DE4438090A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Farbkennzeichen auf eine Ader - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von Farbkennzeichen auf eine AderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Farb
kennzeichen auf eine elektrische oder optische Ader.
Aus der DE 31 42 374 C2 ist es bekannt, mittels eines Tinten
schreibers Farbflecke aus mehreren Düsen auf eine Ader in
einer Reihe überlappend so zu Spritzen, daß das Querschnitts
profil des von den Farbflecken gebildeten Farbauftrages mit
einem allmählichen Anstieg bis zu einem Maximalwert und
anschließend einen allmählichen Abfall aufweist. Derartig
mehrschichtig übereinander aufgebrachte Farbflecken stehen
bezogen auf den Außenumfang der Ader unregelmäßig nach außen
hin ab, so daß es ohne zusätzliche Nachbehandlungen zu uner
wünschten Durchmesserschwankungen kommt. So muß z. B. ein
farbloser Lack (Klarlack) nachträglich auf die Ader aufge
bracht werden, um die Lücken zwischen den Farbaufträgen im
nachhinein zu schließen. Dabei verbleiben die Farbflecken
sowie der Klarlack im wesentlichen als zwei getrennte Schich
ten auf der Ader, wodurch es gegebenenfalls zu einem
unerwünschten Abrieb oder Ablösen der Farbkennzeichnung
und/oder des Klarlackes kommen kann.
Außerdem bedingt eine derartige Auftragsweise ein Ineinander
fließen der Farbflecken, so daß gegebenenfalls lediglich ein
unscharfes Farbkennzeichen gebildet wird. Da bei dieser
bekannten Auftragsweise die Farbflecken überlappend aufge
bracht werden, ergibt sich auch ein mengenmäßig relativ
großer Verbrauch an Farbmaterial.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg aufzuzei
gen, wie eine langgestreckte elektrische oder optische Ader
mit Farbkennzeichen in einfacher Weise möglichst wirkungsvoll
versehen werden kann. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe
bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß in einem ersten Arbeitsgang die Ader in einer
Beschichtungsvorrichtung mit einer Grundfarbe umgeben wird,
daß in einem unmittelbar nachfolgenden, zweiten Arbeitsgang
auf die mit der doch nicht ausgehärteten Grundfarbe versehe
nen Ader mikroskopisch feine Farbtröpfchen aus einer Düsen
vorrichtung abgegeben werden, daß diese Farbtröpfchen weitge
hend in die Grundfarbe integriert werden, und daß dann erst
die Grundfarbe gemeinsam mit den in sie eingebrachten Farb
tröpfchen in einer nachgeordneten Trockenvorrichtung gemein
sam getrocknet wird.
Dadurch, daß mikroskopisch kleine bzw. feine Farbtröpfchen
als Farbkennzeichnung in die Grundfarbe weitgehend integriert
werden, ergibt sich insgesamt eine im wesentlichen gleich
mäßige sowie homogene Farb-Beschichtung der jeweiligen Ader.
Unregelmäßigkeiten oder Schwankungen in der Auftragsstärke
der Farb-Beschichtung sind also weitgehend vermieden, d. h.
es ergibt sich in Längsrichtung der Ader ein im wesentlichen
konstanter Durchmesser. Durch die möglichst weitgehende Ein
lagerung der Farbtröpchen in die Grundfarbe ist eine innige
Verbindung zwischen dem Farbmaterial der Farbtröpfchen und
dem Beschichtungsmaterial der Grundfarbe hergestellt. Auf
diese Weise ist z. B. ein Abrieb der Farbkennzeichnung zuver
lässig vermieden. Durch die möglichst weitgehende Einbindung
der Farbtröpfchen in die noch nicht ausgehärtete Grundschicht
der Grundfarbe ergibt sich praktisch eine einheitliche
Beschichtung der Ader mit mechanischen Eigenschaften, die im
wesentlichen denen einer Beschichtung mit einem einzigen
Beschichtungsmaterial entsprechen. Auf diese Weise weist die
so mit Farbmaterial überzogene Ader in Längsrichtung sowie
rings um den Umfang jeweils weitgehend gleiche Material
eigenschaften auf.
Vorzugsweise sind somit bei optischen Adern, insbesondere
Lichtwellenleitern, Mikrobiegungen weitgehend vermieden. Bei
elektrischen Adern sind aufgrund des im wesentlichen konstan
ten Außendurchmessers der jeweilig färbbeschichteten Ader in
Längsrichtung Änderungen der elektrischen Kopplungswerte
zwischen benachbarten Adern (z. B. nach ihrer Verseilung)
ebenfalls weitgehend vermieden.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Aufbringen
von Farbkennzeichen auf eine elektrische oder optische Ader,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Beschichtungs
vorrichtung mit einem Beschichtungskanal vorgesehen ist, dem
die Ader und eine auf die Ader aufzubringende Grundfarbe
zugeführt sind, daß der Beschichtungsvorrichtung eine Düsen
vorrichtung für ein Farbmaterial unmittelbar nachgeordnet
ist, und daß die Düsenvorrichtung einen Düsenkopf derart auf
weist, daß mikroskopisch kleine Farbtröpfchen in Richtung auf
die Grundschicht abgebbar und in diese einbringbar sind.
Sonstige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen wiedergegeben.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend
anhand von Zeichnung näher erläutert:
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 schematisch in perspektivischer Darstellung eine mit
einem Farbkennzeichen versehene Ader gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren nach Fig. 1,
Fig. 3 schematisch im Querschnitt ein Farbtröpfchen der
Farbkennzeichnung nach Fig. 2 eingelagert in deren
Grundfarbe, und
Fig. 4 schematisch sowie vergrößert im Querschnitt einen
Lichtwellenleiter mit einer Farbkennzeichnung gemäß
dem erfindungsgemäßen Verfahren nach Fig. 1.
In Fig. 1 wird eine langgestreckte, elektrische oder opti
sche Ader AD geradlinig in Abzugsrichtung AZ, d. h. in der
Fig. 1 von links nach rechts, durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung FV zum Aufbringen von Farbkennzeichen hindurch
transportiert. Bei der Ader AD kann es sich vorzugsweise um
einen blanken, elektrischen Leiter, insbesondere Draht, um
einen isolierten elektrischen Leiter, oder bevorzugt um einen
Lichtwellenleiter handeln. Insbesondere weist die Ader AD
eine etwa kreiszylinderförmige Form bzw. Gestalt auf. Die
Ader AD läuft zunächst in eine Beschichtungsvorrichtung BV
ein, die der Grundbeschichtung der Ader AD mit einer Grund
farbe BS dient. Für die Grundfarbe BS sind vorzugsweise UV-
härtende Materialien gewählt, wie z. B. UV-Farben oder PVC-
Lösungsmittelfarben. Gegebenenfalls kann die Grundfarbe BS
auch zugleich als Schutzhülle auf die Ader AD aufgebracht
werden, insbesondere bei elektrischen Adern als
Isolationsmaterial.
Die Ader AD durchläuft in der Beschichtungsvorrichtung BV (in
Abzugsrichtung AZ betrachtet) eingangsseitig eine erste,
langgestreckte Beschichtungskammer BK1, die im wesentlichen
zylindrisch, insbesondere kreiszylinderförmig, ausgebildet
ist. An diesen zylindrischen Beschichtungskanal BK1 schließt
sich ein in Abzugsrichtung AZ verjüngender Teilbereich BK2
an. Dieser zweite Teilbereich BK2 ist vorzugsweise konusför
mig ausgebildet. Zweckmäßigerweise weist er einen Konuswinkel
in der Größenordnung zwischen 5 und 30°, vorzugsweise zwi
schen 10 und 20° auf. Der sich verjüngende Teilbereich BK2
bildet somit für die Farb-Grundbeschichtung der Ader AD eine
Art düsenartigen Beschichtungskanal. Er weist eine Ausgangs
öffnung BK3 vorzugsweise derart auf, daß die Grundfarbe BS
mit einer vorgebbaren, definierten Auftragsstärke zur
Grundierung auf die Ader AD aufgebracht werden kann. Dazu ist
die Spaltbreite zwischen dem Innenrand der Ausgangsöffnung
BK3 und der Außenoberfläche der Ader AD zweckmäßigerweise so
gewählt, daß sie im wesentlichen der gewünschten Auftrags
stärke bzw. Schichtdicke der Grundfarbe BS auf der Ader AD
entspricht. Das Farbmaterial BM der Grundfarbe BS wird der
eingangsseitigen, ersten Beschichtungskammer BK1 durch eine
queraxial angebrachte Durchlaßöffnung DL über eine Zuführ
leitung ZK vorzugsweise unter Druck zugeführt. Das Farbmate
rial BM für die Farb-Grundierung, d. h. Vorbeschichtung, der
Ader AD wird dabei in der ersten Beschichtungskammer BK1 vor
rätig gehalten und von der hindurchgezogenen Ader AD in
Abzugsrichtung AZ mitgeschleppt bzw. mitgenommen. Es wird
also durch die Abzugsbewegung der Ader AD in Durchlaufrich
tung AZ von links nach rechts mitgenommen und in der sich
verjüngenden zweiten Beschichtungskammer BK2 aufgrund des
dortigen, in Durchlaufrichtung AZ abnehmenden Kanalquer
schnitts auf den Außenumfang der Ader AD mit einer vorgeb
baren Auftragsstärke bzw. Schichtdicke aufgereckt. Auf diese
Weise ist es ermöglicht, die Ader AD mit der Grundfarbe BS
vorzugsweise ringsum sowie mit etwa gleicher Schichtstärke zu
umgeben. Mit der Beschichtungsvorrichtung BV wird also vor
zugsweise eine Farb-Grundbeschichtung vorgenommen, die in
Umfangs- sowie in Längsrichtung betrachtet weitgehend die
gleiche Auftragsstärke an Grundfarbe BS aufweist. Die mit der
Grundfarbe BS versehene Ader AD weist somit in Längsrichtung
betrachtet im wesentlichen den selben, d. h. konstanten
Außendurchmesser auf, so daß sich für die vorbeschichtete,
d. h. farbgrundierte Ader, vorzugsweise eine im wesentlichen
kreiszylinderförmige Form ergibt.
Die Grundfarbe BS wird dabei vorrätig in einem Vorratsbehäl
ter VBS gehalten, der über ein Ventil VE1 sowie der Zuführ
leitung ZK mit der Beschichtungskammer BK1 verbunden ist. Das
Ventil VE1 läßt sich vorzugsweise über eine Steuerleitung SL3
mit Hilfe einer Steuereinrichtung STV gezielt schließen und
öffnen. Auf diese Weise ist es vorteilhaft ermöglicht, beson
ders einfach von einer Grundfarbe auf eine andere schnell
umstellen zu können. Die Steuereinrichtung STV regelt über
eine Steuerleitung SL1 eine Druckvorrichtung P1, insbesondere
eine Pumpe, mit der der Vorratsbehälter VBS druckbeaufschlagt
werden kann. Dadurch kann die Grundfarbe BS ganz gezielt mit
einem vorgebbaren Druck in die Beschichtungskammer BK1 einge
preßt werden, so daß sich dort weitgehend definierte
Beschichtungsverhältnisse einstellen.
Zweckmäßigerweise wird die Grundfarbe BS mit einer Schicht
dicke, d. h. Auftragsstärke, zwischen 1 und 8 µm, insbeson
dere zwischen 2 und 5 µm, auf die jeweilige Ader aufgebracht.
Vorzugsweise wird als Beschichtungsmaterial für die Grund
farbe BS eine transparente, d. h. eine optisch durchsichtige
Beschichtungsmasse verwendet. Selbstverständlich ist es auch
möglich, diesem Grundbeschichtungsmaterial eine einheitliche
Färbung durch Hinzugabe von Farbpigmenten zu geben, so daß
die Grundbeschichtung für den Betrachter z. B. weiß, grün,
blau, gelb, rot, usw. erscheint.
Beim Verlassen der zweiten Beschichtungskammer BK2 ist diese
Grundierung mit der Grundfarbe BS noch feucht, d. h. im weich
flüssigen Zustand. In diese noch nicht ausgehärtete Grund
farbe BS der Ader AD werden in einem unmittelbar nachfolgen
den, zweiten Arbeitsgang zusätzlich mikroskopisch feine Farb
tröpfchen eingelagert. Die farbgrundierte Ader mit den einge
lagerten Farbtröpfchen ist in der Fig. 1 mit FP* bezeichnet.
Zum Einbringen von Farbtröpfchen in die noch feuchte Grund
farbe BS ist der Beschichtungsvorrichtung BV eine Düsenvor
richtung DV für ein Farbmaterial FM unmittelbar nachgeordnet.
Diese Düsenvorrichtung DV weist einen Düsenkopf DK auf, mit
dem mikroskopisch kleine Farbtröpfchen FP des Farbmaterials
FM auf die Grundfarbe BS abgegeben, insbesondere geschossen
werden. Es werden also präzise dosiert einzelne Farbpartikel
in die noch unausgehärtete, feuchte Grundfarbe BS gespritzt.
Auf diese Weise können die mikroskopisch kleinen Farbtröpf
chen weitgehend in die noch nasse, d. h. feuchte Grundfarbe
integriert werden, so daß eine einheitliche Farbbeschichtung
mit weitgehend konstantem Außendurchmesser sichergestellt
ist. Störende Aufdickungen oder sonstige Unregelmäßigkeiten
am Außenumfang der grundierten und mit Farbkennzeichen verse
henen Ader AD sind somit weitgehend vermieden, d. h. es ergibt
sich eine weitgehend glatte, homogene Außenoberfläche der
farbbeschichteten Ader AD in Umfangs- sowie in Längsrichtung.
Durch die möglichst weitgehende Integration der Farbtröpfchen
FP in die Grundfarbe BS hinein unterbleiben ungleichmäßige
Aufdickungen der Ader und damit unzulässig hohe Durchmesser
schwankungen. Insbesondere sind bei Lichtwellenleitern infol
ge der gleichmäßigen, d. h. weitgehend konstanten Auftrags
stärke der Grundfarbe BS mit den in ihr eingelagerten Farb
tröpfchen FP Mikrobiegungen im wesentlichen vermieden. Wei
terhin kann es bei elektrischen Adern z. B. in Nachrichtenka
bel weit weniger zu Änderungen bzw. Schwankungen der elektro
magnetischen Kopplungswerte zwischen benachbarten Adern (z. B.
nach der Verseilung) entlang deren Längserstreckung kommen.
Die Farbtröpfchen FP werden mit Hilfe des Düsenkopfes DK
praktisch ausgedrückt in die Grundfarbe BS präzise dosiert
eingeschossen, so daß sich eine weitgehend innige Verbindung
zwischen den Farbtröpfchen und der Grundfarbe BS einstellt,
d. h. die Farbtröpfchen werden in die Grundfarbe BS integriert
und bleiben dort haften. Die Grundschicht der Grundfarbe BS
wird mit den Farbtröpfchen FP so beschossen, daß diese sich
vorzugsweise als Farb-Kügelchen in die Oberfläche der
Grundschicht der Grundfarbe BS möglichst weit eindrücken und
dort einlagern. Auf diese Weise ist ein nach außen
abstehender, lokaler Farbauftrag am Außenumfang der Ader im
wesentlichen vermieden, d. h. eine homogene Beschichtung
weitgehend konstanter Schichtdicke in Umfangs- sowie in
Längsrichtung gebildet.
Als Düsenvorrichtung DV ist vorzugsweise ein sogenanntes
"Mikro-Trop-Jet-System" verwendet, mit dem mikroskopisch
kleine Farbtröpfchen FP auf die noch feuchte Grundfarbe BS
abgegeben werden können. Insbesondere eignet sich ein Dosier
system der Firma Microdrop Gesellschaft für Mikrodosiersyste
me mbH. Diese Dosiersysteme zeichnen sich gegenüber üblichen
Tintenstrahldruckern u. a. dadurch aus, daß Färbmaterialien
bis zu einer Viskosität von 100 mPa sec. verwendet werden
können. Weiterhin ist es nicht erforderlich, daß derartige
Farben elektrisch leitend sind. Vorzugsweise werden die Farb
tröpfchen mit einer Piezopumpe erzeugt, die vorzugsweise mit
einer Frequenz bei etwa 6500 Hz arbeitet. Insbesondere
erlauben derartige Systeme variable Tropfraten von 2000 bis
6000 Tröpfchen /sec.
Die Düsenvorrichtung DV erzeugt vorzugsweise Farbtröpfchen FP
mit einer maximalen Querschnittsbreite, d. h. Größe zwischen
20 und 100 µm, insbesondere zwischen 80 und 100 µm. Insbeson
dere sind sie im wesentlichen kugelförmig ausgebildet.
Die Düsenvorrichtung DV wird zweckmäßigerweise möglichst un
mittelbar hinter der Ausgangsöffnung BK3 der Beschichtungs
vorrichtung BV angeordnet, um die Farbtröpfchen FB möglichst
unmittelbar in die feuchte Grundfarbe BS einbringen zu kön
nen. Vorzugsweise ist die Düsenvorrichtung DV in einem Ab
stand zwischen 20 und 100 mm, insbesondere zwischen 30 und 50
mm, der Beschichtungsvorrichtung BV nachgeordnet.
Für eine möglichst weitgehende Integration der Farbtröpfchen
FP in die Grundfarbe BS wird für das Farbmaterial FM der
Farbtröpfchen FP eine 50 bis 150-fach, insbesondere zwischen
80 und 120-fach, kleinere Viskosität als die noch nicht aus
gehärtete Grundfarbe BS gewählt. Vorzugsweise weist das
Beschichtungsmaterial BM der Grundfarbe BS eine Viskosität
zwischen 2000 mPa und 8000 mPa sec. auf. Für das Farbmaterial
FM der Farbtröpfchen FP wird vorzugsweise eine Viskosität
zwischen 40 und 100 mPa sec., insbesondere zwischen 30 und 50
mPa sec. gewählt. Die Farbtröpfchen FP werden vorzugsweise
etwa in radialer Richtung bezüglich der Längsachse der Ader
AD auf diese abgegeben. Die Farbtröpfchen FP folgen zweckmä
ßigerweise mit einer Schußfolge von mindestens 1500 Tröpfchen
pro Sekunde, insbesondere zwischen 1000 und 10000 Tröpfchen
pro Sekunde, vorzugsweise zwischen 2000 und 6000 Tröpfchen
pro Sekunde, aufeinander und werden dabei in die Grundfarbe
BS der Ader AD integriert. Die Farbtröpfchen FP werden dabei
zweckmäßigerweise in einem Abstand zwischen 0,1 und 1 mm,
insbesondere zwischen 0,1 und 0,5 mm, voneinander in die
Grundschicht der Grundfarbe BS eingebracht. Sie weisen
vorzugsweise voneinander etwa den gleichen Abstand auf. Als
Farbmaterial FM werden für die Farbtröpfchen FP insbesondere
UV-härtende Farben oder PVC-lösungsmittelhaltige Farben
gewählt. Vorzugsweise kann bei Verwendung von UV-Farben für
die Grundfarbe BS und/oder die Farbtröpfchen FP mit hohen
Fertigungsgeschwindigkeiten gearbeitet werden.
Auf diese Weise ist es ermöglicht, mit der Düsenvorrichtung
DV Farbtröpfchen derart auf die Grundfarbe BS abzugeben, daß
diese ein vorgebbares Muster, d. h. Farbkennzeichnung, in der
Grundfarbe BS bilden. Insbesondere können beliebige Strichmu
ster dadurch erzeugt werden, daß die Farbtröpfchen FP gezielt
hintereinander angeordnet werden. Bevorzugt werden die ein
zelnen Farbtröpfchen in einer Reihe geradlinig hintereinan
dergesetzt, so daß sich für den Betrachter von ferne ein
annähernd durchgezogener Strich in Längsrichtung der Ader AD
ergibt. Selbstverständlich ist es auch möglich, in der
gleichen Weise Ringmarkierungen oder sonstige Arten von
Markierungen am Außenumfang der Ader aufzubringen. Für das
Farbmaterial FM der Farbtröpfchen FP ist zweckmäßigerweise
eine Einfärbung gewählt, die von der der Grundfarbe BS
verschieden ist, so daß sich mit den Farbtröpfchen eine
deutliche Farbkennzeichnung auf der Ader AD erzeugen läßt.
Das Farbmaterial FM wird der Düsenvorrichtung DV über einen
Zuführkanal ZU und einem Vorratsbehälter VF zugeführt. Dieser
kann mittels der Steuereinrichtung STV über eine Steuerlei
tung SL4 mit Druck einer Druckvorrichtung P2, insbesondere
einer Pumpe, beaufschlagt werden. Die zeitliche Abfolge der
Farbtröpfchen FP kann zweckmäßigerweise über eine Steuerlei
tung SL2 mittels der Steuereinrichtung STV vorgenommen wer
den. Die Steuereinrichtung STV regelt dabei den Düsenkopf DK
derart, daß pulsartig Farbtröpfchen in einer vorgebbaren
zeitlichen Abfolge sowie bestimmten Größe in Richtung auf die
Ader AD abgefeuert werden können.
Die Grundfarbe BS und die darin eingebettete Farbkennzeich
nung FS werden in der Fig. 1 nach dem Aufbringungsvorgang
durch eine Härtungs- oder Trocknungseinrichtung gemeinsam
hindurchgeführt. Diese ist in der Fig. 1 mit UVH bezeichnet.
Es ist zweckmäßig, für die Grundfarbe BS sowie für die Farb
tröpfchen FP möglichst gleichartige Materialien zu verwenden,
um eine möglichst gute Verbindung zwischen der Grundfarbe und
den Farbtröpfchen erreichen zu können. Bevorzugt werden für
die Grundfarbe BS sowie für die Farbtröpfchen FP UV-härtende
Harze eingesetzt, so daß die Trocknungseinrichtung UVH als
UV-Lampe ausgebildet werden kann.
Im Endergebnis wird somit die färbbeschichtete Ader AD*
gebildet, wie sie perspektivisch in der Fig. 2 gezeichnet
ist. Auf dem eigentlichen, vorzugsweise etwa kreiszylinder
förmigen, elektrischen oder optischen Leiter LE ist in der
Fig. 2 eine erste Hülle UH aufgebracht. Diese Hülle ist z. B.
bei elektrischen Leitern ein Kunststoff-Isoliermaterial. Bei
Verwendung einer Lichtleitfaser (als optischer Leiter) ist
diese Hülle durch das sogenannte Coating (primäres und sekun
däres Coating ) gebildet. Der eigentliche Leiter LE sowie die
vorab aufgebrachte Schutzhülle UH bilden dann die mit einer
Farbkennzeichnung zu versehende Ader AD von Fig. 1. Auf der
Ader AD ist eine dünne Grundbeschichtung mit der Grundfarbe
BS ringsum möglichst gleichmäßig aufgebracht, d. h. vorzugs
weise mit der gleichen Schichtstärke in Umfangs- sowie
Längsrichtung. In diese Beschichtung BS hinein sind einzelne
Farbtröpfchen, insbesondere Farbkügelchen, FP1 mit FPn
eingelagert bzw. eingebettet, so daß insgesamt die Farb
kennzeichnung FS gebildet ist. Diese Farbtröpfchen FP1 mit
FPn sind in der Fig. 2 beispielhaft in einer Reihe gerad
linig sowie insbesondere mit gleichem Abstand hintereinander
angeordnet, so daß sich als gedachte Verbindung ein
geradliniger Farbstrich ergibt. Die Farbkennzeichnung FS
erstreckt sich in der Fig. 2 somit vorzugsweise entlang
eines bestimmten Teilabschnitts der Ader AD parallel zu deren
Längsachse.
Fig. 3 veranschaulicht, wie das Farbtröpfchen FP1 in der
Grundschicht der Grundfarbe BS von Fig. 2 eingelagert ist.
Nach außen ergibt sich eine im wesentlichen rundum glatte
Außenoberfläche, d. h. ein nach außen abstehender Farbauftrag
durch das Farbtröpfchen FP1 ist weitgehend vermieden. Insbe
sondere ist das Farbtröpfchen FP1 soweit in die Grundbe
schichtung BS integriert, daß es weniger als 1 um, insbeson
dere weniger als 0,5 µm, nach außen gegenüber der Grundbe
schichtung BS absteht. Gleiches gilt selbstverständlich auch
für die übrigen Farbtröpfchen FP2 mit FPn.
Vorzugsweise ergibt sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein geringer Farbverbrauch, da lediglich einzelne, sich nicht
gegenseitig überlappende Farbpunkte auf die Ader aufgetragen
werden. Es ergeben sich insbesondere lediglich geringe Ferti
gungungskosten, da nur ein Arbeitsgang zum Aufbringen der
jeweiligen Farbkennzeichnung erforderlich ist und zusätzliche
Nachbehandlungen entfallen können. Insbesondere ergibt sich
eine gute Haftung der Kennzeichnungsfarbe durch die möglichst
weitgehende Einlägerung der Farbtröpfchen in der noch feuch
ten Grundfarbe.
Fig. 4 zeigt schematisch sowie vergrößert im Querschnitt
einen vorzugsweise etwa kreisrunden Lichtwellenleiter LW mit
folgendem Aufbau: Um seinen Quarzglaskern CO mit darüber
vorgesehenen Quarzglasmantel CL (Cladding) ist eine erste
Kunststoff-Beschichtung PC (primäres Coating), insbesondere
ein Harz, aufgebracht. Darüber ist eine zweite Kunststoff
schicht SC (sekundäres Coating), insbesondere ein Harz, auf
getragen. Der so gebildete Lichtwellenleiter LW ist rings um
seinen Außenumfang mit einer etwa gleich stärken bzw. dicken
Grundschicht der Grundfarbe BS versehen. Auf einem Teilab
schnitt des Außenumfangs des so vorab grundierten Lichtwel
lenleiters LW ist z. B. der Farbtropfen FP1 von Fig. 2 bzw. 3
weitgehend eingelagert. Der Farbtropfen FP1 weist dabei vor
dem Eindringen in die Grundfarbe BS vorzugsweise einen
Durchmesser zwischen 1/50 und 1/2, insbesondere zwischen 1/5
und 1/4 des Achsendurchmessers des Lichtwellenleiters LW auf,
d. h. nach seinem Einbringen in die Grundfarbe BS weist er in
Umfangsrichtung betrachtet vorzugsweise eine Ausdehnung ES
von mindestens 1/50 bis 1/2, insbesondere mindestens 1/5 bis
1/4 des Gesamtumfangs des farbgrundierten Lichtwellenleiters
LW auf. Der Farbtropfen FP1 ist in der Fig. 4 soweit ins
Innere der Farbgrundschicht eingedrungen, daß er kaum nach
Außen gegenüber der übrigen Außenoberfläche der Grundschicht
absteht bzw. hervorragt. Auf diese Weise ergibt sich um den
Umfang betrachtet eine im wesentlichen homogene, d. h. gleich
mäßige Farbauftragsstärke. Lokale Störstellen, d. h. Auf
dickungen am Außenumfang des Lichtwellenleiters sind also
weitgehend vermieden.
Claims (14)
1. Verfahren zum Aufbringen von Farbkennzeichen auf eine
elektrische oder optische Ader (AD),
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem ersten Arbeitsgang die Ader (AD) in einer
Beschichtungsvorrichtung (BV) mit einer Grundfarbe (BS) umge
ben wird, daß in einem unmittelbar nachfolgenden, zweiten
Arbeitsgang auf die mit der noch nicht ausgehärteten Grund
farbe (BS) versehenen Ader (AD) mikroskopisch feine Farb
tröpfchen (FP) aus einer Düsenvorrichtung (DV) abgegeben wer
den, daß diese Farbtröpfchen (FP) weitgehend in die Grund
farbe (BS) integriert werden, und daß dann erst die Grund
farbe (BS) gemeinsam mit den in sie eingebrachten Farbtröpf
chen (FP) in einer nachgeordneten Trockenvorrichtung (UVH)
getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbtröpfchen (FP) mit einer Schußfolge von minde
stens 1500 Tröpfchen/sec., insbesondere zwischen 1000 und
10000 Tröpfchen/sec., vorzugsweise zwischen 2000 und 6000
Tröpfchen/sec., auf die mit der Grundfarbe (BS) beschichtete
Ader (AD) abgegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbmaterial (FM) der Farbtröpfchen (FP) eine 50 bis
150-fach, insbesondere zwischen 80 und 120-fach, kleinere
Viskosität als die noch nicht ausgehärtete Grundfarbe (BS)
aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß für das Farbmaterial (FM) der Farbtröpfchen (FP) eine
Viskosität zwischen 40 und 100 mPa sec., insbesondere zwi
schen 30 und 50 mPa sec., gewählt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Grundfarbe (BS) und/oder das Farbmaterial (FM)
der Farbtröpfchen (FP) UV-Farben oder PVC-Lösungsmittelfar
ben gewählt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbtröpfchen (FP) etwa in radialer Richtung bezüg
lich der Längsachse der Ader (AD) auf diese abgegeben werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbtröpfchen (FP) mit einer Größe zwischen 20 und
100 µm, insbesondere zwischen 80 und 100 µm, abgegeben wer
den.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbtröpfchen (FP1 mit FPn) in einem Abstand zwischen
0,1 und 1 mm, insbesondere zwischen 0,1 und 0,5 mm, voneinan
der in die Grundfarbe (BS) eingebracht werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundfarbe (BS) mit einer Schichtdicke zwischen 1 und
8 µm, insbesondere zwischen 2 und 5 µm, auf die Ader (AD)
aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundfarbe (BS) auf einen Lichtwellenleiter (LW) auf
gebracht wird, und daß in die Grundfarbe (BS) Farbtröpfchen
(FP1) eingebracht werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 mit 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei elektrischen Adern die Grundfarbe (BS) als Isola
tionsmaterial aufgebracht wird.
12. Vorrichtung zum Aufbringen von Farbkennzeichen auf eine
elektrische oder optische Ader
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Beschichtungsvorrichtung (BV) mit einem Beschich
tungskanal (BK1, BK2) vorgesehen ist, dem die Ader (AD) und
eine auf die Ader (AD) auf zubringende Grundfarbe (BS) zuge
führt sind, daß der Beschichtungsvorrichtung (BV) eine Düsen
vorrichtung (DV) für ein Farbmaterial (FM) unmittelbar nach
geordnet ist, und daß die Düsenvorrichtung (DV) einen Düsen
kopf (DK) derart aufweist, daß mikroskopisch kleine Farb
tröpfchen (FP) in Richtung auf die Grundschicht (BS) abgebbar
und in diese einbringbar sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenvorrichtung (DV) in einem Abstand zwischen 20
und 100 mm, insbesondere 30 und 50 mm, der Beschich
tungsvorrichtung (BV) nachgeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenvorrichtung (DV) eine Trockenvorrichtung (UVH)
nachgeordnet ist.
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