DE4443111A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Löschen von Feuer mit Wasser - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Löschen von Feuer mit Wasser

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Löschen von Feuer mit Wasser.
Brände werden üblicherweise dadurch gelöscht, daß unter Druck stehendes Wasser der Brandstelle in Gestalt eines Löschwasserstrahls zugeführt wird. Große Mengen Wassers sol­ len dazu dienen, das Feuer zum Erlöschen zu bringen. Die großen Wassermengen haben den Nachteil, daß sie Schäden an­ richten, z. B. in Gebäuden. Große Wassermengen bedürfen auch einer ergiebigen Wasserquelle, in der Regel bedürfen sie ei­ nes Hydrantenanschlusses.
Außerdem ist es bekannt, einen begrenzten Wasservorrat einer Explosion so auszusetzen, daß das Wasser schlagartig den gesamten Brandherd abdeckt. Bei geeigneter Anordnung des Wasservorrats kommt es auch zu einem Löschen des Feuers, je­ doch ist ein Wiederaufflackern des Feuers nicht mit Sicher­ heit auszuschließen und die Anordnung des Wasservorrats be­ darf vergleichsweise umständlicher und auch gefährlicher Vor­ bereitungen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die be­ kannten Verfahren zum Löschen von Feuer mit Wasser dahinge­ hend zu verbessern, daß mit sehr geringem Wasservorrat in einfacher Weise gelöscht werden kann, also auch unter Ein­ flußnahme auf eventuell wiederaufflammendes Feuer.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Wasser aus einer Düse mit einem Druckgas versprüht wird.
Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß das Wasser nicht massiv eingesetzt wird, sondern hinreichend fein ver­ teilt in Gestalt von Tröpfchen bzw. Nebel. Durch das Versprü­ hen des Wassers kann dieses dem Brandherd zielgerichtet zuge­ führt werden. Die Brandstelle wird großflächig abgedeckt und das Feuer kommt großflächig zum Erlöschen. Hierbei werden nur geringe Wassermengen benötigt, die zielgerichtet eingesetzt werden. Infolgedessen ist der durch Wasser angerichtete Scha­ den praktisch vernachlässigbar. Die Vermischung des Druckga­ ses mit dem Wasser sorgt für eine optimale Abdeckung des Brandherds durch Nichtbrennbares. Dabei liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, daß sich Wasser oder andere Löschflüssigkeit, versprüht unter sehr hohen Drücken, vollkommen anders verhält, als gewöhnlich verspritztes Wasser unter Niedrigdrücken. Aufgrund der Tröpfchenverteilung ergibt sich eine große Tröpfchenoberfläche, welche kühlt. Es entsteht somit ein sofortiger großflächiger Kühleffekt. Durch die sich anschließende Dampfbildung entsteht ein weiterer Kühleffekt, da die Dampfbildung der Umgebung weitere Energie entzieht. Der beim Verdampfen der Tröpfchen entstehende Was­ serdampf verdrängt als weiteren Effekt schlagartig den Sauer­ stoff, den das Feuer braucht. Infolgedessen wird das Feuer sofort erstickt und es bildet sich ein Schutzwall zwischen freier Sauerstoffatmosphäre und dem Feuer. Das fein verteilte Tröpfchen-Wasser und der Wasserdampf-Nebel binden schädliche Brandgase. Infolge der sofortigen Kühlung und Fernhaltung von Brandgasen ergeben sich neuartige Löschmöglichkeiten. Insbe­ sondere wird die Beeinträchtigung von Brandopfern reduziert, die erfahrungsgemäß zuerst ersticken, bevor sie verbrennen. Beim Hochdruckversprühen des Druckgases ist die dabei erreichbare unterschiedliche Größe der Tröpfchen von Bedeutung, weil die größeren Tröpfchen die kleineren transportieren bzw. mitreißen, so daß sich trotz des Versprühens eine vergleichsweise große Wurfweite ergibt.
Vorteilhafterweise wird als Druckgas Druckluft oder Stickstoff verwendet. Beide Gase sind großtechnisch verfüg­ bar, mithin preiswert und können auch durch Druckquellen, wie Kompressoren vor Ort leicht erzeugt werden.
Das Verfahren wird besonders vorteilhaft dadurch durch­ geführt, daß ein Liter Wasser mit einem Überdruck von minde­ stens 50 atü durch die Düse zu einem Tröpfchen-Nebel für mehr als 40 m² Löschfläche versprüht wird. Es ergibt sich ein Optimum der Löschwirkung bei einem Minimum von Aufwand an Wasser und damit bei einem Minimum von zerstörerischer Wirkung des Wassers am Brandherd. Das Wasser erhöht dabei sein Volumen etwa um das 1640fache das bedeutet ein Kühl­ bzw. Löschvolumen von 1640 Liter bei 1 Liter versprühten Wassers.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum Löschen von Feuer mit Wasser, mit einem das Wasser aufweisen­ den mobilen Vorratsbehälter, und mit einer das Wasser des Vorratsbehälters unter Druck setzenden Druckquelle.
Solche Vorrichtungen sind als Löschfahrzeuge allgemein bekannt. Sie verspritzen das Wasser als Wasserstrahl mit Hil­ fe aufwendiger Fördereinrichtungen und sind stets dadurch be­ nachteiligt, daß der mitgeführte Wasservorrat für übliche Brände nicht ausreicht. Damit die Fahrzeuge hinreichend schnell beweglich und hinreichend löschfähig sind, müssen sie überdimensioniert und sehr stark motorisiert sein. Gleichwohl spielt der mitgeführte Wasservorrat häufig keine Rolle, z. B. beim Einsatz als Feuerlöschfahrzeug im Flughafenbereich.
Vorrichtungen zum Löschen von Feuer mit Wasser dahinge­ hend zu verbessern, daß mit sehr geringem Wasservorrat in einfacher Weise gelöscht werden kann, also auch unter Ein­ flußnahme auf eventuell wiederaufflammendes Feuer.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Druckquelle eine Druckgasquelle vorhanden ist, die das Wasser des Vor­ ratsbehälters unter einen derart hohen Druck zu setzen im­ stande ist, daß es aus einer Düse als Tröpfchen-Nebel ver­ sprühbar ist.
Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß das Wasser aus einer Düse zu einem Tröpfchen-Nebel versprühbar ist. Das wird durch Druckgas erreicht, mit dem das Wasser des Vorratsbehäl­ ters unter den gewünschten hohen Druck zu setzen ist. Es er­ gibt sich eine sehr große Löschwirkung des Wassers bzw. des zu einem Tröpfchen-Nebel versprühten Wassers. Infolgedessen ist die Vorrichtung nicht nur sehr wirksam, sondern der Was­ servorrat kann auch entsprechend gering gehalten werden. Es ist ohne weiteres möglich, den Vorratsbehälter und die Druck­ quelle gemeinsam zu einem Gerät auszubilden, das nicht nur im Sinne einer Fahrbarkeit mobil ist, sondern auch tragbar. Ein derartiges Gerät hat ein erhebliches verbessertes Einsatz­ spektrum. Es kann ohne weiteres als Feuerlöscher ausgebildet werden, das zeitlich unbegrenzt wartungsfrei ist. Es kann als Rettungsvorrichtung bei Fahrzeugbrand eingesetzt werden, z. B. in PKW′s, Bussen und in Flugzeugen bzw. bei Flughafenlösch­ fahrzeugen. Ferner kann es wirksam bei der Suche nach zu ret­ tenden Personen in brennenden Objekten eingesetzt werden, wie z. B. bei Bränden in Wohnanlagen, in Geschäftsanlagen oder in öffentlichen Gebäuden. Das Gerät kann dann auch dem Schutz der Retter dienen, die sich in brennenden Objekten bewegen.
Das Vorstehende ist insbesondere dann der Fall, wenn die Vorrichtung so ausgebildet ist, daß der mobile Vorratsbehäl­ ter tragbar ist, und daß die Druckgasquelle lösbar mit dem Vorratsbehälter verbunden ist. Die lösbare Verbindung zwi­ schen dem mobilen Vorratsbehälter und der Druckgasquelle läßt eine optimale Paarung erreichen. Beispielsweise kann eine einzige Druckgasquelle nacheinander an mehrere Vorratsbehäl­ ter angeschlossen werden, um deren Wasservorrat zu versprühen. Es können auch Druckgasquellen unterschiedlich hohen Drucks zum Einsatz kommen, wie auch Druckgasquellen, die je­ weils mit unterschiedlichem Druckgas gefüllt sind, wie Druck­ luft oder Stickstoff.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Vorrichtung wird da­ durch erreicht, daß an den mobilen Vorratsbehälter ein Schlauch angeschlossen ist, der die Düse aufweist. Es ist dann möglich, die Sprühdüse wegen ihrer geringen Masse leicht und schnell bewegen zu können, während der mobile Vorratsbe­ hälter mit der daran angebrachten Druckgasquelle nicht mitbe­ wegt zu werden braucht, was bei schnellen Lösch- oder Ret­ tungsaktionen hinderlich wäre.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform wird dadurch erreicht, daß der mobile Vorratsbehälter als Handhabe ausge­ bildet ist, die mit einer als Druckgaspatrone ausgebildeten Druckgasquelle über ein Ventilgehäuse zusammengebaut ist, das einen Ventilsteuerhebel zur Steuerung des Durchtritts des druckbeaufschlagten Wassers in die Düse aufweist. Eine derar­ tige Vorrichtung ist besonders leicht und einfach zu handha­ ben und weist die einzelnen Funktionsgruppen als jeweils ei­ genständige Bauelemente aus, die jeweils leicht auszuwechseln und miteinander zu kombinieren sind. Sie können dementspre­ chend bausatzartig zusammengebracht werden, um unterschiedli­ chen Anforderungen gerecht werden zu können.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung darge­ stellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Löschen von Feuer mit Wasser, und
Fig. 2 eine besonders handliche, weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In Fig. 1 ist ein Vorratsbehälter 13 für Wasser 10 darge­ stellt. In den Hals 18 dieses Vorratsbehälters 13 ist eine Anschlußarmatur 19 eingesetzt, die ein Druckrohr 20 aufweist, mit dem Wasser 10 einem Abgabeanschluß 21 zugeführt wird. An diesen Abgabeanschluß 21 ist beispielsweise ein Schlauch oder eine Düse angeschlossen, mit dem das Wasser versprüht werden kann. Die Düse hat die zum Versprühen geeignete, an sich be­ kannte Ausgestaltung.
Um das Wasser unter Druck setzen zu können, und um es damit durch das Rohr 20 abgeben zu können, ist eine Druck­ luftzuleitung 22 vorgesehen, die ein Abgabeventil 23 auf­ weist, das mit einem Handrad 24 zu bedienen ist, so daß der Durchtritt von Druckgas durch einen Druckgasanschluß 25 in den Füllbereich 26 oberhalb des Wassers 10 verschlossen oder geöffnet werden kann.
Der Anschluß 25 dient der druckgasleitenden Verbindung mit einer Druckquelle 14 in Gestalt einer Druckgasflasche, in der Druckgas 12 vorhanden ist. Aus der Druckquelle 14 kann das Druckgas 12 nach einem Öffnen des Verschlußventils 27 ausströmen und gelangt über einen Druckgasauslaß 28 und ein Kupplungsstück 29 zum Anschluß 25.
In Fig. 2 ist ein besonders handliches Gerät dargestellt, bei dem das Löschwasser in dem als Handhabe ausgebildeten Vorratsbehälter 13 untergebracht sein kann. Der mobile Vor­ ratsbehälter 13 und eine als Druckgaspatrone ausgebildete Druckgasquelle 14 sind mit einem Ventilgehäuse 16 zusammenge­ baut, in dem ein im Einzelnen nicht dargestelltes Steuerven­ til untergebracht ist, das einen Ventilsteuerhebel 17 auf­ weist, mit dem das Versprühen des Wassers reguliert werden kann. An das Ventilgehäuse 16 ist ein Schlauch 15 angeschlos­ sen, der an seinem Ende eine Düse 11 aufweist, mit der Wasser 10 in Form von Tröpfchen 30 versprüht werden kann.

Claims (8)

1. Verfahren zum Löschen von Feuer mit Wasser (10), dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser (10) aus einer Düse (11) mit einem Druckgas (12) versprüht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckgas (12) Druckluft oder Stickstoff (N₂) verwen­ det wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß ein Liter Wasser (10) mit einem Überdruck von mindestens 50 atü durch die Düse (11) zu einem Tröpf­ chen-Nebel für mehr als 40 m² Löschfläche versprüht wird.
4. Vorrichtung zum Löschen von Feuer mit Wasser (10), mit einem das Wasser (10) aufweisenden mobilen Vorratsbehäl­ ter (13), und mit einer das Wasser (10) des Vorratsbe­ hälters (13) unter Druck setzenden Druckquelle (14), da­ durch gekennzeichnet, daß als Druckquelle (14) eine Druckgasquelle vorhanden ist, die das Wasser (10) des Vorratsbehälters (13) unter einen derart hohen Druck zu setzen imstande ist, daß es aus einer Düse (11) als Tröpfchen-Nebel versprühbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der mobile Vorratsbehälter (13) tragbar ist, und daß die Druckgasquelle (14) lösbar mit dem Vorratsbehälter (13) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich­ net, daß an den mobilen Vorratsbehälter (13) ein Schlauch (15) angeschlossen ist, der die Düse (11) auf­ weist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der mobile Vorratsbehäl­ ter (13) als Handhabe ausgebildet ist, die mit einer als Druckgaspatrone ausgebildeten Druckgasquelle (14) über ein Ventilgehäuse (16) zusammengebaut ist, das einen Ventilsteuerhebel (17) zur Steuerung des Durchtritts des druckbeaufschlagten Wassers (10) in die Düse (11) auf­ weist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Feuerlöscher aus­ gebildet ist.
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