ml aufweist, oder einen Innenraum, der durch Anlegen eines
Innendruckes auf ein Volumen von mindestens 1000 ml erweiterbar ist. Mit einer derartigen
Verpackung sind auch größere Volumina an Blutkonserven oder Blutbeutelsysteme von der
Blutentnahme bis zur Zentrifugation handhabbar, ohne daß eine Umverpackung von Blutbeu
teln oder Schläuchen erforderlich ist.
Als besonders geeignet hat sich eine Verpackung erwiesen, deren Seitenwände in Form eines
Faltenbalges ausgebildet sind. Derartig ausgebildete Verpackungen erleichtern eine Erweite
rung des Volumens des Innenraumes bei Anlegen eines Innendruckes. Der Innendruck ergibt
sich bei der Entnahme des Blutes durch die allmähliche Füllung des Blutbeutels. Durch dessen
Volumenerweiterung wird auch dasjenige des Innenraumes allmählich erweitert. Die
Verpackung nimmt bei leerem Blutbeutel nur wenig Raum ein; sie verursacht daher relativ geringe
Transportkosten.
In dieser Hinsicht hat sich auch eine Vorrichtung bewährt, bei der die Verpackung im wesentli
chen aus einem dehnbaren Kunststoff besteht. Ähnlich wie bei der Ausführungsform der Ver
packung in Form eines Faltenbalges, gibt auch bei dieser Ausführungsform die Verpackung bei
Anlegen eines Innendruckes nach, so daß sich beispielsweise bei der Blutentnahme durch das
Füllen des in der Verpackung enthaltenen Blutbeutels, das Innenraum-Volumen der
Verpackung allmählich vergrößert. Dabei dehnen sich die den Innenraum begrenzenden Wandungen
der Verpackung. Die Ausführungsform hat den zusätzlichen Vorteil, daß die gedehnten Wan
dungen einen Gegendruck auf den Blutbeutel innerhalb der Verpackung ausüben und diesen
dadurch in seiner jeweiligen Lage und Anordnung zusätzlich stabilisieren.
Als besonders günstig hat sich eine Vorrichtung erwiesen, bei der die Verpackung aus einem
zentrifugierbaren Kunststoff besteht. Dies gewährleistet, daß eine Umverpackung des Blutbeu
tels bzw. der Blutbeutel zum Zentrifugieren nicht erforderlich wird. Dabei hat es sich als beson
ders günstig erwiesen, die Verpackung aus dem gleichen Kunststoff auszubilden wie den Blut
beutel. Die üblicherweise für Blutbeutel verwendeten Kunststoffe sind zentrifugierbar.
Es wird eine Ausführungsform der Vorrichtung bevorzugt, bei der das Verschlußelement in
Form einer mit der Verpackung verbundenen Lasche ausgebildet ist, an deren freiem Ende ei
ne in Richtung des Innenraumes einseitig offener Hohlraum zur Aufnahme eines Teils des Blut
beutels vorgesehen ist. Zum Transport der Vorrichtung kann die Lasche zwischen der Innen
wandung der Verpackung und dem gefüllten Blutbeutel verklemmt werden.
Als vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, daß an der Verpackung ein Anzeigefeld für die Ge
wichtsklasse des gefüllten Blutbeutels vorgesehen ist. Wie eingangs beschrieben, werden die
Blutbeutel bzw. die Mehrfach-Blutbeutelsysteme bei der Blutentnahme auf einer Wipp-Waage
gewogen. Diese Wägung kann auch zur Gesamtgewichtsbestimmung von Verpackung und ih
rem Inhalt herangezogen werden. Auf einer sichtbaren Oberseite der Verpackung ist ein Anzei
gefeld vorgesehen, an dem ein Etikett angebracht werden kann. Daraus geht die Gewichtsklas
se der jeweiligen Blutkonserve hervor. Beispielsweise können Gewichtsklassen von je 5 g Ge
wichtsunterschied gebildet werden, wobei auf dem Etikett entweder die Gewichtsklassen mit
Ziffern oder Buchstaben bezeichnet oder mittels eines farblichen Kennzeichnung angezeigt
werden. Dabei kann die Waage ein entsprechendes Etikett ausdrucken, das dann beispielswei
se als Abziehbild auf das Anzeigefeld aufgeklebt wird. Dies hat den Vorteil, daß bei der Zentri
fugation der Blutkonserven diese nicht noch einmal gewogen und austariert werden müssen,
sondern direkt, nach ihren jeweiligen Gewichtsklassen geordnet in der Zentrifuge eingesetzt
werden können. Anstelle eines farblich gestalteten Etikettes können auch andere Kennzeich
nungen für die unterschiedlichen Gewichtsklassen, wie beispielsweise Abziehbuchstaben, ver
wendet werden.
Hinsichtlich der Verwendung wird zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe erfindungsge
mäß vorgeschlagen, daß eine sterile Verpackung für mindestens einen Blutbeutel, die einen all
seitig umschlossenen Innenraum zur Aufnahme des Blutbeutels und ein Verschlußelement zum
Öffnen des Innenraumes aufweist, wobei das Volumen des Innenraumes mindestens 500 ml
beträgt oder durch Anlegen eines vom Innenraum nach außen gerichteten Innendruckes auf
mindestens 500 ml erweiterbar ist, und wobei der Innenraum mittels des Verschlußelementes
verschließbar ist zur Aufnahme mindestens eines Blutbeutels in leerem und in gefülltem Zu
stand, und gegebenenfalls auch als Behältnis bei der Zentrifugation des Blutbeutelinhalts ver
wendet werdet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend nä
her erläutert:
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Vorrichtung, die sowohl zur Verpackung eines Blut
beutelsystems vor und während der Blutentnahme, als Transportbehältnis als auch zur Aufnah
me in einem Zentrifugiereinsatz ausgebildet ist.
Die Verpackung 1 ist zur Aufnahme eines Blutbeutelsystems 2, bestehend aus einem Spender
beutel und aus zwei Satellitenbeuteln, ausgelegt. In der Figur ist das Blutbeutelsystem 2 mit ge
strichelten Linien dargestellt. Die Verpackung 1 weist eine Aufnahmekammer 3 auf, in der das
Blutbeutelsystem 2 verstaut ist. Das Volumen der Aufnahmekammer 3 ist veränderbar. Es
hängt ab vom Volumen, das das Blutbeutelsystem 2 einnimmt. Zur Volumenerweiterung sind
die Seitenwände 4 der Aufnahmekammer 5 in Form einer Ziehharmonika gefaltet. Bei Anlegen
eines Innendruckes, wie er beispielsweise bei der Befüllung des Blutbeutelsystems 2 bei der
Blutentnahme auftritt, erweitert sich das Volumen der Aufnahmekammer 3 entsprechend der
Volumenerweiterung des Blutbeutelsystems 2. Mit der Bezugsziffer 5 ist eine Kanüle bezeich
net, die zur Entnahme des Blutes dient. Die Kanüle 5 ist mit einem Schlauch 6, und dieser wie
derum mit dem Spenderbeutel des Blutbeutelsystems 2 verbunden.
Die Verpackung 1 weist weiterhin eine Verschlußlasche 7 auf. Im Anlieferungszustand, das
heißt, das Blutbeutelsystem 2 ist leer und unbenutzt, ist die Verschlußlasche 7 mit der Aufnah
mekammer 3 derart verbunden, daß der Innenraum der Aufnahmekammer 3 steril versiegelt ist.
Zur Öffnung der Verpackung 1 sind die Verbindungsflächen zwischen der Aufnahmekammer 3
und der Verschlußlasche 7 teilweise als SolI-Aufreißlinien 8 ausgebildet, entlang denen beim
Anheben der Verschlußlasche 7 die Verpackung 1 unter Bildung einer Öffnung 9 aufreißt. Beim
Öffnen der Verpackung 1 wird außer der Kanüle 5 und dem Schlauch 6 auch ein Etikettenbe
reich 10 zur Aufnahme von Informationen über die Blutkonserve sichtbar.
Die Verschlußlasche 7 weist in der Draufsicht auf die Verpackung 1 im wesentlichen rechtecki
gen Querschnitt auf. Mit einer als Schwenkachse 11 dienenden Kante ist sie auch im geöffne
ten Zustand fest mit der Aufnahmekammer 3 verbunden und um diese Achse 11 schwenkbar.
Von den Soll-Aufreißlinien 8 ausgehend ist die Verschlußlasche 7 mit senkrecht abstehenden
Seitenteilen 12 ausgebildet, die sich von der Schwenkachse 11 bis zum gegenüberliegenden,
freien Ende 13 der Verschlußlasche 7 erstrecken. In geschlossenem Zustand der Verpackung 1
sind die in Richtung der Aufnahmekammer 3 weisenden Kanten der Seitenteile 12 mit der
Oberseite der Verpackung 1 verschweißt. An ihnen entlang verlaufen die Soll-Aufreißlinien 8.
Die Verschlußlasche 7 ist an ihrem freien Ende 13 mit einer einseitig in Richtung der Aufnah
mekammer 3 offenen Tasche 14 ausgestattet. Die Tasche 14 wird von den Seitenteilen 12, so
wie von einer vom freien Ende 13 der Verschlußlasche 7 in Richtung der Aufnahmekammer 3
reichenden Frontfläche 15 und von einer von der Frontfläche 15 im wesentlichen senkrecht in
Richtung der Schwenkachse 11 verlaufenden Bodenfläche 16 begrenzt. Die Tasche 14 dient
dazu, im geschlossenen Zustand der Verpackung 1, das ihr zugewandte Ende 17 des Blutbeu
telsystems 2 aufzunehmen. Die von den Seitenteilen 12 bestimmte Breite der Tasche 14 ist da
her größer als die entsprechende Abmessung des Blutbeutelsystems 2 in dieser Richtung.
An einer der Seitenteile 12 der Verschlußlasche 7 ist eine Haltelasche 18 zur Halterung eines
Proberöhrchens 19 vorgesehen. Die Haltelasche 18 umfaßt das Proberöhrchen 19. Sie ist per
foriert ausgebildet, so daß das Proberöhrchen 19 durch Aufreißen der Haltelasche 18 entnom
men werden kann.
Auf ihrer, im aufgeklappten Zustand nach oben weisenden Frontfläche 15 ist die Verschlußla
sche 7 mit einer Aufnahmefläche 19 versehen, die zum Anbringen eines Hinweises über die
Gewichtsklasse der Verpackung inklusive ihres Inhaltes dient.
Nachfolgend wird anhand der in der Figur gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung das erfindungsgemäße Verfahren in einem Beispiel näher erläutert:
Zu einem Blutspendetermin wird das Blutbeutelsystem 2 steril in die Verpackung 1 verpackt an
geliefert. Die Verschlußlasche 7 ist mit der Aufnahmekammer 3 dicht verschweißt. Zur Entnah
me der Kanüle 5 wird die Verschlußlasche entlang der Soll-Aufreißlinien 8 aufgerissen. Das
Blutbeutelsystem 2 bleibt in der Aufnahmekammer 3.
Bei der Blutentnahme wird der Spenderbeutel des Blutbeutelsystems 2 allmählich gefüllt. Auf
grund der daraus resultierenden Volumenvergrößerung drückt er auf die Oberseite 21 der Auf
nahmekammer 3 und bewirkt dadurch ein Nachgeben der faltenartig zusammengelegten Sei
tenwände 4. Während der Blutentnahme liegt die Verpackung 1 auf einer (nicht dargestellten
Balkenwaage), auf der vor Beginn der Blutentnahme das Gewicht der Verpackung austariert
worden ist. In der Waage ist das Soll-Gewicht der zu entnehmenden Blutkonserve einprogram
miert. Nach Erreichen des Soll-Gewichtes wird die Blutentnahme automatisch unterbrochen.
Das noch in der Kanüle und in der Schlauchverbindung befindliche Blut läuft noch in den Spen
derbeutel und danach gibt die Waage das tatsächlich erreichte Gewicht der Blutkonserve an.
Die Wägung wir auch zur Bestimmung des Gesamtgewichtes aus Verpackung, Blutbeutelsy
stem und Blutkonserve herangezogen. Entsprechend der erreichten Gesamtgewichts-Klasse,
die in 5 g-Schritte unterteilt ist, wird ein farblich gestaltetes Etikett ausgegeben, das zur Kenn
zeichnung der Blutkonserve hinsichtlich ihrer Gewichtsklasse auf die Aufnahmefläche 20 der
Verschlußlasche 7 aufgeklebt wird. Diese Klassifizierung erleichtert das spätere Zentrifugieren,
da dann bei der Zentrifugation zum Austarieren der Zentrifuge die Blutkonserve nicht noch ein
mal gewogen werden muß.
Nach Beendigung der Blutentnahme wird das Blutbeutelsystem 2 verschlossen und die Ver
schlußlasche 7 zugeklappt. Dabei wird das in der Öffnung 9 liegende Ende 13 des Blutbeutel
systems 2 in die Tasche 14 der Verschlußlasche 7 gesteckt. Da das gefüllte Blutbeutelsystem 2
zwischen der Oberseite der Aufnahmekammer 21 und der Unterseite 22 der Verpackung 2 ein
geklemmt ist, wird auch die mit ihrer Tasche 14 teilweise über das Blutbeutelsystem 2 gestülpte
Verschlußlasche 7 am Blutbeutelsystem 2 fixiert. Die Öffnung 9 wird dadurch geschlossen ge
halten und die Verpackung 1 ist als Transportbehältnis, beispielsweise zu einer Blutbank, ge
eignet. Ein Umverpacken in ein spezielles Transportbehältnis ist nicht erforderlich. In der Blut
bank wird die Verpackung 1 inklusive des Blutbeutelsystems 2 zentrifugiert. Hierzu wird die
Verpackung 1, so wie sie ist, als Zentrifugeneinsatz verwendet. Dies ist gerade bei Mehrfach-Beutel
systemen von großer Bedeutung, da durch den Wegfall des Zentrifugeneinsatzes sich
zusätzlicher Platz für die Beutel ergibt und die Handhabung, das heißt das Einsetzen der Beutel
in den Trägerbecher der Zentrifuge erleichtert wird. Eine zusätzliche Erleichterung bei der Zen
trifugation bieten die Angaben auf der Aufnahmefläche 20 der Verschlußlasche 7, mittels denen
ein einfaches Austarieren der Zentrifuge, ohne Nachwiegen der Blutbeutelkonserven ermöglicht
wird.
Claims (13)
1. Verfahren für die Entnahme und für die Aufbereitung von Blutkonserven, wobei minde
stens ein in einer Verpackung steril verpackter Blutbeutel mit Blut gefüllt und anschlie
ßend in einem Transportbehälter transportiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß als
Transportbehälter die Verpackung (1) eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbereitung eine Zentrifu
gation in einem Zentrifugiereinsatz einer Zentrifuge umfaßt und daß als Zentrifugierein
satz die Verpackung (1) eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufbereitung eine Zentrifu
gation in einem Zentrifugiereinsatz einer Zentrifuge umfaßt und daß die Verpackung (1) in
den Zentrifugiereinsatz eingesetzt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit ei
ner sterilen Verpackung für mindestens einen Blutbeutel, die einen allseitig umschlosse
nen Innenraum zur Aufnahme des Blutbeutels und ein Verschlußelement zum Öffnen des
Innenraumes aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen des Innenraumes (3)
mindestens 500 ml beträgt oder durch Anlegen eines vom Innenraum (3) nach außen
gerichteten Innendruckes auf mindestens 500 ml erweiterbar ist, und daß der Innenraum
(3) mittels des Verschlußelementes (7) verschließbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Volumen des Innenrau
mes (3) mindestens 1000 ml beträgt oder durch Anlegen eines vom Innenraum (3) nach
außen gerichteten Innendruckes auf mindestens 1000 ml erweiterbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackung (1) in
Form eines Faltenbalges ausgebildete Seitenwände (4) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die
Verpackung (1) im wesentlichen aus einem dehnbaren Kunststoff besteht.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verpackung (1) aus einem zentrifugierbaren Kunststoff besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackung (1) aus dem
gleichen Kunststoff wie der Blutbeutel (2) besteht.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschlußelement (7) in Form einer mit der Verpackung (1) verbundenen Lasche
ausgebildet ist, an deren freiem Ende (13) eine in Richtung des Innenraumes (3) einseitig
offener Hohlraum (14) zur Aufnahme eines Teils (17) des Blutbeutels (2) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Verpackung (1) ein Anzeigefeld (20) für eine Gewichtsklassifizierung des gefüll
ten Blutbeutels (2) vorgesehen ist.
12. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11 zur Aufnahme minde
stens eines Blutbeutels (2) in leerem und in gefülltem Zustand.
13. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11 zur Aufnahme minde
stens eines Blutbeutels (2) in leerem und in gefülltem Zustand und als Behältnis zur Zen
trifugation des Blutbeutelinhalts.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4443577A DE4443577C2 (de) | 1994-12-08 | 1994-12-08 | Vorrichtung für die Entnahme und die Aufbereitung von Blutkonserven |
PCT/EP1995/004675 WO1996017577A1 (de) | 1994-12-08 | 1995-11-28 | Verfahren für die entnahme und die aufbereitung von blutkonserven, dazu geeignete vorrichtung und verwendung der vorrichtung |
US08/676,312 US5888408A (en) | 1994-12-08 | 1995-11-28 | Process for collecting and preparing stored blood, apparatus suitable for said process and use of the apparatus |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4443577A DE4443577C2 (de) | 1994-12-08 | 1994-12-08 | Vorrichtung für die Entnahme und die Aufbereitung von Blutkonserven |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4443577A1 true DE4443577A1 (de) | 1996-06-20 |
DE4443577C2 DE4443577C2 (de) | 1997-08-28 |
Family
ID=6535174
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4443577A Expired - Fee Related DE4443577C2 (de) | 1994-12-08 | 1994-12-08 | Vorrichtung für die Entnahme und die Aufbereitung von Blutkonserven |
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