DE444163C - Verfahren zum Entfernen von Druckerschwaerze, Druckfarben u. dgl. aus Papier - Google Patents

Verfahren zum Entfernen von Druckerschwaerze, Druckfarben u. dgl. aus Papier

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DE444163C
DE444163C DEG62298D DEG0062298D DE444163C DE 444163 C DE444163 C DE 444163C DE G62298 D DEG62298 D DE G62298D DE G0062298 D DEG0062298 D DE G0062298D DE 444163 C DE444163 C DE 444163C
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    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C5/00Other processes for obtaining cellulose, e.g. cooking cotton linters ; Processes characterised by the choice of cellulose-containing starting materials
    • D21C5/02Working-up waste paper
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Description

  • Verfahren zum Entfernen von Druckerschwärze, Druckfarben u. dgl. aus Papier. Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Wiederverarbeitung von bedrucktem Papier, bei dem die Druckerfarbe aus dem Papierentfernt wird.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, Druckerschwärze usw. aus Papier zu entfernen, indem man das zerkleinerte und in Breiform übergeführte Papier in einer geeigneten Mischvorrichtung, z. B. einem Holländer, mit Wasser unter Zusatz von Alkalien' und fein geinahlenem Bentonit behandelt und hierauf durch Filtrieren und -Nachwaschen den mit dem Farbstoff des Papiers beladenen Bentonit von dem Papierbrei trennt. Man hat auch bereits vorgeschlagen, die bei dieser Behandlung zum Entfärben verwendeten mineralischen Stoffe, wie Bentonit, z. B. mit einer Plausonschen Kolloidmühle in kolloidalen Zustand überzuführen.
  • Das Verfahren nach der Erfindung unterscheidet sich von dieser bekannten Arbeitsweise zunächst dadurch, daß die Behandlung des Papierbreis mit den entfärbenden Stoffen und sonstigen Zusätzen in Gegenwart von dispergierenden oder die Ausfällung der inineralischen Stoffe verhindernden Mitteln, also in Gegenwart von organischen Schutzkolloiden vorgenommen wird. Als solche Schutzkolloide kommen insbesondere Stoffe mit hervorragenden Adhäsionseigenschaften in Betracht, wie z. B. Casein, Gelatine in verschiedenen Forincn, Albumin, Gunlmi, z. B. Guinmialabikum, Traganth, Dextrin o. d-1. oder Nlischungen mehrerer der genannten Stoffe miteinander oder mit anderen Zusatzstoffen. Die Ursachen für die Wirkung solcher Schutzkolloide scheinen noch nicht ganz geklärt, jedoch steht so viel fest, daß ihre Gegenwart nicht nur dazu dient, die Überführung der mineralischen Substanzen in kolloidalen Zustand zu vervollständigen, zu beschleunigen und die Aufrechterhaltung dieses Zustandes zu sichern, sondern auch die Entfärbungs- und Reinigungsergebnisse zu steigern und schneller herbeizuführen.
  • Nach dein obenerwähnten bekannten @7erfahren erfolgte der Zusatz des entfärbenden mineralischen Stoffes, nämlich des Bentonits, derart, daß derselbe trocken gemahlen und in dieser Form dem Papierbrei zugesetzt -und finit demselben vermischt wurde.
  • Dagegen hat es sich im Rahmen der Erfindung als vorteilhaft erwiesen, eine die Icolloidähnlich wirkenden mineralischen Stoffe sowie die organischen Schutzkolloide enthaltende wässerige Mischung vor Zusatz derselben zum Papierbrei besonders herzustellen. Es hat sich bei der praktischen Durchführung des Verfahrens ergeben, daß bei dieser Arbeitsreise die Ausfällung hindernde ZVirkung der Schutzkolloide sehr viel stärker ist als bei getrennter Zugabe der Komponenten zu dem Papicrl)rei und Verarbeitung mit demselben.
  • Weitere Vorteile lassen sich bei dem Verfahren nach der Erfindung dadurch erzielen. da13 anstatt des zu dem vorliegenden Zwecke bekannten Bentonits, also anstatt einer Tonerdeart, Magnesiumsilikate, insbesondere Seifenstein. zur Verwendung kommen. Unter Seifenstein ist ein Magnesiumsilikat von der Formel 3M90 # 4SiO_ # H20 zu verstehen. Die mit dem neuen Verfahren erzielten technischen Vorteile ergeben sich aus Parallelversuchen, die einerseits mit der neuen Arbeitsweise, andererseits mit dem bekannten Verfahren unter Verwendung von Bentonit angestellt wurde.
  • Es ergab sich hierbei bei Verwendung von 135 kg Bentonit und 30 0001 Wasser pro iooo kg Druckpapier eine Waschdauer von Stunden.
  • Dagegen betrug bei Verwendung von nur 18 kg ;Seifenstein und etwa i9 ooo 1 Wasser unter Zusatz von Casein die Waschdauer nur Stunde.
  • Die nach dem neuen Verfahren erzielte außerordentliche Ersparnis an Material, Wasser-und Zeit bedeutet einen erheblichen technischen Fortschritt gegenüber der bereits bekannten Arbeitsweise. Beispiel. Etwa 18 kg Seifenstein werden mit etwa 170 1 Wasser unter Zusatz einer alkalischen Lösung von 0,36 kg Casein vermittels einer Schleif- oder Mahlvorrichtung in Form einer wässerigen Mischung gebracht. Diese wird alsdann zugegeben zu etwa iooo kg von bedrucktem Papier, das mit etwa i9 ooo 1 Wasser unter Zusatz von etwa 4. bis 5 kg Ätznatron oder der äquivalenten Menge von Soda oder einem anderen Alkali in einem Holländer in Breiform übergeführt worden ist. Das Gemisch wird etwa 3(>Minuten lang in dem Holländer in Bewegung gehalten, worauf man in bekannter Weise durch Filtration und Auswaschen die Trennung des Papierbreies von der Flüssigkeit bzw. den suspendierten Anteilen durchführt.
  • Hiernach noch etwa zurückgebliebene Spuren von Alkali können durch Neutralisieren mit Säuren oder sauren Salzen in bekannter Weise unschädlich gemacht werden. Der so schließlich erhaltene Papierbrei kann nach dem in üblicher Weise durchgeführten Bleichen oder Färben oder nach dem Bleichen und Färben in bekannter Weise zu Papier verarbeitet werden, das dann wieder zum Bedrucken usw. Verwendung finden kann. Wenn (las vorliegende Verfahren auch in erster Linie für die Behandlung von weißeln, bedruckten Papier vorgesehen ist, so kann es mit gleichem Erfolge auch zur Behandlung von anderen Arten von bedrucktem bzw. gefärbtem Papier dienen.
  • An Stelle von Seifenstein kann man mit gutem Erfolge auch Talk, Asbest, KiAelgur sowie andere Formen von Kieselsäure benutzen.
  • Das -Verfahren kann im Rahmen der Erfindung in mannigfacher Weise verändert werden; so können z. B. die in der ersten Stufe verwendeten Alkalien auch nach bereits erfolgter Zerfaserung des Papiers diesem zugesetzt werden, obwohl es im allgemeinen vorteilhafter sein wird, die Zerkleinerung in Gegenwart der Alkalien vorzunehmen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: T. Verfahren zum Entfernen- von Druckerschwärze, Druckfarben u. dgl. aus Papier durch Behandeln des in Breiform übergeführten Papierstoffs mit alkalischen Stoffen und mit kolloidähnlich wirkenden mineralischen Stoffen unter nachträglichem Waschen, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in Gegenwart von organischen Schutzkolloiden mit Adhäsionseigenschaften, wie Casein, Gelatine, vorgenommen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die kolloidähnlich wirkenden mineralischen Stoffe zusammen mit den organischen Schutzkolloiden vor ihrer Hinzufügung zu dem Papierbrei zu einer wässerigen, die genannten Stoffe in feinster Verteilung enthaltenden Mischung verarbeitet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als kolloidähnlich wirkende mineralische Stoffe anstatt oder neben den für den vorliegenden Zweck an sich bekannten. Tonarten Magnesiumsilikate, insbesondere Seifenstein oder auch Kieselsäure selbst, z. B. in Form von Asbest, Kieselgur usw., Verwendung finden. -
DEG62298D 1923-03-26 1924-09-25 Verfahren zum Entfernen von Druckerschwaerze, Druckfarben u. dgl. aus Papier Expired DE444163C (de)

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NL15620C (de) 1927-01-15
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FR587716A (fr) 1925-04-23

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