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Die
Erfindung betrifft einen elektrochemischen Meßfühler zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes
von Gasen, insbesondere zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in
Abgasen von Verbrennungsmotoren, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie ein Verfahren zur Herstellung des Meßfühlers nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 8.
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Stand der
Technik
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Elektrochemische
Meßfühler der
gattungsgemäßen Art
sind bekannt. Diese sind beispielsweise in einer sogenannten Fingerbauform
ausgeführt, bei
der ein Festelektrolytkörper
ein Sensorelement bildet, das als geschlossenes Rohr in einem metallischen
Gehäuse
dicht festgelegt ist. Eine äußere Meßelektrode
des Sensorelementes ist hierbei direkt dem zu messenden Gas ausgesetzt,
während
eine innere, als Referenz elekrode dienende Elektrode einem Referenzgas,
beispielsweise dem Luftsauerstoff, ausgesetzt ist. Die Elektroden
sind über
Leiterbahnen, die innen und außen
an dem geschlossenen Rohr geführt
sind, mit einer Auswerteschaltung verbunden. Wird die Meßelektrode
mit einem zu messenden Gas, beispielsweise mit dem Abgas eines Kraftfahrzeuges,
beaufschlagt, stellt sich ein unterschiedlicher Sauerstoffpartialdruck
an der Meßelektrode
und der Referenzelektrode ein, so daß zwischen den Elektroden ein
Spannungssignal abgegriffen werden kann. Dieses Spannungssignal
dient der Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in dem Abgas, so daß Rückschlüsse auf
den Betrieb der Verbrennungskraftmaschine geschlossen werden können. Insbesondere
ist der sogenannte Lamdawert ermittelbar, der ein Maß für die Zusammensetzung
des Luft-Kraftstoff-Gemisches
bildet, mit dem die Verbrennungskraftmaschine betrieben wird. Je
nachdem ob die Luft oder der Kraftstoff im stöchiometrischen Übeschuß vorliegt,
ist der Lamdawert größer beziehungsweise
kleiner gleich 1.
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Den
bekannten elektrochemischen Meßfühlern ist
gemeinsam, daß sie
unmittelbar dem Abgasweg ausgesetzt sind, so daß die Referenzelektrode gegenüber dem
Abgasweg einer ausreichenden Abdichtung bedarf. Hierzu ist es bekannt,
eine Vielzahl spezieller Dichtungen anzuordnen, die einerseits eine
Abdichtung der Referenzelektrode gegen das Abgas ermöglicht und
andererseits eine Zufuhr des Referenzgases, also des Luftsauerstoffes,
zu der Referenzelektrode gestattet. Die Dichtanordnungen besitzen
einen komplizierten und aufwendigen Aufbau. Insbesondere bei bestimmten
Betriebssituationen des Kraftfahrzeuges, beispielsweise beim Anlassen, gelangt
unverbrannter Kraftstoff in den Abgasweg, der den Messfühler sozusagen
umspült
und somit selbst bei gasdichten Abdichtungen ein Eintritt des Kraftstoffes
in den Referenzbereich nicht auszuschließen ist.
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Aus
der
US 4 174 258 A ist
ein rohrförmiges, einseitig
geschlossenes Sensorelement bekannt, auf dessen Innenseite eine
Referenzelektrode angeordnet ist, die mit einer Schutzschicht überzogen
ist. Die Schutzschicht steht auf ihrer gesamten Fläche in direktem
Kontakt zu der Referenzelektrode und besteht aus einem Material,
das bei den Betriebstemperaturen des Sensorelementes mit Sauerstoff
reagiert.
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Aus
der
EP 0 035 177 ist
ein Sensorelement mit einer Referenzelektrode bekannt, die zwischen einem
Substrat und einer Festelektrolytschicht angeordnet ist. Die Referenzelektrode
steht in direktem Kontakt zu dem Substrat und zu der Festelektrolytschicht.
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In
der
DE 29 06 459 C2 ist
ein Sensorelement beschrieben, das zwei Elektroden sowie eine zwischen
den Elektroden angeordnete Festelektrolytschicht aufweist. Die Elektroden
sind mit einer Trennschicht beziehungsweise einer porösen Schutzschicht
abgedeckt. Die Elektroden stehen in direktem Kontakt zu der Festelektrolytschicht
und der Trennschicht beziehungsweise der Schutzschicht.
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Vorteile
der Erfindung
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Der
erfindungsgemäße Messfühler mit
den im Anspruch 1 genannten Merkmalen bietet demgegenüber den
Vorteil, dass in einfacher Weise eine Abdichtung der Referenzelektrode
möglich
ist. Dadurch, dass der Referenzelektrode ein Pumpreferenzvolumen
zugeordnet ist, das mit einer einen hohen Gasdiffusionswiderstand
aufweisenden Schicht überzogen
ist, ist es in einfacher Weise möglich,
die Abdichtung der Referenzelektrode auf die das Pumpreferenzvolumen
abdeckenden Schicht zu begrenzen. Das Pumpreferenzvolumen bildet
eine interne Bezugssauerstoffquelle für die Referenzelektrode. Durch
das Anlegen einer Pumpspannung an die Referenzelektrode und einer
dem Messgas ausgesetzten Messelektrode kann das Pumpreferenzvolumen aus
dem Messgas ständig
mit frischen Sauerstoffionen versorgt werden. Eine Verbindung des
Pumpreferenzvolumens mit der Atmosphäre und den damit notwendigen
Abdichtungen gegenüber
dem Eindringen von Fremdstoffen, beispielsweise von Kraftstoffen,
kann somit eingespart werden. Die Referenzpumpspannung liegt ständig an
dem Sensorelement an und wird von dem sich einstellenden Spannungssignal
aufgrund eines Sauerstoffkonzentra tionsunterschiedes in dem Meßgas, also
an der Meßelektrode, und
in dem Pumpreferenzvolumen, also an der Referenzelektrode, überlagert.
Mittels einer Auswerteschaltung kann in einfacher Weise das Pumpreferenzspannungssignal
mit dem Meßspannungssignal abgeglichen
werden, so daß ein
dem Sauerstoffkonzentrationsunterschied entsprechendes Signal zur Verfügung steht.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Pumpreferenzvolumen
an einem Grund des Sensorelementes angeordnet ist und mit der Schicht
abgedeckelt ist, die vorzugsweise eine nicht 100%ige Gasundurchlässigkeit
besitzt. Hierdurch wird erreicht, daß die das Pumpreferenzvolumen
abdeckende Schicht gleichzeitig eine Ventilfunktion übernehmen
kann, die für
den Fall auslöst, daß in dem
Pumpreferenzvolumen aufgrund des ständig anliegenden Pumpreferenzspannungssignals
eine zu große
Sauerstoffkonzentration entsteht. Ein sich hier aufbauender Überdruck
wird bei Erreichen eines bestimmten Grenzwertes über die das Pumpreferenzvolumen
abdeckende Schicht abgebaut.
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Ferner
ist vorteilhaft, daß das
Pumpreferenzvolumen und/oder die das Pumpreferenzvolumen abdeckende
Schicht aus dem gleichen Material wie das Sensorelement bestehen.
Vorzugsweise wird eine Funktion des Pumpreferenzvolumens und der
dieses abdeckende Schicht durch die Wahl einer unterschiedlichen
Porösität eingestellt.
Somit ist mit den allgemein bekannten, technologisch beherrschbaren Verfahrens schritten
in einfacher Weise der Aufbau des Meßfühlers möglich.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe weiterhin durch die im Anspruch 8 genanten Merkmale gelöst. Dadurch,
daß auf
der Referenzseite des rohrförmigen
Sensorelementes ein Pumpreferenzvolumen und eine das Pumpreferenzvolumen
abdeckende Schicht aufgetragen wird, die vorzugsweise durch ein definiertes
Eintropfen eines das Pumpreferenzvolumen und die Schicht ergebenden
Materials erfolgt, ist es in einfacher Weise möglich, das rohrförmige Sensorelement
mit einem abgedichteten Pumpreferenzvolumen zu versehen. Durch die
topfförmige
Gestalt des rohrförmigen
Sensorelementes kann das das Pumpreferenzvolumen ergebende Material
in einfacher Weise während
eines Durchlaufverfahrens in das Sensorelement eingetropft werden,
so daß durch eine
dosierte Eingabe einer bestimmten Menge des Materials ein definiertes
Pumpreferenzvolumen in dem Sensorelement erzeugbar ist.
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Das
erzeugte Pumpreferenzvolumen kann vorzugsweise mit einer weiteren
eingetropften Materialschicht überdeckt
werden, die gegenüber
dem Pumpreferenzvolumen einen hohen Gasdiffusionswiderstand aufweist.
Die das Pumpreferenzvolumen und die das Pumpreferenzvolumen abdeckende Schicht
ergebenden Materialien können
gemeinsam mit dem Sensorelement co-gesintert werden, so daß in einem
Arbeitsgang ein komplettes Sensorelement erzeugbar ist. Die Verfahren
zum Einbringen des Pumpreferenzvolumens und der dieses abdeckenden
Schicht sind somit mit den bekannten Verfahrensschritten zum Herstellen
der Sensorelemente kombinierbar und für eine massenhafte Fertigung
geeignet.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den übrigen in
den Unteransprüchen genannten
Merkmalen.
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Zeichnung
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Die
Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung durch einen elektrochemischen Meßfühler und
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2 eine
perspektivische Schnittdarstellung durch ein erfindungsgemäßes Sensorelement.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In
der 1 ist in einer Schnittdarstellung ein allgemein
mit 10 bezeichneter, elektrochemischer Meßfühler dargestellt.
Der Meßfühler 10 besitzt
ein metallisches Gehäuse 12,
das an seiner Außenseite einen
Schlüsselsechskant 14 und
ein Gewinde 16 zum Befestigen in einem nicht dargestellten
Meßgasrohr
aufweist. Das Gehäuse 12 ist
hülsenförmig ausgebildet
und besitzt eine Durchgangsöffnung 18.
Die Durchgangsöffnung 18 ist
als Stufenbohrung ausgeführt
und bildet einen Dichtsitz 20 aus. In der Durchgangs öffnung 18 des
Gehäuses 12 ist
ein Sensorelement 22 geführt. Das Sensorelement 22 besitzt
einen wulstförmigen
Kopf 24, der eine Ringschulter 26 ausbildet. Zwischen
dem Sensorelement 22 und dem Gehäuse 12 ist eine Dichtung 28 angeordnet.
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Der
in der 1 dargestellte Meßfühler 10 besitzt ein
potententialfrei angeordnetes Sensorelement 22, wobei der
prinzipielle Aufbau ebenfalls für ein
potentialbehaftet angeordnetes Sensorelement 22 gilt. Die
Unterschiede zwischen den potentialfrei und potentialbehaftet angeordneten
Sensorelementen 22 sollen im Rahmen der vorliegenden Beschreibung
nicht näher
erläutert,
da sie dem Fachmann allgemein geläufig sind.
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Das
Sensorelement 22 ist im vorliegenden Beispiel eine an sich
bekannte Sauerstoffsonde, die bevorzugterweise für das Messen des Sauerstoffpartialdruckes
in Abgasen, vorzugsweise bei Kraftfahrzeugen, Verwendung findet.
Das Sensorelement 22 besitzt einen rohrförmigen Festelektrolytkörper 30, dessen
meßgasseitiger
Endabschnitt mittels eines Bodens 32 verschlossen ist.
Auf der dem Meßgas ausgesetzten
Außenseite
des Festelektrolytkörpers 30 ist
eine schichtförmige,
gasdurchlässige
Meßelektrode 34 angeordnet.
Auf der der Außenseite
abgewandten Innenseite des Festelektrolytkörpers ist eine gasdurchlässig und
ebenfalls schichtförmig
ausgebildete Referenzelektrode 36 angeordnet. Die Meßelektrode 34 ist über eine
Leiterbahn 38 mit einem ersten Elektrodenkontakt 40 verbunden. Über die
Meßelektrode 34 und
teilweise über
die Leiterbahn 38 ist eine poröse Schutzschicht 42 gelegt.
Die Referenzelektrode 36 ist über eine zweite Leiterbahn 44 mit
einem zweiten Elektrodenkontakt 46 verbunden. Die Elektrodenkontakte 40 und 46 befinden
sich jeweils auf einer vom offenen Ende des Festelektrolytkörpers 30 gebildeten
Stirnfläche 48.
Die Leiterbahnen 38 und 44 sind vorteilhafterweise
als Cermet-Schichten aufgebaut und co-gesintert.
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Das
meßgasseitig
aus der Durchgangsöffnung 18 des
Gehäuses 12 herausragende
Sensorelement 22 ist mit Abstand von einem Schutzrohr 50 umgeben,
welches für
den Ein- beziehungsweise Austritt eines Meßgases Öffnungen 52 besitzt.
Das Schutzrohr 50 ist am meßgasseitigen Ende des Gehäuses 12 gehalten,
beispielsweise in eine Nut 54 eingepaßt.
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In
einem Innenraum 56 des Festelektrolytkörpers 30 ist über der
Referenzelektrode 36 ein Pumpreferenzvolumen 58 angeordnet.
Das Pumpreferenzvolumen 58 besteht aus einem keramischen Material,
das eine Porösität zum Aufnehmen
eines Referenzgases aufweist. Das Pumpreferenzvolumen 58 kann
beispielsweise aus dem gleichen Material wie der Festelektrolytkörper 30 bestehen.
Sowohl der Festelektrolytkörper 30 als
auch das Pumpreferenzvolumen 58 können beispielsweise aus stabilisiertem Zirkonoxid
bestehen. Eine Porösität kann durch
Zumischen der Stabilisierungsmittel, beispielsweise Yttriumoxid,
erfolgen. Durch die Beigabe unterschiedlicher Mengen von Stabilisatoren
und/oder weiterer während
eines Sinterprozesses sich auflösender
Bestandteile, kann die Porösität sowohl
des Fest elektrolytkörpers 30 als
auch des Pumpreferenzvolumens 58 eingestellt werden. Das
Pumpreferenzvolumen 58 ist etwa halbkugelförmig ausgebildet
und füllt
den Innenraum 56 des Festelektrolytkörpers 30 im Bereich dessen
Bodens 32 aus. Über
dem Pumpreferenzvolumen 58 ist eine Schicht 60 angeordnet.
Die Schicht 60 überdeckt
das Pumpreferenzvolumen 58 über dessen gesamte, dem Innenraum
zugewandte Oberfläche.
Die Schicht 60 bildet an ihrem Außenumfang einen Kragen 62 aus,
der in Richtung des meßgasfernen
Endes des Festelektrolytkörpers 30 hochsteht. Weiterhin
ist die Schicht 60 über
die Leiterbahn 44, die die Referenzelektrode 36 mit
dem Elektrodenkontakt 46 verbindet, angeordnet. Die Schicht 60 ist
hierbei vorzugsweise nur im Bereich der Leiterbahn 44, das
heißt,
also nicht über
den gesamten Innenumfang des Festelektrolytkörpers 30, vorgesehen.
Die Schicht 60 besteht vorzugsweise ebenfalls aus einem
keramischen Material, das einen hohen Gasdiffusionswiderstand aufweist.
Als Material für
die Schicht 60 kann beispielsweise ebenfalls Zirkonoxid verwendet
werden, wobei der Gasdiffusionswiderstand durch entsprechende Stabilisatoren
eingestellt werden kann.
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Auf
dem ersten Elektrodenkontakt 40 liegt ein erstes Kontaktteil 64 und
auf dem zweiten Elektrodenkontakt 46 ein zweites Kontaktteil 66 auf.
Die Kontaktteile 64 und 66 sind mit einem Meßelektroden-Anschluß 68 und
einem Referenzelektroden-Anschluß 70 kontaktiert.
Die Anschlüsse 68 und 70 werden
mit nicht dargestellten Anschlußkabeln
kontaktiert und nach außen
zu einem Meß-
oder Steuergerät
geführt.
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In
der Durchgangsöffnung 18 des
Gehäuses 12 ist
ferner eine Isolierhülle 72 eingebracht,
welche vorzugsweise aus einem keramischen Material besteht. Mit
Hilfe eines nicht dargestellten, mechanischen Mittels wird die Isolierhülle 72 auf
die Kontaktteile 64 und 66 gedrückt, wodurch
eine elektrische Verbindung zu den Elektrodenkontakten 40 und 46 realisiert
wird.
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In
dem verbleibenden Innenraum 56 des Festelektrolytkörpers 30 kann
ferner eine, hier nicht dargestellte Heizeinrichtung eingebracht
sein.
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In
der 2 ist in einer schematischen Perspektivansicht
der Festelektrolytkörper 30 aufgeschnitten
dargestellt. Gleiche Teile wie in 1 sind mit
gleichen Bezugszeichen versehen und nicht nochmals erläutert. Anhand
der Perspektivansicht wird deutlich, wie in dem Hohlraum 56 am
Grund 32 des Festelektrolytkörpers 30 das Pumpreferenzvolumen 58 angeordnet
ist. Das Pumpreferenzvolumen 58 überdeckt die in 2 nicht
dargestellte Referenzelektrode 36 vollständig. Über dem
Pumpreferenzvolumen 58 ist die Schicht 60 vorgesehen,
die einerseits in den Kragen 62 ausläuft und andererseits die Leiterbahn 44 überdeckt.
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Der
in den 1 und 2 dargestellte Meßfühler 10 übt folgende
Funktion aus:
Über
die Anschlüsse 68 und 70 beziehungsweise
die Leiterbahnen 38 und 44 liegt zwischen der
Meßelektrode 34 und
der Referenzelektrode 36 ein defi niert festgelegtes Pumpspannungssignal
an. Das Pumpspannungssignal wird von dem nicht dargestellten Meß- oder Steuergerät bereitgestelllt.
Aufgrund der anliegenden Pumpspannung werden aus dem Meßgas, das
durch die Öffnungen 52 in
das Gehäuse 50 eindringen
kann, Sauerstoffionen in das Pumpreferenzvolumen 58 gepumpt.
Der Vorgang des Abpumpens von Sauerstoffionen aus einem Meßgas in
eine Pumpreferenz ist allgemein bekannt. Bei einer Änderung
einer Sauerstoffkonzentration in dem Meßgas ändert sich der Sauerstoffpartialdruck
an der Meßelektrode 34 gegenüber dem
Sauerstoffpartialdruck an der Referenzelektrode 36. Hierdurch
kann ein bestimmtes Spannungssignal abgegriffen werden, das dem
Sauerstoffkonzentrationsunterschied zwischen der Meßelektrode 34 und
der Referenzelektrode 36 proportional ist. Dieses Spannungssignal
wird in einer Auswerteschaltung der nicht dargestellten Meß- oder
Steuergeräte
mit dem Pumpspannungssignal abgeglichen, so daß ein Meßsignal erhalten wird, das ein
Maß für eine Sauerstoffkonzentration
in dem Meßgas
liefert. Dieses kann in allgemein bekannter Weise für die Steuerung
einer Einspritzung einer Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs
verwendet werden.
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Die über dem
Pumpreferenzvolumen 58 angeordnete Schicht 60 gewährleistet,
daß in
das Pumpreferenzvolumen 58 keine Fremdstoffe, insbesondere
keine Benzoldämpfe
oder flüssiger
Kraftstoff, eindringen kann. Durch die Ausbildung des Kragens 62 und
dem Vorhandensein der Schicht 60 über der Leiterbahn 44 wird
ein Eindringen von Kraftstoff beziehungsweise Kraftstoffdämpfen in
das Pumpreferenzvolumen 58 verhindert. Durch die Ausbildung der
Schicht 60 wird somit an eine Abdichtung des Innenraums 56 gegenüber Kraftstoffen
beziehungsweise Kraftstoffdämpfen
keine besondere Anforderung mehr gestellt. Die Anordnung von zusätzlichen,
aufwendigen Dichtungselementen, die darüber hinaus eine dichtende Durchführung der
Anschlüsse 68 und 70 gewährleisten
müssen,
ist somit nicht mehr zwingend erforderlich.
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Durch
die Einstellung eines definierten hohen Gasdiffusionswiderstandes
der Schicht 60 wird neben der Abdichtung des Pumpreferenzvolumens 58 gegenüber Kraftstoffen
beziehungsweise Kraftstoffdämpfen
eine Ventilfunktion für
das Pumpreferenzvolumen 58 möglich. Steigt aufgrund der
permanent angelegten Pumpspannung zwischen der Meßelektrode 34 und
der Referenzelektrode 36 der Druck infolge des Zupumpens
von Sauerstoffionen innerhalb des Pumpreferenzvolumens 58 an,
so kann bei Erreichen eines festlegbaren Grenzwertes dieser Druck
durch die Schicht 60 abgebaut werden. Die Grenzwerte lassen
sich durch eine Porösität der Schicht 60 einstellen,
die gleichzeitig den Gasdiffusionswiderstand der Schicht 60 bestimmt.
Somit ist das Sensorelement 22 gleichzeitig vor einer Zerstörung durch
zu hohe Drücke
innerhalb des Pumpreferenzvolumens 58 geschützt.
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Die
Herstellung des Sensorelementes 22 kann derart erfolgen,
daß in
den Hohlraum 56 des Festelektrolytkörpers 30 nach Aufbringen
der Referenzelektrode 36 und der diese mit dem Elektrodenkontakt 46 ver bindenden
Leiterbahn 44 das das Pumpreferenzvolumen 58 ergebende
Material durch die in 1 dargestellte meßgasferne Öffnung eingefüllt wird.
Das Einfüllen
kann beispielsweise durch Eintropfen eines keramischen Materials
erfolgen. Es wird so viel keramisches Material eingefüllt, bis
sich ein Füllstand
innerhalb des Festelektrolytkörpers 30 ergibt,
der ein Abdecken der Referenzelektrode 36 gewährleistet.
Eine weitere Möglichkeit
besteht darin, den Hohlraum 56 des Festelektrolytkörpers 30 komplett
mit dem keramischen Material zu füllen und dieses dann soweit
auszubringen, beispielsweise auszusaugen, bis der für das Pumpreferenzvolumen 58 benötigte Füllungsgrad
erreicht ist.
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Auf
die das Pumpreferenzvolumen 58 ergebende keramische Masse
wird sodann die die Schicht 60 ergebende keramische Masse
aufgetragen. Das Aufbringen der Schicht 60 kann beispielsweise
ebenfalls durch definiertes Eintropfen einer bestimmten Menge an
keramischem Material erfolgen. Das Einbringen der Schicht 60 kann
beispielsweise ebenfalls durch Einbringen einer bereits vorgefertigten
Folie, die die Konturen der Schicht 60, einschließlich ihres
Kragens 62 und der die Leiterbahn 44 übergreifenden
Bestandteile aufweist. Sowohl dem das Pumpreferenzvolumen 58 als
auch dem die Schicht 60 ergebenden keramischen Material
sind Stabilisatoren zugemischt, die eine Einstellung einer definierten
Porösität gestatten.
Diese erfolgt so, daß das Pumpreferenzvolumen 58 zum
Speichern des Sauerstoffs geeignet ist, während die Schicht 60 eine
undurchlässige Barriere
für Kraftstoffe
beziehungsweise Kraftstoffdämpfe
bildet. Ein Entweichen von Sauerstoff aus dem Pumpreferenzvolumen 58 in
den Innenraum 56 des Sensorelementes 22 bei Erreichen eines
bestimmten Grenzdruckwertes wird durch die Schicht 60 gestattet,
indem diese einen genau definierten, hohen Gasdiffusionswiderstand
aufweist. Nach Einbringen des das Pumpreferenzvolumen 58 beziehungsweise
des die Schicht 60 ergebenden keramischen Materials kann
ein Sintern des Sensorelementes 22 erfolgen. Das Sintern
kann hierbei beispielsweise als sogenanntes Co-Sintern erfolgen, indem der Festelektrolytkörper 30,
das Pumpreferenzvolumen 58 und die Schicht 60 in
einem Arbeitsgang gesintert werden. Es ist jedoch auch ein aufeinanderfolgendes
Sintern möglich,
indem beispielsweise zuerst der Festelektrolytkörper 30 mit der Meßelektrode 34,
der Referenzelektrode 36 und den Leiterbahnen 38 beziehungsweise 34 gesintert
wird und erst anschließend
das Pumpreferenzvolumen 58 und die Schicht 60 aufgesintert
werden. Das Sintern von keramischem Material ist allgemein bekannt
und soll hier im Rahmen der Beschreibung nicht weiter ausgeführt werden.