DE3900142A1 - Verfahren zur kennzeichnung von langgestrecktem gut - Google Patents
Verfahren zur kennzeichnung von langgestrecktem gutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur fortlaufenden
Kennzeichnung von in seiner Längsrichtung bewegtem Gut,
mit welchem auf die Oberfläche des Guts ringförmige, in
axialer Richtung begrenzte Merkmale mittels Farbstrahlen
aufgebracht werden die unter Druck aus mindestens zwei
parallel zueinander angeordneten, kontinuierlich um eine
Schwingachse schwingenden Düsen austreten und im rechten
Winkel zur Bewegungsrichtung des Guts auf dessen
Oberfläche auftreffen und bei welchem die Düsen von einer
gemeinsamen Pumpe über eine Zuleitung mit Farbe versorgt
werden (DS-PS 14 65 660).
"Langgestrecktes Gut" im Sinne der Erfindung sind
beispielsweise elektrische Leitungen wie beispielsweise
Steuerleitungen, oder auch isolierte Adern von
Nachrichtenkabeln, auf die sich die folgenden Ausführungen
- stellvertretend für alle anderen Anwendungsfälle -
beziehen.
Die farbliche Kennzeichnung von Adern ist bei
Nachrichtenkabeln erforderlich, damit für die Montage eine
einfache Identifizierung einzelner Adern möglich ist. So
werden beispielsweise bei je vier zu einem Vierer zu
verseilenden Adern auf drei dieser Adern Ringe auf ihre
Isolierung aufgespritzt, wobei jede Ader anders
gekennzeichnet ist. Die vierte Ader bleibt frei. Die
Kennzeichnung der drei Adern kann so erfolgen, daß die
erste Ader Einfachringe die zweite Adern Doppelringe in
kurzem Abstand und die dritte Ader Doppelringe mit
größerem Abstand erhält oder daß die Adern mit Merkmalen
unterschiedlicher Farbe versehen werden. Die einzelnen
Merkmale werden in gleichmäßigen Abständen voneinander
aufgebracht.
In der eingangs erwähnten DE-PS 14 65 660 ist ein
Verfahren beschrieben bei dem eine unter dem Handelsnamen
"Colomat" bekanntgewordene Vorrichtung verwendet wird. Mit
dieser Vorrichtung werden unmittelbar nach dem Aufbringen
des Isoliermaterials auf die Leiter der Adern, die
Merkmale auf dieselben aufgespritzt. Die Farbstrahlen
treffen also auf eine relativ heiße Isolierung, so daß der
Farbstoff schnell trocknet und sich mit dem Isolierstoff
fest verbindet. Bei diesem bekannten Verfahren werden zwei
parallel zueinander angeordnete Düsen eingesetzt, die auf
der Isolierung einer Ader zwei Dinge erzeugen, die einen
festen Abstand voneinander haben. Wenn diese Art der
Kennzeichnung der Ader auf nur noch einen Ring verändert
werden soll, dann muß entweder ein neues Düsensystem mit
nur einer Düse eingesetzt werden oder es muß die
Farbzufuhr zu einer der beiden Düsen unterbrochen sein.
Ein Wechsel des Düsensystems ist zeitlich aufwendig, die
Fertigung muß dabei angehalten werden und ein zweites
Düsensystem bedingt höhere Kosten. Wenn bei einem
Düsensystem mit zwei parallelen Düsen die Farbzufuhr an
eine Düse unterbrochen wird, ergeben sich ebenfalls
Probleme, da die gesamte, von der gemeinsamen Pumpe
geförderte Farbmenge jetzt der einen, noch offenen Düse
zugeführt wird. Durch die dann erhöhte
Austrittsgeschwindigkeit des Farbstrahls aus der Düse wird
dessen Wellenlänge vergrößert. Das führt zu einer
unzulässigen Veränderung der auf die Ader aufgespritzten
Merkmale.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Aufbringen von Merkmalen auf eine Ader unter
Verwendung eines mindestens zwei parallele Düsen
aufweisenden Düsensystems anzugeben bei dem auf einfache
Weise sichergestellt ist daß die Qualität der
aufgespritzten Merkmale auch dann nicht verändert wird,
wenn eine der Düsen von der Farbzufuhr abgeschaltet wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs
geschilderten Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
bei Abschaltung einer der Düsen von der Zuleitung
gleichzeitig ein mit derselben verbundener Bypass geöffnet
wird, über den die für die abgeschaltete Düse bestimmte
Farbmenge abgeführt wird.
Bei Einsatz dieses Verfahrens bleibt die Farbmenge, welche
den einzelnen Düsen zugeführt wird ständig gleich. Das
gilt insbesondere dann, wenn die Farbzufuhr an eine der
Düsen unterbrochen wird, da die für diese Düse bestimmte
Farbmenge über den Bypass abgeführt wird. Die
Austrittsgeschwindigkeit der Farbstrahlen aus den Düsen
bleibt also unabhängig davon, wieviel Düsen mit Farbe
versorgt werden, unverändert ohne daß dazu beispielsweise
die Leistung der Pumpe verändert werden müßte.
Dementsprechend bleibt die Qualität der auf die Ader
aufgespritzten ringförmigen Merkmale erhalten, unabhängig
davon, ob nur ein Merkmal oder gleichzeitig zwei oder mehr
Merkmale aufgespritzt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Das Verfahren nach der Erfindung wird anhand der
Zeichnungen als Ausführungsbeispiel erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Fig. 2 und 3 Einzelheiten der Vorrichtung in vergrößerten
Darstellungen.
Die in den Zeichnungen dargestellte Vorrichtung arbeitet
mit Düsensystemen, in denen zwei Düsen parallel zueinander
angeordnet sind. Es könnten aber auch Düsensysteme mit
mehr als zwei parallelen Düsen verwendet werden die über
eine Zuleitung von einer gemeinsamen Pumpe mit Farbe
versorgt werden.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 sind zwei Düsensysteme A
und B auf einander gegenüberliegenden Seiten einer in
Richtung des Pfeiles P durchlaufenden Ader 1 so in deren
Achsrichtung gegeneinander verschoben angeordnet, daß die
von den Farbstrahlen 2 des Düsensystems A auf der einen
Seite der Ader 1 aufgebrachten Merkmale durch die
Farbstrahlen 3 des Düsensystems B zu vollen Ringen 4
ergänzt werden. Die Düsensysteme A und B schwingen mit
einstellbarer Frequenz um die Schwingachsen 5, so daß die
unter Druck aus den Düsen 6 und 7 des Düsensystems A bzw.
den Düsen 8 und 9 des Düsensystems B austretenden
Farbstrahlen 2 und 3 mit vorgegebener Amplitude und
Wellenlänge schwingen.
Die die Düsen 6 und 7 bzw. 8 und 9 tragenden Düsenkörper
10 und 11 sind über Zuleitungen 12 bzw. 13 mit einem
Vorratsbehälter für Farbe verbunden, aus dem sie mittels
einer Pumpe mit Farbe versorgt werden. Vorratsbehälter und
Pumpe sind der Einfachheit halber nicht mit dargestellt.
Die Zuleitungen 12 und 13 können flexibel sein. Die
jeweils auf der den Düsenkörpern 10 und 11
gegenüberliegenden Seite der Ader 1 angeordneten
Farbschalen 14 und 15 dienen dazu, die kontinuierlich
schwingenden Farbstrahlen 2 und 3 aufzufangen und die
überschüssige Farbmenge in den Vorratsbehälter der Farben
zurückzuleiten.
Das Düsensystem B kann entsprechend dem Doppelpfeil 16
parallel zur Ader 1 verschiebbar sein um die von den
Farbstrahlen 2 und 3 der Düsen A und B erzeugten Halbringe
zur Deckung bringen zu können. Ein Lichtblitzstroboskop 17
dient dazu, die Überdeckung der Halbringe zur Bildung der
geschlossenen Ringe 4 während der Fertigung zu
kontrollieren bei welcher die Ader 1 mit sehr hoher
Geschwindigkeit in Richtung des Pfeiles P abgezogen wird.
Bei der Schwingung um die Schwingachsen 5 führen die Düsen
6 bis 9 eine Schwingbewegung aus, deren Grenzen in Fig. 2
für die Düse 6 des Düsensystems A gestrichelt
eingezeichnet sind. Der dabei aus der Düse 6 austretende
Farbstrahl 2 führt bei gleichförmiger kontinuierlicher
Schwingung sinusförmige Wege aus, wie sie ebenfalls in
Fig. 2 dargestellt sind. Auf diese Weise wird
beispielsweise durch das Düsensystem A auf der einen Seite
der Ader 1 ein Halbring erzeugt, der anschließend durch
den Farbstrahl 3 des Düsensystems B zu dem vollen Ring 4
ergänzt wird.
Mit dem geschilderten Verfahren können gleichzeitig zwei
Merkmale als Ringe 4 auf die Ader 1 aufgespritzt werden.
Wenn mit der gleichen Vorrichtung ohne Anderung in der
Farbversorgung und ohne Änderung der Düsensysteme A und B,
nur noch ein Merkmal aufgespritzt werden soll, wird
beispielsweise wie folgt vorgegangen:
In Fig. 3 ist schematisch in nochmals vergrößerter
Darstellung ein Ausschnitt aus Fig. 1 wiedergegeben, bei
dem der Einfachheit halber nur das Düsensystem A
berücksichtigt ist. Die Farbschale 14 ist hier außerdem
so gezeichnet, als ob das Schwingsystem 10 bis in dieselbe
hineinragt. Die Farbe wird dem Düsensystem A über die
Zuleitung 12 zugeführt und in demselben auf die beiden
Düsen 6 und 7 aufgeteilt. Von den beiden zunächst im
Einsatz befindlichen Düsen 6 und 7 soll beispielsweise die
Düse 7 von der Farbzufuhr abgeschaltet werden. Für diesen
Zweck ist an die Zuleitung 12 ein Bypass 18 angeschlossen,
der in dem Moment geöffnet wird, in dem die Düse 7
geschlossen wird. Der Bypass 18 führt im dargestellten
Ausführungsbeispiel die Farbe in der gleichen Menge wie
sie für die Düse 7 bestimmt war direkt zur Farbschale 14.
Der Bypass 18 könnte aber beispielsweise auch zum
Vorratsbehälter der Farbe führen und die abgeleitete
Farbmenge direkt in denselben zurückführen.
Der Bypass 18 muß vor Inbetriebnahme der ganzen
Vorrichtung bemessen bzw. in seinem Querschnitt
eingestellt werden. Dieser Querschnitt ist so zu wählen,
daß die gleiche Farbmenge die an die Düse 7 gegeben
würde, wenn dieselbe offen wäre, abgeführt wird. Dadurch
ist sichergestellt, daß die Farbmenge, die weiter zur Düse
6 geführt wird, gleichbleibt, so daß die
Austrittsgeschwindigkeit des Farbstrahls 2 aus der Düse 6
nicht verändert wird. Die Amplitude und die Wellenlänge
des Farbstrahls 2 der Düse 6 bleiben also erhalten, so daß
das einzige ringförmige Merkmal, das jetzt auf die Ader 1
aufgespritzt wird, als geschlossener, konturenscharfer
Ring 4 erzeugt werden kann. Zur Einstellung des Bypass 18
kann in demselben ein Drosselventil 19 angeordnet werden,
durch welches auf besonders einfache Weise der Querschnitt
bzw. die über den Bypass 18 abzuführende Farbmenge genau
eingestellt werden können.
Wenn die Düse 7 von der Farbzufuhr abgetrennt werden soll,
kann das grundsätzlich mittels eines Ventils, das dann
geschlossen wird vorgenommen werden. Gleichzeitig könnte
der Bypass 18 über ein weiteres Ventil geöffnet werden.
Die beiden Ventile müssen dann so aufeinander abgestimmt
sein, daß sie gleichzeitig geschlossen bzw. geöffnet
werden.
In bevorzugter Ausführungsform wird für das Schließen der
Düse 7 und das Öffnen des Bypass 18 ein 3/2 Wege-Ventil 20
eingesetzt, bei dem durch Bewegung des Ventilkörpers oder
eines entsprechenden Steuerorgans gleichzeitig die Öffnung
für die Düse 7 geschlossen und die für den Bypass 18
geöffnet werden. In Fig. 3 ist das Ventil 20 als
Magnetventil dargestellt das einen Anker 21 hat, der in
Richtung des Doppelpfeiles 22 bewegbar ist und in der
einen Endposition die Öffnung für den Bypass 18
verschließt, während in der anderen Endlage die Öffnung
für die Düse 7 verschlossen ist. Gleichzeitig werden die
jeweils anderen Öffnungen freigegeben. Der Anker 21 kann
durch die Spule 23 erregt und in die jeweilige Position
gebracht werden. Es ist in Fig. 3 nur schematisch
angedeutet. Führungselemente für den Anker 21 wurden der
Einfachheit halber fortgelassen.
Die Ausführungsform des Ventils 20 als Magnetventil ist
die einfachste. Das Wegeventil könnte jedoch auch als
pneumatisches oder hydraulisches 3/2 Wege-Ventil 20
ausgeführt sein, das in jedem Fall drei Wege aufweist,
nämlich den Weg I zur Zuführung der Farbe, den Weg II zur
Abführung der Farbe durch die Düse 7 und den Weg III zur
Abführung der Farbe durch den Bypass 18. Die "2" steht
beispielsweise für die beiden Positionen des Ankers 21 des
dargestellten Magnetventils.
Wenn die Düse 7 von der Farbzufuhr abgeschaltet wird und
dieser Zustand über längere Zeit erhalten bleibt, muß die
in der Düse 7 und ihrer Zuleitung enthaltende Farbe
möglichst entfernt werden damit die Düse 7 nicht
verstopft. Das gleiche gilt im Prinzip für den Bypass 18,
wenn derselbe wieder von der Farbzufuhr abgetrennt bzw.
für das Abführen der Farbe nicht benötigt wird. Sowohl die
Düse 7 und ihre Zuleitung als auch der Bypass 18 werden
daher zweckmäßig nach Abschalten der Farbzufuhr
gereinigt, so daß sie für einen weiteren Einsatz zur
Verfügung stehen. Das Düsensystem kann dann ohne
Unterbrechung auch wieder auf beide Düsen 6 und 7 zur
Erzeugung von zwei Ringen 4 umgeschaltet werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur fortlaufenden Kennzeichnung von in
seiner Längsrichtung bewegtem langgestrecktem Gut,
mit welchem auf die Oberfläche des Guts ringförmige,
in axialer Richtung begrenzte Merkmale mittels
Farbstrahlen aufgebracht werden die unter Druck aus
mindestens zwei parallel zueinander angeordneten,
kontinuierlich um eine Schwingachse schwingenden
Düsen austreten und im rechten Winkel zur
Bewegungsrichtung des Guts auf dessen Oberfläche
auftreffen und bei welchem die Düsen von einer
gemeinsamen Pumpe über eine Zuleitung mit Farbe
versorgt werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Abschaltung einer der Düsen (6-9) von der Zuleitung
(12, 13) gleichzeitig ein mit derselben verbundener
Bypass (18) geöffnet wird, über den die für die
abgeschaltete Düse (6-9) bestimmte Farbmenge
abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die über den Bypass (18) fließende Farbmenge
einstellbar ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch
gekennzeichnet daß für das Abschalten der Düse (6-9)
und das gleichzeitige Öffnen des Bypass (18) ein 3/2
Wege-Ventil (19) verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet daß als Ventil (20) ein Magnetventil
verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet daß als Ventil (20) ein pneumatisch
betriebenes Ventil verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet daß die Düse (6-9) und der Bypass
(18) im jeweils abgeschalteten Zustand gereinigt
werden.
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