DE4439898A1 - Elektrochemischer Meßfühler und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Elektrochemischer Meßfühler und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrochemischen Meß
fühler zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes von Ga
sen, insbesondere zur Bestimmung des Sauerstoffge
haltes in Abgasen von Verbrennungsmotoren, nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur
Herstellung des Meßfühlers nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 8.
Elektrochemische Meßfühler der gattungsgemäßen Art
sind bekannt. Diese sind beispielsweise in einer so
genannten Fingerbauform ausgeführt, bei der ein Fest
elektrolytkörper ein Sensorelement bildet, das als
geschlossenes Rohr in einem metallischen Gehäuse
dicht festgelegt ist. Eine äußere Meßelektrode des
Sensorelementes ist hierbei direkt dem zu messenden
Gas ausgesetzt, während eine innere, als Referenz
elektrode dienende Elektrode einem Referenzgas, bei
spielsweise dem Luftsauerstoff, ausgesetzt ist. Die
Elektroden sind über Leiterbahnen, die innen und
außen an dem geschlossenen Rohr geführt sind, mit
einer Auswerteschaltung verbunden. Wird die Meß
elektrode mit einem zu messenden Gas, beispielsweise
mit dem Abgas eines Kraftfahrzeuges, beaufschlagt,
stellt sich ein unterschiedlicher Sauerstoffpartial
druck an der Meßelektrode und der Referenzelektrode
ein, so daß zwischen den Elektroden ein Spannungs
signal abgegriffen werden kann. Dieses Spannungs
signal dient der Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in
dem Abgas, so daß Rückschlüsse auf den Betrieb der
Verbrennungskraftmaschine geschlossen werden können.
Insbesondere ist der sogenannte Lamdawert ermittel
bar, der ein Maß für die Zusammensetzung des Luft-
Kraftstoff-Gemisches bildet, mit dem die Verbren
nungskraftmaschine betrieben wird. Je nachdem ob die
Luft oder der Kraftstoff im stöchiometrischen
Übeschuß vorliegt, ist der Lamdawert größer bezie
hungsweise kleiner gleich 1.
Den bekannten elektrochemischen Meßfühlern ist ge
meinsam, daß sie unmittelbar dem Abgasweg ausgesetzt
sind, so daß die Referenzelektrode gegenüber dem Ab
gasweg einer ausreichenden Abdichtung bedarf. Hierzu
ist es bekannt, eine Vielzahl spezieller Dichtungen
anzuordnen, die einerseits eine Abdichtung der Refe
renzelektrode gegen das Abgas ermöglicht und anderer
seits eine Zufuhr des Referenzgases, also des Luft
sauerstoffes, zu der Referenzelektrode gestattet. Die
Dichtanordnungen besitzen einen komplizierten und
aufwendigen Aufbau. Insbesondere bei bestimmten Be
triebssituationen des Kraftfahrzeuges, beispielsweise
beim Anlassen, gelangt unverbrannter Kraftstoff in
den Abgasweg, der den Meßfühler sozusagen umspült und
somit selbst bei gasdichten Abdichtungen ein Eintritt
des Kraftstoffes in den Referenzbereich nicht aus zu
schließen ist.
Der erfindungsgemäße Meßfühler mit den im Anspruch 1
genannten Merkmalen bietet demgegenüber den Vorteil,
daß in einfacher Weise eine Abdichtung der Referenz
elektrode möglich ist. Dadurch, daß der Referenzelek
trode ein Pumpreferenzvolumen zugeordnet ist, daß mit
einer einen hohen Gasdiffusionswiderstand aufweisen
den Schicht überzogen ist, ist es in einfacher Weise
möglich, die Abdichtung der Referenzelektrode auf die
das Pumpreferenzvolumen abdeckenden Schicht zu be
grenzen. Das Pumpreferenzvolumen bildet eine interne
Bezugssauerstoffquelle für die Referenzelektrode.
Durch das Anlegen einer Pumpspannung an die
Referenzelektrode und einer dem Meßgas ausgesetzten
Meßelektrode kann das Pumpreferenzvolumen aus dem
Meßgas ständig mit frischen Sauerstoffionen versorgt
werden. Eine Verbindung des Pumpreferenzvolumens mit
der Atmosphäre und den damit notwendigen Abdichtungen
gegenüber dem Eindringen von Fremdstoffen, beispiels
weise von Kraftstoffen, kann somit eingespart werden.
Die Referenzpumpspannung liegt ständig an dem
Sensorelement an und wird von dem sich einstellenden
Spannungssignal aufgrund eines Sauerstoffkonzentra
tionsunterschiedes in dem Meßgas, also an der Meß
elektrode, und in dem Pumpreferenzvolumen, also an
der Referenzelektrode, überlagert. Mittels einer Aus
werteschaltung kann in einfacher Weise das Pumprefe
renzspannungssignal mit dem Meßspannungssignal abge
glichen werden, so daß ein dem Sauerstoffkonzentra
tionsunterschied entsprechendes Signal zur Verfügung
steht.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vor
gesehen, daß das Pumpreferenzvolumen an einem Grund
des Sensorelementes angeordnet ist und mit der
Schicht abgedeckelt ist, die vorzugsweise eine nicht
100%ige Gasundurchlässigkeit besitzt. Hierdurch wird
erreicht, daß die das Pumpreferenzvolumen abdeckende
Schicht gleichzeitig eine Ventilfunktion übernehmen
kann, die für den Fall auslöst, daß in dem Pump
referenzvolumen aufgrund des ständig anliegenden
Pumpreferenzspannungssignals eine zu große Sauer
stoffkonzentration entsteht. Ein sich hier auf
bauender Überdruck wird bei Erreichen eines bestimm
ten Grenzwertes über die das Pumpreferenzvolumen ab
deckende Schicht abgebaut.
Ferner ist vorteilhaft, daß das Pumpreferenzvolumen
und/oder die das Pumpreferenzvolumen abdeckende
Schicht aus dem gleichen Material wie das Sensor
element bestehen. Vorzugsweise wird eine Funktion des
Pumpreferenzvolumens und der dieses abdeckende
Schicht durch die Wahl einer unterschiedlichen
Porösität eingestellt. Somit ist mit den allgemein
bekannten, technologisch beherrschbaren Verfahrens
schritten in einfacher Weise der Aufbau des
Meßfühlers möglich.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe weiterhin durch die
im Anspruch 8 genannten Merkmale gelöst. Dadurch, daß
auf der Referenzseite des rohrförmigen Sensorelemen
tes ein Pumpreferenzvolumen und eine das Pumprefe
renzvolumen abdeckende Schicht aufgetragen wird, die
vorzugsweise durch ein definiertes Eintropfen eines
das Pumpreferenzvolumen und die Schicht ergebenden
Materials erfolgt, ist es in einfacher Weise möglich,
das rohrförmige Sensorelement mit einem abgedichteten
Pumpreferenzvolumen zu versehen. Durch die topf
förmige Gestalt des rohrförmigen Sensorelementes kann
das das Pumpreferenzvolumen ergebende Material in
einfacher Weise während eines Durchlaufverfahrens in
das Sensorelement eingetropft werden, so daß durch
eine dosierte Eingabe einer bestimmten Menge des
Materials ein definiertes Pumpreferenzvolumen in dem
Sensorelement erzeugbar ist.
Das erzeugte Pumpreferenzvolumen kann vorzugsweise
mit einer weiteren eingetropften Materialschicht
überdeckt werden, die gegenüber dem Pumpreferenz
volumen einen hohen Gasdiffusionswiderstand aufweist.
Die das Pumpreferenzvolumen und die das Pump
referenzvolumen abdeckende Schicht ergebenden
Materialien können gemeinsam mit dem Sensorelement
co-gesintert werden, so daß in einem Arbeitsgang ein
komplettes Sensorelement erzeugbar ist. Die Verfahren
zum Einbringen des Pumpreferenzvolumens und der
dieses abdeckenden Schicht sind somit mit den
bekannten Verfahrensschritten zum Herstellen der
Sensorelemente kombinierbar und für eine massenhafte
Fertigung geeignet.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den übrigen in den Unteransprüchen genannten Merk
malen.
Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungs
beispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch einen
elektrochemischen Meßfühler und
Fig. 2 eine perspektivische Schnittdarstellung
durch ein erfindungsgemäßes Sensorelement.
In der Fig. 1 ist in einer Schnittdarstellung ein
allgemein mit 10 bezeichneter, elektrochemischer Meß
fühler dargestellt. Der Meßfühler 10 besitzt ein
metallisches Gehäuse 12, das an seiner Außenseite ei
nen Schlüsselsechskant 14 und ein Gewinde 16 zum Be
festigen in einem nicht dargestellten Meßgasrohr auf
weist. Das Gehäuse 12 ist hülsenförmig ausgebildet
und besitzt eine Durchgangsöffnung 18. Die Durch
gangsöffnung 18 ist als Stufenbohrung ausgeführt und
bildet einen Dichtsitz 20 aus. In der Durchgangs
öffnung 18 des Gehäuses 12 ist ein Sensorelement 22
geführt. Das Sensorelement 22 besitzt einen wulst
förmigen Kopf 24, der eine Ringschulter 26 ausbildet.
Zwischen dem Sensorelement 22 und dem Gehäuse 12 ist
eine Dichtung 28 angeordnet.
Der in der Fig. 1 dargestellte Meßfühler 10 besitzt
ein potententialfrei angeordnetes Sensorelement 22,
wobei der prinzipielle Aufbau ebenfalls für ein po
tentialbehaftet angeordnetes Sensorelement 22 gilt.
Die Unterschiede zwischen den potentialfrei und po
tentialbehaftet angeordneten Sensorelementen 22 sol
len im Rahmen der vorliegenden Beschreibung nicht
näher erläutert, da sie dem Fachmann allgemein ge
läufig sind.
Das Sensorelement 22 ist im vorliegenden Beispiel ei
ne an sich bekannte Sauerstoffsonde, die bevorzugter
weise für das Messen des Sauerstoffpartialdruckes in
Abgasen, vorzugsweise bei Kraftfahrzeugen, Verwendung
findet. Das Sensorelement 22 besitzt einen rohrförmi
gen Festelektrolytkörper 30, dessen meßgasseitiger
Endabschnitt mittels eines Bodens 32 verschlossen
ist. Auf der dem Meßgas ausgesetzten Außenseite des
Festelektrolytkörpers 30 ist eine schichtförmige,
gasdurchlässige Meßelektrode 34 angeordnet. Auf der
der Außenseite abgewandten Innenseite des Festelek
trolytkörpers ist eine gasdurchlässig und ebenfalls
schichtförmig ausgebildete Referenzelektrode 36 ange
ordnet. Die Meßelektrode 34 ist über eine Leiterbahn
38 mit einem ersten Elektrodenkontakt 40 verbunden.
Über die Meßelektrode 34 und teilweise über die
Leiterbahn 38 ist eine poröse Schutzschicht 42 ge
legt. Die Referenzelektrode 36 ist über eine zweite
Leiterbahn 44 mit einem zweiten Elektrodenkontakt 46
verbunden. Die Elektrodenkontakte 40 und 46 befinden
sich jeweils auf einer vom offenen Ende des Fest
elektrolytkörpers 30 gebildeten Stirnfläche 48. Die
Leiterbahnen 38 und 44 sind vorteilhafterweise als
Cermet-Schichten aufgebaut und co-gesintert.
Das meßgasseitig aus der Durchgangsöffnung 18 des
Gehäuses 12 herausragende Sensorelement 22 ist mit
Abstand von einem Schutzrohr 50 umgeben, welches für
den Ein- beziehungsweise Austritt eines Meßgases Öff
nungen 52 besitzt. Das Schutzrohr 50 ist am meßgas
seitigen Ende des Gehäuses 12 gehalten, beispielswei
se in eine Nut 54 eingepaßt.
In einem Innenraum 56 des Festelektrolytkörpers 30
ist über der Referenzelektrode 36 ein Pumpreferenz
volumen 58 angeordnet. Das Pumpreferenzvolumen 58 be
steht aus einem keramischen Material, das eine Po
rösität zum Aufnehmen eines Referenzgases aufweist.
Das Pumpreferenzvolumen 58 kann beispielsweise aus
dem gleichen Material wie der Festelektrolytkörper 30
bestehen. Sowohl der Festelektrolytkörper 30 als auch
das Pumpreferenzvolumen 58 können beispielsweise aus
stabilisiertem Zirkonoxid bestehen. Eine Porösität
kann durch Zumischen der Stabilisierungsmittel, bei
spielsweise Yttriumoxid, erfolgen. Durch die Beigabe
unterschiedlicher Mengen von Stabilisatoren und/oder
weiterer während eines Sinterprozesses sich auflösen
der Bestandteile, kann die Porösität sowohl des Fest
elektrolytkörpers 30 als auch des Pumpreferenzvolu
mens 58 eingestellt werden. Das Pumpreferenzvolumen
58 ist etwa halbkugelförmig ausgebildet und füllt den
Innenraum 56 des Festelektrolytkörpers 30 im Bereich
dessen Bodens 32 aus. Über dem Pumpreferenzvolumen 58
ist eine Schicht 60 angeordnet. Die Schicht 60
überdeckt das Pumpreferenzvolumen 58 über dessen
gesamte, dem Innenraum zugewandte Oberfläche. Die
Schicht 60 bildet an ihrem Außenumfang einen Kragen
62 aus, der in Richtung des meßgasfernen Endes des
Festelektrolytkörpers 30 hochsteht. Weiterhin ist die
Schicht 60 über die Leiterbahn 44, die die Re
ferenzelektrode 36 mit dem Elektrodenkontakt 46 ver
bindet, angeordnet. Die Schicht 60 ist hierbei vor
zugsweise nur im Bereich der Leiterbahn 44, das
heißt, also nicht über den gesamten Innenumfang des
Festelektrolytkörpers 30, vorgesehen. Die Schicht 60
besteht vorzugsweise ebenfalls aus einem keramischen
Material, das einen hohen Gasdiffusionswiderstand
aufweist. Als Material für die Schicht 60 kann
beispielsweise ebenfalls Zirkonoxid verwendet werden,
wobei der Gasdiffusionswiderstand durch entsprechende
Stabilisatoren eingestellt werden kann.
Auf dem ersten Elektrodenkontakt 40 liegt ein erstes
Kontaktteil 64 und auf dem zweiten Elektrodenkontakt
46 ein zweites Kontaktteil 66 auf. Die Kontaktteile
64 und 66 sind mit einem Meßelektroden-Anschluß 68
und einem Referenzelektroden-Anschluß 70 kontaktiert.
Die Anschlüsse 68 und 70 werden mit nicht dargestell
ten Anschlußkabeln kontaktiert und nach außen zu ei
nem Meß- oder Steuergerät geführt.
In der Durchgangsöffnung 18 des Gehäuses 12 ist fer
ner eine Isolierhülle 72 eingebracht, welche vor
zugsweise aus einem keramischen Material besteht. Mit
Hilfe eines nicht dargestellten, mechanischen Mittels
wird die Isolierhülle 72 auf die Kontaktteile 64 und
66 gedrückt, wodurch eine elektrische Verbindung zu
den Elektrodenkontakten 40 und 46 realisiert wird.
In dem verbleibenden Innenraum 56 des Festelektrolyt
körpers 30 kann ferner eine, hier nicht dargestellte
Heizeinrichtung eingebracht sein.
In der Fig. 2 ist in einer schematischen Perspektiv
ansicht der Festelektrolytkörper 30 aufgeschnitten
dargestellt. Gleiche Teile wie in Fig. 1 sind mit
gleichen Bezugszeichen versehen und nicht nochmals
erläutert. Anhand der Perspektivansicht wird deut
lich, wie in dem Hohlraum 56 am Grund 32 des Fest
elektrolytkörpers 30 das Pumpreferenzvolumen 58 ange
ordnet ist. Das Pumpreferenzvolumen 58 überdeckt die
in Fig. 2 nicht dargestellte Referenzelektrode 36
vollständig. Über dem Pumpreferenzvolumen 58 ist die
Schicht 60 vorgesehen, die einerseits in den Kragen
62 aus läuft und andererseits die Leiterbahn 44 über
deckt.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Meßfühler 10
übt folgende Funktion aus:
Über die Anschlüsse 68 und 70 beziehungsweise die Leiterbahnen 38 und 44 liegt zwischen der Meß elektrode 34 und der Referenzelektrode 36 ein defi niert festgelegtes Pumpspannungssignal an. Das Pump spannungssignal wird von dem nicht dargestellten Meß- oder Steuergerät bereitgestellt. Aufgrund der an liegenden Pumpspannung werden aus dem Meßgas, das durch die Öffnungen 52 in das Gehäuse 50 eindringen kann, Sauerstoffionen in das Pumpreferenzvolumen 58 gepumpt. Der Vorgang des Abpumpens von Sauerstoffio nen aus einem Meßgas in eine Pumpreferenz ist allge mein bekannt. Bei einer Änderung einer Sauerstoff konzentration in dem Meßgas ändert sich der Sauer stoffpartialdruck an der Meßelektrode 34 gegenüber dem Sauerstoffpartialdruck an der Referenzelektrode 36. Hierdurch kann ein bestimmtes Spannungssignal abgegriffen werden, das dem Sauerstoffkonzentrations unterschied zwischen der Meßelektrode 34 und der Referenzelektrode 36 proportional ist. Dieses Span nungssignal wird in einer Auswerteschaltung der nicht dargestellten Meß- oder Steuergeräte mit dem Pump spannungssignal abgeglichen, so daß ein Meßsignal erhalten wird, das ein Maß für eine Sauerstoff konzentration in dem Meßgas liefert. Dieses kann in allgemein bekannter Weise für die Steuerung einer Einspritzung einer Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs verwendet werden.
Über die Anschlüsse 68 und 70 beziehungsweise die Leiterbahnen 38 und 44 liegt zwischen der Meß elektrode 34 und der Referenzelektrode 36 ein defi niert festgelegtes Pumpspannungssignal an. Das Pump spannungssignal wird von dem nicht dargestellten Meß- oder Steuergerät bereitgestellt. Aufgrund der an liegenden Pumpspannung werden aus dem Meßgas, das durch die Öffnungen 52 in das Gehäuse 50 eindringen kann, Sauerstoffionen in das Pumpreferenzvolumen 58 gepumpt. Der Vorgang des Abpumpens von Sauerstoffio nen aus einem Meßgas in eine Pumpreferenz ist allge mein bekannt. Bei einer Änderung einer Sauerstoff konzentration in dem Meßgas ändert sich der Sauer stoffpartialdruck an der Meßelektrode 34 gegenüber dem Sauerstoffpartialdruck an der Referenzelektrode 36. Hierdurch kann ein bestimmtes Spannungssignal abgegriffen werden, das dem Sauerstoffkonzentrations unterschied zwischen der Meßelektrode 34 und der Referenzelektrode 36 proportional ist. Dieses Span nungssignal wird in einer Auswerteschaltung der nicht dargestellten Meß- oder Steuergeräte mit dem Pump spannungssignal abgeglichen, so daß ein Meßsignal erhalten wird, das ein Maß für eine Sauerstoff konzentration in dem Meßgas liefert. Dieses kann in allgemein bekannter Weise für die Steuerung einer Einspritzung einer Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs verwendet werden.
Die über dem Pumpreferenzvolumen 58 angeordnete
Schicht 60 gewährleistet, daß in das Pumpreferenz
volumen 58 keine Fremdstoffe, insbesondere keine
Benzoldämpfe oder flüssiger Kraftstoff, eindringen
kann. Durch die Ausbildung des Kragens 62 und dem
Vorhandensein der Schicht 60 über der Leiterbahn 44
wird ein Eindringen von Kraftstoff beziehungsweise
Kraftstoffdämpfen in das Pumpreferenzvolumen 58 ver
hindert. Durch die Ausbildung der Schicht 60 wird so
mit an eine Abdichtung des Innenraums 56 gegenüber
Kraftstoffen beziehungsweise Kraftstoffdämpfen keine
besondere Anforderung mehr gestellt. Die Anordnung
von zusätzlichen, aufwendigen Dichtungselementen, die
darüber hinaus eine dichtende Durchführung der
Anschlüsse 68 und 70 gewährleisten müssen, ist somit
nicht mehr zwingend erforderlich.
Durch die Einstellung eines definierten hohen Gas
diffusionswiderstandes der Schicht 60 wird neben der
Abdichtung des Pumpreferenzvolumens 58 gegenüber
Kraftstoffen beziehungsweise Kraftstoffdämpfen eine
Ventilfunktion für das Pumpreferenzvolumen 58 mög
lich. Steigt aufgrund der permanent angelegten Pump
spannung zwischen der Meßelektrode 34 und der Refe
renzelektrode 36 der Druck infolge des Zupumpens von
Sauerstoffionen innerhalb des Pumpreferenzvolumens 58
an, so kann bei Erreichen eines festlegbaren Grenz
wertes dieser Druck durch die Schicht 60 abgebaut
werden. Die Grenzwerte lassen sich durch eine
Porösität der Schicht 60 einstellen, die gleichzeitig
den Gasdiffusionswiderstand der Schicht 60 bestimmt.
Somit ist das Sensorelement 22 gleichzeitig vor einer
Zerstörung durch zu hohe Drücke innerhalb des Pump
referenzvolumens 58 geschützt.
Die Herstellung des Sensorelementes 22 kann derart
erfolgen, daß in den Hohlraum 56 des Festelektrolyt
körpers 30 nach Aufbringen der Referenzelektrode 36
und der diese mit dem Elektrodenkontakt 46 ver
bindenden Leiterbahn 44 das das Pumpreferenzvolumen
58 ergebende Material durch die in Fig. 1 dar
gestellte meßgasferne Öffnung eingefüllt wird. Das
Einfüllen kann beispielsweise durch Eintropfen eines
keramischen Materials erfolgen. Es wird so viel kera
misches Material eingefüllt, bis sich ein Füllstand
innerhalb des Festelektrolytkörpers 30 ergibt, der
ein Abdecken der Referenzelektrode 36 gewährleistet.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Hohlraum
56 des Festelektrolytkörpers 30 komplett mit dem
keramischen Material zu füllen und dieses dann soweit
auszubringen, beispielsweise auszusaugen, bis der für
das Pumpreferenzvolumen 58 benötigte Füllungsgrad er
reicht ist.
Auf die das Pumpreferenzvolumen 58 ergebende kerami
sche Masse wird sodann die die Schicht 60 ergebende
keramische Masse aufgetragen. Das Aufbringen der
Schicht 60 kann beispielsweise ebenfalls durch
definiertes Eintropfen einer bestimmten Menge an
keramischem Material erfolgen. Das Einbringen der
Schicht 60 kann beispielsweise ebenfalls durch
Einbringen einer bereits vorgefertigten Folie, die
die Konturen der Schicht 60, einschließlich ihres
Kragens 62 und der die Leiterbahn 44 übergreifenden
Bestandteile aufweist. Sowohl dem das Pumpreferenz
volumen 58 als auch dem die Schicht 60 ergebenden
keramischen Material sind Stabilisatoren zugemischt,
die eine Einstellung einer definierten Porösität
gestatten. Diese erfolgt so, daß das Pumpreferenz
volumen 58 zum Speichern des Sauerstoffs geeignet
ist, während die Schicht 60 eine undurchlässige
Barriere für Kraftstoffe beziehungsweise Kraftstoff
dämpfe bildet. Ein Entweichen von Sauerstoff aus dem
Pumpreferenzvolumen 58 in den Innenraum 56 des
Sensorelementes 22 bei Erreichen eines bestimmten
Grenzdruckwertes wird durch die Schicht 60 gestattet,
indem diese einen genau definierten, hohen Gas
diffusionswiderstand aufweist. Nach Einbringen des
das Pumpreferenzvolumen 58 beziehungsweise des die
Schicht 60 ergebenden keramischen Materials kann ein
Sintern des Sensorelementes 22 erfolgen. Das Sintern
kann hierbei beispielsweise als sogenanntes Co-
Sintern erfolgen, indem der Festelektrolytkörper 30,
das Pumpreferenzvolumen 58 und die Schicht 60 in
einem Arbeitsgang gesintert werden. Es ist jedoch
auch ein aufeinanderfolgendes Sintern möglich, indem
beispielsweise zuerst der Festelektrolytkörper 30 mit
der Meßelektrode 34, der Referenzelektrode 36 und den
Leiterbahnen 38 beziehungsweise 34 gesintert wird und
erst anschließend das Pumpreferenzvolumen 58 und die
Schicht 60 aufgesintert werden. Das Sintern von kera
mischem Material ist allgemein bekannt und soll hier
im Rahmen der Beschreibung nicht weiter ausgeführt
werden.
Claims (15)
1. Elektrochemischer Meßfühler zur Bestimmung des
Sauerstoffgehaltes von Gasen, insbesondere zur Be
stimmung des Sauerstoffgehaltes in Abgasen von Ver
brennungsmotoren, mit einem rohrförmigen Sensor
element, an dessen Außenseite eine dem Meßgas aus
gesetzte Meßelektrode und an dessen Innenseite eine
Referenzelektrode angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Referenzelektrode (36) mit
einer einen hohen Gasdiffusionswiderstand
aufweisenden Schicht (60) überzogen ist, derart, daß
sich an der Referenzelektrode (36) ein Pumpreferenz
volumen (58) ausbildet.
2. Meßfühler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pumpreferenzvolumen (58) an einem Boden (32)
des Sensorelementes (22) angeordnet ist und mit der
Schicht (60) abgedeckelt ist.
3. Meßfühler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (60) gleich
zeitig eine die Referenzelektrode (36) kontaktierende
Leiterbahn (44) überdeckt.
4. Meßfühler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (60) an ihrem
Außenumfang an der Innenwand des Sensorelementes (22)
einen Kragen (62) ausbildet.
5. Meßfühler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Pumpreferenzvolumen
(58) und/oder die Schicht (60) aus dem gleichen Ma
terial wie das Sensorelement (22) bestehen.
6. Meßfühler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß über die Wahl einer un
terschiedlichen Porösität des für das Sensorelement
(22), das Pumpreferenzvolumen (58) und die Schicht
(60) verwendeten keramischen Materials deren jewei
lige Funktion einstellbar ist.
7. Meßfühler nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzelektrode
(36) und die Meßelektrode (34) mit einem permanenten
Pumpspannungssignal beaufschlagbar sind, so daß ein
Einpumpen von Sauerstoffionen in das Pumpreferenzvo
lumen (58) erfolgt.
8. Verfahren zur Herstellung eines elektrochemischen
Meßfühlers zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes von
Gasen, insbesondere zur Bestimmung des Sauerstoffge
haltes in Abgasen von Verbrennungsmotoren, mit einem
rohrförmigen Sensorelement, an dessen Außenseite eine
dem Meßgas ausgesetzte Meßelektrode und an dessen
Innenseite eine einem Referenzgas ausgesetzte Refe
renzelektrode angeordnet sind, dadurch gekennzeich
net, daß auf der Referenzseite des Sensorelementes
ein Pumpreferenzvolumen und eine das Pumpreferenzvo
lumen abdeckende Schicht aufgetragen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pumpreferenzvolumen und die dieses abdeckende
Schicht vor dem Sintern des Sensorelementes (22)
aufgetragen werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Pumpreferenzvo
lumen und die dieses abdeckende Schicht durch Ein
bringen in einen Innenraum des rohrförmigen Sensor
elementes erzeugt werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Pumpreferenzvo
lumen und die dieses abdeckende Schicht durch Ein
füllen einer definierten Menge eines keramischen
Materials in den Innenraum (56) erzeugt werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Pumpreferenzvo
lumen und die dieses abdeckende Schicht durch Ein
tropfen einer definierten Menge eines keramischen
Materials erzeugt werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Pumpreferenzvo
lumen und die dieses abdeckende Schicht durch Ein
füllen einer beliebigen Menge eines keramischen
Materials und anschließendes definiertes Absaugen
einer überflüssigen Menge des eingefüllten kerami
schen Materials erfolgt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Pumpreferenzvo
lumen und die dieses abdeckende Schicht mit dem
Sensorelement co-gesintert werden.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Sensorelement,
das Pumpreferenzvolumen und die dieses abdeckende
Schicht in getrennten Schritten gesintert werden.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4439898A DE4439898B4 (de) | 1994-11-08 | 1994-11-08 | Elektrochemischer Meßfühler und Verfahren zu seiner Herstellung |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4439898A DE4439898B4 (de) | 1994-11-08 | 1994-11-08 | Elektrochemischer Meßfühler und Verfahren zu seiner Herstellung |
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