DE4436404A1 - Elektromagnetisches Relais und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Elektromagnetisches Relais und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung geht von einem elektromagnetischen Relais
nach der Gattung des Hauptanspruchs aus und betrifft
desweiteren ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Relais.
Ein derartiges Relais ist bekannt aus der DE 28 32 507 C2.
Das bekannte Relais weist eine stab- oder bolzenförmigen,
im wesentlichen zylindrischen Spulenkern auf, der eine
Spule trägt und dessen eines Stirnende mit dem kürzeren
Schenkel eines L-förmigen Ankerblechs vernietet ist. Ein
Relaiskontakte tragender Klappanker ist um eine
Schwenkachse schwenkbar an der freien Stirnseite des
Spulenkerns angeordnet. Er wird von einer Feder in Abstand
vom Spulenkern gehalten und bei stromdurchflossener Spule
gegen die Federkraft an die eine Polfläche bildende freie
Stirnseite des Spulenkerns herangezogen.
Um eine exakte Funktion des Relais und ein überein
stimmendes Schaltverhalten aller Relais einer Serie zu ge
währleisten, ist es notwendig, den Spalt zwischen Klapp
anker und Spulenkern in Abhängigkeit von der Lage der
Schwenkachse des Klappankers einzustellen. Fertigungs- und
Montagetoleranzen müssen durch Justieren der Einzelteile
des Relais kompensiert werden. Beim bekannten Relais er
folgt die Justage dadurch, daß die Lage der Schwenkachse
des Klappankers genau ausgemessen wird und der Spulenkern
durch Taumelnieten seines freien Stirnendes auf die er
forderliche Länge gebracht wird. Der Kern ist während der
Taumelnietung bereits mit dem L-förmigen Magnetjoch ver
nietet, die Spule ist auf den Spulenkern aufgesteckt. Durch
die Taumelnietung bildet sich ein Flansch an der freien
Stirnseite des Spulenkerns, der zugleich die Spule in
axialer Richtung fixiert. Die beschriebene Taumelnietung
hat den Nachteil, daß sie sehr präzise durchgeführt werden
muß, um den Spulenkern möglichst exakt auf die
erforderliche Länge zu bringen. Sie verursacht infolge der
notwendigen Präzision einen nicht zu vernachlässigenden
Aufwand und trägt dadurch einen beachtlichen Anteil zu den
Kosten der Relaisfertigung bei.
Beim erfindungsgemäßen Relais mit den kennzeichnenden Merk
malen des Hauptanspruchs wird ein Spulenkern verwendet,
dessen für die Lage des Klappankers in Bezug auf den
Spulenkern maßgebliche Länge bereits vor der Verbindung des
Spulenkerns mit dem Magnetjoch exakt der erforderlichen
Länge angepaßt ist. Ein Justieren der Einzelteile erübrigt
sich. Der Spulenkern des erfindungsgemäßen Relais weist
eine Anlagefläche zur Anlage am Magnetjoch auf, die sicher
stellt, daß sich die für die Lage des Klappankers in Bezug
auf den Spulenkern maßgebliche Länge des Spulenkerns beim
Verbinden des Spulenkerns mit dem Magnetjoch nicht ver
ändert. Die Verbindung des Spulenkerns mit dem Magnetjoch
kann beispielsweise durch Nieten, durch Schrauben, durch
Löten, Schweißen oder Kleben erfolgen.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß die mit hohen In
vestitionskosten und mit großem Aufwand durchzuführende
Taumelnietung entfällt. Weiterhin wird die eine Polfläche
bildende freie Stirnfläche des Spulenkerns nach dessen
Verbindung mit dem Magnetjoch nicht mehr bearbeitet.
Ausschuß durch Oberflächenfehler wie Abrieb oder
Abplatzungen der Polfläche infolge ihrer Bearbeitung
entfallen. Eine Taktzeit von einer Sekunde oder weniger ist
bei der Montage des erfindungsgemäßen Relais möglich.
Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des erfindungsgemäßen Relais gemäß dem
Hauptanspruch und des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung eines solchen Relais gemäß dem Nebenanspruch.
Vorzugsweise wird die Polfläche des Spulenkerns ballig
gewölbt ausgeführt (Anspruch 3), um magnetische Haftkräfte
(Remanenz) nach Abschalten eines elektrischen Stroms durch
die Spule zu verringern, damit der Anker zum Zeitpunkt des
Abschaltens und nicht erst verzögert von der Polfläche
abhebt oder gar dauerhaft an der Polfläche des Spulenkerns
haften bleibt.
Bevorzugt bildet das Magnetjoch gemäß Anspruch 5 die
Schwenkachse für den Anker, so daß die Lage des Ankers in
Bezug auf den Spulenkern ausschließlich vom Spulenkern, vom
Magnetjoch und vom Anker selbst abhängt und nicht durch
weitere Relaisteile, wie beispielsweise eine Grundplatte
oder dgl., beeinflußt wird.
Um die erforderliche Länge des Spulenkerns festzustellen,
genügt es gemäß Anspruch 7 bei Ausgestaltungen der
Erfindung, den Abstand der vom Magnetjoch gebildeten
Schwenkachse von einer Grundfläche des Magnetjochs, auf der
der Spulenkern befestigt wird, in Richtung der Achse des
Spulenkerns zu messen. Es wird also die Höhe der
Schwenkachse über der Grundfläche des Magnetjochs gemessen.
Dazu ist lediglich ein Maß an einem Teil des Relais zu
messen. Mit diesem Maß ist die Lage des Ankers in Bezug auf
den Spulenkern festgelegt, so daß aus diesem Maß die
erforderliche Länge des Spulenkerns bestimmt werden kann.
Gemäß Anspruch 8 wird der Spulenkern durch Stauchen auf die
erforderliche Länge von seiner Anlagefläche bis zur Pol
fläche gebracht, wobei der Spulenkern an der Anlagefläche
abgestützt wird. Das Stauchen stellt ein schnelles und
einfaches Verfahren dar, mit dem der Spulenkern exakt auf
die gewünschte Länge gebracht werden kann.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert, die ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Relais sowie ein erfindungsgemäßes
Verfahren zur Herstellung eines solchen Relais darstellt.
Es zeigen.
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Relais;
Fig. 2 das Stauchen eines Spulenkerns für ein erfindungs
gemäßes Relais; und
Fig. 3 den Spulenkern aus Fig. 2, eine Spule und ein
Magnetjoch in zusammengesetztem Zustand.
Das in Fig. 1 dargestellte Relais hat eine Grundplatte 10
aus Isolierstoff, auf der ein L-förmiges, als Blechbiege
teil gefertigtes Magnetjoch 12 befestigt ist. Mit dem
kürzeren Schenkel des Magnetjochs 12 ist ein im
wesentlichen zylinderförmiger Spulenkern 14 vernietet. An
seinem mit dem Magnetjoch 12 vernieteten Ende weist der
Spulenkern 14 eine ringförmige Schulterfläche als
Anlagefläche 16 auf, die um einen Nietzapfen 18 herum
angeordnet ist, der zum Vernieten mit dem Magnetjoch 12
dient. An seinem freien Stirnende weist der Spulenkern 14
einen Flansch 20 auf, dessen freie Stirnfläche als
Polfläche 22 des Spulenkerns 14 ballig gewölbt ausgebildet
ist.
Der Spulenkern 14 trägt eine Spule 24, die in axialer
Richtung zwischen dem kurzen Schenkel des L-förmigen
Magnetjochs 12 und dem Flansch 20 des Spulenkerns 14
fixiert ist.
Am freien Ende des längeren Schenkels des Magnetjochs 12
ist ein Klappanker 26 in einer Ausnehmung 28 des
Magnetjochs 12 schwenkbar gelagert. Um eine genau
definierte Schwenkachse 32 für den Klappanker 26 zu
erreichen, ist eine Grundfläche 30 der Ausnehmung 28
geneigt zur Längsrichtung des längeren Schenkels des
Magnetjochs 12 gefertigt.
Die Länge l (Fig. 2) des Spulenkerns 14 von seiner
Anlagefläche 16 bis zu seiner Polfläche 22 ist für das
Relais exakt auf eine Höhe h (Fig. 3) der Schwenkachse 32
über einer Grundfläche 34 des kürzeren Schenkels des
Magnetjochs 12, an welcher der Spulenkern 14 mit seiner
Anlagefläche 16 anliegt, abgestimmt. Dadurch wird die Lage
des Klappankers 26 in Bezug auf den Spulenkern 14,
insbesondere auf dessen Polfläche 22 genau festgelegt, was
für eine exakte Funktion des erfindungsgemäßen Relais und
insbesondere für ein übereinstimmendes Ansprechverhalten
erfindungsgemäßer Relais einer Fertigungsserie unerläßlich
ist.
Eine Blattfeder 36 reicht bogenförmig um das freie Ende des
längeren Schenkels des Magnetjochs 12 und das in ihm
gelagerte Ende des Klappankers 26 herum. Die Blattfeder 36
ist mittels zweier Niete 38 mit dem Klappanker 26 ver
bunden. Mit dem längeren Schenkel des Magnetjochs 12 ist
sie durch eine Punktschweißung 40 verbunden. Die Blattfeder
36 hebt den Klappanker 26 von der Polfläche 22 des
Spulenkerns 14 ab. In Fig. 1 ist eine an der Polfläche 22
anliegende Stellung des Klappankers 26 dargestellt, in die
er bei stromdurchflossener Spule 24 aufgrund Magnetkraft
entgegen der Federkraft der Blattfeder 36 schwenkt.
Die Blattfeder 36 erstreckt sich über ein freies Ende des
Klappankers 26 hinaus. Sie dient als Träger für einen be
weglichen Doppelkontakt 42 des erfindungsgemäßen elektro
magnetischen Relais. Der Doppelkontakt 42 befindet sich
zwischen zwei Festkontakten 44, 46 des Relais, die mit der
Grundplatte 10 über Blechzungen 48, 50 verbunden sind. Der
Doppelkontakt 42 liegt in der in Fig. 1 dargestellten
Schaltstellung des Relais an einem der beiden feststehenden
Kontakte 46 an. In einer nicht dargestellten Ruhestellung
des Relais kommt der Doppelkontakt 42 am anderen fest
stehenden Kontakt 44 zur Anlage. Die beiden Blechzungen 48,
50 sind für den elektrischen Anschluß des Relais durch die
Grundplatte 10 hindurchgeführt, was in der Zeichnung nicht
sichtbar ist.
Die Spule 24 ist über Lötstellen 52, 54 elektrisch leitend
mit zwei Blechzungen 56, 58 verbunden, die ebenfalls zum
elektrischen Anschluß durch die Grundplatte 10 hindurch
geführt sind (nicht sichtbar). Auf gleiche Weise ist der
Doppelkontakt 42 über die Blattfeder 36 elektrisch leitend
mit einem Lötpunkt 60 einer ebenfalls durch die Grundplatte
10 hindurchgeführten Blechzunge 62 verbunden.
Das Herstellungsverfahren des erfindungsgemäßen Relais wird
anhand der Fig. 2 und 3 erläutert. Zunächst wird die
Höhe h der am Ende des längeren Schenkels des L-förmigen
Magnetjochs 12 gebildeten Schwenkachse 32 für den
Klappanker 26 über der Grundfläche 34 am kürzeren Schenkel
des Magnetjochs 12 exakt gemessen (Fig. 3). Diese Höhe h
bestimmt die Länge l des Spulenkerns 14 von seiner Anlage
fläche 16 bis zu seiner Polfläche 22. Die erforderliche
Länge l wird durch Stauchen des Spulenkerns 14 mit einem
Stempel 64 exakt für das Relais hergestellt (Fig. 2). Der
Spulenkern 14 stützt sich während des Stauchvorgangs mit
seiner Anlagefläche 16 an einem Gegenhalter 66 ab, der eine
Bohrung 68 für den Nietzapfen 18 des Spulenkerns 14 auf
weist.
Nachdem der Spulenkern 14 genau auf die erforderliche Länge
l gebracht worden ist, wird er durch die Spule 24 gesteckt
und mit dem kürzeren Schenkel des Magnetjochs 12 vernietet.
Dabei wird ausschließlich der Nietzapfen 18 des Spulenkerns
14 verformt, die Länge l des Spulenkerns 14 verändert sich
nicht. Ein Abstand d zwischen der Schwenkachse 32 und der
Polfläche 22 in Richtung einer Längsachse 70 des
Spulenkerns 14 ist durch das erfindungsgemäße
Herstellungsverfahren exakt und für jedes Relais einer
Serie gleich groß festgelegt, unabhängig von Toleranzen bei
der Einzelteilfertigung. Damit ist auch die spätere Lage
des Klappankers 26 in Bezug auf den Spulenkern 14 und
dessen Polfläche 22 exakt vorgegeben.
Claims (8)
1. Elektromagnetisches Relais mit einem eine Spule
tragenden Spulenkern, dessen eines Ende mit einem Magnet
joch verbunden ist und mit einem Anker, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Länge (l) des Spulenkerns (14) von einer
Anlagefläche (16) des Spulenkerns (14) am Magnetjoch (12)
bis zu seinem der Anlagefläche (16) abgewandten Ende auf
die Abmessungen sonstiger Teile (12, 26) des Relais ab
gestimmt ist, und daß diese Länge (l) des Spulenkerns (14)
beim Verbinden der Teile (12, 14, 24, 26) des Relais mit
einander unverändert bleibt.
2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spulenkern (14) im wesentlichen zylindrisch mit einem
Flansch an seinem einen Stirnende ausgebildet ist und an
seinem anderen Stirnende mit einer Ringschulter, die die
Anlagefläche (16) bildet, in einen Nietzapfen (18) über
geht.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Polfläche (22) des Spulenkerns (14) auf der
Flanschseite ballig gewölbt ist.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Magnetjoch (12) L-förmig ausgebildet ist.
5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anker (26) schwenkbar am Magnetjoch
(12) gelagert ist.
6. Verfahren zum Herstellen eines Relais, das einen eine
Spule tragenden Spulenkern, ein Magnetjoch und einen Anker
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (12, 14,
24, 26) des Relais genau vermessen werden, und daß der
Spulenkern (14) mit einer Länge (l) von einer Anlagefläche
(16) des Spulenkerns (14) am Magnetjoch (12) bis zu seinem
der Anlagefläche (16) angewandten Ende in Abhängigkeit vom
Meßergebnis gefertigt wird, bevor der Spulenkern (14) mit
dem Magnetjoch (12) verbunden wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand (d) einer Grundfläche (34) des Magnetjochs
(12), die zur Anlage der Anlagefläche (16) des Spulenkerns
(14) vorgesehen ist, von einer Schwenkachse (32) des Ankers
(26) in Achsrichtung des Spulenkerns (14) durch genaues
Vermessen der Teile (12, 14, 26) des Relais ermittelt wird,
und daß der Spulenkern (14) mit einer Länge (l) von einer
Anlagefläche (16) bis zu seinem der Anlagefläche (16)
abgewandten Ende in Abhängigkeit von diesem Abstand (d)
gefertigt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Spulenkern (14) durch Stauchen auf die
vorgesehene Länge (l) gebracht wird.
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