DE4440625A1 - Verfahren zur Herstellung hellfarbiger Chitosane - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hellfarbiger Chitosane

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DE4440625A1
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Manfred Dr Weuthen
Rolf Dr Wachter
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Henkel AG and Co KGaA
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Henkel AG and Co KGaA
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0024Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid beta-D-Glucans; (beta-1,3)-D-Glucans, e.g. paramylon, coriolan, sclerotan, pachyman, callose, scleroglucan, schizophyllan, laminaran, lentinan or curdlan; (beta-1,6)-D-Glucans, e.g. pustulan; (beta-1,4)-D-Glucans; (beta-1,3)(beta-1,4)-D-Glucans, e.g. lichenan; Derivatives thereof
    • C08B37/00272-Acetamido-2-deoxy-beta-glucans; Derivatives thereof
    • C08B37/003Chitin, i.e. 2-acetamido-2-deoxy-(beta-1,4)-D-glucan or N-acetyl-beta-1,4-D-glucosamine; Chitosan, i.e. deacetylated product of chitin or (beta-1,4)-D-glucosamine; Derivatives thereof

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Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hellfar­ biger Chitosane, bei dem man die Produkte unter alkalischen Bedingungen mit einer stabilisierten Bleichmittellösung be­ handelt.
Stand der Technik
Chitosane stellen Biopolymere dar und werden zur Gruppe der Hydrokolloide gezählt. Chemisch betrachtet handelt es sich um partiell deacylierte Chitine unterschiedlichen Molekularge­ wichtes, die den Monomerbaustein (I) enthalten:
Im Gegensatz zu den meisten Hydrokolloiden, die im Bereich biologischer pH-Werte positiv geladen sind, stellen Chitosane unter diesen Bedingungen kationische Biopolymere dar. Die po­ sitiv geladenen Chitosane können mit entgegengesetzt gelade­ nen Oberflächen in Wechselwirkung treten und werden daher in kosmetischen Haar- und Körperpflegemitteln, aber auch als Verdicker in amphoteren/nichtionischen Tensidgemischen einge­ setzt. Übersichten zu diesem Thema sind beispielsweise von B.Gesslein et al. in EAPPI 27, 57 (1990), O.Skaugrud in Drug Coma.Ind. 148, 24 (1991) und E.Onsoyen et al. in Seifen-Öle- Fette-Wachse 117, 633 (1991) erschienen.
Zur Herstellung der Chitosane geht man von Chitin, vorzugs­ weise den Schalenresten von Krustentieren aus, die als billi­ ge Rohstoffe in großen Mengen zur Verfügung stehen. Das Chi­ tin wird dabei üblicherweise zunächst durch Zusatz von Basen deprotoniert, durch Zugabe von Mineralsäuren demineralisiert und schließlich durch Zugabe von starken Basen deacyliert, wobei die Molekulargewichte über ein breites Spektrum ver­ teilt sein können. Entsprechende Verfahren zur Herstellung von - mikrokristallinem - Chitosan sind beispielsweise in der WO 91/05808 (Firextra Oy) und der EP-B1 0382150 (Hoechst) beschrieben.
Ein Problem bei der Herstellung von Chitosanen besteht darin, daß die Produkte herstellungsbedingt eine rötliche Färbung aufweisen, die für eine Vielzahl von kosmetischen Anwendungen nicht erwünscht ist. Technisches Chitosan läßt sich zwar durch Behandlung mit Wasserstoffperoxid bleichen, die Pro­ dukte dunkeln jedoch bei Lagerung nach und verfärben sich schließlich unansehnlich braunschwarz.
Die Aufgabe der Erfindung hat daher darin bestanden, ein Ver­ fahren zur Herstellung hellfarbiger Chitosane zur Verfügung zu stellen, das frei von den geschilderten Nachteilen ist.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung hellfarbiger Chitosane durch Deacylierung von Chitinen mit starken Basen, das sich dadurch auszeichnet, daß man die Chitosane mit einer wäßrigen, alkalischen Wasserstoffperoxid­ lösung in Kontakt bringt, die einen Gehalt an Stabilisatoren aufweist.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sich Chitosane durch Behandeln mit Wasserstoffperoxid in hellfarbige, lagerstabile Produkte überführen lassen, wenn man die Bleiche unter alka­ lischen Bedingungen durchführt und dem H₂O₂ ausgewählte Sta­ bilisatoren zusetzt.
Chitosane
Die Auswahl der Chitosane, auf die sich das Bleichverfahren erstreckt, ist an sich unkritisch. Das bedeutet, daß weder Deacylierungsgrad noch das mittlere Molekulargewicht der Biopolymere einen signifikanten Einfluß auf die resultierende Farbe und Stabilität der Produkte haben. Im Hinblick auf die Korngröße des eingesetzten Chitosans haben sich leichte Vor­ teile für mikrokristalline Produkte ergeben, doch auch der Einsatz von Chitosanen konventioneller Korngrößenverteilung, wie sie beispielsweise bei der Sprühtrocknung, Heißdampf­ trocknung oder Gefriertrocknung, gegebenenfalls nach an­ schließender mechanischer Zerkleinerung anfallen, führt zu ausgezeichneten Produktqualitäten. Des weiteren ist das Ver­ fahren auch auf derivatisierte Chitosane wie z. B. quartäre Produkte vom Typ des Hydroxypropylchitosans anwendbar.
Wasserstoffperoxidlösungen
Als Bleichmittel kommen Wasserstoffperoxidlösungen des Han­ dels in Betracht, die einen Aktivsubstanzgehalt von 25 bis 50 und vorzugsweise 30 bis 35 Gew.-% aufweisen. Sie werden üb­ licherweise in einer Konzentration von 0,1 bis 2, vorzugs­ weise 1 bis 1,5 Gew.-% - bezogen auf die Chitosane - einge­ setzt. Selbstverständlich ist es möglich, eine größere Menge des Bleichmittels einzusetzen, doch führt dies nicht mehr zu einer meßbaren Steigerung der Farbqualität. Hingegen hat es sich als entscheidend erwiesen, die Bleiche unter alkalischen Bedingungen, vorzugsweise bei einem pH-Wert im Bereich von 9 bis 12 und insbesondere 10 bis 11 durchzuführen.
Stabilisatoren
Ein weiteres wesentliches Merkmal der alkalischen Bleiche von Chitosan besteht in der Mitverwendung von Stabilisatoren für das Bleichmittel. Hierzu kommen in erster Linie Magnesium­ verbindungen bzw. Magnesiumsalze in Frage, wie beispielsweise Magnesiumoxid, Magnesiumhydroxid, Magnesiumsulfat und der­ gleichen. Aus Gründen der Löslichkeit ist die Verwendung von Magnesiumsulfat bevorzugt. Als weitere Stabilisatoren kommen beispielsweise Alkali- und/oder Erdalkalisilicate, vorzugs­ weise Natriumsilicate mit einem Modul im Bereich von 1 bis 4, Zeolithe, Doppelschichthydroxide wie beispielsweise Hydrotal­ cit sowie Triacetin oder Zuckersäuren in Frage.
Vorteilhafterweise wird in den Bleichlösungen ein Gehalt von 50 bis 2000 und insbesondere 100 bis 1000 ppm des Stabilisa­ tors bzw. einer Stabilisatormischung eingestellt.
Durchführung der Bleiche
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, zunächst eine alkalische Bleichmittellösung zuzubereiten, die den Wasser­ stoffperoxid und die Magnesiumionen enthält, diese auf die Bleichtemperatur zu erwärmen und dann das Chitosan zuzudo­ sieren. Vorzugsweise wird die Bleiche bei Temperaturen im Bereich von 50 bis 90 und insbesondere 70 bis 80°C durchge­ führt. Die Bleichdauer ist nicht kritisch und beträgt übli­ cherweise 2 bis 48 und vorzugsweise 12 bis 24 h.
Es ist möglich, die Bleiche nachträglich mit einem gewöhn­ lichen Handelsprodukt durchzuführen. In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Behandlung mit dem Bleichmittel Jedoch unmittelbar nach der Deacylierung des Chitins und stellt somit einen Schritt des Herstellprozesses dar. Im An­ schluß an die Bleiche empfiehlt es sich, das Produkt alka­ lifrei zu waschen. Nach Sprühtrocknung, Heißdampftrocknung oder vorzugsweise Gefriertrocknung werden farblose, lagersta­ bile Pulver erhalten.
Gewerbliche Anwendbarkeit
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Chito­ sane sind hellfarbig und lagerstabil. Sie eignen sich als Rohstoffe für die Herstellung von Mitteln zur Haar- und Kör­ perpflege sowie als Verdickungsmittel für tensidische Syste­ me, in denen sie in Mengen von 0,5 bis 10, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten sein können.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
Beispiele Vergleichsbeispiel V1
0,2 g einer 35 Gew.-%igen wäßrigen Lösung von Wasserstoffper­ oxid wurden mit 45 g Wasser verdünnt. Die Bleichlösung wurde auf 70°C erwärmt und unter Rühren mit 5 g Chitosanpulver (Produkt der Protan A/5, Norwegen) versetzt. Nach 2 h war die Bleiche beendet. Die resultierende Lösung wurde anschließend bei Raumtemperatur gelagert und die Farbe visuell beurteilt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Beispiel 1
Vergleichsbeispiel V1 wurde wiederholt. Die Wasserstoffper­ oxidlösung wurde jedoch mit einer Lösung von 0,5 g Magnesium­ sulfat sowie 0,15 ml Natriumhydroxidlösung (50 Gew.-%ig) in 45 g Wasser versetzt. Die nach der Bleiche resultierende Chi­ tosanlösung wurde ebenfalls bei Raumtemperatur gelagert und die Farbe visuell beurteilt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Beispiel 2
Vergleichsbeispiel V1 wurde wiederholt. Die Wasserstoffper­ oxidlösung wurde jedoch mit einer Lösung von 0,5 g übertrock­ netem Natriumsilicat (Modul 2) sowie 0,15 ml Natriumhydroxid­ lösung (50 Gew.-%ig) in 45 g Wasser versetzt. Die nach der Bleiche resultierende Chitosanlösung wurde ebenfalls bei Raumtemperatur gelagert und die Farbe visuell beurteilt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Vergleichsbeispiel V2
Vergleichsbeispiel V1 wurde wiederholt, der Wasserstoffper­ oxidlösung jedoch 0,15 ml Natriumhydroxidlösung (50 Gew.-%ig) zugesetzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Vergleichsbeispiel V3
Vergleichsbeispiel V1 wurde wiederholt. Die Wasserstoffper­ oxidlösung wurde jedoch mit einer Lösung von 0,5 g Magnesium­ sulfat in 45 g Wasser versetzt. Die Ergebnisse sind in Tabel­ le 1 zusammengefaßt.
Tabelle 1
Bleiche von Chitosan

Claims (7)

1. Verfahren zur Herstellung hellfarbiger Chitosane durch Deacylierung von Chitinen mit starken Basen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chitosane mit einer wäßri­ gen, alkalischen Wasserstoffperoxidlösung in Kontakt bringt, die einen Gehalt an Stabilisatoren aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Wasserstoffperoxidlösungen einsetzt, die einen pH- Wert im Bereich von 9 bis 12 aufweisen.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man das Wasserstoffperoxid in einer Kon­ zentration von 0,1 bis 2 Gew.-% - bezogen auf die Chi­ tosane - einsetzt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man Stabilisatoren ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird von Magnesiumionen, Alkali­ und/oder Erdalkalisilicaten, Zeolithen, Doppelschicht­ hydroxiden, Triacetin und/oder Zuckersäuren, einsetzt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man Wasserstoffperoxidlösungen einsetzt, die einen Gehalt von 50 bis 2000 ppm Stabilisator auf­ weisen.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man die Bleiche bei Temperaturen im Be­ reich von 50 bis 90°C durchführt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß man die Bleiche unmittelbar nach der De­ acylierung des Chitins durchführt.
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